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Friedrich Otto Leinert 10 Mai 1908 in Oppeln 6 Mai 1975 in Emmendingen war ein deutscher Komponist und Musikwissenschaftler Leben BearbeitenLeinert erhielt seine musikalische Ausbildung in Dresden Dirigieren bei Fritz Busch Danach absolvierte er ein Universitatsstudium in Marburg Lahn in den Fachern Musikwissenschaft Romanistik und Geschichte Er promovierte zum Dr phil mit einer musikwissenschaftlichen Arbeit uber Johann Evangelist Brandl als Lieder und Kammermusik Komponist Die Abhandlung entstand im musik wissenschaftlichen Seminar der Philipps Universitat Marburg Lahn unter Anleitung von Prof Hermann Stephani und Dr Herbert Birtner und wurde 1936 von der Philosophischen Fakultat als Dissertation angenommen 1931 ging Leinert fur ein Jahr nach Berlin als Privatschuler zu Arnold Schonberg Bis 1944 arbeitete er als Komponist und Kapellmeister an verschiedenen Theatern unter anderem in Gotha Weimar und Eisenach Nach dem Krieg grundete Leinert zusammen mit Lothar Brixius Ina Kohler und Walter Leinweber die Marburger Schauspielgemeinschaft erste Premiere 2 September 1945 im Philippshaus der Universitat Aus dieser Spielgemeinschaft konstituierte sich spater das heutige Hessische Landestheater Marburg Hauptberuflich war Leinert damals Kirchenmusikdirektor an St Marien in Marburg Lahn er grundete ein Sinfonieorchester das viel beachtete Konzerte im Raum Hessen gab Ab 1954 leitete er die Musikabteilung des Amerika Hauses in Hannover Von 1957 an war er als Dozent und Professor an der Staatlichen Hochschule fur Musik und Theater in Hannover fur Musiktheorie Generalbass Partiturspiel Opern Dramaturgie und Ballett Geschichte tatig Ausserdem hatte er eine Gast Dozentur an der Folkwang Hochschule in Essen Er komponierte mehrere Opern und Kammeropern zum Teil auf Libretti seines Sohnes Michael Leinert Status quo Eine Note nach der anderen uraufgefuhrt in Hannover und A H Bilder aus einem Fuhrerleben am Musiktheater Gelsenkirchen uraufgefuhrt zwei abendfullende Opern neun Sinfonien und zahlreiche Kammermusikwerke Lieder und Orgelwerke Bis zuletzt arbeitete er an dem geplanten Opernprojekt Henri Quatre nach Heinrich Mann Zu den Interpreten seiner Werke gehorten das Tatrai Quartett Budapest das Saxophonquartett Marcel Mule Paris und Solisten des Sinfonieorchesters des Norddeutschen Rundfunks Hamburg und Hannover Diese Sender haben nahezu alle seine Sinfonien produziert auch die 3 Sinfonie In memoriam am 31 Mai 1965 Ursendung die Paul Hindemith gewidmet ist Sein kompositorisches Schaffen ist u a gepragt von der Klangsensibilitat der franzosischen Musik Debussy Faure Ravel und rhythmischen Elementen des Jazz Leinert war einer der ersten Musiker die sich mit der musikalischen Entwicklung des Jazz und der amerikanischen Musik auseinandersetzten sowohl in der Theorie als auch in der Praxis In vielen Stadten Deutschlands hielt er Vortrage uber die Geschichte und Entwicklung des Jazz Der Regisseur Erwin Piscator arbeitete mit Leinert als Buhnenmusik Komponist am Marburger Schauspiel zusammen Buchners Dantons Tod 1952 Weiterhin war er Mitherausgeber einer Auswahl der Werke von Louis Spohr im Barenreiter Verlag Freundschaftliche Verbindungen hatte er zu Komponisten wie Ernst Krenek Karl Amadeus Hartmann Werner Egk und Leonard Bernstein Als Dirigent hat er sich nach dem Kriege vor allem fur das Bekanntwerden der amerikanischen Musik in Deutschland eingesetzt fur Roy Harris 3 Sinfonie und den Romantiker Edward MacDowell Klavierkonzert Nr 2 fur Charles Ives und Aaron Copland Auch diese amerikanischen Komponisten blieben nicht ohne Einfluss auf sein kompositorisches Schaffen Konstruktivismus in der Musik war seine Sache nicht die Form muss sich immer der Inspiration unterordnen war seine kompositorische Maxime Zusammen mit Klaus Bernbacher und Klaus Hashagen hat Leinert sich in den 1960er Jahren fur die Neue Musik in Westdeutschland engagiert Grundung des Studios fur Neue Musik in Hannover Als Lehrer war Leinert aufgrund seines umfangreichen Wissens uberaus geschatzt bei seinen Studenten und Kollegen Die Orchestermusiker liebten seine fachliche Kompetenz und seinen feinsinnigen Humor Nicht selten sind Passagen in seinen Kompositionen zu finden die uberraschende Soli fur die zweiten Pulte enthalten Ergebnisse freundschaftlicher Dispute uber nicht genugend berucksichtigte Instrumentengruppen Leinert war mit der Sangerin Agathe Wenzlaff verheiratet und hat drei Kinder den Regisseur Intendanten und Autor Michael Leinert die Ballettsolistin und Tanzpadagogin Ulrike Lerchbaumer den Musiker und Musik Produzenten Friedemann Leinert Er war der erste Preistrager des Kompositionswettbewerbs Friedrich Kuhlau Werkverzeichnis Auswahl Bearbeiten1 Johann Evangelist Brandl 1760 1837 als Lieder und Kammermusik Komponist Dissertation Verlag fur musikalische Kultur und Wissenschaft Wolfenbuttel 1937 Die Abhandlung entstand im musikwissenschaftlichen Seminar der Philipps Universitat Marburg lLahn unter Anleitung von Prof Dr Hermann Stephani und Dr Herbert Birtner und wurde 1936 von der Philosophischen Fakultat als Dissertation angenommen 2 Die Wunderkur 1956 Heitere Kammer Kantate nach Christian Furchtegott Gellert fur Sopran Tenor Bass drei Holzblaser Ob Kl Fag Streichtrio Vl Vla Vc Klavier u Schlagzeug Urauffuhrung 3 Februar 1957 NDR Funkhaus Hannover unter der Musikalischen Leitung des Komponisten3 Scherz List und Rache 1952 Komische Oper in zwei Akten nach Johann Wolfgang von Goethe fur Koloratursopran Tenor und Bassbariton Kammerorchester Urauffuhrung 6 Marz 1961 Hochschule fur Musik und Theater Hannover Musikalische Leitung Gottfried Weisse Inszenierung Operndirektor Reinhard Lehmann4 Spiel im Park 1962 Komische Oper nach Fredo und Rostand in 3 Bildern 2 Akten Libretto vom Komponisten Abendfullend 17 Sanger gr Orchester u Buhnenmusik Tanzer5 Status quo 1970 Kammeroper in einem Akt nach einem Libretto von Michael Leinert Fur vier Sanger jugendl dramat Sopran lyr Sopran Tenor Bariton und Kammerorchester Urauffuhrung 30 Juni 1971 Hochschule fur Musik und Theater Hannover Musikalische Leitung Carl Gorvin Inszenierung Willi Stari Siehe auch Neue Hannoversche Presse 2 Juli 19716 Eine Note nach der anderen 1973 Musikalische Farce in einem Bild Libretto Michael Leinert Auftragswerk zur Eroffnung des Neubaus der Hochschule fur Musik und Theater Hannover Urauffuhrung 12 November 1973 Musikalische Leitung Carl Gorvin Inszenierung Gunter Roth siehe auch das Opernmagazin Opernwelt 1 19747 A H Bilder aus einem Fuhrerleben 1973 Kammeroper nach einer Szenefolge von Michael Leinert fur Kammerorchester sechs Sanger Chor Urauffuhrung 27 Februar 1974 als Auftragswerk des Musiktheater im Revier Gelsenkirchen siehe Die Welt 2 Marz 1974Neun Sinfonien davon mehrere Auffuhrungen mit dem damaligen Rundfunk Sinfonie Orchester Hannover der heutigen NDR Radio Philharmonie unter den Dirigenten Heinz Rockstroh Klaus Bernbacher Carl Gorvin Willy Steiner u a Konzerte fur Schlagzeug und Orchester zwei Oboenkonzerte ein Flotenkonzert mehrere davon als Auftragswerke des Norddeutschen Rundfunks Kammermusikwerke u a sechs Streichquartette Streichtrios Lieder u a publiziert in Silesia cantat Heft 11 A Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dulmen 1975 Sonaten fur verschiedene Instrumente und Klavier Funf Orgelsonaten Erste Sonate f Orgel 1950 Edition Breitkopf Nr 5979 Sonate f Altsaxophon u Klavier 1952 Breitkopf amp Hartel Wiesbaden Edition Breitkopf Nr 6236 Buhnenmusik u a zu Erwin Piscators Inszenierungen von Friedrich Schillers Die Rauber Heinrich von Kleists Prinz Friedrich von Homburg und Georg Buchners Dantons Tod Herausgeber einzelner Werke von Louis Spohr im Barenreiter Verlag Kassel Wilhelmshohe Autor zahlreicher Fachartikel u a uber Louis Spohr Moritz Hauptmann Otto Kraushaar Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830 1930 Herausgegeben von Ingeborg Schnack Funfter Band Marburg a L 1955 Dr Friedrich Leinert Spohr Louis Tonkunstler S 371 378 Sechster Band Marburg a L 1958 Dr Friedrich Leinert Hauptmann Moritz Tonkunstler S 121 127 Dr Friedrich Leinert Kraushaar Otto Komponist und Musikkritiker S 208 210 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Friedrich Leinert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Der Schonberg Schuler Memento vom 29 Mai 2001 im Internet Archive Central Opera Bulletin March April 1971 page 2 Uber die Kammeroper Status quo PDF 913 kB Central Opera Service Bulletin Spring 1974 page 6 uber die Kammeropern Eine Note nach der anderen und A H Bilder aus einem Fuhrerleben PDF 975 kB Der Organist und Kirchenmusiker Bericht uber die Premiere A H Bilder aus einem Fuhrerleben in der Tageszeitung Die Welt Herausgeber von Werken Louis SpohrsNormdaten Person GND 134770900 lobid OGND AKS LCCN n88144476 VIAF 116698776 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leinert FriedrichALTERNATIVNAMEN Leinert Friedrich Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 10 Mai 1908GEBURTSORT OppelnSTERBEDATUM 6 Mai 1975STERBEORT Emmendingen Abgerufen 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