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Die Friedrichsschleuse ist eine ehemalige Sielschleuse an der Harle in Ostfriesland Um das Siel herum ist der Ort Friedrichsschleuse entstanden der auf halber Strecke zwischen Carolinensiel und dem Fahrhafen Harlesiel liegt Lange Zeit bildete der Ort den seeseitigen Abschluss des Sielhafens von Carolinensiel Seit der Gemeindereform 1972 gehoren alle drei Orte zur Kreisstadt Wittmund 1 Binnenseite der Friedrichsschleuse mit den dauerhaft geoffneten Sieltoren Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Geschichte 3 Rettungsschuppen der DGzRS 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseNamensgebung BearbeitenDer Name der Schleuse geht zuruck auf den Preussenkonig Friedrich den Grossen der seit 1744 auch Furst von Ostfriesland war Entsprechend dem Grenzvertrag von 1666 zur Aufteilung des aus der ehemaligen Harlebucht entstandenen Neulands liegt der Ort wie auch der gesamte Verlauf der Harle westlich der Goldenen Linie und damit auf friesischem Gebiet also preussisch Die ostlichen Poldergebiete gehoren danach zur Grafschaft Oldenburg Geschichte Bearbeiten nbsp ehemalige HarlebuchtNach Eindeichung des Carolinengrodens Groden bezeichnet in Friesland einen Polder wurde am nordlichen Rand ein Siel an der Harle errichtet 1730 erfolgte an der Stelle die Grundung von Carolinensiel und der Bau eines Sielhafens Durch die weiteren Einpolderungen entstand einen Kilometer weiter nordlich eine neue Deichlinie in der 1765 die Friedrichsschleuse angelegt wurde Die offene Sielschleuse mit daruber liegender Klappbrucke gestattete den Segelschiffen mit Mast die freie Durchfahrt in den sicheren Hafen hinter dem Deich Dadurch entwickelte sich Carolinensiel rasch zu einem wichtigen Handelshafen in Ostfriesland An der Brucke entstand der Ort Friedrichsschleuse mit einem neuen Aussenhafen Durch den einsetzenden Seebadertourismus wurde auch die Insel Wangerooge ab 1804 Seebad 2 die von einem Anleger unterhalb der Klappbrucke per Schiff erreichbar war Die 1888 eroffnete Bahnlinie der Jever Carolinensieler Eisenbahngesellschaft ermoglichte den Urlaubern eine komfortable Anfahrt mit der Bahn und den anschliessenden Transfer per Kutsche vom Bahnhof zum Anleger Nach Verlangerung zur Bahnstrecke Jever Harle konnten die Gaste ab 1890 bis an das Wattenmeer gelangen und im Hafen Harle das Boot besteigen Die Strecke verlief im Vorland ostlich der Goldenen Linie und war daher oldenburgisch Mit der Verbreitung der Eisenbahn und der Dampfschifffahrt ging die Bedeutung von Carolinensiel als Handelshafen zu Ende und der Hafen wandelte sich zum Fischereihafen mit Verlagerung zur Friedrichsschleuse Durch die zuruckgehende Nutzung verlandete der Sielhafen Carolinensiel immer mehr Nach dem Bau des Hafens in Harlesiel Anfang der 1950er Jahre zogen die Fischer in den neuen Aussenhafen und der alte Sielhafen verlor endgultig seine Hafenfunktion Auch die Funktion als Sielschleuse war obsolet sodass die holzerne Klappbrucke entfernt wurde Als Ersatz und im Hinblick auf den wachsenden Autoverkehr erhielten die Sieltore einen Betonuberbau Die heute dort stehende Klappbrucke war 1990 gebaut worden nachdem das Sielhafenmuseum in Carolinensiel 1984 gegrundet worden war 3 Rettungsschuppen der DGzRS Bearbeiten nbsp DGzRS Logo nbsp Alter Rettungsschuppen Carolinensiel nbsp Slipanlage DGzRS Maasholm1865 errichtete der Verein zur Rettung Schiffbruchiger in Ostfriesland an der Friedrichsschleuse einen holzernen Rettungsschuppen Er lag innerhalb des Sielhafens am westlichen Ufer der Harle direkt am Wasser Von der Seenotrettungsstation Horumersiel bzw dem damaligen Standort in Schillighorn erhielt die neues Station das 7 5 Meter lange Rettungsboot vom Typ Peake das fur sechs Ruderer ausgelegt war Das Boot war dort fur den Transport mit Pferd und Wagen durch die Dunen zu schwer und konnte hier direkt zu Wasser gelassen werden Nach dem 1868 erfolgten Anschluss der Gesellschaft an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbruchiger DGzRS erfolgte ein Neubau des Schuppens an gleicher Stelle Fur das Jahr 1888 wird von einem Boot namens CAROLINENSIEL auf der Rettungsstation Friedrichsschleuse berichtet 4 1911 errichtete die Gesellschaft den heute noch bestehenden Rettungsschuppen aus Backstein Der neue Schuppen wurde auf die Seeseite der Schleuse verlegt damit das Rettungsboot auch bei geschlossenen Sieltoren leichter zum Einsatz gelangen konnte Da der Schuppen nun nicht mehr innerhalb des geschutzten Ortes lag wurde er aus Grunden der Hochwassersicherheit auf dem Deich und teilweise auf Stelzen errichtet Die in der Liste von 1913 gefuhrte Rettungsstation Carolinensiel verzeichnet ein Boot mit Namen E A OLDEMEYER 4 Das Boot war ein Deutsches Normalrettungsboot von 8 5 Meter Lange und konnte uber eine holzerne Ablaufbahn Slipanlage ins Wasser abgelassen werden 5 Ab 1932 verfugten die Seenotretter uber ein zehn Meter langes Motorrettungsboot Die LOTSENKOMMANDEUR LAARMANN war 1930 gebaut worden und hatte vorher auf der Seenotrettungsstation Neuharlingersiel in Dienst gestanden Mit ihrem 20 PS Motor konnte das Stahlboot sieben Knoten Fahrt erreichen Nach dem Kriegsende 1945 wurde es ausser Dienst gestellt und die Station aufgelost Mit Grundung des Sielhafenmuseums in Carolinensiel stiftete der Eigentumer von Grundstuck und Gebaude beides dem Museum das darin eine Dauerausstellung zum Rettungswesen der DGzRS an der Nordsee einrichtete Als Besonderheit wird das ehemalige Ruderrettungsboot GENERALPOSTMEISTER vom Baujahr 1926 gezeigt Das Deutsche Normalrettungsboot hatte bis 1943 in Ostpommern auf der Station in Stolpmunde heute Ustka in Polen Dienst getan 6 Das Museum konnte 2002 das zwischenzeitlich als Segelkutter und Motorboot unterwegs gewesene Boot erwerben und versetzte es zuruck in den Ursprungszustand Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrichsschleuse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ruderrettungsboote auf bos fahrzeuge info Die Geschichte einer Rettungsstation in Wangerlander Flaschenpost 2 2021Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 264 und 265 Wangerooge virtuell Blick in die Vergangenheit auf inselrundgang de abgerufen am 9 Marz 2022 Bruckenschlag zeigt Historie der Friedrichsschleuse auf nwzonline de abgerufen am 9 Marz 2022 a b Wilhelm Esmann Die Rettungsboote der DGzRS von 1865 2004 Hauschild Verlag 2004 ISBN 3 89757 233 8 S 16 Deutsches Sielhafen Museum Rettungsstation auf museumsweg de abgerufen am 12 Marz 2022 Ruderrettungsboot GENERALPOSTMEISTER auf deutsche leuchtfeuer de abgerufen am 12 Marz 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrichsschleuse amp oldid 227491058