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Die Galway Castle war ein 1911 in Dienst gestellter Passagierdampfer der von der britischen Reederei Union Castle Line im Passagier und Postverkehr zwischen Grossbritannien und Sudafrika eingesetzt wurde Am 12 September 1918 wurde das Schiff im Armelkanal von einem deutschen U Boot torpediert wodurch 143 Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben kamen Die Galway Castle sank drei Tage spater Galway Castle Das baugleiche Schwesterschiff Gloucester Castle Das baugleiche Schwesterschiff Gloucester CastleSchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffstyp PassagierschiffHeimathafen LondonReederei Union Castle LineBauwerft Harland amp Wolff BelfastBaunummer 419Stapellauf 12 April 1911Ubernahme 9 Oktober 1911Verbleib 15 September 1918 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 137 9 m Lua Breite 19 72 mTiefgang max 9 4 mVermessung 7 988 BRT 4 967 NRTMaschinenanlageMaschine 2 vierzylindrige Vierfachexpansions DampfmaschineMaschinen leistung 722 PS 531 kW Hochst geschwindigkeit 12 kn 22 km h Propeller 2TransportkapazitatenZugelassene Passagierzahl I Klasse 87II Klasse 130III Klasse 195SonstigesRegistrier nummern 132616 Inhaltsverzeichnis 1 Das Schiff 2 Nach Kriegsausbruch 3 Versenkung 4 WeblinksDas Schiff BearbeitenDas 7 988 BRT grosse Dampfschiff Galway Castle wurde fur die Union Castle Line auf der Werft Harland amp Wolff im nordirischen Belfast gebaut Das 137 9 Meter lange und 17 2 Meter breite Schiff hatte einen maximalen Tiefgang von 9 4 Metern Das Schiff lief am 12 April 1911 in Belfast vom Stapel und wurde im Oktober 1911 fertiggestellt Die Galway Castle war das letzte an die Union Castle Line gelieferte Schiff bevor die Reederei 1912 von der Royal Mail Line ubernommen wurde Der Doppelschraubendampfer hatte einen Schornstein zwei Masten und war mit Vierfachexpansions Dampfmaschinen ausgestattet die 722 Pferdestarken leisteten und eine Hochstgeschwindigkeit von 12 Knoten 22 2 km h ermoglichten An Bord war Platz fur 87 Passagiere der Ersten 130 der Zweiten und 195 der Dritten Klasse Die Galway Castle hatte zwei Schwesterschiffe die ebenfalls 1911 in Dienst gestellt und fur den London South and East Africa Intermediate Service genannten Expressdienst im Passagier und Guterverkehr nach Sudafrika gebaut wurden Diese waren die Gloucester Castle 7 999 BRT die 1942 im sudlichen Atlantik von einem deutschen Hilfskreuzer versenkt wurde und die Guildford Castle 8 036 BRT die 1933 auf der Elbe nach einer Kollision mit dem Dampfer Stentor der Blue Funnel Line sank Nach Kriegsausbruch BearbeitenIm August 1914 direkt nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde das Schiff in einen bewaffneten Hilfskreuzer umgerustet und transportierte fortan Truppen von Kapstadt nach Namibia die unter General Louis Botha gegen die deutschen Truppen aus Deutsch Sudwestafrika kampften Nach der Besetzung von Deutsch Sudwestafrika im Juli 1915 kehrte das Schiff in den kommerziellen Passagier und Postverkehr zuruck Am 3 August 1916 wurde die Galway Castle in der Themsemundung in der Nahe des Feuerschiffs Gull von einem deutschen Flugzeug angegriffen kam aber ohne grosseren Schaden davon da die Bombe die das Schiff traf nicht explodierte Am 12 Oktober 1917 strandete das Schiff am Orient Beach bei Quigney einem Vorort von East London Es konnte aber funf Tage spater flott gemacht werden und seine Fahrt fortsetzen Versenkung BearbeitenAm Dienstagmorgen dem 10 September 1918 legte die Galway Castle unter dem Kommando von Kapitan W B Dyer 1926 mit Passagieren Fracht und Post in Plymouth zu einer Uberfahrt nach Durban damals Port Natal ab An Bord waren 204 Besatzungsmitglieder 346 Passagiere und 400 sudafrikanische verwundete Soldaten insgesamt 950 Menschen Das Schiff war Teil eines Geleitzugs aus 16 Dampfern der von mehreren Kreuzern und Zerstorern begleitet wurde Am darauf folgenden Tag dampfte der Konvoi am Eingang zum Armelkanal in eine Schlechtwetterzone mit Starkwinden und hohem Wellengang sodass der Geleitzug nur langsam vorankam Kapitan Dyer wies die Passagiere an zu jederzeit auch nachts angekleidet zu sein und Schwimmwesten zu tragen solange man sich in der Gefahrenzone befand Er begab sich nachts personlich unter Deck in die Passagierunterkunfte um sich davon zu uberzeugen dass seine Anweisungen befolgt wurden Dabei stellte er fest dass viele Passagiere trotzdem keine Schwimmwesten trugen und nur leicht bekleidet waren Ausserdem ordnete er regelmassige Rettungsubungen an den Bootsstationen an aber aufgrund der schweren See waren viele Reisende seekrank und konnten nicht an den Ubungen teilnehmen Gegen 21 30 Uhr am Abend des 11 September 36 Stunden nach dem Ablegen begann der Konvoi sich aufzulosen Wahrend andere Schiffe des Konvois einen sudlichen Kurs Richtung Mittelmeer einschlugen nahm die Galway Castle auf Anweisung des Begleitschiffs Ebro einen Kurs in westlicher Richtung und erhohte die Geschwindigkeit auf elf Knoten Die Nacht verlief ruhig doch am 12 September 1918 um 7 40 Uhr morgens wurde die Galway Castle etwa 200 Seemeilen sudwestlich von Land s End von einer schweren Explosion erschuttert die viele Menschen an Bord zu Boden warf und Kapitan Dyer auf der Brucke verletzte Der Dampfer war von einem Torpedo des deutschen U Boots U 82 getroffen worden das sich unter dem Kommando von Kapitanleutnant Heinrich Middendorf auf Feindfahrt befand Die Lichter an Bord gingen umgehend aus die Funkanlage versagte und die Maschinen fielen aus Innerhalb einer Minute rollte die Galway Castle manovrierunfahig in der See Kapitan Dyer wollte Verbindung zum Maschinenraum aufnehmen erhielt jedoch keine Antwort Mehrere Maschinisten und Heizer waren durch die Explosion getotet worden Der Maschinenraum begann schnell voll zu laufen Nachdem Dyer Passagiere und Besatzung zu den Bootsstationen befohlen hatte inspizierte er den Schaden Der Torpedo war an Backbord kurz vor dem Kesselraum eingeschlagen und war im Schiffskorper explodiert Der Rumpf der Galway Castle war in der Mitte gebrochen sodass sich das Schiff mittschiffs senkte wahrend Bug und Heck in die Hohe ragten Durch diese Belastung brachen die Decksaufbauten in der Schiffsmitte langsam ein was grossen Larm verursachte Dyer gewann den Eindruck dass das Schiff schnell sinken werde und befahl daher das sofortige Bemannen und Aussetzen der Rettungsboote Die Evakuierung wurde durch den Bruch und die immer noch sturmische See erheblich erschwert Durch den Bruch in der Schiffsmitte war die Kommunikation von der einen Halfte des Schiffs zur anderen schwierig und viele Passagiere konnten die ihnen zugewiesenen Boote nicht erreichen Ausserdem waren einige Boote und Davits durch die Explosion beschadigt und unbrauchbar gemacht worden Trotzdem konnten 18 der 21 Rettungsboote zu Wasser gelassen werden Einige davon wurden durch die schwere See gegen die Schiffsseite geschleudert ein anderes brach beim Aufsetzen auf das Wasser auseinander und warf seine Insassen in die See Viele im Wasser schwimmende Menschen wurden von durch die Wellen umher gewirbelten Trummern verletzt Die Ebro liess in der Zwischenzeit Notrufe per Funk absetzen Mehrere Zerstorer trafen daraufhin ein und bargen uber mehrere Stunden hinweg Uberlebende aus den Booten Die Spitfire ging langsseits der Galway Castle und nahm die noch an Bord verbliebenen Menschen auf Aus Plymouth trafen mehrere Schlepper ein die den Dampfer ins Schlepptau nahmen Die Galway Castle sank jedoch drei Tage nach der Torpedierung 160 Meilen sudwestlich des Fastnet Rock auf der Position 48 50 N 10 40 W 48 833333333333 10 666666666667 143 Menschen kamen durch den Angriff ums Leben Kapitan Dyer war unter den Uberlebenden Weblinks BearbeitenInformationen und Bilder zur Galway Castle Die Galway Castle in der Wrackdatenbank Ubersicht in der U Boot Datenbank Detaillierter Bericht uber die Versenkung von Edward Frederick Knight aus The Union Castle and the War 1914 1919 Zusammenfassung und Bilder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Galway Castle amp oldid 232319686