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Der ehemalige Gau Siusili auch Susali oder Susilin in der Leipziger Tieflandsbucht an der Mulde in Sachsen war benannt nach dem den Sorben zugehorigen westslawischen Stamm der Siusili Siusli Siusuli Susler der die Gegend im 8 Jahrhundert besiedelte Siusili in den sorbischen Stammen Inhaltsverzeichnis 1 Der Stamm der Siusili 2 Der Gau Siusili 3 Heutige Ortsnamen 4 LiteraturDer Stamm der Siusili BearbeitenDas Ostfrankische Reich begann zu Zeit Ludwigs des Deutschen im Raum Thuringen nach Osten zu drangen wo es daraufhin zu stetig wachsenden Konflikten mit der dort eingewanderten slawischen Bevolkerung kam Karl der Grosse hatte schon um 788 eine Thuringische Mark ducatus Thoringiae cum marchis suis als Grenzmark gegen die Sorben eingerichtet und spatestens um die Mitte des 9 Jahrhunderts wurde ostlich davon die sog Sorbenmark geschaffen die allerdings bereits am Ende des 9 Jahrhunderts ihre Bedeutung schon wieder verloren hatte Erster namentlich bekannter Markgraf comes et dux Sorabici limitis war Thakulf von 849 bis 873 Auf ihn folgte 874 880 Ratolf wahrscheinlich aus dem Geschlecht der frankischen Babenberger Der Gau Siusili machte 873 auf sich aufmerksam als Teile seiner Bewohner mit anderen Sorben einen Raubzug in thuringisches Gebiet durchfuhrten Anfang 874 weigerten sich die Sorben und Siusili den ihnen aufgezwungenen Tribut zu zahlen Daraufhin und als Vergeltung fur den Raubzug des Vorjahres fuhrten Erzbischof Liutberg von Mainz der Erzkanzler des Reiches und Ratolf der Markgraf der Sorbenmark im Januar 874 ein Heer uber die Saale schlugen die Erhebung durch Brandschatzung und Plunderung nieder und zwangen die Siusili sowie die mecklenburgischen Lionen zur Anerkennung der Oberhoheit Ludwigs des Deutschen Die Hauptfeste der Siusili wird bei Gollma vermutet Der Gau Siusili BearbeitenDas Gaugebiet umfasste den Bereich zwischen Bitterfeld Delitzsch Bad Duben und Wurzen mit dem Zentrum Eilenburg Benachbart waren die Gaue Nizizi im Nordosten Dalaminza im Sudosten bzw dazwischen der Neletici Chutizi im Sudwesten und Coledizi im Westen Die Gegend wurde im 10 Jahrhundert unter Konig Heinrich I erobert kolonisiert und eingedeutscht Die Quellenlage ist sparlich die erste urkundliche Erwahnung erfolgt in einer Schenkungsurkunde Konig Ottos II vom 30 August 974 zu Gunsten der Kirche des hl Laurentius in Merseburg Der Gau gehorte dann zur Mark Lausitz Er wurde zunachst zusammen mit dem Gau Chutizi und ehemals Halberstadter Gebiet links der Saale vom kurzlebigen ersten Hochstift Merseburg 968 981 verwaltet und kam danach an Friedrich I von Wettin Graf von Eilenburg und damit an die Wettiner Heutige Ortsnamen BearbeitenOrtsnamen wie Seusslitz Ortsteil von Diesbar Seusslitz bzw Nunchritz zehn Kilometer nordwestlich von Meissen im Landkreis Meissen 1205 als Suselitz erstmals beurkundet und Seiselitz Ortsteil von Mertendorf im Burgenlandkreis erstmals 977 als Suseliz spater als Suselitz Seuselitz und Suslitz beurkundet gehen auf die Siusili zuruck Literatur BearbeitenFelix Biermann Slawische Besiedlung zwischen Elbe Neisse und Lubsza Archaologische Studien zum Siedlungswesen und zur Sachkultur des fruhen und hohen Mittelalters Bonn 2000 Alfred Friese Studien zur Herrschaftsgeschichte des frankischen Adels Der mainlandisch thuringische Raum vom 7 bis 11 Jahrhundert Klett Cotta Stuttgart 1979 Hansjurgen Brachmann Der Limes Sorabicus Geschichte und Wirkung Zeitschrift fur Archaologie 25 1991 S 177 207 Karlheinz Deschner Kriminalgeschichte des Christentums Band 5 9 und 10 Jahrhundert Von Ludwig dem Frommen 814 bis zum Tode Ottos III 1002 Rowohlt Reinbek 1997 ISBN 3 498 01304 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gau Siusili amp oldid 229582028