www.wikidata.de-de.nina.az
Fritz Wiessner bzw Wiessner 26 Februar 1900 in Dresden 3 Juli 1988 in Stowe Vermont war ein deutsch amerikanischer Bergsteiger Fritz Wiessner 1986 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Expedition zum K2 bis in Gipfelnahe 3 Nachkriegszeit 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Gipfelbucheintrag Fritz WiessnerHermann Fritz Wiessner wurde als Sohn des Dekorationsmalermeisters Ernst Hermann Wiessner und seiner Ehefrau Pauline Bertha geb Zumpe in der Gerokstrasse 31 I in Dresden geboren und wuchs in einer Grossfamilie auf 1 Mit seinem gleichaltrigen Cousin Otto unternahm er die ersten Klettertouren im Elbsandsteingebirge In den 1920er Jahren kletterte Wiessner Erstbegehungen und Wiederholungen schwierigster Routen in den Alpen und im Elbsandsteingebirge So gelangen ihm Routen bis in den oberen siebten sachsischen Grad so der Wiessnerriss am Frienstein und in den Alpen die Wiessner Rossi an der Fleischbank 1929 wanderte Wiessner in die USA aus studierte Chemie und leitete bald ein erfolgreiches Chemieunternehmen Er begann mit amerikanischen Gefahrten zu klettern 1932 war er Teilnehmer der Deutsch Amerikanischen Himalaja Expedition zum Nanga Parbat der jedoch ein Gipfelerfolg versagt blieb 1935 entdeckte Wiessner die Shawangunk Mountains indianische Bezeichnung eine 12 km lange 40 bis 100 m hohe Wandflucht in den Appalachen Der Fels aus Quarzkonglomerat war fest und gutgriffig In den folgenden Jahren erschloss Wiessner im freien also hilfsmittellosen Kletterstil sog Freeclimbing hier rund 50 Routen 1936 gelang ihm zusammen mit William P House die Erstbesteigung des kanadischen Mount Waddington 4019 m ein schwieriger Berg denn vor Wiessners Besteigung scheiterten 16 Expeditionen und danach zwolf weitere Besteigungsversuche Erst 1942 erfolgte die zweite Besteigung des Berges auf der Wiessner Route Im Bundesstaat Wyoming gelang Wiessner ebenfalls noch im Jahr 1936 die zweite und erste freie Begehung des Nordgrates des Grand Teton 4196 m Im darauffolgenden Jahr 1937 gelang ihm die erste freie und damit sportliche Besteigung des Devils Tower Seinen Freikletterstil den er vom sachsischen Bergsteigen her kannte wandte er konsequent an und vertrat diesen auch offentlich vehement Sein Stil wurde schliesslich richtungsweisend fur den modernen Klettersport Expedition zum K2 bis in Gipfelnahe Bearbeiten1939 leitete Wiessner eine amerikanische Expedition zum K2 8611 m Wiessners Organisation und Logistik waren vorbildlich Die Hauptschwierigkeiten bereits hinter sich stand er selbst in bester Verfassung zusammen mit Pasang Dawa Lama auf fast 8400 m kurz unter dem Gipfel Wiessner ware in einbrechender Nacht auf der relativ einfachen Gipfelpassage mit dem Risiko eines Biwaks weitergegangen aber sein Seilpartner Pasang Dawa Lama hielt ihn auf und wollte vermutlich aus religiosen Bedenken im Dunklen nicht hoch auf den Gipfel Wiessner wollte seinen Partner nicht alleinlassen und willigte in den Abstieg ein um spater wiederkommen zu wollen Aufgrund einer Verkettung unglucklicher und von Wiessner unverschuldeter Umstande wohl auch aufgrund Fehleinschatzungen weiter unten verbliebener Amerikaner die Gipfelmannschaft sei ums Leben gekommen scheiterte die Expedition jedoch in der Folge unter dramatischen Umstanden Die aus der Gipfelregion Ruckkehrenden fanden samtliche Hochlager verlassen zerstort und von Schlafsacken geraumt vor sie mussten unter unsaglichen Umstanden in Schlafmangel und Erfrierungsgefahr absteigen Diese Strapazen erlaubten es Wiessner nicht mehr einen neuen Gipfelversuch zu unternehmen Der American Alpine Club leitete eine Untersuchung ein deren Abschlussbericht die enorme bergsteigerische und organisatorische Leistung Wiessners herabsetzte und ihn als den verantwortlichen Expeditionsleiter mit willkurlichen Vorwurfen konfrontierte was Wiessner zum Austritt aus dem AAC veranlasste Der Abschlussbericht des AAC war im Geiste des mit Nazideutschland heraufziehenden Krieges einseitig und gegen den geburtigen Deutschen voreingenommen abgefasst 1978 fast 40 Jahre spater wurde Wiessner durch den AAC rehabilitiert und hoch geehrt Jack Durrance hatte David Roberts ein Interview uber seine Sicht der Expedition 1939 gegeben jedoch seine Erlaubnis zur Veroffentlichung kurz darauf widerrufen die Motivation zur Zerstorung der Hochlager sollte so ein Geheimnis bleiben Durrance hatte in spateren Gesprachen die Sherpas fur das Raumen der Lager als verantwortlich benannt 2 Wiessners Expedition ist als eine der bedeutendsten Leistungen in die Geschichte des Alpinismus eingegangen Der erste Achttausender Annapurna I wurde 1950 der Mount Everest 1953 bestiegen Der K2 als einer der schwierigsten Berge der Welt wurde schliesslich 1954 zum ersten Mal bestiegen Wahrend des Zweiten Weltkrieges diente Wiessner als technischer Berater der 10 Gebirgsdivision und arbeitete in der Kommission Ausrustung fur kalte Klimagebiete des Amtes des Generalquartiermeisters in Washington D C mit Nachkriegszeit Bearbeiten1945 heiratete Wiessner Muriel Schoonmaker 1946 wurde Sohn Andrew und 1947 Tochter Pauline Polly geboren 1952 zog die Familie Wiessner nach Stowe in Vermont Tochter und Sohn begleiteten ihren Vater spater auf vielen Reisen und Touren Seine Frau Muriel war ihm bis zu seinem Tode eine treue Begleiterin bei weltweiten Reisen Kletterfahrten und Skitouren 1964 reiste Wiessner erstmals wieder in seine alte Heimat das Elbsandsteingebirge Als Ehrengast des Deutschen Wanderer und Bergsteigerverbandes der DDR nahm er an den Feierlichkeiten des Jubilaums 100 Jahre Bergsteigen in Sachsen teil Bis 1986 besuchte er nun alljahrlich die alte Heimat und kletterte immer noch begeistert im Sandstein Selbst im hohen Alter stieg er Wege bis zum V sachsischen Grad vor im Nachstieg bei Bernd Arnold Uli Peemuller Werner Rump und anderen meisterte er noch Wege im VII Grad 1967 wurde Wiessner inzwischen Ehrenmitglied des American Alpine Club AAC Teilnehmer der Yukon Centennial Expedition des Kanadischen Alpenclubs Schlechtes Wetter vereitelte die Besteigung der hochsten Berge in dem noch recht unbekannten Gebiet der Eliaskette im Yukon Territorium Dennoch gelang Wiessner gemeinsam mit seinem Sohn Andrew und anderen in einer kurzen Schonwetterperiode die Erstbesteigung von zwei Dreitausendern 1973 wurde unter Wiessners Vorsitz der Kommission fur Schwierigkeitsbewertung und Routenbeschreibung innerhalb der Union Internationale des Associations d Alpinisme UIAA die alpine Schwierigkeitsskala neu bewertet und verabschiedet Am 3 Juli 1988 endete das Leben von Fritz Wiessner in Stowe Vermont Auch nach mehreren Schlaganfallen im Jahr 1987 die ihn teilweise lahmten und an den Rollstuhl fesselten blieb er gedanklich dem Bergsteigen und Klettern bis zu seinem Tode verbunden Ich denke noch viel uber das Klettern nach aber nicht am Tage Ich denke daruber meist nachts und zu besonderen Gelegenheiten nach wenn ich das Leben ganz allgemein satt habe Wenn ich dann wunschte ich konnte hinubergehen zu den Baumen und Felsen dann erfreue ich mich an meinen Traumen uber das Klettern Literatur BearbeitenFritz Wiessner K2 Tragodien und Sieg am zweithochsten Berg der Erde Munchen 1955 Portrait im Bergsteiger Mai 1982Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Wiessner im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten siehe Geburtsregistereintrag des StA Dresden I Nr 724 1900 Bericht von David Roberts zitiert von Clint Willis Hrsg Uberleben in Hohen Ullstein Munchen 2000 ISBN 3 548 35993 0Normdaten Person GND 119113880 lobid OGND AKS VIAF 311067471 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wiessner FritzKURZBESCHREIBUNG deutsch amerikanischer BergsteigerGEBURTSDATUM 26 Februar 1900GEBURTSORT Dresden DeutschlandSTERBEDATUM 3 Juli 1988STERBEORT Stowe Vermont Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Wiessner amp oldid 234056058