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Friedrich Tietjen 15 Oktober 1832 in Garnholt 21 Juni 1895 in Berlin war ein deutscher Astronom Er war ab 1861 ununterbrochen an der Berliner Sternwarte tatig und entdeckte 1865 den Asteroiden 86 Semele Von 1874 bis zu seinem Tode war er der erste Direktor des an der Sternwarte gegrundeten Astronomischen Rechen Instituts Friedrich TietjenInhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Berufsleben 3 Nachwirkungen 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseJugend und Ausbildung BearbeitenTietjen stammte aus bauerlichen Verhaltnissen und sollte nach dem Wunsch der Eltern die Hausmannstelle seines Vaters in Garnholt ubernehmen Er besuchte von 1839 bis 1847 die Volksschule in Hullstede und arbeitete danach noch einige Zeit auf dem elterlichen Hof Bereits damals zeigte er mathematische Begabung und grosses Interesse an der Beobachtung des Sternenhimmels und erhielt im Alter von 20 Jahren die Genehmigung seines Vaters eine Schule in Oldenburg zu besuchen und seine Hochschulreife zu erlangen 1853 ging Tietjen nach Braunschweig an das Collegium Carolineum um sich dort auf sein Studium der Mathematik Physik und Astronomie in Gottingen vorzubereiten Berufsleben BearbeitenNach dem Studium zog es Friedrich Tietjen nach Berlin Dort beobachtete er lange Zeit Planeten und Kometen wobei er 1859 als junges Talent entdeckt wird 1863 promovierte er uber die Methoden zur Bestimmung der Planetenlaufbahnen De methodis ad orbitas cometarum determinandas adhibitis introductio 1 und wurde so Professor und Doktor der Astronomie Mit dieser Auszeichnung wurde er zum 1 Assistenten der koniglichen Sternwarte ernannt 1866 erhielt er vom preussischen Konig seinen ersten grossen Auftrag Zusammen mit dem Direktor der Sternwarte sollte er am sudlichen Jadebusen nach einem geeigneten Punkt fur die Vermessung Norddeutschlands suchen Er setzte den astronomischen Pfeiler von Dangast der zur Festlegung des mitteleuropaischen Gradnetzes nach einem internationalen Abkommen dient und begann dort am 25 April 1866 mit der Vermessung Durch die Messungen fand er mit anderen Forschern heraus dass die Erde keine Kugel sondern ein sogenannter Rotationsellipsoid ist 1868 wurde Friedrich Tietjen Direktor der Berliner Sternwarte und wurde so auch Herausgeber des Astronomischen Jahrbuchs Im selben Jahr ubertrug man ihm auch eine Expedition nach Indien bei der er eine Sonnenfinsternis beobachten sollte Er unternahm dafur eine wochenlange Seefahrt erlebte das pulsierende Leben in den orientalischen Hafenstadten auf der Durchreise und wurde in Bombay vom englischen Gouverneur personlich begrusst In seinen Briefen die sich heute noch im Besitz der Familie befinden beschrieb er seine lange und aufregende Reise nach Indien Nachwirkungen Bearbeiten nbsp Grab in WesterstedeIn seinem letzten Lebensabschnitt arbeitete Friedrich Tietjen wieder in Oldenburg allerdings noch immer im Auftrag der koniglichen Sternwarte Berlin Er litt unter Herz Affektionen Asthma und als Folge unter schwerer Atemnot so bereitete ihm seine Gesundheit immer mehr Schwierigkeiten Tietjen reiste zur Erholung in den Mittelmeerraum und schrieb regelmassig Briefe in die Heimat Die erhoffte Genesung stellte sich allerdings nicht ein am 21 Juni 1895 verstarb Friedrich Tietjen infolge seiner Krankheit Aufgrund seiner Verbundenheit mit seiner Heimat und seiner Familie wurde er in heimatlicher Erde in Westerstede begraben Direkte Nachkommen hinterliess er nicht hatte er doch sein ganzes Leben und seine Zeit der Wissenschaft gewidmet anstatt eine eigene Familie zu grunden Friedrich Tietjen wurde weit uber die Grenzen Deutschlands bekannt und war auch im Ausland hoch geschatzt Seine Beobachtungen und wissenschaftlichen Forschungen waren seinerzeit ein wichtiger Schritt zur Bestimmung der astronomischen Entfernungen und der Bewegung der Himmelskorper im Weltall Doch vor allem in seiner Heimat war man stolz auf den Sterngucker aus Gross Garnholt und auch im Berliner Volksmund war der Sternkieker Tietjen bekannt Dank Tietjen wussten die Westersteder und Jeveraner sogar von den Vorlieben Otto von Bismarcks und schickten dem Kanzler Schinken und Kiebitzeier Am Hofe war Tietjen sehr beliebt und wurde sogar zu Festlichkeiten eingeladen wie eine Einladung bezeugt Die Nachkommen der Familie Tietjen huten heute die letzten verbliebenen Stucke aus dem Leben des Astronomen darunter auch viele Privatgegenstande Dokumente und ein grosses Gemalde Ehrungen Bearbeiten1883 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 2 Der Asteroid 2158 Tietjen wurde nach ihm benannt Literatur BearbeitenHermann Ries Der Astronom Friedrich Tietjen In Chronik der Gemeinde Westerstede Plois Verlag Westerstede 1973 S 258 f Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Friedrich Tietjen Quellen und Volltexte Literatur von und uber Friedrich Tietjen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von F Tietjen im Astrophysics Data System Nachrufe auf F Tietjen im Astrophysics Data System Todesanzeige in den Astronomischen Nachrichten bibcode 1895AN 138 215FEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Tietjen im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Mitgliedseintrag von Friedrich Tietjen bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 14 September 2022 Normdaten Person GND 11737900X lobid OGND AKS VIAF 42613687 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tietjen FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher AstronomGEBURTSDATUM 15 Oktober 1832GEBURTSORT Garnholt heute zu Westerstede STERBEDATUM 21 Juni 1895STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Tietjen amp oldid 239069221