www.wikidata.de-de.nina.az
Die Endrunde der funften Fussball Europameisterschaft wurde vom 16 bis 20 Juni 1976 im damaligen Jugoslawien ausgetragen Fussball Europameisterschaft 1976UEFA EURO 76Anzahl Nationen 4 von 32 Bewerbern Europameister Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1 Titel Austragungsort Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik JugoslawienEroffnungsspiel 16 Juni 1976 in ZagrebEndspiel 20 Juni 1976 in BelgradSpiele 4Tore 19 4 75 pro Spiel Zuschauer 106 087 26 522 pro Spiel Torschutzenkonig Deutschland Bundesrepublik Dieter Muller 4 Tore Gelbe Karten 6 1 5 pro Spiel Rote Karten 3 0 75 pro Spiel Belgien 1972 Italien 1980 Europameister wurde die Tschechoslowakei im Finale in Belgrad gegen den Titelverteidiger und amtierenden Weltmeister Deutschland Das als Nacht von Belgrad bekannte Finale musste als erstes Finale eines grossen Turniers im Elfmeterschiessen anstatt durch ein Wiederholungsspiel entschieden werden Gastgeber Jugoslawien scheiterte im Halbfinale an Deutschland Osterreich die DDR und die Schweiz scheiterten bereits in der Qualifikation Torschutzenkonig wurde der Deutsche Dieter Muller mit vier Toren Inhaltsverzeichnis 1 Qualifikation 1 1 Bundesrepublik Deutschland 1 2 DDR 1 3 Osterreich 1 4 Schweiz 2 Spielorte 3 Teilnehmer 4 Endrunde 4 1 Halbfinale 4 2 Spiel um Platz 3 5 Finale 5 1 Tschechoslowakei BR Deutschland 2 2 n V 2 2 2 1 5 3 i E 6 Die Europameister 7 All Star Team 8 Torschutzenliste Endrunde 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseQualifikation Bearbeiten Hauptartikel Qualifikation zur Fussball Europameisterschaft 1976 An der Qualifikation beteiligten sich 32 Nationalmannschaften die in acht Gruppen aufgeteilt wurden Die Qualifikationsspiele wurden in den Jahren 1974 und 1975 durchgefuhrt Die Gruppensieger spielten im Vorfeld der Finalrunde ein Viertelfinale mit Hin und Ruckspiel in ihren jeweiligen Heimatlandern aus Die Viertelfinalspiele fanden im April und Mai 1976 statt Wie bei allen Europameisterschaften zuvor wurde auch diesmal der Gastgeber der Endrunde erst nach Ermittlung der vier Teilnehmer des Halbfinales erkoren Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Die bundesdeutsche Mannschaft spielte in der Gruppe 8 mit Griechenland Bulgarien und Malta Weltmeister Deutschland stand bei Beginn der Qualifikation nach Beendigung der Karriere einiger wichtiger Spieler im Umbruch Verbliebene Spieler aus der Weltmeisterelf hatten ihren Zenit uberschritten Das erste Pflichtspiel nach der Fussball Weltmeisterschaft 1974 brachte nur ein 2 2 gegen Griechenland Griechenland ging zweimal in Fuhrung Deutschland konnte durch Bernhard Cullmann und Herbert Wimmer zweimal ausgleichen Im zweiten Spiel muhten die Deutschen sich zu einem 1 0 Erfolg auf Malta Das goldene Tor schoss der Kolner Bernd Cullmann Beim nachsten Spiel gegen Bulgarien verkrampfte die Mannschaft erneut und konnte gerade noch in der 75 Minute den Ausgleich zum 1 1 per Foulelfmeter durch den Offenbacher Manfred Ritschel erzielen Eine Wende in der bisher schlechten Qualifikation sollte das erste Heimspiel gegen Griechenland bringen Jupp Heynckes konnte die deutsche Mannschaft zwar in der 2 Halbzeit in Fuhrung schiessen jedoch brachte sie das Ergebnis nicht uber die Zeit und spielte wieder 1 1 Heynckes war es auch der den einzigen Treffer gegen Bulgarien erzielte und nach dem 8 0 im letzten Spiel gegen Malta erreichte die deutsche Mannschaft dank eines Sieges von Malta uber Griechenland das Viertelfinale Im Viertelfinale traf Deutschland auf Spanien spielte im Hinspiel in Madrid 1 1 und gewann das Ruckspiel in Munchen mit 2 0 Klaus Toppmoller in jener Zeit einer der vielen Anwarter auf die Nachfolge von Gerd Muller erzielte in seinem ersten Landerspiel den Siegtreffer DDR Bearbeiten Die Mannschaft der DDR erwartete hoffnungsfroh nach den Achtungserfolgen bei der Fussball Weltmeisterschaft 1974 die Qualifikation zur Europameisterschaft Gegner in Gruppe 7 waren Belgien Frankreich und Island Doch drei Unentschieden gegen diese Gegner und eine folgende Niederlage auf Island machten alle Hoffnungen schnell zunichte Belgien konnte sich als Gruppenerster trotz einer Heimniederlage gegen die DDR durchsetzen Osterreich Bearbeiten Osterreich spielte in Gruppe 2 mit Wales Ungarn und Luxemburg um das Erreichen des Viertelfinales Uberraschungsmannschaft dieser Gruppe war Wales die sich deutlich mit nur einer Niederlage im Auftaktspiel gegen Osterreich durchsetzen konnte Schweiz Bearbeiten Die Schweiz spielte in Gruppe 6 mit der Sowjetunion Irland und der Turkei und gewann nur ein Spiel gegen Irland Spielorte BearbeitenBelgrad Stadion Roter Stern nbsp Fussball Europameisterschaft 1976 Jugoslawien nbsp Belgrad nbsp ZagrebSpielorte 1976 in JugoslawienZagreb Stadion Maksimir Teilnehmer BearbeitenDeutschland Bundesrepublik nbsp BR Deutschland Kader Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien Kader Niederlande nbsp Niederlande Kader Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei Kader Endrunde BearbeitenHalbfinale Bearbeiten 16 Juni 1976 in Zagreb Stadion Maksimir Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei Niederlande nbsp Niederlande 3 1 n V 1 1 1 0 Die Tschechoslowakei schien als Bezwinger von England in der Qualifikation als unberechenbar und die Niederlande waren als Vize Weltmeister der klare Favorit Der Verteidiger und Kapitan Anton Ondrus erzielte bereits nach 20 Minuten die Fuhrung Die Niederlande griffen in einem mehr als harten Spiel permanent an doch erst ein Eigentor von Ondrus in der 73 Minute brachte Oranje in die Verlangerung Kurz nachdem die Tschechoslowaken durch ihren Sturmerstar Zdenek Nehoda in der 114 Minute mit 2 1 in Fuhrung gingen schwachten sich die Niederlander erneut durch einen Platzverweis von Willem van Hanegem in der 115 Minute selbst Schon in der regularen Spielzeit musste der Spielleiter jeweils einen Spieler jeder Mannschaft des Feldes verweisen Johan Neeskens in der 78 Minute und Jaroslav Pollak in der 60 Minute Vier Minuten nach der Fuhrung der Tschechoslowaken entschied Frantisek Vesely durch seinen Treffer zum 3 1 das Spiel und besiegelte damit die Niederlage der Niederlander 1 17 Juni 1976 in Belgrad Stadion Roter Stern Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien Deutschland Bundesrepublik nbsp BR Deutschland 2 4 n V 2 2 2 0 Die deutsche Mannschaft hatte nach den Qualen der Qualifikation ebenfalls grosse Muhen in dieses Halbfinale zu kommen Die angriffsstarken und durch das frenetische Publikum angespornten Jugoslawen fuhrten zur 30 Minute bereits mit 2 0 Der Braunschweiger Bundesliga Profi Danilo Popivoda 19 Minute und der Kapitan Dragan Dzajic 30 Minute hatten eindrucksvoll vorgelegt Insbesondere die aus diesen beiden Spielern bestehende jugoslawische Flugelzange machte der deutschen Mannschaft sehr zu schaffen Dzajic wurde klarer Sieger im Duell mit Deutschlands Starverteidiger Berti Vogts Beobachter sprachen nach dem Spiel von der vielleicht besten Halbzeit die je eine jugoslawische Nationalmannschaft abgeliefert hatte Zur Halbzeit brachte Bundestrainer Helmut Schon den Kolner Mittelfeldmotor Heinz Flohe fur den Monchengladbacher Dietmar Danner Das Spiel der Deutschen wurde dadurch erheblich aggressiver und Flohe erzielte in der 64 Minute den Anschlusstreffer In der 79 Minute brachte Schon den Mittelsturmer Dieter Muller fur Herbert Wimmer Es war das erste Landerspiel fur den 22 Jahrigen der sogleich in den Strafraum der Jugoslawen in Erwartung eines Eckballs lief Die erste Ballberuhrung in der Nationalmannschaft durch Muller brachte den 2 2 Ausgleich In der Verlangerung brachen die geschockten Jugoslawen konditionell ein und Muller erzielte zwei weitere Tore in der 115 und 119 Minute zum 4 2 Endstand eines denkwurdigen Halbfinales 2 Spiel um Platz 3 Bearbeiten 19 Juni 1976 in Zagreb Stadion Maksimir Niederlande nbsp Niederlande Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien 3 2 n V 2 2 2 1 Die Niederlander fuhrten bis zur 39 Minute mit 2 0 durch Treffer von Ruud Geels in der 27 Minute und Willy van de Kerkhof in der 39 Minute doch der Treffer von Josip Katalinski kurz vor der Pause mobilisierte die letzten Krafte der Jugoslawen fur die zweite Halbzeit Dragan Dzajic gelang erst in der 82 Minute der 2 2 Ausgleich In der Verlangerung waren die Niederlander physisch starker und Ruud Geels erzielte in der 107 Minute mit seinem zweiten Treffer das Siegtor 3 Finale BearbeitenTschechoslowakei BR Deutschland 2 2 n V 2 2 2 1 5 3 i E Bearbeiten Tschechoslowakei DeutschlandTschechoslowakei nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Sonntag 20 Juni 1976 um 20 15 Uhr MEZ in Belgrad Stadion Roter Stern Zuschauer 30 790Schiedsrichter Sergio Gonella Italien nbsp Italien Spielbericht Deutschland nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Ivo Viktor Anton Ondrus C nbsp Jan Pivarnik Jozef Capkovic Koloman Gogh Karol Dobias 93 Frantisek Vesely Jozef Moder Antonin Panenka Marian Masny Jan Svehlik 80 Ladislav Jurkemik Zdenek NehodaCheftrainer Vaclav Jezek Sepp Maier Franz Beckenbauer C nbsp Berti Vogts Georg Schwarzenbeck Bernard Dietz Herbert Wimmer 46 Heinz Flohe Rainer Bonhof Erich Beer 80 Hans Bongartz Uli Hoeness Dieter Muller Bernd HolzenbeinCheftrainer Helmut Schon nbsp 1 0 Jan Svehlik 8 nbsp 2 0 Karol Dobias 25 nbsp 2 1 Dieter Muller 28 nbsp 2 2 Bernd Holzenbein 90 Elfmeterschiessen nbsp 1 0 Marian Masny nbsp 2 1 Zdenek Nehoda nbsp 3 2 Anton Ondrus nbsp 4 3 Ladislav Jurkemik nbsp 5 3 Antonin Panenka nbsp 1 1 Rainer Bonhof nbsp 2 2 Heinz Flohe nbsp 3 3 Hans Bongartz nbsp Uli Hoeness schiesst ubers Tor nbsp Karol Dobias 55 Jozef Moder 59 Siehe auch Nacht von BelgradDas Finale zwischen Weltmeister und Titelverteidiger Deutschland bei dem der Kapitan Franz Beckenbauer als funfter Spieler uberhaupt sein 100 Landerspiel bestritt und dem Uberraschungsfinalisten CSSR begann schon wie das Halbfinale der Deutschen Die Deutschen wirkten behabig wahrend die Tschechoslowaken zielstrebiger agierten So erzielten Jan Svehlik und Karol Dobias bereits bis zur 25 Minute die Fuhrung zum 2 0 Doch erneut weckte Dieter Muller die Hoffnungen der Deutschen in der 28 Minute mit seinem vierten Tor im zweiten Landerspiel Dem deutschen Spiel fehlte weiter die Durchschlagskraft und erst in der letzten Minute der regularen Spielzeit gelang Bernd Holzenbein mit einem Kopfball nach der letzten Ecke des Spiels der Ausgleich zum 2 2 In der Verlangerung geschah nicht mehr viel Beide Mannschaften kamen nicht mehr zu klaren Chancen und zum ersten Mal in der Geschichte der grossen Fussballturniere kam es zu einer Entscheidung durch Elfmeterschiessen Die Tschechoslowaken begannen Masny Nehoda Ondrus und Jurkemik trafen Fur die Deutschen trafen Rainer Bonhof Heinz Flohe und Hans Bongartz wahrend Uli Hoeness beim Stande von 3 4 den Ball uber das Tor schoss Jetzt musste nur noch Antonin Panenka verwandeln um die Tschechoslowaken zum Europameister zu machen Panenka lockte Sepp Maier in eine Ecke und lupfte den Ball in die Tormitte Somit hatte die Tschechoslowakei den amtierenden Welt und Europameister Deutschland im Endspiel um die Europameisterschaft 1976 besiegt 4 Die Europameister BearbeitenTorhuter Abwehr Mittelfeld SturmerIvo Viktor Anton Ondrus C nbsp Jozef CapkovicKarol DobiasJan Pivarnik Koloman GoghLadislav JurkemikJozef ModerJan SvehlikMarian MasnyAntonin Panenka Zdenek NehodaFrantisek VeselyAll Star Team BearbeitenEin offizielles UEFA All Star Team der wertvollsten Spieler eines Turniers wurde erstmals bei der Europameisterschaft 1996 in England gewahlt Fur die Zusammenstellung der besten Spieler der EM 1976 wurde von der UEFA folgendes Team ausgewahlt 5 Torhuter Abwehr Mittelfeld SturmerTschechien nbsp Ivo Viktor Tschechien nbsp Jan PivarnikTschechien nbsp Anton OndrusNiederlande nbsp Ruud KrolDeutschland Bundesrepublik nbsp Franz Beckenbauer Deutschland Bundesrepublik nbsp Rainer BonhofTschechien nbsp Jaroslav PollakTschechien nbsp Antonin PanenkaJugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Dragan Dzajic Deutschland Bundesrepublik nbsp Dieter MullerTschechien nbsp Zdenek NehodaTorschutzenliste Endrunde BearbeitenRang Spieler Tore1 Deutscher nbsp Dieter Muller 42 Jugoslawe nbsp Dragan Dzajic 2Niederlander nbsp Ruud Geels 24 Tschechoslowake nbsp Karol Dobias 1Deutscher nbsp Heinz Flohe 1Deutscher nbsp Bernd Holzenbein 1Jugoslawe nbsp Josip Katalinski 1Tschechoslowake nbsp Zdenek Nehoda 1Tschechoslowake nbsp Anton Ondrus 1Jugoslawe nbsp Danilo Popivoda 1Tschechoslowake nbsp Jan Svehlik 1Niederlander nbsp Willy van de Kerkhof 1Tschechoslowake nbsp Frantisek Vesely 1Tschechoslowake nbsp Anton Ondrus ETTorschutzenkonig des gesamten Wettbewerbs wurde der Ire Don Givens mit 8 Toren Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 1976 UEFA European Championship Sammlung von Bildern Infos zum Turnier 1976 auf uefa com Details auf rsssf com engl Einzelnachweise Bearbeiten uefa com Zehn Tschechoslowaken besiegen neun Niederlander In uefa com 3 November 2003 abgerufen am 25 Februar 2016 uefa com Muller feiert Traumeinstand fur Deutschland In uefa com 3 November 2003 abgerufen am 25 Februar 2016 uefa com Niederlande gewinnt Krimi um dritten Platz In uefa com 3 November 2003 abgerufen am 25 Februar 2016 uefa com Panenka entthront den Titelverteidiger In uefa com 3 November 2003 abgerufen am 25 Februar 2016 uefa com UEFA EURO 2016 Finals UEFA com In uefa com 1 Juni 2011 abgerufen am 28 Oktober 2015 englisch Fussball Europameisterschaften der Manner Frankreich 1960 Spanien 1964 Italien 1968 Belgien 1972 Jugoslawien 1976 Italien 1980 Frankreich 1984 BR Deutschland 1988 Schweden 1992 England 1996 Belgien Niederlande 2000 Portugal 2004 Osterreich Schweiz 2008 Polen Ukraine 2012 Frankreich 2016 Europa 2021 Deutschland 2024 Vereinigtes Konigreich Irland 2028 Italien Turkei 2032 Normdaten Veranstaltung GND 2043413 3 lobid OGND AKS VIAF 128489747 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fussball Europameisterschaft 1976 amp oldid 236607422