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Ratolf war im Jahr 874 der zweite nachweisbare Markgraf der Sorbenmark Nach Untersuchungen von Alfred Friese 1 weist der Name Ratolf auf eine Verwandtschaft mit Hadaburg hin Demnach ware der dux der Sorbenmark Ratolf identisch mit dem Sohn Ratolf des Popponen frankischen Babenbergers Heimerich einem Sohn von Graf Heimerich Graf 750 802 812 und der Hadaburg Ratolfs Vater verstarb 836 und im Jahre 838 war er als dessen Nachfolger Graf im Grabfeld 2 Er folgte dem am 1 August 873 verstorbenen Markgrafen Thakulf im Amt nach der ab 849 dreimal in dieser Funktion erwahnt wurde und diese wahrscheinlich anlasslich der Teilung des Frankischen Reiches durch den Vertrag von Verdun 843 erhalten hatte Ratolf fand nur ein einziges Mal im Januar 874 als Markgraf der Sorbenmark Erwahnung Nach Thakulfs Tod fielen die Sorben und die ihnen benachbarten Siusler 3 vom Frankischen Reich ab und unternahmen einen Raubzug in das benachbarte thuringische Gebiet westlich der Saale Zu dieser Zeit waren personliche Bindungen entscheidender als politische Bindungen Die Sorben und Siusler fuhlten sich daher nicht dem seit 843 das Ostfrankenreich regierenden Konig Ludwig dem Deutschen verpflichtet und zahlten Anfang 874 keinen Tribut mehr Im Januar 874 entsandte dieser deshalb seinen Erzkanzler Liutbert Erzbischof von Mainz zusammen mit dem neuen Markgrafen Ratolf zu einem verwustenden Heereszug uber die Saale in das sorbische Territorium Die Aufstandischen unterwarfen sich kampflos und erneuerten ihr Anerkenntnis der ostfrankischen Oberhoheit und ihre Tributpflicht Nachfolger von Ratolf im Amt des Markgrafen der Sorbenmark wurde dessen Vetter Poppo von Thuringen Graf im Volkfeld der in den Annales Fuldenses zum Jahr 880 nach einem Sieg uber die Sorben als comes et dux Sorabici limes erwahnt wird Nach Alfred Friese wurde Ratolf moglicherweise bereits kurz nach Amtsantritt von Poppo verdrangt und ist identisch mit dem 876 in Fuldaer Urkunden erscheinenden Kleriker Ratolf 4 Anmerkungen Bearbeiten Alfred Friese Studien zur Herrschaftsgeschichte des frankischen Adels Der mainlandisch thuringische Raum vom 7 bis 11 Jahrhundert Geschichte und Gesellschaft Bochumer Historische Schriften Band 18 herausgegeben von Ferdinand Seibt und Albrecht Timm Klett Cotta Stuttgart 1979 S 104 Ernst Friedrich Johann Dronke Codex Diplomaticus Fuldensis 512 mit der Erwahnung eines comes Ratolf zum Jahre 838 im Grabfeld Ludwig der Deutsche RI I n 1498f 874 ian 00 Entsendung eines heeres unter fuhrung des erzbischofs Liutbert und Ratolfs des nachfolgers des am 1 aug 873 Ann necrol Fuld M G SS 13 182 vgl Ann Fuld 873 verstorbenen grafen der sorbischen mark Thachulf gegen die Sorben und die ihnen benachbarten Siusler welche nach Thachulfs tod abgefallen waren das heer ruckt verwustend uber die Saale vor und unterwirft die aufstandischen ohne kampf Ann Fuld In Regesta Imperii Online RI I n 1498f Abgerufen am 20 Juli 2020 Ernst Friedrich Johann Dronke Codex Diplomaticus Fuldensis 617 ff PersonendatenNAME RatolfKURZBESCHREIBUNG Markgraf der SorbenmarkGEBURTSDATUM vor 874STERBEDATUM nach 874 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ratolf Sorbenmark amp oldid 216554813