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Gunter Oskar Dyhrenfurth 12 November 1886 in Breslau 14 April 1975 in Ringgenberg BE war ein deutsch schweizerischer Geologe und Bergsteiger Ihm gelangen zahlreiche Erstbegehungen in europaischen Gebirgen In den Jahren 1930 und 1934 leitete er Expeditionen in den Himalaya Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Studium und Berufstatigkeit 1 3 Himalaya Expeditionen 2 Mitgliedschaften 3 Auszeichnungen 4 Werke 5 Filme 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Dyhrenfurth war der Sohn des Arztes und Geheimrats Oskar Robert Dyhrenfurth 1850 1932 aus Breslau und seiner Frau Kathe geb Bayer 1 Dyhrenfurths Vater war Vetter des Juristen Waldemar Dyhrenfurth Der Grossvater mutterlicherseits war der schlesische Maler Hermann Bayer 2 1911 heiratete Dyhrenfurth Harriet Pauline geb Heymann genannt Hettie die wie er aus Breslau stammte und judische Vorfahren hatte Sie bekamen in den Jahren 1913 1915 und 1918 drei Kinder Harald Hiltraut und Norman Dyhrenfurth Der Sohn Norman wurde schon fruh von seinem Vater auf Bergtouren mitgenommen 3 Von 1923 bis 1926 lebte die Familie in Salzburg und ubersiedelte dann in die Schweiz Hettie Dyhrenfurth berichtete ab 1935 auf Vortragsreisen in den USA uber ihre Erfahrungen bei den Himalaya Expeditionen 4 blieb schliesslich dort und versuchte die Familie zu uberzeugen ebenfalls in die USA auszuwandern 1937 bestiegen Gunter Oskar Dyhrenfurth und sein damals 19 jahriger Sohn Norman bei einer gemeinsamen Tour im Mont Blanc Massiv sieben Viertausender Anschliessend besuchte Norman mit seiner Schwester Hiltraut seine Mutter und blieb dann ebenfalls in den USA Er begegnete seinem Vater erst nach 15 Jahren wieder im Jahr 1952 Er wirkte bei zahlreichen Bergfilmen als Kameramann mit und leitete spater wie sein Vater zwei Expeditionen im Himalaya 3 Dyhrenfurth der in der Schweiz blieb und seine Frau Hettie liessen sich 1948 scheiden Im selben Jahr heiratete Dyhrenfurth seine Lebensgefahrtin 4 die Literaturwissenschaftlerin und Bergsteigerin Irene Dyhrenfurth geb Klar die ein Standardwerk uber die Geschichte des deutschen Jugendbuches schrieb und alpinistisches Schriftgut ubersetzte 5 Mit ihr hatte er seit 1929 einen Sohn 4 Studium und Berufstatigkeit Bearbeiten Von 1904 bis 1909 studierte Dyhrenfurth Geologie und Palaontologie an den Universitaten Freiburg im Breisgau Wien und Breslau 1909 erfolgte die Promotion 1913 die Habilitation Von 1907 bis 1914 arbeitete er an der Erstellung der Geologischen Karte der Schweiz in Graubunden mit 1 Von 1919 bis 1921 lehrte er als Titularprofessor danach als ausserordentlicher Professor fur Geologie und Palaontologie an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat in Breslau Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten legte er seine Professur 1933 nieder Von 1939 bis 1954 war er Lehrer fur Geographie und Naturwissenschaften am Institut auf dem Rosenberg in St Gallen 1956 wurde er als NS Opfer anerkannt und ruckwirkend als ordentlicher Professor rehabilitiert und emeritiert 1 Himalaya Expeditionen Bearbeiten In den 1930er Jahren zog das Forscherehepaar Gunter und Hettie Dyhrenfurth zweimal in den Himalaya Die Kinder erlebten die Expeditionen via Briefverkehr von der Schweiz aus mit 1930 leitete Dyhrenfurth die Expedition zur Kangchendzonga Gruppe im Ost Himalaya Hohenweltrekord Jongsong Gipfel 7459 m Dass bei der ersten Expedition 1930 erstmals auch bewegte Bilder in mehr als 6000 Meter Hohe entstanden sorgte fur grosses Aufsehen Der Dokumentarfilm Himatschal Thron der Gotter gefilmt von Charles Duvanel wurde ein grosser Erfolg 1934 leitete er die grosse Internationale Himalaya Expedition zum oberen Baltoro Gletscher Am Sud Sud Ost Sporn erreichten sie schliesslich eine Hohe von etwa 6200 m mussten aber erkennen dass es nicht moglich war die Balti Trager uber diesen steilen Schneegrat zu fuhren Daraufhin verlegten sie ihre Route an die beiden sudlich angrenzenden Gipfel Sia Kangri der damals noch Queen Mary Peak hiess und Baltoro Kangri damals noch Golden Throne genannt mit dem dazwischen liegenden Conway Sattel Der Expedition gelangen die ersten Besteigungen von Siebentausendern im Karakorum Gemeinsam mit Albert Hocht und Hans Ertl gelang Dyhrenfurth mit seiner Ehefrau Hettie am 3 August 1934 die Erstbesteigung des Sia Kangri I 7422 m Hettie Dyhrenfurth ubertraf dabei den fast 30 Jahre unangetasteten Hohenrekord von Frauen erreicht von Fanny Bullock Workman 1906 Pinnacle Peak 6932 m Nun Kun Gruppe Der neue Rekord wurde erst 1955 gebrochen Der Ostgipfel des Baltoro Kangri Golden Throne 7260 m wurde von James Belaieff Piero Ghiglione und Andre Roch erstmals bestiegen Ein Teil der Expeditionsmannschaft besuchte auf dem Ruckmarsch das Kloster Lamayuru im westlichen Ladakh Die photographischen Aufnahmen zum Grossteil von Dyhrenfurth und Vittorio Sella sind von hervorragender Qualitat Damit wurden alle vier Gipfel des Sia Kangri bestiegen Im Rahmen der Expedition 1934 wurde der Film Der Damon des Himalaya gedreht Kamera u a Richard Angst und Hans Ertl 6 Die Expeditionen brachten erste wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse uber die Tektonik im Himalaya 1 Dyhrenfurths Bericht uber die Expedition 1934 bietet neben dem Reisebericht mit Wissenswertem zu Land und Leuten eine reiche wissenschaftliche Ausbeute Geologie Gletscherkunde etc Mitgliedschaften Bearbeiten1908 Deutsche Geologische Gesellschaft 1912 Palaontologische Gesellschaft 7 1912 Schweizerische Geologische GesellschaftAuszeichnungen Bearbeiten1933 Leica Kamera mit der Nummer 125 000 8 1936 Prix olympique d alpinisme bei den Olympischen Sommerspielen 1936 gemeinsam mit seiner Frau Hettie 1 1956 Grosses Bundesverdienstkreuz 9 November 9 Werke BearbeitenHimalaya Unsere Expedition 1930 Scherl Berlin 1931 mit Hermann Hoerlin Erwin Schneider und Ulrich Wieland Unsere Himalaja Expedition 1930 Zeitschrift des Deutschen und Osterreichischen Alpen Vereins 1931 S 47 87 Damon Himalaya Bericht der Internationalen Karakoram Expedition 1934 Schwabe Basel 1935 Baltoro Ein Himalaya Buch Schwabe Basel 1939 Himalaya Fahrt Unsere Expedition 1930 Orell Fussli Zurich 1942 Zum dritten Pol Die Achttausender der Erde Nymphenburger Verlagshandlung Munchen 1952 Das Buch vom Nanga Parbat Die Geschichte seiner Besteigung 1895 1953 Nymphenburger Verlagshandlung Munchen 1954 Das Buch vom Kantsch Die Geschichte seiner Besteigung Nymphenburger Verlagshandlung Munchen 1955 Der dritte Pol Die Achttausender und ihre Trabanten Frankfurt am Main 1961 Filme BearbeitenHimatschal der Thron der Gotter Deutschland 1930 1931 Dokumentarfilm Der Damon des Himalaya Schweiz Deutschland 1934 1935 SpielfilmWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gunter Oskar Dyhrenfurth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Suzanne Schar Pfister Dyhrenfurth Gunter Oskar In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Suzanne Schar Pfister Dyhrenfurth Gunter Oskar In Historisches Lexikon der Schweiz Wer ist wer Berlin 12 Ausgabe 1955 S 218 a b Norman G Dyhrenfurth Wozu ein Himmel sonst Erinnerungen an meine Zeit im Himalaya Tyrolia 2018 Kapitel Norman G Dyhrenfurth Ein Lebensbild von Dr Michael Bilic a b c Der Everest hat meine Lebenseinstellung geandert kurier at 25 Februar 2012 Irene Dyhrenfurth im Online Katalog der DNB Richard Angst Der Damon des Himalaya Schweizer Film Film Suisse offizielles Organ des Schweiz abgerufen am 7 Juni 2020 Palaontologische Zeitschrift 1 Heft 1 Marz 1914 500 M9 Titan und 4 Millionen Leica Kameras photoscala de 21 September 2010 dort Prof Gunther O Dyhrenfurth genannt Liste der Trager des Bundesverdienstordens Bundesprasidialamt Normdaten Person GND 117664200 lobid OGND AKS LCCN no98109927 NDL 00438507 VIAF 3254190 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dyhrenfurth Gunter OskarALTERNATIVNAMEN Dyhrenfurth Gunter Dyrenfurth Gunther OskarKURZBESCHREIBUNG deutsch schweizerischer Bergsteiger und GeologeGEBURTSDATUM 12 November 1886GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 14 April 1975STERBEORT Ringgenberg BE Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunter Oskar Dyhrenfurth amp oldid 239364519