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Der Galgenberg ist ein grosser Grabhugel in Klein Vahlberg in Niedersachsen der 1907 archaologisch untersucht wurde Im Mittelalter und in der fruhen Neuzeit diente der Hugel als Richtstatte mit einem Galgen Die Erhebung ist heute mit einer Eiche bestanden Seit Marz 1945 steht sie als Naturdenkmal unter Schutz 1 Galgenberg 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Hugelaufbau 3 Grabbeigaben 4 Interpretation 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Der Galgenberg vom Meescheberg gesehenDer Galgenberg liegt in einer Spornlage auf einer leichten Anhohe die eine weite Aussicht uber das Braunschweiger Land bietet Der Grabhugel mit einem Durchmesser von etwa 20 Meter und einer Hohe von vier Meter gehort zu einer Gruppe von Grabhugeln zwischen Elm und Asse die als Furstengraber gelten Dazu zahlen der ebenfalls vier Meter hohe Meescheberg mit 45 Meter Durchmesser sudlich von Klein Vahlberg der Tumulus von Evessen der teilzerstorte Muspott bei Eilum sowie zwei weitere im 18 Jahrhundert ausgegrabene und zwischenzeitlich beseitigte Hugel bei Evessen Die Grabanlagen beherrschten durch ihre Lage auf den Gelandekuppen die Landschaft Zwischen Galgenberg und Meescheberg besteht eine Sichtbeziehung Hugelaufbau BearbeitenDen archaologischen Ausgrabungen von 1907 zufolge die nach heutigen wissenschaftlichen Massstaben vorgenommen wurden entstand der Galgenberg um etwa 1800 v Chr in der Zeit zwischen dem Spatneolithikum und der fruhen Bronzezeit Zunachst war er ein kleiner Hugel der uber zwei Hockerbestattungen der Glockenbecherkultur und einer beigabenlosen Korperbestattung angelegt wurde Etwa in der spaten Bronzezeit wurde der Hugel zur Halfte der heutigen Hohe aufgeschuttet und es kam auf einer Steinpackung zu einer weiteren Korperbestattung Danach wurde der Hugel zu seiner heutigen Hohe angeschuttet Eine merowingerzeitliche Bestattung einer alteren Frau erfolgte in der ersten Halfte des 7 Jahrhunderts innerhalb des Hugels Das Grab lag 1 4 Meter uber der Steinpackung und 2 2 Meter unter der Hugeloberflache Die Bestattete war 1 57 Meter gross und von graziler Statur Ihr Grab war mit einer Reihe von Grabbeigaben versehen die heute zum Teil verschollen sind Im 7 oder 8 Jahrhundert kam es auf der Hugelkuppe zu einer weiteren Bestattung durch die Ablage von Leichenbrand Grabbeigaben Bearbeiten nbsp GalgenbergZu den Beigaben der in der ersten Halfte des 7 Jahrhunderts bestatteten Frau zahlen ein Wolbwandtopf mit Standboden und ein fast vergangenes Holzgefass mit Randbeschlagen aus Bronzeblech Dazu gehoren zwei weitere mit Flechtbandern verzierte Beschlage aus vergoldetem Bronzeblech Im Grab fanden sich blaue und gelbe Glasperlen ein ovaler Schnallenbugel aus Eisen und kettengliederartige Eisenobjekte sowie ein Hakenschlussel als moglicher Bestandteil eines Gurtelgehanges Daruber hinaus wurden zwei Schilddornschnallen mit rechteckigem Beschlag geborgen und eine massiv gegossene Riemenzunge mit einer im Tierstil gehaltenen Verzierung aus vergoldeter Bronze Sie gehorten zu einer Wadenbindergarnitur zur Fixierung von Beinkleidern die von wohlhabenden frankischen und alemannischen Frauen getragen wurden Die Fundstucke weisen auf Kontakte in den suddeutschen Kulturraum hin Interpretation BearbeitenAufgrund des Beisetzungsortes in exponierter Lage der Anlage eines grossen Grabhugels der Beisetzungsform und der Qualitat der Grabbeigaben vermuten Archaologen dass die Bestattete zur Oberschicht der ansassigen Bevolkerung zahlte Bei der Bestatteten konnte es sich um eine alemannische Frau gehandelt haben die zu Lebzeiten Schmuck aus ihrer Heimat mitgebracht hatte Literatur BearbeitenHans Jurgen Hassler Hrsg Ur und Fruhgeschichte in Niedersachsen Theiss Stuttgart 1991 S 534 535 Michael Geschwinde Klein Vahlberg Tumuli Meescheberg und Galgenberg In Wolf Dieter Steinmetz Redaktion Das Braunschweiger Land Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern in Deutschland 34 1997 S 308 310 Lutz Grundwald Die fruhmittelalterliche Bestattung im Galgenberg In Wolf Dieter Steinmetz Redaktion Das Braunschweiger Land Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern in Deutschland 34 1997 S 310 314 Babette Ludowici Denkmal mit Aussicht der Grabhugel von Klein Vahlberg In Babette Ludowici Hrsg Saxones Theiss Darmstadt 2019 S 246 251Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Galgenberg Vahlberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Tumulus in Evessen In denkmalpflege braunschweigischelandschaft de Abgerufen am 10 Oktober 2019 Querschnitt durch den Galgenberg Carsten Schroder Galgenberg In fotocommunity de 12 April 2008 abgerufen am 10 Oktober 2019 Foto Jurgen Mewes Klein Vahlberg In braunschweig touren de 4 Mai 2007 abgerufen am 10 Oktober 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Schridde Der Weg des Naturschutzes in unserer ostfalischen Heimat in Festschrift zum 50 jahrigen Bestehen des Braunschweigischen Landesvereins fur Heimatschutz e V Heft 3 der Sonderschriftenreihe Beitrage zur Braunschweigischen Heimatpflege und Heimatforschung Braunschweig 1958 S 3252 12776 10 71896 Koordinaten 52 7 39 9 N 10 43 8 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Galgenberg Vahlberg amp oldid 217487522