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Friedrich Theodor Frohlich 20 Februar 1803 in Brugg Kanton Aargau Schweiz 16 Oktober 1836 in Aarau Kanton Aargau Schweiz war ein Schweizer Komponist Er gilt als der bedeutendste Komponist der fruhen Romantik in der Schweiz 1 Friedrich Theodor Frohlich Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Werke Auswahl 2 1 Orchesterwerke 2 2 Kammermusik 2 3 Klaviermusik 2 4 Vokalmusik 3 Diskografie Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenFriedrich Theodor Frohlich wurde als sechstes Kind seiner Eltern geboren Sein Vater war Emanuel Froelich 1769 1848 Lehrer Friedensrichter und Stadtrat in Brugg seine Mutter Rosina Froelich Marki 1766 1839 Sein altester Bruder war der Pfarrer Schriftsteller und Politiker Abraham Emanuel Frohlich Friedrich Theodor Frohlich besuchte 1820 1822 das Gymnasium Collegium Humanitatis in Zurich um anschliessend dem Wunsch seines Vaters folgend ein Studium der Jurisprudenz in Basel anzufangen Nach einem Jahr wechselte er den Studienort nach Berlin Nach krankheitsbedingtem Abbruch des Studiums kehrte Frohlich 1824 zuruck in die Schweiz Er nahm nun Kompositionsunterricht bei Michael Traugott Pfeiffer in Aarau Ein Stipendium der Aargauer Kantonsregierung ermoglichte ihm 1826 1828 eine musikalische Ausbildung in Berlin bei Karl Friedrich Zelter und Bernhard Klein wo er auch Felix Mendelssohn Bartholdy begegnete Nach den Stipendienjahren blieb Frohlich zwei Jahre als freischaffender Musiker in Berlin bevor er 1830 in die Schweiz nach Aarau zuruckkehrte In Berlin wurden einige seiner Werke verlegt die in deutschen Musikzeitschriften positiv gewurdigt wurden 2 In der Schweiz schlug Frohlich sich mit Privatunterricht und als Teilzeitlehrer an offentlichen Schulen der Kantonsschule Aarau und ab 1833 auch den Aarauer Stadtschulen und als Leiter von Choren und einem Liebhaberorchester durch Die sparlichen freien Stunden widmete er der kompositorischen Tatigkeit Es entstanden hier liturgische Werke wie seine Passions Cantate und eine Weihnachtskantate neben Unterrichtswerken 50 Kinderlieder Chorwerken und Klavierliedern 1832 heiratete Frohlich Ida von Klitzing 1805 1859 die er wahrend seines Berliner Aufenthalts kennengelernt hatte Sie hatten zwei Tochter die das Erwachsenenalter erreichten Frohlich hatte in Aarau mit mangelnder Anerkennung und Unterstutzung seiner Kunst mit standigen finanziellen Problemen und schliesslich auch mit Schwierigkeiten in der Ehe zu kampfen Ein Zunehmen dieser Belastungen fuhrte ihn dazu am 16 Oktober 1836 sein Leben durch einen Sprung in die Aare zu beenden Er hinterliess uber 700 Kompositionen darunter mehr als 300 Chorwerke und uber 300 Klavierlieder Die wenigsten dieser Werke sind bis heute gedruckt worden Der grosste Teil des musikalischen Nachlasses wird als Manuskripte in der Handschriftenabteilung der Universitatsbibliothek Basel aufbewahrt In jungster Zeit ist ein wachsendes Interesse an diesem musikalischen Erbe festzustellen Im Jahre 2017 wurde die Internationale Friedrich Theodor Frohlich Gesellschaft in Frohlichs Geburtsstadt Brugg gegrundet Zusammen mit dem gleichzeitig dort gegrundeten Kulturverein Frohlich Konzerte Brugg setzt sie sich fur die Herausgabe und die offentliche Auffuhrung dieser Werke ein Frohlichs Musik ist durch erfrischende und naturliche Melodizitat und Sinn fur das Einfache und gleichzeitig Effektvolle gekennzeichnet Sie ist reich an gefuhlhaftem Ausdruck und an unerwarteten Wendungen im Bereich des Harmonischen Doch ist oft auch starr Formelhaftes und Schematisches in seinen Werken anzutreffen Frohlichs Abschrift und Bearbeitung einer Messe von Johann Gottlieb Naumann wurde bis vor wenigen Jahren irrtumlich als seine eigene Komposition angesehen und als solche aufgefuhrt Missa 1 obwohl das Manuskript nicht von ihm signiert war Frohlich war in Berlin mit der Witwe Naumanns bekannt die sich fur die Auffuhrung der Werke ihres verstorbenen Gatten einsetzte 3 Werke Auswahl BearbeitenTheodor Frohlichs Werk umfasst Orchesterwerke Kammer und Klaviermusik sowie verschiedene Vokalwerke Es besteht ein ausfuhrliches Werkverzeichnis 4 Orchesterwerke Bearbeiten Ouverture zu Dyhrns Konradin 1827 Sinfonie A Dur 1828 3 Satze vermutlich unvollendet Ouverture B Dur 1832 Ouverture zu Passionsmusiken f Moll 1835 Kammermusik Bearbeiten Pastorale und Rondo fur Oboe und Klavier 1824 Drei Sonaten fur Violine und Klavier 1826 Vier Streichquartette 1826 32 Sonate fur Violoncello und Klavier f Moll 1830 Quintett fur Klavier 2 Violoncelli und 2 Horner 1833 Quartett fur Klavier Violine Viola und Violoncello d Moll 1835 Fantasie fur Violine und Klavier 1832 Fuge fur Streichquartett 1828 Klaviermusik Bearbeiten Sonate A Dur op 11 1831 Sechs Elegien op 15 1833 Walzer und Landler 4 handige KlavierstuckeVokalmusik Bearbeiten source source source source source Chor Kobitzschwalde Wem Gott will rechte Gunst erweisenJesus der Kinderfreund Kantate 1834 Der 137 Psalm 1827 Canticum Simeonis 24 Dezember 1829 Totenfeier 1829 Stabat mater dt 1829 Weihnachtskantate 1830 Gesang der Geister uber den Wassern Goethe 1831 Meeresstille und gluckliche Fahrt Goethe 1831 Passionskantate 1831 Das Unser Vater 1832 Litanei 1832 Wem Gott will rechte Gunst erweisen 1833 Preis der Liebe 1834 2 Messe 1835 Der 1 Psalm 1836 Domine Jesu Christe 1836 Zahlreiche weitere Werke und Lieder fur Manner Frauen und KinderchorDiskografie Auswahl BearbeitenCDsRomantische Lieder Susanne Oldani Sopran Tino Brutsch Tenor Rudolf Remund Bariton Peter Sterki Klavier 2008 Weihnachtsmesse Missa I 1828 Passionsmusik Ouverture f moll Andante und Menuett Konzert Ouverturen B Dur Chor der Alten Kantonsschule Aarau Thomas Baldinger Dir Aargauer Vokalsolisten Aargauer Symphonie Orchester Lisa Larsson Sopran Regina Jakobi Alt Rene Koch Bassbariton Bernhard Gartner Tenor Karl Andreas Kolly Klavier Rato Tschupp Dir Messe fur Soli Chor und Orchester Nr 1 Offertorium Parvulus natus est nobis Solisten Simone Kohler Christina Aeschbach Walter Meier Michael Pavlu Collegium musicum und Musikakademie Luzern Leitung Alois Koch Auffuhrung Jesuitenkirche Luzern 9 Dezember 1990 Tondokument in Schweizerische Nationalphonothek Lugano BSFILE9249 https www fonoteca ch cgi bin oecgi4 exe inet fnbasedetail REC ID 9249 046 amp LNG ID DEU Vier Motetten fur 4 stimmigen gemischten Chor 12 stimmiges Miserere mit Pianoforte Begleitung Basler Vokalsolisten Mikayel Balyan Hammerflugel Sebastian Goll Dir Migros Genossenschafts Bund Zurich 2006 Reihe Musiques suisses Missa brevis Der erste Psalm Jubilaumskonzert Orchesterverein Ostermundigen Singkreis Ittigen et al Leitung Alexandru Ianos Eagle records 2003 Die romantische Schweiz Das Bild der Schweiz in der romantischen Musik Christa Goetze Sopran Liliane Zurcher Mezzosopran Jutta Pulcini Flote Felicitas Strack Klavier Reihe Musikszene Schweiz Frohlich Goetz Huber Liederquartette Barbara Fuchs Sopran Anna Schaffner Alt Bernhard Hunziker Tenor Fabrice Raviola Bariton Hartwig Joerges und Georges Starobinski Klavier Andras Muller Crepon Sprecher Zurcher Vokalquartett Reihe Musikszene Schweiz 2000 Sechs Elegien fur Klavier op 15 1833 Pastorale und Rondo fur Oboe und Klavier 1824 Sonate fur Violoncello und Klavier f moll 1830 Omar Zoboli Oboe Lubimov Monighetti Hammerflugel Jean Jacques Dunki Klavier 1994 Literatur BearbeitenMoritz Furstenau Frohlich Theodor In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 134 Heinrich Nidecker Theodor Frohlich und seine Thurgauer Bekanntschaften In Thurgauer Jahrbuch Bd 32 1957 S 101 118 Digitalisat Edgar Refardt Theodor Frohlich ein Schweizer Musiker der Romantik Amerbach Verlag Basel 1947 Hans Peter Schanzlin Frohlich Friedrich Theodor In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 647 f Digitalisat Pierre Sarbach Frohlich Friedrich Theodor In Historisches Lexikon der Schweiz Pierre Sarbach Friedrich Theodor Frohlich Winterthur Hug 1984 Diss phil I Zurich 1972 Michael Schneider Frohlich Friedrich Theodor In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart MGG 2 Auflage Personenteil Band 7 Kassel Basel 2002 S 193 195 Edgar Refardt Aus Briefen Theodor Frohlichs an Abel Burckhardt und Wilhelm Wackernagel In Basler Jahrbuch 1945 S 112 147 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Theodor Frohlich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich Theodor Frohlich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Publikationen von und uber Friedrich Theodor Frohlich im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Nachlass Friedrich Theodor Frohlich in der Universitatsbibliothek Basel Noten und Audiodateien von Friedrich Theodor Frohlich im International Music Score Library Project Tondokumente von und uber Friedrich Theodor Frohlich im Katalog der Schweizerischen Nationalphonothek Autograph der Sechs Elegien op 15 Universitatsbibliothek Basel Internationale Friedrich Theodor Frohlich GesellschaftEinzelnachweise Bearbeiten Siehe z Bsp Edgar Refardt in Theodor Frohlich Ein Schweizer Musiker der Romantik Basel 1947 sowie Pierre Sarbach in Brugg Festschrift aus Anlass der Jubilaumsfeierlichkeiten 700 Jahre Stadtrecht Brugg Brugg 1980 S 68 In jungster Zeit wird Frohlich sogar als der bedeutendste Schweizer Musiker der Romantik gesehen Siehe z B Heinz Holliger Interview in der Zeitung Nordwestschweiz 10 Mai 2016 sowie Walter Labhart Neue Sicht auf Friedrich Theodor Frohlich In General Anzeiger Brugg 18 4 2019 Siehe z Bsp Allgemeine Musikalische Zeitung Leipzig 32 1830 722 und 822 Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung 7 1830 S 408 Berliner Musikalische Zeitung 1933 S 18 und 369 z Bsp Thomas Meyer Johann Gottlieb Naumann und Friedrich Theodor Frohlich In Schweizer Musikzeitung 5 2002 S 9 WerkverzeichnisNormdaten Person GND 11910184X lobid OGND AKS LCCN n79038846 VIAF 5733727 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frohlich Friedrich TheodorKURZBESCHREIBUNG Schweizer KomponistGEBURTSDATUM 20 Februar 1803GEBURTSORT BruggSTERBEDATUM 16 Oktober 1836STERBEORT Aarau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Theodor Frohlich amp oldid 237962376