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Friedrich Wilhelm Alexander von Tschammer und Osten 1 Januar 1737 29 Juli 1809 in Berlin war ein preussischer Generalmajor und zuletzt Kommandant des Invalidenhauses in Berlin Tschammers Bedeutung liegt auf dem Gebiet des Militarbildungswesens auf dem er Ausserordentliches geleistet und vorbildlich gewirkt hat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Militarbildungswesen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr trat mit etwa 20 Jahren bei dem Infanterie Regiment Nr 34 Prinz Ferdinand ein dem er auch fast seine ganze Dienstzeit angehort hatte Im bayerischen Erbfolgekrieg wurde er Hauptmann und im Feldzug in Holland 1785 Major Beim Rheinfeldzug wahrend des Ersten Koalitionskrieges wurde er zunachst Oberstleutnant und dann Oberst Fur seine Tapferkeit bei der Belagerung von Mainz 1793 erhielt er den Pour le Merite Ausserdem wurde er Kommandeur des Infanterie Regiments Nr 34 Am 2 Juni 1801 erhielt er die Beforderung zum Generalmajor und wurde Chef des Infanterie Regiments Nr 27 Nach der preussischen Niederlage in der Schlacht bei Jena und Auerstedt zunachst auf Wartegeld gesetzt wurde Tschammer am 1 Marz 1809 Kommandant des Invalidenhauses in Berlin Er starb allerdings bereits am 29 Juli 1809 im Alter von 72 Jahren und wurde auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt Das Grabmal ist nicht erhalten Militarbildungswesen BearbeitenDie militarische und schulische Ausbildung der Offiziere und Mannschaften war im Preussen unter Friedrich II die Aufgabe der Regimenter Die Regimentschefs unterhielten daher eigene Schulen von denen einige sehr bekannt wurden Nach dem Siebenjahrigen Krieg war die Schule des Regiments des Prinzen Ferdinand in Neuruppin in einem schlechten Zustand Der zustandige Regimentskuster besserte sein Auskommen durch die Ausbildung von Burgerkindern auf und sorgte nicht fur den Schulbesuch der Soldatenkinder Tschammer beklagte den Zustand immer wieder aber es dauerte bis 1780 bis Abhilfe moglich war Ein Erlass des Kriegskonsistoriums vom 20 September 1780 forderte die Feldprediger auf den ihnen unterstellten Schulen eine genaue Aufsicht angedeihen zu lassen Zusammen mit dem Feldprediger Muller und nach dem Vorbild der Potsdamer Garnisonsschule wurde eine neue Schule geplant Der Kuster wurde pensioniert und zwei ausgebildete Lehrer wurden eingestellt Es wurde sogar ein Unteroffiziersfrau eingestellt um die Madchen im Stricken und Nahen zu unterrichten Die Prufungen wurden offentlich was die Aufmerksamkeit der Offiziere und Burger fur die Schule erweckte Im Jahr 1786 kam es zu einem Stadtbrand dem auch die Schule zum Opfer fiel aber die Fursorge Tschammers sicherte ihren Fortbestand 1795 war er Kommandeur des Regiments und konnte mehr verandern So wurde die Anzahl der Schuler pro Klasse begrenzt Uberzahlige wurden auf stadtische Schulen geschickt und Kompaniechefs hatten fur einen regelmassigen Schulbesuch zu sorgen 1796 konnte er sein Konzept erweitern Neben der Strick und Nahschule grundete er eine Spinnschule und eine Anstalt zur Aufbereitung von Wolle 1797 kam mit Hilfe eines Berliner Kaufmannes noch ein Kloppelschule hinzu Diese Tatigkeiten sorgte fur erhebliches Aufsehen und in vielen Zeitungen der Zeit wurde daruber geschrieben Auch in der Militarverwaltung wollte man nicht zuruckstehen und unterstutzte die Industrieanstalt wie sie genannt wurde mit 200 Talern jahrlich Am 31 August 1799 wurde eine neue Verordnung erlassen Cirkularverordnung vom 31 August 1799 an sammtliche Regimenter und Bataillone den Unterricht in den Garnisonschulen betreffend Darin wurde auf die vorbildliche Arbeit des Oberst Tschammer verwiesen und zur Nachahmung empfohlen Fur angehende Offiziere errichtete er zusammen mit dem Major von Sydow und dem Feldprediger Merz eine Junkerschule Sie war fur die Fahnriche und Gefreitenkorporale des Regiments Dort wurde Mathematik und Geschichte unterrichtet Der Sprachunterricht erfolgte in der Friedrich Wilhelmsschule dem ortlichen Gymnasium Zur Organisation des verschiedenen Schulen wurde eine Kommission aus Offizieren dem Feldprediger dem Auditeur und dem Kollaborator der Regimentsschule gebildet die jeden ersten Montag im Monat tagte Die Schule hatte auch die Unterstutzung des Monarchen des Versprach sich allen Versuchen zu wiederstetzen die Errungenschaften Ruckgangig zu machen So wurde mit der Kabinettsorder vom 19 Dezember 1799 Ueber den Unterricht in den Junkerschulen auch die Junkerschule zum offiziellen Vorbild erklart Nach dem verlorenen Krieg von 1806 07 wurden das Regiment und alle damit verbundenen Einrichtungen aufgelost Aber die Ideen Tschammers wirkten durch die preussische Militarverfassung weiter 1 Literatur BearbeitenFriedrich Wienecke Tschammer Osten Alexander von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 712 715 Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Digitalisat Jahrbucher der preussischen Monarchie Unter der Regierung Friedrich Wilhelms des dritten Band 3 S 161 Digitalisat Cirkularverordnung vom 31 August 1799 an sammtliche Regimenter und Bataillone den Unterricht in den Garnisonschulen betreffend Jahrbucher der preussischen Monarchie Unter der Regierung Friedrich Wilhelms des dritten Band 3 S 259 Digitalisat Reglement fur die Junkerschule des Regiments Prinz Ferdinand in Neu Ruppin Einzelnachweise Bearbeiten Joseph Marx von Liechtenstern Uber den Seidenbau in den Preussischen Staaten und dem nordlichen Teutschland S 7 DigitalisatNormdaten Person GND 128928395 lobid OGND AKS VIAF 15835084 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tschammer und Osten Friedrich Wilhelm Alexander vonALTERNATIVNAMEN Tschammer Osten Friedrich Wilhelm Alexander vonKURZBESCHREIBUNG preussischer Generalmajor zuletzt Kommandant des Invalidenhauses in Berlin Aufbau des MilitarbildungswesensGEBURTSDATUM 1 Januar 1737STERBEDATUM 29 Juli 1809STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm Alexander von Tschammer und Osten amp oldid 214059323