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Der Genis Grunschiefer ist eine geologische Formation aus dem Unterdevon des franzosischen Massif Central Die Formation bildet Teil der Genis Einheit Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie und Geologie 3 Petrologie 3 1 Chemische Zusammensetzung 4 Tektonik 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer Genis Grunschiefer ist nach seiner Typlokalitat benannt der franzosischen Gemeinde Genis im Nordosten des Departements Dordogne Geographie und Geologie Bearbeiten nbsp Geologische Karte der Genis EinheitDer Genis Grunschiefer auf der gegenuber stehenden geologischen Karte in Hellgrun ist nur im Herzen der Genis Synklinale aufgeschlossen Das Aufschlussgebiet bildet ein spitzes sich nach Sudsudost offnendes Dreieck von 6 Kilometer Lange und 3 Kilometer Breite Der Grunschiefer uberlagert in der Synklinale die Genis Serizitschiefer in Gelb Die Formation taucht nach Sudsudost unter permische Rotsedimente des Briver Beckens ab Nordostlich von Anlhiac wird sie von Lias des Aquitanischen Beckens bedeckt bzw hebt in der Synklinalachse westlich des Auvezere gegenuber den Serizitschiefern aus Petrologie BearbeitenDer Genis Grunschiefer ist eine recht abwechslungsreiche Formation die sich aus Orthoprasiniten Metadoleriten Gabbros Tuffen und Kieselschiefern zusammensetzt 1 Die Orthoprasinite stellen das Gros der Grunschiefer Sie sind sehr massive feinkornige gelegentlich schiefrige Gesteine von grunlicher bis violetter Farbung Ihr ehemaliger vulkanischer Charakter gibt sich stellenweise noch durch Blasen Variolen und Kissenlaven zu erkennen Das ursprungliche magmatische Gefuge ist aphyrisch Mikrolithen aus Plagioklas bilden ein Netzwerk in dem sich Chlorit Aktinolith und seltener auch Epidot und Calcit erkennen lassen Dieses magmatische Gefuge ist jedoch von der Metamorphose weitgehend zerstort worden Die metamorphe Paragenese besteht jetzt aus kleinkornigem Albit paketartigem Chlorit ab und zu zoniertem Epidot strahligem Aktinolith Pumpellyit Calcit und Opakminerale Das metamorphe Gefuge ist feinkornig und granoblastisch mitunter auch lagig gebandert erkennbar an der bevorzugten Ausrichtung der Opakminerale Die Metadolerite sind sehr harte fein bis mittelkornige Gesteine von dunkelgruner Farbgebung In den groberen Varietaten erscheint prismatisches Pyroxen im Millimeterbereich Der Mineralbestand der feinkornigen Varietaten diabasartige Dolerite ist nur unter dem Mikroskop zu erkennen Magmatische Uberreste sind hellrosafarbener Augit in Diopsid bzw Salitnahe und Plagioklas der als rechteckige Latten saussuritisiert vorliegt Innerhalb der Formation ist eine Entwicklung der Dolerite hin zu schiefrigen Amphibolitgesteinen mit nematoblastischem Gefuge zu beobachten Die entstehende Schieferung wird dabei durch die Ausrichtung der Aktinolithnadeln der Chloritblatter der Epidotsektionen und der feinkornigen Albite unterstrichen Die Metagabbros sind sehr massive dunkelgrune bis schwarze Gesteine Sie erscheinen nur als kleinere Korper innerhalb der Orthoprasinite und Metadolerite deren grosster an der rechten Talseite der Auvezere unterhalb von Moulin du Pont ansteht Ihre Korngrosse variiert vom Millimeter in den Zentimeterbereich An Mineralen sind erkennbar weisser oder grunlicher Plagioklas und dunkelgrunes bis schwarzes Pyroxen Das Gefuge ist kornig der Plagioklas liegt saussuritisiert vor und die Zusammensetzung des Pyroxens ist identisch mit dem Pyroxen der Metadolerite Auch die metamorphe Paragenese ist die gleiche wie bei den Metadoleriten Die Tuffe sind schiefrig und sehr albitreich Sie zeigen beispielsweise bei Sarrazanas eine schiefrige Matrix von seidigem Glanz und grunlicher bis violetter Farbtonung Hiervon heben sich kleine Feldspataugen ab welche rosa oder weiss gefarbt sind und nur die Grosse eines Stecknadelkopfes aufweisen An einigen Stellen liegen die Tuffe brekzios vor Unter dem Mikroskop besteht die Matrix aus Serizit und Chlorit und die Augen aus hypidiomorphen bis idiomorphen serizitisierten Plagioklasprismen nahezu reiner Albit Die tiefroten Kieselschiefer sind sehr harte und uberaus feinkornige Gesteine Sie sind innerhalb der Formation nur als kleine linsige Korper im Meterbereich anzutreffen Es handelt sich hier um jaspisartige Mikroquarzite die aus einem Mosaik winziger Quarzkorner von 10 bis 20 m zusammengesetzt sind Manche Proben lassen Streifen mit fibrillarer Kieselsaure erkennen Sudlich des Weilers Vieillecroze wurden in einer metergrossen Linse Uberreste von kreisrunden bis elliptischen Radiolarien entdeckt Ihr schlechter Erhaltungszustand verhinderte jedoch eine Artzuweisung Chemische Zusammensetzung Bearbeiten OxidGew Grunschiefer 1 Grunschiefer 2 Grunschiefer 3 Grunschiefer 4 Grunschiefer 5SiO2 43 80 45 60 46 20 47 20 48 40TiO2 2 21 1 62 2 47 2 03 2 28Al2O3 16 00 17 10 15 05 14 65 14 80Fe2O3 5 25 2 80 2 40 3 85 2 35FeO 8 35 8 55 8 90 8 65 6 95MnO 0 21 0 18 0 18 0 18 0 16MgO 6 70 7 85 7 60 6 05 5 65CaO 10 00 9 10 9 45 9 95 11 05Na2O 2 70 3 45 3 20 3 05 4 20K2O 0 25 0 06 0 15 0 18 0 05P2O5 0 21 0 16 0 23 0 19 0 25H2O 0 05 0 15 0 07 0 05 0 20H2O 4 00 3 85 3 70 3 30 2 80Die mafischen Grunschiefer sind anhand ihres Chemismus ozeanische Tholeiite uberwiegend basaltisch gelegentlich aber auch andesitisch Sie weisen eine sehr starke sekundare Anreicherung an Na2O auf und sind daher als Spilite einzustufen Diese Spilitisierung ist im Bas Limousin auch in anderen Metavulkaniten vorhanden und ist wahrscheinlich tief hydrothermalen Ursprungs Tektonik BearbeitenDer Genis Grunschiefer ist wie die anderen Formationen der Genis Einheit innerhalb der Genis Synklinale zusatzlich sekundar verfaltet Der Faltenbau ist aufrecht engstandig und besitzt eine Wellenlange von rund 150 Meter Die senkrechten Faltenachsenebenen streichen Ostsudost N 110 Die Faltenachsen tauchen mit 10 nach OSO ab Dieser duktile als Zugfalten interpretierte Faltenbau wird von einem Nordost streichenden Querbruch bei Paquetie rechtshandig sprod versetzt Insgesamt kann die Genis Einheit mit ihrem Schichtpaket als Teil einer transpressiven dextralen Scherzone angesehen werden Siehe auch BearbeitenGenis Einheit Genis Serizitschiefer Geologie des ZentralmassivsLiteratur BearbeitenP L Guillot u a Feuille Juillac In Carte geologique de la France a 1 50 000 BRGM 1978 J M Peterlongo Massif Central In Guides Geologiques Regionaux Masson 1978 ISBN 2 225 49753 2 Einzelnachweise Bearbeiten P L Guillot u a Feuille Juillac In Carte geologique de la France a 1 50 000 BRGM 1978 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Genis Grunschiefer amp oldid 193583898