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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum osterreichischen Schauspieler dieses Geburtsnamens siehe Frederick Schrecker 1892 1976 Martin Gebhard Friedrich Schrecker 10 November 1863 in Freyburg 15 Juli 1937 in Remagen war ein deutscher Politiker und Oberburgermeister in Hamborn 1 Leben BearbeitenMartin Gebhard Friedrich Schrecker war der Sohn des Steuerrats Friedrich Schrecker und dessen Gemahlin Louise Fiedler Nach dem Besuch der Gymnasien in Torgau und Munster ging er am 4 Mai 1881 als Schuler zur Stadtverwaltung Munster und wurde im Oktober 1883 als Hilfsarbeiter bei der Regierung Munster ubernommen Von Mai 1884 bis November 1887 in Laer als Verwaltungsgehilfe eingesetzt wechselte er in der gleichen Funktion zur Amtsverwaltung Ahlen Nachdem er ab Marz 1888 bei der Amtsverwaltung Schlusselburg als Verwaltungssekretar eingesetzt war bewarb er sich erfolgreich um die frei gewordene Stelle des Burgermeistereisekretars und Burovorstehers in Beeck Die Regierung Dusseldorf beauftragte ihn am 25 April 1899 mit der vorlaufigen Leitung der Geschafte der Burgermeisterei Beeck nachdem der Burgermeister Emil Hagedorn verstorben war Wegen der stark veranderten Einwohnerzahlen stand eine Neufestlegung der Burgermeistereibezirke an Dabei gab die Regierung Schrecker zur Wahl entweder in Beeck zu bleiben oder nach Hamborn zu wechseln Er entschied sich fur Hamborn Zum 1 April 1900 nahm die Verwaltung der Burgermeisterei Hamborn unter der Leitung Schreckers in angemieteten Raumen ihre Tatigkeit auf Der Bau eines Rathauses wurde erst in den Jahren 1902 bis 1904 verwirklicht Hamborn war zu diesem Zeitpunkt die am schnellsten wachsende Landgemeinde im ganzen Deutschen Reich Seine Einwohnerschaft nahm von Ende 1900 bis Ende 1910 von 34 000 auf 100 000 zu Ursachlich war vor allem das Wachstum des Steinkohlen Bergwerks Gewerkschaft Deutscher Kaiser Erst in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg liess das Tempo des Bevolkerungswachstums etwas nach Die massive Zuwanderung uberwiegend junger Menschen aus mehreren Ethnien schuf ein unruhiges soziales Klima das ebenso wie die hohe Fluktuation unter den Zuwanderern die Gemeindeverwaltung vor grosse Probleme stellte 1910 waren lediglich 17 Prozent der Bevolkerung in Hamborn geboren Die Landgemeindeordnung nach der Hamborn bis 1911 verwaltet wurde legte der Handlungsfreiheit der Burgermeisterei Fesseln an die eine planvolle Entwicklung zur Stadt zum Beispiel eine zielgerichtete Grunderwerbsstrategie und Investitionen in grossere kommunale Einrichtungen unmoglich machten In den ersten funf Jahren nach der Grundung der Burgermeisterei trug Schrecker allein die Verantwortung fur das gesamte Verwaltungshandeln in Hamborn unterstutzt von unbesoldeten Beigeordneten 1905 wurden die ersten besoldeten Beigeordneten eingestellt und damit der Ubergang zur vollprofessionellen Verwaltung geschaffen Nach Erreichen der Einwohnerzahl von 100 000 im Jahre 1910 konnten lange von der Verwaltungsspitze und Gemeinderat gefordert Hamborn am 4 November 1911 die Stadtrechte verliehen werden Damit erhielt Schrecker im Marz 1912 die konigliche Erlaubnis den Titel Oberburgermeister zu fuhren Dass mit Schrecker ein Nichtakademiker die Verwaltung einer Grossstadt mit knapp 120 000 Einwohnern 1914 leitete war in Deutschland eine seltene Ausnahme Er war evangelisch und parteilos stand aber der Nationalliberalen Partei nahe Hamborn wurde nach dem Beginn der Novemberrevolution 1918 Zentrum der revolutionaren Aktivitaten der radikalen Bergarbeiterschaft So sturmten am Heiligabend bewaffnete Arbeiter das Rathaus um sich Waffen und Munition zu verschaffen Dabei wurde der Hamborner Polizeichef lebensgefahrlich verletzt und Schrecker mit dem Tode bedroht Er verhielt sich im Umgang mit den Arbeiterfuhrern die bis zum 26 Februar 1919 in Hamborn die hochste Gewalt ausubten verantwortungsbewusst und umsichtig Spater nach der Besetzung und Befreiung Hamborns durch Regierungstruppen wurde er von seinen Gegnern als Sympathisant der Spartakisten bezeichnet Auf eigenen Wunsch liess er sich beurlauben und eine amtliche Untersuchung zu diesen Vorwurfen durchfuhren Ergebnis Die Vorwurfe waren haltlos Schliesslich bat Schrecker um vorzeitige Pensionierung da er fur eine konstruktive Zusammenarbeit mit mehreren Stadtverordneten keine Basis mehr sah Zum 1 Juli 1919 wurde er in den Ruhestand versetzt Er zog nach Remagen wo er nach langer Krankheit starb Am 19 Juli 1937 wurde er auf dem Evangelischen Friedhof in Hamborn an der Seite seiner Frau Emmy Tochter von Emil Hagedorn die 1910 gestorben war beigesetzt Weblinks BearbeitenMichael A Kanther Friedrich Schrecker Digitalisat im Internetportal Rheinische Geschichte abgerufen am 7 Januar 2020Einzelnachweise Bearbeiten Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 735 f Normdaten Person GND 107239359X lobid OGND AKS VIAF 316493950 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schrecker FriedrichALTERNATIVNAMEN Schrecker Martin Gebhard Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und Oberburgermeister in HambornGEBURTSDATUM 10 November 1863GEBURTSORT FreyburgSTERBEDATUM 15 Juli 1937STERBEORT Remagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Schrecker amp oldid 236868456