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Johann Anton Theiner 5 Dezember 1799 in Breslau 15 Mai 1860 ebenda 1 war ein deutscher katholischer Theologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weitere Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenJohann Anton Theiner besuchte in Breslau das St Matthias Gymnasium und studierte seit 1818 Theologie an der dortigen Universitat Er trat ins Priesterseminar ein wurde 1822 zum Priester ordiniert und in Zobten am Bober und Liegnitz als Kaplan angestellt Durch die Vermittlung seines Lehrers Thaddaus Anton Dereser wurde er 1824 ausserordentlicher Professor der Exegese und des Kirchenrechts an der katholisch theologischen Fakultat in Breslau und erwarb 1826 den Doktortitel in Theologie und kanonischem Recht Er nahm lebhaften Anteil an den reformatorischen Bewegungen der katholischen Kirche die Ende der 1820er Jahre in Schlesien und Suddeutschland fur die Aufhebung des Zwangszolibats und andere Veranderungen eintraten In Breslau gab er die Veranlassung zu der am 20 November 1826 von elf Geistlichen eingereichten Vorstellung in der u a Abschaffung der lateinischen Sprache beim Gottesdienst Umarbeitung des Missals und Rituals und Einfuhrung eines allgemeinen Diozesangesangbuchs verlangt wurde Die preussische Regierung untersagte Theiner wegen seiner liberalen religiosen Anschauungen die Abhaltung von Vorlesungen uber Kirchenrecht Infolgedessen legte er seine Professur nieder und wurde 1830 Pfarrer in Polsnitz in Schlesien 1836 in Grossau und 1837 in Hundsfeld bei Breslau Als 1845 die deutsch katholische Bewegung durch Johannes Ronge hervorgerufen wurde schloss er sich dieser an nachdem er sein Amt als Pfarrer niedergelegt hatte und aus der katholischen Kirche ausgetreten war Vom Furstbischof wurde er deshalb im November 1845 exkommuniziert Er wurde deutsch katholischer Pfarrer in Breslau gab aber dieses Amt 1848 wieder auf und zog sich auch von den Deutschkatholiken zuruck Seitdem lebte er als Privatgelehrter in Breslau bis ihn die preussische Regierung 1855 zum Sekretar der dortigen Universitatsbibliothek ernannte welche Stelle er bis zu seinem Tod 1860 bekleidete Theiners schriftstellerische Leistungen gehoren dem Gebiet der Exegese und verwandten theologischen an insbesondere aber Gegenstanden die seiner reformatorischen Richtung nahe lagen Schon in der Dissertation Variae doctorum catholicorum opiniones de jure statuendi impedimenta matrimonium dirimentia 1824 tritt er auf dem Boden der Gallikaner und des Josefinismus stehend fur das selbstandige Recht des Staates zur Regelung des Ehewesens ein Sein nachstes Werk De Pseudo Isidoriana canonum collectione 1827 ist im Wesentlichen eine Zusammenstellung Besonders bekannt wurde er durch das mit seinem Bruder Augustin Theiner herausgegebene Werk Die Einfuhrung der erzwungenen Ehelosigkeit bei den christlichen Geistlichen und ihre Folgen 2 Teile Altenb 1828 2 Aufl 1845 das viel Material geschichtliches Art und fur die Beurteilung des Gegenstandes bietet und auf seinen Lebensgang bestimmend einwirkte Dieses Werk wurde durch die romisch katholische Glaubenskongregation 1829 auf den Index der verbotenen Bucher gesetzt 2 Das letzte hierher gehorige Buch Die reformatorischen Bestrebungen in der katholischen Kirche 3 Hefte Altenb 1845 46 referiert insbesondere uber die Haltung der preussischen Regierung gegenuber den Reformbestrebungen in Schlesien und beschreibt sodann den Lebensweg des Verfassers unter scharfer Kritik am Furstbischof Melchior von Diepenbrock Weitere Schriften BearbeitenDescriptio codicis manuscripti qui versionem Pentateuchi arabicam continet Breslau 1822 Die katholische Kirche Schlesiens nebst einem Anhange enthaltend einige Wunsche eines vieljahrigen Seelsorgers Altenburg 1826 Digitalisat Die zwolf kleinen Propheten Leipzig 1828 Eine Agende fur den deutsch katholischen Gottesdienst 1845 Das Seligkeitsdogma der romisch katholischen Kirche Breslau 1847 Enthullungen uber Lehren und Leben der katholischen Geistlichkeit Sondershausen 1862Literatur BearbeitenJohann Friedrich von Schulte Theiner Johann Anton In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 677 Weblinks BearbeitenTheiner Johann Anton auf Kulturstiftung der deutschen VertriebenenAnmerkungen Bearbeiten Theiner Johann Anton auf Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen Theiner Johann Anton In Jesus Martinez de Bujanda Marcella Richter Index des livres interdits Index librorum prohibitorum 1600 1966 Mediaspaul Montreal 2002 ISBN 2 89420 522 8 S 875 franzosisch Digitalisat Normdaten Person GND 117624357 lobid OGND AKS VIAF 67247744 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Theiner Johann AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer TheologeGEBURTSDATUM 5 Dezember 1799GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 15 Mai 1860STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Anton Theiner amp oldid 225769725