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Die evangelisch lutherische Frohbotschaftskirche liegt zentral am Strassburger Platz in Hamburg Dulsberg Ansicht von SudenAnsicht von Sudosten Inhaltsverzeichnis 1 Bau der Kirche 2 Umbau 2015 18 3 Glocken 4 Orgel 5 Fotografien und Karte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBau der Kirche Bearbeiten nbsp Innenraum mit AltarDas Grundstuck war bereits 1903 von dem Hamburger Baudirektor Fritz Schumacher als Platz fur eine Kirche geplant und durch die Strassenfuhrung entsprechend hervorgehoben worden Erbaut wurde die Kirche dann aber erst 1935 37 Einweihung am 19 Dezember 1937 durch das Architekturburo Friedrich Dyrssen und Peter Averhoff als Teil der vollstandig durchgeplanten Bebauung von Dulsberg Die Architekten entwarfen eine grosse Saalkirche mit seitlich angefugtem Turm der ein ungewohnliches zwiebelformiges Dach erhielt Das Kirchenschiff selber bekam ein klassisches Satteldach und streng gegliederte Backsteinfassaden mit neoklassizistischen Anklangen Dagegen wurde der Innenraum fur die Bauzeit sehr modern mit parabelformigen Betonpfeilern gestaltet Im Jahr 1943 wurde die Kirche durch die Bombardierung Hamburgs weitgehend zerstort jedoch nach dem Kriegsende bereits 1953 unter der Leitung von Dyrssen amp Averhoff in relativ ursprunglicher Form wiederaufgebaut Daher stellt sie sich heute noch weitgehend so dar wie sie in den 1930er Jahren geplant worden war Die einzige grosse Veranderung gab es im Innenraum Dort wurde eine flache Decke eingezogen An der Sudseite des Innenraums steht heute ein grosses aus Holz gefertigtes Altarbild von Otto Flath Umbau 2015 18 BearbeitenIm Lauf der Jahrzehnte nach 1990 veranderte sich auch in Dulsberg durch sinkende Einnahmen und Mitgliederzahlen der Gemeinden die Nutzung der vorhandenen Kirchengebaude Als erste Reaktion wird bereits seit 2005 die Dietrich Bonhoeffer Kirche in der Strasse Dulsberg Sud nicht mehr von der Gemeinde genutzt sondern weitervermietet Fur die Frohbotschaftskirche selber wurde in der Folge ein vollstandiger Abriss diskutiert der jedoch im Stadtteil sowie beim Denkmalschutzamt auf heftige Ablehnung stiess Im Zuge der offentlichen Diskussion 1 wurden die Abrissplane verworfen 2 3 und ein Umbaukonzept 4 fur das Gebaude erstellt Von der Gemeinde wurde das Umbaukonzept des Architekturburos WRS Architekten und Stadtplaner GmbH favorisiert Dieses sah vor in den Innenraum der Kirche zwei kubische Baukorper zu integrieren die als Gemeinderaume und Kindertagesstatte genutzt werden sollten Der vormalige Chor konnte weitgehend als Sakralraum erhalten bleiben die Orgelempore wurde anderen Nutzungszwecken als bis dahin zugefuhrt Die in unmittelbarer Umgebung der Kirche nicht mehr benotigten Gebaude der Gemeinde konnten abgerissen werden und die Gemeinde wurde zur Finanzierung des Umbaus Teile des Grundstucks verkaufen Die Planungen sahen ausserdem vor nach dem Umbau auf die grosse Orgel zu verzichten und das Holzfries von Otto Flath zu verkaufen 5 Im Oktober 2014 gab der Leiter des Bezirksamts Hamburg Nord bekannt dass die Mittel fur den geplanten Umbau zur Verfugung stunden und im Jahr 2015 mit dem Vorhaben begonnen werden konne Samtliche Arbeiten wurden bei Gesamtkosten von 7 7 Millionen Euro im Jahr 2018 abgeschlossen 6 das Gebaude mit integriertem Gemeindehaus und Kindergarten am 8 Juni 2019 wiedereingeweiht 7 Auf dem verausserten Grundstuck des alten Gemeindehauses wurde am 18 August 2021 das Familienzentrum Dulsberg des SOS Kinderdorfs Hamburg eroffnet 8 Glocken BearbeitenIm Turm hangen vier Glocken Im Jahr der Einweihung der Kirche bekam diese vier Glocken mit einem Gesamtgewicht von 4500 kg diese wurden zwischen 1935 und 1937 von der Giesserei Franz Schilling Sohne in Apolda gegossen Die drei grosseren mussten im 2 Weltkrieg jedoch abgenommen werden 1958 wurden dann von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg drei neue Glocken gegossen und die erhaltene Glocke wurde in das neue Gelaut integriert Ursprunglich hing das Gelaut sogar an geraden Jochen jedoch musste das Gelaut nach einem Jahr aufgrund der Statik des Turmes an gekropfte Joche umgerustet werden Fur einige Zeit durfte nur ein Teilgelaut von Glocke 2 bis 4 erklingen Nach den Sanierungsarbeiten in den Jahren 2018 und 2019 wurden die Glocken dann an geraden Holzjochen mit Gegengewichtskloppeln aufgehangt Am Joch der grossen Glocke ist auch noch ein Obergewicht angebracht Seitdem durfen alle Glocken wieder lauten 9 Glocke Schlagton Durchmesser Masse Giesser Gussort Gussjahr Inschrift1 es1 1258 mm0 1153 kg0 F W Schilling Heidelberg 1958 Trostet trostet mein Volk spricht euer Gott Christus spricht Ich bin die Auferstehung und das Leben 2 f1 1105 mm0 781 kg F W Schilling Heidelberg 1958 Unser Gott kommt und schweigt nicht Christus spricht Ich bin das Brot des Lebens 3 as1 960 mm 450 kg Franz Schilling Apolda 1935 0 Christus spricht Ich bin das Licht der Welt 4 b1 855 mm 417 kg F W Schilling Heidelberg 1958 Suchet den Herren so werdet ihr leben Christus spricht Ich bin der Weinstock ihr seid die Reben Orgel BearbeitenVon 1937 bis 1955 stand eine Orgel aus der Werkstatt von Wilhelm Sauer Orgelbau in der Kirche die allerdings ebenfalls so schwer beschadigt wurde dass man sie beim Wiederaufbau der Kirche ersetzen musste 10 Eine neue Orgel wurde 1955 von Emanuel Kemper amp Sohn gebaut sowie zweimal 1975 und 1983 durch die Orgelbaufirma Hinrich Otto Paschen uberarbeitet bzw erweitert Ende 2015 wurde dieses Instrument an eine polnische Gemeinde verkauft 11 Seine Disposition lautete 12 I Hauptwerk1 Pommer 16 2 Prinzipal 0 8 3 Spitzflote 0 8 4 Oktave 0 4 5 Koppelflote 0 4 6 Nasat 0 2 2 3 7 Flachflote 0 2 8 Mixtur V VI0 0 2 9 Trompete 0 8 II Oberwerk schwellbar 10 Rohrflote 8 11 Quintade 8 12 Prinzipal 4 13 Nachthorn 4 14 Waldflote 2 15 Sifflote 1 1 3 16 Sesquialtera II0 2 2 3 17 Scharff IV V 1 2 18 Dulcian 8 III Brustwerk19 Gedeckt 8 20 Hohlflote 4 21 Prinzipal 2 22 Quinte 1 1 3 23 Oktave 1 24 Scharff III 2 25 Vox humana0 8 Pedal26 Prinzipal 16 27 Subbass 16 28 Oktave 0 8 29 Gedeckt 0 8 30 Oktave 0 4 31 Nachthorn 0 2 32 Rauschpfeife II33 Mixtur VI34 Posaune 16 35 Holztrompete 0 8 36 Trompete 0 4 Koppeln II I III I III II I P II P III PZum Zeitpunkt der Wiedereinweihung des Gebaudes 2019 war geplant dass die Kirche die einmanualige funfregistrige rein mechanische Alfred Fuhrer Orgel von 1970 aus der evangelisch lutherischen St Bonifatius Kirche in Hamburg Barmbek ubernehmen wurde die 2020 geschlossen werden sollte 7 Fotografien und Karte Bearbeiten53 581222222222 10 062944444444 Koordinaten 53 34 52 4 N 10 3 46 6 O nbsp nbsp Frohbotschaftskirche nbsp Taufbecken nbsp Orgelprospekt nbsp Kanzel und Pult nbsp ChoransichtLiteratur BearbeitenRalf Lange Architektur in Hamburg Junius Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 88506 586 9 S 200 Friedhelm Grundmann Thomas Helms Wenn Steine predigen Medien Verlag Schubert Hamburg 1993 ISBN 3 929229 14 5 S 126 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frohbotschaftskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Gemeinde Verzeichnis der Kulturdenkmaler der Stadt Hamburg Homepage einer Burgerinitiative gegen den geplanten Abriss der Kirche Memento vom 12 Februar 2015 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Siehe z B eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bezirk Hamburg Nord aus dem Januar 2013 Kein Abriss der Frohbotschaftskirche Memento vom 12 April 2014 im Internet Archive Frohe Botschaft Kirchengebaude auf dem Dulsberg bleibt erhalten Memento vom 29 Mai 2018 im Internet Archive PDF 83 KB Machbarkeitsstudie Umbaukonzept fur die Frohbotschaftskirche in Hamburg Dulsberg PDF 4 3 MB Abgerufen am 30 November 2021 Zur Umbauplanung Stand 2014 siehe Hanna Lotte Mikuteit Gute Nachricht fur die Frohbotschaftskirche In Hamburger Abendblatt 18 Oktober 2014 Abgerufen am 30 November 2021 Umbau Frohbotschaftskirche Abgerufen am 30 November 2021 a b Hamburg Dulsberg Zwei neue Hauser in einer alten Kirche Abgerufen am 30 November 2021 SOS Kinderdorf Neuer Standort in Dulsberg eroffnet Abgerufen am 30 November 2021 Hamburg Dulsberg Frohbotschaftskirche Gelauteprasentation Glocken der ev luth Kirche Abgerufen am 12 Juni 2022 deutsch Historische Disposition der Orgel in der Orgeldatenbank orgbase nl Abgerufen am 25 November 2013 Umbau der Frohbotschaftskirche in Dulsberg beginnt Memento vom 28 Juli 2016 im Internet Archive Eintrag zu Geschichte und Disposition der Orgel in der Orgeldatenbank orgbase nl Abgerufen am 25 November 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frohbotschaftskirche Hamburg Dulsberg amp oldid 234252152