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Die Endrunde der vierten Fussball Europameisterschaft wurde wie zuvor bereits die EM 1968 zunachst in einem Viertelfinale mit Hin und Ruckspielen im April und Mai 1972 und danach mit Halbfinale und Finale in einem Mini Turnier vom 14 bis zum 18 Juni 1972 in Belgien ausgetragen Fussball Europameisterschaft 1972UEFA EURO 72Anzahl Nationen 4 von 32 Bewerbern Europameister Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 1 Titel Austragungsort Belgien BelgienEroffnungsspiel 14 Juni 1972Endspiel 18 Juni 1972 in BrusselSpiele 4Tore 10 2 5 pro Spiel Zuschauer 106 510 26 628 pro Spiel Torschutzenkonig Deutschland Bundesrepublik Gerd Muller 4 ToreGelbe Karten 9 2 25 pro Spiel Italien 1968 Jugoslawien 1976 Europameister wurde die Bundesrepublik Deutschland im Finale in Brussel gegen die Sowjetunion Gastgeber Belgien scheiterte im Halbfinale Osterreich die DDR und die Schweiz waren bereits in der Qualifikation gescheitert Torschutzenkonig wurde Gerd Muller dem es als einzigem Spieler in der Endrunde gelang mehr als ein Tor zu schiessen mit vier Toren Muller wurde mit elf Toren zudem Torschutzenkonig des gesamten Wettbewerbs einschliesslich Qualifikation Inhaltsverzeichnis 1 Qualifikation 1 1 Bundesrepublik Deutschland 1 2 DDR 1 3 Osterreich 1 4 Schweiz 2 Spielorte 3 Teilnehmer 4 Endrunde 4 1 Halbfinale 4 2 Spiel um Platz 3 4 3 Endspiel 5 Auszeichnungen 5 1 Ehrungen der Europameister 5 2 All Star Team 6 Torschutzenliste Endrunde 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseQualifikation Bearbeiten Hauptartikel Fussball Europameisterschaft 1972 Qualifikation An der Qualifikation beteiligten sich 32 Nationalmannschaften die in acht Gruppen aufgeteilt worden waren Die Gruppensieger spielten im Vorfeld der Finalrunde ein Viertelfinale mit Hin und Ruckspiel aus Die Qualifikationsspiele wurden in den Jahren 1970 und 1971 durchgefuhrt Die Viertelfinalspiele fanden im April und Mai 1972 statt Wie bei allen Europameisterschaften bis einschliesslich 1976 wurde auch diesmal der Gastgeber der Endrunde erst nach Ermittlung der letzten Vier erkoren Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland spielte in der Qualifikationsgruppe 8 mit Polen der Turkei und Albanien Nach der erfolgreichen Fussball Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko begann im Oktober 1970 die Qualifikation mit einem enttauschenden 1 1 gegen die Turkei in Koln Erst danach zeigte sich das Gesicht dieser neuen Mannschaft die alle folgenden Spiele gewann und erst am letzten Spieltag wieder 0 0 gegen Polen in Hamburg spielte Zu diesem Zeitpunkt war man bereits fur das Viertelfinale qualifiziert Im Viertelfinale kam es dann zu der legendaren Paarung mit England Der 3 1 Erfolg der deutschen Mannschaft in London Wembley Elf gilt als Geburt der spateren Europameistermannschaft da sie ersatzgeschwacht antrat und die Ersatzspieler ihre Chance nutzten Uli Hoeness erzielte die 1 0 Fuhrung vor der Halbzeit In der zweiten Halbzeit entwickelte sich das Spiel zu einer Abwehrschlacht Das permanente Anrennen der Englander auf das Tor von Sepp Maier wurde in der 77 Minute mit dem Ausgleich durch Francis Lee belohnt Die Vorentscheidung brachte ein Foulelfmeter in der 85 Minute Sigfried Held wurde gefoult den Elfmeter verwandelte Gunter Netzer Drei Minuten spater erzielte Gerd Muller nach Zusammenspiel mit Hoeness das 3 1 Im Ruckspiel traten die Englander ohne Hoffnung auf ein Weiterkommen an das Spiel in Berlin endete 0 0 Damit war die Bundesrepublik Deutschland fur die Endrunde qualifiziert DDR Bearbeiten Die Mannschaft der DDR spielte in der Gruppe 7 gegen Jugoslawien Niederlande und Luxemburg Die Qualifikation begann zunachst vielversprechend mit einem 1 0 Heimsieg gegen die Niederlande Doch nach der Heimniederlage gegen Jugoslawien mit 1 2 setzten sich die Jugoslawen als Tabellenfuhrer der Gruppe durch und qualifizierten sich Osterreich Bearbeiten Osterreich spielte in Gruppe 6 gegen Titelverteidiger Italien sowie Schweden und Irland Gleich die ersten beiden Spiele wiesen den Osterreichern allerdings die Richtung Die Niederlagen gegen Italien und Schweden waren im Laufe der Qualifikation nicht mehr aufholbar Italien qualifizierte sich souveran fur das Viertelfinale Schweiz Bearbeiten Die Schweiz spielte in Gruppe 3 gegen England Griechenland und Malta und prasentierte sich uberraschend stark Sie hielt mit den Englandern mit und so kam es bei den letzten beiden Spielen der Gruppe gegen England zu zwei echten Endspielen Die Schweiz verlor das Heimspiel mit 2 3 Im Ruckspiel erreichte die Schweizer Nationalmannschaft einen Achtungserfolg mit einem 1 1 Unentschieden Spielorte BearbeitenAntwerpen Stadion Bosuil Deurne nbsp Fussball Europameisterschaft 1972 Belgien nbsp Brussel nbsp Anderlecht nbsp Luttich nbsp AntwerpenSpielorte 1972 in BelgienAnderlecht Stade Emile Verse Brussel Heysel Stadion Luttich Stade de Sclessin Teilnehmer BearbeitenSowjetunion 1955 nbsp Sowjetunion Kader Deutschland Bundesrepublik nbsp BR Deutschland Kader Ungarn 1957 nbsp Ungarn Kader Belgien nbsp Belgien Kader Endrunde BearbeitenHalbfinale Bearbeiten 14 Juni 1972 in Anderlecht Stade Emile Verse Sowjetunion 1955 nbsp Sowjetunion Ungarn 1957 nbsp Ungarn 1 0 0 0 Die Sowjetunion konnte sich bis dahin zu allen Endrunden qualifizieren und galt auch in diesem Spiel als Favorit Zwar stand Lew Jaschin nicht mehr zwischen den Pfosten doch war Jewgeni Rudakow sein wurdiger Nachfolger Beim Stand von 1 0 fur die Sowjetunion hielt er gegen Ungarn in der 83 Minute einen Foulelfmeter Das spielentscheidende Tor zum 1 0 gelang Anatolij Konkow in der 53 Minute 1 14 Juni 1972 in Antwerpen Stadion Bosuil Deurne Belgien nbsp Belgien Deutschland Bundesrepublik nbsp BR Deutschland 1 2 0 1 Die Mannschaft des DFB galt als Favorit auf den Titel auch gegen den im Heimvorteil befindlichen Gastgeber Belgien Gerd Muller erzielte bereits in der 24 Minute die beruhigende Fuhrung fur die Deutschen Die motivierten Belgier gaben sich auch nicht auf als Gerd Muller in der 71 Minute auf 2 0 erhohte und erzielten in der 83 Minute durch Odilon Polleunis den Anschlusstreffer Die intensiven Bemuhungen der Gastgeber in der Schlussphase waren jedoch nicht mehr von Erfolg gekront 2 Spiel um Platz 3 Bearbeiten 17 Juni 1972 in Luttich Stade de Sclessin Ungarn 1957 nbsp Ungarn Belgien nbsp Belgien 1 2 0 2 Belgien bestimmte das Spiel von Beginn an und fuhrte zur Halbzeit mit 2 0 durch Treffer von Raoul Lambert 24 Minute und dem belgischen Kapitan Paul Van Himst 28 Minute Ungarn erzielte zwar sehr schnell nach der Halbzeit durch Lajos Ku 53 Minute per Elfmeter noch den Anschlusstreffer doch der Sieg der Belgier blieb unangefochten 3 Endspiel Bearbeiten BR Deutschland SowjetunionBR Deutschland nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp FinaleSonntag 18 Juni 1972 in Brussel Heysel Stadion Ergebnis 3 0 1 0 Zuschauer 43 066 4 Schiedsrichter Ferdinand Marschall Osterreich nbsp Osterreich Spielbericht Sowjetunion nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Sepp Maier Franz Beckenbauer C nbsp Horst Dieter Hottges Georg Schwarzenbeck Paul Breitner Herbert Wimmer Gunter Netzer Uli Hoeness Jupp Heynckes Gerd Muller Erwin KremersCheftrainer Helmut Schon Jewgeni Rudakow Murtas Churzilawa C nbsp Rewas Dsodsuaschwili Wolodymyr Kaplytschnyj Jurij Istomyn Anatolij Konkow 46 Oleg Dolmatow Wolodymyr Troschkin Viktor Kolotow Anatoli Baidatschni Anatoli Banischewski 66 Eduard Kozinkewitsch Wolodymyr OnyschtschenkoCheftrainer Alexander Ponomarjow nbsp 1 0 Gerd Muller 27 nbsp 2 0 Herbert Wimmer 52 nbsp 3 0 Gerd Muller 58 nbsp Wolodymyr Kaplytschnyj 43 nbsp Sonderpostkarte anlasslich des EM ErfolgesDie Nationalmannschaft die im Finale der Europameisterschaft 1972 gegen die Sowjetunion Europameister wurde gilt bis heute als die spielstarkste deutsche Mannschaft Sie holte den ersten Titel seit 1954 nach Deutschland Bei der Eroffnung des Olympiastadions in Munchen drei Wochen vorher hatte Deutschland die Sowjetunion bereits mit 4 1 besiegt und galt daher als klarer Favorit Deutschland ging durch Gerd Muller in der 28 Minute in Fuhrung Beckenbauer preschte von der Mittellinie bis kurz vor den sowjetischen Strafraum passte auf Muller der legte auf Netzer zuruck der mit einem fulminanten Schuss das Lattenkreuz traf Den Abpraller nahm Heynckes auf Rudakow konnte nur noch abklatschen und Muller war zur Stelle In der 52 Minute erhohte Herbert Hacki Wimmer nach einer klugen Vorlage von Heynckes der wiederum von Netzer mit einem mustergultigen Pass bedacht worden war auf 2 0 eine Monchengladbacher Kombination In der 57 Minute startete Katsche Schwarzenbeck von der Mitte der eigenen Halfte durch Uber Muller und Heynckes landete der Ball wieder beim nunmehr im sowjetischen Strafraum befindlichen deutschen Vorstopper der zu Muller ablegte welcher Torhuter Rudakow keine Chance liess Dies markierte den 51 Landerspieltreffer im 41 Landerspiel des sogenannten Bombers der Nation In seiner der Torausbeute nach erfolgreichsten Phase in der Nationalmannschaft traf er 14 mal in funf Landerspielen in Serie In der 68 Minute setzte der sowjetische Libero Churzilawa den Ball mit einem kraftvollen Schuss aus knapp 20 Metern auf die Latte des deutschen Tores Dies war die wohl beste Chance der UdSSR die aber essentiell in keiner Phase des Spiels ein gleichwertiger Gegner fur die DFB Auswahl war Die Sowjets versteckten sich nicht und versuchten mitzuspielen wirkten aber relativ behabig und kamen kaum einmal gefahrlich vor das deutsche Tor Die letzten funf Minuten des Spiels litten darunter dass zahlreiche deutsche Schlachtenbummler die Range verliessen und sich zu Hunderten um die Aussenlinien des Spielfeldes positionierten Der Kommentator des englischen BBC Fernsehens Barry Davies meinte so etwas sei wohl zuletzt im sogenannten White Horse Final dem englischen Pokalfinale von 1923 vorgekommen wenngleich aber auch bei der Weltmeisterschaft zwei Jahre zuvor und bei der Weltmeisterschaft 1966 schon vor dem Schlusspfiff zahlreiche Fans die Nahe zu ihren Idolen suchten Schliesslich konnte UEFA Prasident Gustav Wiederkehr ohne grossere Probleme dem deutschen Spielfuhrer Franz Beckenbauer den Henri Delaunay Pokal ubergeben Betrublich waren aber Berichte uber Ausschreitungen in der Brusseler Innenstadt nach dem Spiel Vorboten einer etwas anderen Zeit In der deutschen Mannschaft bezeugten Beckenbauer der uberall auf dem Feld zu finden war Netzer und Muller ihre absolute Weltklasse Maier stand nicht nach genauso wenig wie Breitner und Wimmer Bei den Sowjets darf sich Rudakow ruhmen mit dem ein oder anderen starken Reflex einige deutsche Grosschancen vereitelt zu haben Auszeichnungen BearbeitenEhrungen der Europameister Bearbeiten Gunter Netzer wurde zum Fussballer des Jahres in der Bundesrepublik und Franz Beckenbauer zu Europas Fussballer des Jahres gewahlt wobei mit Gerd Muller und Gunter Netzer erstmals zwei Spieler aus dem gleichen Verband wie der Sieger gemeinsam Platz 2 belegten Bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres musste die Nationalmannschaft der Hockeynationalmannschaft den Vortritt uberlassen da diese uberraschend bei den Olympischen Spielen in Munchen die Goldmedaille gewonnen hatte All Star Team Bearbeiten Ein offizielles UEFA All Star Team der wertvollsten Spieler eines Turniers wurde erstmals bei der Europameisterschaft 1996 in England gewahlt Fur die Zusammenstellung der besten Spieler der EM 1972 wurde von der UEFA folgendes Team ausgewahlt 5 Torhuter Abwehr Mittelfeld SturmerSowjetunion 1955 nbsp Jewgeni Wassiljewitsch Rudakow Sowjetunion 1955 nbsp Rewas DsodsuaschwiliSowjetunion 1955 nbsp Murtas ChurzilawaDeutschland Bundesrepublik nbsp Franz BeckenbauerDeutschland Bundesrepublik nbsp Paul Breitner Deutschland Bundesrepublik nbsp Uli HoenessDeutschland Bundesrepublik nbsp Gunter NetzerDeutschland Bundesrepublik nbsp Herbert Wimmer Deutschland Bundesrepublik nbsp Jupp HeynckesBelgien nbsp Raoul LambertDeutschland Bundesrepublik nbsp Gerd MullerTorschutzenliste Endrunde BearbeitenRang Spieler Tore1 Deutscher nbsp Gerd Muller 42 aus der Sowjetunion nbsp Anatolij Konkow 1Ungar nbsp Lajos Ku 1Belgier nbsp Raoul Lambert 1Belgier nbsp Lon Polleunis 1Belgier nbsp Paul Van Himst 1Deutscher nbsp Herbert Wimmer 1Torschutzenkonig des gesamten Wettbewerbs wurde ebenfalls Gerd Muller mit 11 Toren Weblinks BearbeitenUEFA Europameisterschaft 1972 auf uefa com Mannschaft des Turniers 1972 auf uefa com European Championship 1972 auf rsssf com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Konkov strike enough for USSR UEFA 3 Oktober 2003 abgerufen am 24 Februar 2016 englisch Muller magic sends Germany into final UEFA 3 Oktober 2003 abgerufen am 24 Februar 2016 englisch Belgium beat Hungary to win bronze UEFA 3 Oktober 2003 abgerufen am 24 Februar 2016 englisch European Football Championship 1972 Final Nicht mehr online verfugbar UEFA archiviert vom Original am 17 August 2000 abgerufen am 28 Juni 2016 englisch 1972 UEFA European Championship UEFA abgerufen am 24 Februar 2016 englisch Fussball Europameisterschaften der Manner Frankreich 1960 Spanien 1964 Italien 1968 Belgien 1972 Jugoslawien 1976 Italien 1980 Frankreich 1984 BR Deutschland 1988 Schweden 1992 England 1996 Belgien Niederlande 2000 Portugal 2004 Osterreich Schweiz 2008 Polen Ukraine 2012 Frankreich 2016 Europa 2021 Deutschland 2024 England Schottland Nordirland Wales Irland 2028 Italien Turkei 2032 Normdaten Veranstaltung GND 4461057 9 lobid OGND AKS VIAF 241200876 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fussball Europameisterschaft 1972 amp oldid 224965920