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Friedrich Ludwig Wilhelm Herbst 8 November 1825 in Wetzlar 20 Dezember 1882 in Halle Saale war ein deutscher Gymnasiallehrer und direktor Philologe und Historiker Wilhelm Herbst Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenFriedrich Ludwig Wilhelm war der Sohn des Lehrers sowie spateren Gymnasialdirektors in Wetzlar und Duisburg Johannes Christian Gottlieb Herbst 7 Marz 1793 in Possneck 28 November 1866 in Wetzlar und dessen Frau Friederike Sophie Magdalene Wilhelmine Sell 30 Dezember 1802 in Darmstadt 27 Dezember 1856 in Duisburg Nach dem Besuch der Schule und des Gymnasiums in Wetzlar besuchte er 1841 das Gymnasium in Duisburg Nach bestandener Hochschulreife bezog er im Sommersemester 1844 die Universitat Bonn wo er ein Studium der klassischen Philologie bei Friedrich Ritschl und Friedrich Gottlieb Welcker absolvierte Wahrend seines Studiums wurde er 1844 Mitglied der Burschenschaft Fridericia Bonn Besonderes Interesse entwickelte er in seiner Studienzeit fur die Geschichte wozu er die Vorlesungen von Heinrich von Sybel und Ludwig von Urlichs frequentierte Besonders begeisterten ihn die Vorlesungen von Friedrich Christoph Dahlmann zur franzosischen Revolution Im Wintersemester 1845 setzte er seine philologischen und historischen Studien an der Universitat Berlin bei August Boeckh und Leopold von Ranke fort Nachdem er Ostern 1847 seine Studien abgeschlossen hatte kehrte er nach Duisburg zuruck wo er weitere philologische Studien betrieb Im August 1848 erhielt er eine Hauslehrerstelle bei Neuwied und begab sich im selben Jahr nach Halle wo er seinen Militardienst ableistete An der Universitat Halle Wittenberg bestand er 1849 seine Prufung als Gymnasiallehrer und promovierte am 23 Januar 1850 unter Gottfried Bernhardy mit der geschichtlichen Arbeit De civilibus Atheniensium factonibus belli Peloponnesiaci aetate zum Doktor der Philosophie Ab Ostern 1850 absolvierte er sein Lehrerprobejahr am Gymnasium in Duisburg wurde jedoch schon vor der ublichen Frist nach einem halben Jahr als wissenschaftlicher Hilfslehrer an das Friedrich Wilhelm Gymnasium in Koln berufen Nur wenige Monate spater erhielt er im Folgejahr eine Berufung an das Vitzthum Gymnasium Dresden und der damit verbundenen Erziehungsanstalt des Karl Justus Blochmann In Dresden fand er in Alfred Fleckeisen und Rudolf Kogel Freunde und ab 1853 befruchtende Anregungen durch kleinere Reisen in Deutschland sowie eine grossere durch Suddeutschland Oberitalien und Bohmen Nachdem er sich ab dem Sommer 1854 in Bonn weiteren Studien gewidmet hatte nahm er am 7 Oktober 1854 erneut eine Hilfslehrerstelle am Gymnasium in Elberfeld an wo er Ostern 1855 die Stelle eines dritten Oberlehrers erhielt 1856 bis 1857 beschaftigte er sich an der Berliner Universitat bei Karl Immanuel Nitzsch und August Twesten mit theologischen Studien Nach einer erneuten Reise durch die Schweiz und Oberitalien ubernahm er am 5 Oktober 1858 die Stelle eines ersten Oberlehrers am Gymnasium in Kleve Herbst erhielt dort 1859 den Titel eines Professors und wurde am 16 April 1859 Rektor der Bildungseinrichtung Am 10 Oktober 1860 wechselte er als Rektor an das Friedrich Wilhelm Gymnasium in Koln von Ostern 1865 war er Rektor des Gymnasiums sowie der damit verbundenen Realschule in Bielefeld und Michaelis 1867 wurde er Probst und Rektor des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg Seine nachste Wirkungsstatte fuhrte ihn Ostern 1873 als Rektor an die preussische Landesschule Pforta Hier wirkte er noch einige Zeit bis ihn ein schmerzlicher Gelenkrheumatismus sowie ein dazukommendes Herzleiden und die bedrohliche Abnahme seiner Sehkraft zwangen 1876 einen langeren Urlaub zu nehmen Nach einem Aufenthalt in Coburg legte Herbst 1877 sein Rektorat in Schulpforte nieder und zog sich nach Halle zuruck Nachdem er bereits 1870 an der Hallenser Universitat die Ehrendoktorwurde der Theologie erhalten hatte bekam er nach seiner 1878 erfolgten Pensionierung 1881 eine Honorarprofessur fur Padagogik und wurde Direktor des padagogischen Seminars der Universitat Halle Wittenberg Dies blieb er bis zu seinem Lebensende Aus seiner im Herbst 1860 in Kleve geschlossenen Ehe mit Luise der Tochter des Pfarrers C W Th Wellershaus stammen drei Sohne und drei Tochter Eine Tochter starb jung in Magdeburg die anderen Kinder uberlebten den Vater Wirken BearbeitenOhne Frage hatte sich Herbst als Lehrer und Leiter mehrerer hoher deutscher Schuleinrichtungen einen Namen erworben Nachhaltig ist vor allem seine literarische Arbeit gewesen So hatte er nicht nur selbst Biographien zu Matthias Claudius Karl Gustav Heiland und Johann Heinrich Voss geliefert sondern beteiligte sich mit Aufsatzen in den Journalen Daheim 1866 1882 der Kolnischen Zeitung dem Jahrbuch fur classische Philologie 1871 1880 und dem Deutschen Literaturblatt an der geschichtsliterarischen Entwicklung in Deutschland Als Herausgeber des dritten Jahrganges des Deutschen Literaturblattes und der Encyklopedie der Neueren Geschichte Gotha 1880 1890 5 Bde hatte er auch eine Nachwirkung bis ins anbrechende 20 Jahrhundert Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDas classische Alterthum in der Gegenwart Eine geschichtliche Betrachtung Leipzig 1852 online Sparta s auswartige Politik im peleponnesischen Kriege Leipzig 1853 Zur Geschichte der auswartigen Politik Spartas im Zeitalter des Peloponnesischen Krieges Dresden 1853 im Programm Dresden Online Paderborn 2011 Onlineleprobe Matthias Claudius der Wandsbecker Bote Gotha 1857 3 Auflage 1863 online zahlr Neuaufl Die deutsche Dichtung im Befreiungskriege Mit einem Ruckblick auf verwandte Dichtungen Ein Vortrag gelesen in Elberfeld am 2 Marz 1858 Mainz 1859 online Kurze Notizen uber die fruhere Geschichte des Gymnasiums Cleve 1860 In Progr Cleve Gymn Der Abfall Mytilene s von Athen im peleponnesischen Kriege Ein Beitrag zum historischen Verstandnis des Thukydides Koln 1861 Rede des Gymnasial Direktors Prof Dr Herbst bei der Einfuhrung als Direktor Koln 1861 In Programm Koln Friedrich Wilhelms Gymnasium Historisches Hulfsbuch fur die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen Mainz 1864 1867 3 Teile Mainz 3 Teil 1864 online Mainz 1870 2 Auflage 2 Teil online 3 Auflage 1873 zahlr Neuaufl Friedrichs des Grossen Amtimarchiavel ein Spiegel seiner Regierungsgrundsatze und seines Charakters Duisburg 1864 online Historisches Quellenbuch zur alten Geschichte Leipzig 1866 1875 5 Hefte mit Baumeister und Weidner Leipzig 1866 1 Auflage 1 Heft Abt 1 online 2 Auflage 1 Heft 1 Abt 1870 Leipzig online Eine Schulrede Koln 1865 In Programm Koln Friedrich Wilhelms Gymnasium Eine Schulrede Bielefeld 1867 In Programm Bielefeld Gymnasium Karl Gustav Heiland Ein Lebensbild Halle Saale 1869 online Zur Frage uber den Geschichts Unterricht auf hoheren Schulen Ein erweitertes Vorwort zu dem historischen Hulfsbuch Mainz 1869 Johann Heinrich Voss Leipzig 1872 1876 2 Bde 1 Band 1872 online Nachdr Bern 1970 Konigsgeburtstags Reden Gehalten am Padagogium Zum Kloster Unserer Lieben Frauen in Magdeburg Mainz 1873 3 Aufl 1879 Ansprache beim Stiftungsfest am 21 Mai 1875 Pforta 1876 In Programm Pforta Landesschule S 10 12 Ansprache zum 333 Geburtstage unserer Pforte Naumburg 1877 In Programm Pforta Landesschule S XI XII Die neuere und neueste Geschichte auf Gymnasien Ein Votum Mainz 1877 Hulfsbuch fur die deutsche Literaturgeschichte zum Gebrauch der obersten Klassen der Gymnasien und Realschulen 2 Bande Gotha 1879 8 Auflage 1906 Die neuhochdeutsche Literatur auf der obersten Stufe der Gymnasial und Realschulbildung Erlauternde Bemerkungen zu dem Hulfsbuch fur die deutsche Literaturgeschichte Gotha 1879 Goethe in Wetzlar 1772 Vier Monate aus des Dichters Jugendleben Gotha 1881 Aus Schule und Haus Populare padagogische Aufsatze Gotha 1882 Literatur BearbeitenEduard Jacobs Herbst Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 50 Duncker amp Humblot Leipzig 1905 S 218 226 H Zuborg Wilhelm Herbst geb 8 November 1825 gest 20 Dezember 1882 In Jahresbericht ueber die Fortschritte der classischen Alterthumswissenschaft Verlag S Calvarv amp Co Berlin 1883 19 Jg 26 Bd 1881 1 Abt S 45 49 Karl Urban Schulnachrichten In Jahrbuch des Padagogiums zum Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg Verlag E Baensch jun Magdeburg 1884 48 Heft S 46 48 Christoph Konig Hrsg unter Mitarbeit von Birgit Wagenbaur u a Internationales Germanistenlexikon 1800 1950 Band 2 H Q De Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 3 11 015485 4 S 723 Franz Kossler Personenlexikon von Lehrern des 19 Jahrhunderts Universitatsbibliothek Giessen Giessener Elektronische Bibliothek 2008 Preprint S 259 online Jonas Floter Neuhumanismus und Hofpredigerpartei Zu geschichtsphilosophischen und kirchenpolitischen Positionen bei Wilhelm Herbst 1825 1882 In Antje Roggenbach Michael Wermke Hrsg Religiose Sozialisation Erziehung und Bildung in historischer Perspektive Arbeitsfelder historischer Religionspadagogik Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2014 ISBN 978 3 374 03377 5 S 51 71 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band II Kunstler Winter Heidelberg 2018 ISBN 978 3 8253 6813 5 S 316 317 Weblinks BearbeitenEintrag zu Friedrich Ludwig Wilhelm Herbst im Catalogus Professorum HalensisNormdaten Person GND 101559283 lobid OGND AKS VIAF 42210131 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herbst Friedrich Ludwig WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Gymnasiallehrer und direktor Philologe und HistorikerGEBURTSDATUM 8 November 1825GEBURTSORT WetzlarSTERBEDATUM 20 Dezember 1882STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Ludwig Wilhelm Herbst amp oldid 225914360