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Friedrich Wilhelm Franz Nippold 15 September 1838 in Emmerich 3 August 1918 in Oberursel war ein deutscher evangelischer Theologe Friedrich Wilhelm Franz Nippold Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Familie 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNippold entstammte einer evangelisch katholischen Mischehe Sein Vater war Friedrich Wilhelm Nippold 1882 und seine Mutter war die aus Delft stammende Helena van Koetsveld 1860 Er wuchs in der Diasporasituation des rheinischen niederlandischen Protestantismus auf Nach dem Besuch der Schule seines Geburtsortes und des Gymnasiums begann er im Herbst 1856 ein Studium welches er in Halle Bonn Amsterdam und Leiden absolvierte Seit 1856 war er Mitglied der Burschenschaft Alemannia Halle 1 1860 promovierte er an der Universitat Tubingen zum Doktor der Philosophie 1861 1863 fuhrte ihn eine orientalische Reise nach Agypten und Palastina Seit 1865 in Heidelberg habilitiert erwarb er sich im selben Jahr dort das Lizentiat der Theologie und wurde 1867 daselbst zum ausserordentlichen Professor der theologischen Fakultat ernannt Nachdem er 1870 die Ehrendoktorwurde der Universitat Leiden erhalten hatte wurde er 1871 in Bern zum ordentlichen Professor der Kirchengeschichte an der theologischen Fakultat ernannt 1884 wechselte er als Karl von Hases Nachfolger auf den kirchengeschichtlichen Lehrstuhl an der Universitat Jena und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung 1907 Im Sommersemester 1887 sowie im Wintersemester 1903 04 amtierte er als Rektor der Alma Mater Wirken BearbeitenNach fruhen Arbeiten zur niederlandischen Reformationsgeschichte beschaftigte sich Nippold spater fast ausschliesslich mit der Kirchengeschichte seines eigenen Jahrhunderts Dabei nahm er zeitlebens zu aktuellen kirchenpolitischen Fragen Stellung Sein Hauptwerk die dritte Auflage des Handbuchs der neuesten Kirchengeschichte ist in seinen Urteilen stark subjektiv gepragt hat aber zeithistorischen Quellenwert Nippold sah sich als Schuler von Richard Rothe dessen erste Biographie er schrieb und dessen liberale Position er fortsetzte auch als Mitglied im Deutschen Protestantenverein Als Nationalliberaler bekampfte er insbesondere den Ultramontanismus innerhalb der romisch katholischen Kirche Zu diesem Zwecke forderte er den Altkatholizismus und setzte sich erfolgreich fur die Grundung der christkatholischen Fakultat in Bern ein 1886 gehorte er zu den Grundern des Evangelischen Bundes zur Wahrung der deutsch protestantischen Interessen und war bis 1906 Mitglied im Zentralvorstand sowie einer der fleissigsten Redner und Autoren Er war ein Vertrauter des Grossherzogs Carl Alexander Sachsen Weimar Eisenach und des preussischen Prinzen und spateren Kaisers Friedrich III Familie BearbeitenAus seiner Ehe mit Auguste von Wahl 1835 Dorpat 1903 der Tochter des Otto von Wahl auf Kawast und der Elisabeth von Krudener stammen Kinder Man kennt Otto Friedrich Richard 1864 1938 wurde Volkerrechtler Auguste Helene Elisabeth Nippold 5 August 1869 in Heidelberg verheiratete sich am 10 Juni 1891 in Jena mit dem spateren Superintendenten in Calbe Oskar Friedrich Kohlschmidt 29 Januar 1865 in Rothenstein 14 September 1935 in Dorndorf Saale Aus der Ehe stammt unter anderem der Sohn Werner Kohlschmidt W C A Nippold Literat in Borken bei KasselNach Augustes Tod heiratete Nippold 1907 Marie Berta geb Mohling 1847 1922 die Witwe des Pfarrers Karl Schumacher Er ist in Oberursel beigesetzt 2 Werke Auswahl BearbeitenHeinrich Niclaes und das Haus der Liebe Ein monographischer Versuch aus der Secten Geschichte der Reformationszeit In Zeitschrift fur die historische Theologie 32 1862 S 323 402 473 563 David Ioris von Delft sein Leben seine Lehre und seine Secte eine kirchenhistorische Monographie S l 1863 Der Jesuitenorden von seiner Wiederherstellung bis auf die Gegenwart Mannheim 1867 Handbuch der neuesten Kirchengeschichte Elberfeld 1867 3 Aufl 1880 83 5 Bde Digitalisat Kirchenpolitische Rundschau im Advent 1868 Mannheim 1869 Aegypten s Stellung in der Religions und Culturgeschichte Berlin 1869 Ein Blick von Worms auf Jerusalem Mannheim 1869 Welche Wege fuhren nach Rom Geschichtliche Beleuchtung der romischen Illusionen Uber die Erfolge der Propaganda Heidelberg 1870 Die altkatholische Kirche des Erzbistums Utrecht Heidelberg 1872 Die Gleichnisse Jesu und des Gottesreich in der Gegenwart Berlin 1870 Richard Rothe Ein christliches Lebensbild aufgrund der Briefe Rothe s entworfen 2 Bde Wittenberg 1873 1874 2 Aufl 1877 Die romisch katholische Kirche im Konigreich der Niederlande Leipzig 1877 Die Theorie der Trennung von Kirche und Staat Bern 1881 Zur geschichtlichen Wurdigung der Religion Jesu Zehn Hefte Bern 1884 1889 Katholisch oder jesuitisch Drei zeitgeschichtliche Untersuchungen Leipzig 1888 Der christliche Adel deutscher Nation Ein Ruckblick und Ausblick auf seine Vergangenheit und Zukunft Berlin 1893 Digitalisat Die theologische Einzelschule im Verhaltnis zur evangelischen Kirche 3 Bde Braunschweig 1893 1900 Die jesuitischen Schriftsteller der Gegenwart in Deutschland Leipzig 1895 Kleine Schriften zur inneren Geschichte des Katholizismus 2 Bde Jena 1899 Dollinger als Reformator der evangelischen Theologie Wiegandt Schotte Berlin 1890 Das deutsche Christuslied des 19 Jahrhunderts Leipzig 1903 Aus dem Leben der beiden ersten deutschen Kaiser und ihrer Frauen Forschungen und Erinnerungen Berlin 1906 Die zwei ersten Jahrzehnte des Evangelischen Bundes und seine Leitung durch Graf Wintzingerode Leipzig 1906 Fuhrende Personlichkeiten zur Zeit der Grundung des Deutschen Reiches Berlin 1911HerausgeberChristian Carl Josias Freiherr von Bunsen Aus seinen Briefen und nach eigener Erinnerung geschildert von seiner Witwe 3 Bande Leipzig 1868 1871 Karl Rudolf Hagenbach Kirchengeschichte von der altesten Zeit bis zum 19 Jahrhundert 3 Bande Leipzig 1885 1887 Richard Rothe Gesammelte Vortrage und Abhandlungen aus seinen letzten Lebensjahren Elberfeld 1886 Erinnerungen aus dem Leben des General Feldmarschalls Hermann von Boyen Leipzig 1889 1890 Johann Anton Theiner und Augustin Theiner Einfuhrung der erzwungenen Ehelosigkeit bei den christlichen Geistlichen und ihre Folgen Verlag der Hofbuchdruckerei Altenburg 1828 Neubearbeitung durch Friedrich Nippold 1893 Literatur BearbeitenAndreas Lindt Die Fakultatsgrundung von 1874 In Hundert Jahre Christkatholisch theologische Fakultat der Universitat Bern 1974 S 2 12 Martin Friedrich Nippold Friedrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 950 952 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Armin Muller Dreier Konfession in Politik Gesellschaft und Kultur des Kaiserreichs Der Evangelische Bund 1886 1914 Gutersloh 1998 Stefan Gerber Die Universitat Jena 1850 1914 In Traditionen Bruche Wandlungen die Universitat Jena 1850 1995 2009 S 197 200 Dagmar Drull Heidelberger Gelehrtenlexikon Bd 2 1803 1932 Springer Wiesbaden 2 uberarb u erweiterte Aufl 2019 ISBN 978 3 658 26396 6 S 571 f Levensbericht van Dr Friedrich Nippold In Jaarboek van de Maatschappij der Nederlandse Letterkunde Leiden 1919 niederlandisch Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Wilhelm Franz Nippold Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich Wilhelm Franz Nippold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rudolf Dellsperger Nippold Friedrich In Historisches Lexikon der Schweiz Nachlass Nippolds in der ThULB JenaEinzelnachweise Bearbeiten Franz Egon Rode Die Universitatsburschenschaften im Kaiserreich In Christian Oppermann Hrsg Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Bd 23 Universitatsverlag Winter Heidelberg 2021 ISBN 978 3 8253 4727 7 S 418 Erich Nippold In Billiongraves Abgerufen am 21 September 2021 Normdaten Person GND 117022012 lobid OGND AKS LCCN no00008297 VIAF 47529257 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nippold Friedrich Wilhelm FranzALTERNATIVNAMEN Nippold FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher protestantischer Theologe KirchengeschichtlerGEBURTSDATUM 15 September 1838GEBURTSORT Emmerich heute Emmerich am Rhein STERBEDATUM 3 August 1918STERBEORT Oberursel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm Franz Nippold amp oldid 237595230