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Friedrich Kempf 25 Juni 1908 in Wiesbaden 29 Mai 2002 in Koln war ein deutscher romisch katholischer Priester Jesuit Historiker und Kirchenhistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsschwerpunkte 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenFriedrich Kempf war der zweite von vier Sohnen eines Mittelschullehrers Er wuchs in Wiesbaden auf Nach dem Abitur 1927 studierte er Geschichte Germanistik und Philosophie an den Universitaten Marburg und Berlin In Marburg wurde er Mitglied der Katholischen Studentenverbindung Thuringia im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine KV Nach zehn Semestern promovierte er am 20 April 1932 in Marburg zum Dr phil mit einer Studie uber das Rommersdorfer Briefbuch des 13 Jahrhunderts Schon als Gymnasiast liebaugelte er mit einem Ordenseintritt Aber erst drei Wochen nach dem Rigorosum trat er am 10 Mai 1932 in s Heerenberg ins Noviziat der Jesuiten ein Es war sein alterer Bruder Wilhelm Kempf der spatere Bischof von Limburg der ihn dazu bewog zu den Jesuiten zu gehen 1933 bis 1935 studierte Friedrich Kempf Philosophie an der Ordenshochschule der Jesuiten in Pullach Munchen von 1935 bis 1939 Theologie in Valkenburg Niederlande wo er am 27 August 1938 zum Priester geweiht wurde Schon 1936 bestimmten ihn die Ordensoberen fur eine Lehrtatigkeit an der Papstlichen Universitat Gregoriana in Rom Deswegen machte er schon das Terziat 1939 40 in Florenz 1940 kam Kempf nach Rom Zwei Jahre lang arbeitete er im Vatikanischen Geheimarchiv an einschlagigen Quellen zur Geschichte des Papsttums im Investiturstreit und besuchte gleichzeitig die am Vatikanischen Archiv angegliederte Schule fur Palaographie Seit 1942 hielt er Vorlesungen an der Gregoriana zunachst bis 1955 zur Palaographie und Urkundenlehre 1946 zum ordentlichen Professor ernannt hielt er von 1946 bis zu seiner Emeritierung 1978 Vorlesungen zur Kirchengeschichte des Mittelalters nbsp Gemeinschaftsgrab der JesuitenWahrend der romischen Jahre verband ihn eine engere Freundschaft zu den ebenfalls in Rom lebenden deutschen Kirchenhistorikern Engelbert Kirschbaum Hubert Jedin und Hermann Hoberg Aus gesundheitlichen Grunden siedelte er 1981 in das Jesuitenkolleg der Philosophisch Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main uber Fast erblindet zog er im Oktober 1997 in das Altenheim der Jesuiten Haus Sentmaring in Munster Im April 2002 wurde das Haus vom Orden aufgegeben weswegen Kempf inzwischen schwer erkrankt nach Koln ubersiedelte wo er am 29 Mai 2002 im Alter von 93 Jahren an Herzversagen starb Er wurde auf dem Kolner Melaten Friedhof im Gemeinschaftsgrab der Jesuiten Flur 30e beigesetzt Forschungsschwerpunkte BearbeitenKempf war ein ausgewiesener Wissenschaftler der sich als Mediavist der Erforschung der gesamten Kirche des Mittelalters widmete besonders aber international einen Namen als Erforscher des Papsttums unter Papst Innozenz III und der politischen Ideengeschichte des Mittelalters erlangt hatte Grundlegend waren auch seine Forschungen zum Dictatus papae Papst Gregors VII zur Genese des papstlichen Primats sowie zur Amterhierarchie und der episkopal synodalen Struktur der spatantik fruhmittelalterlichen Kirche Massgeblich war er an den Arbeiten zum Handbuch der Kirchengeschichte von Jedin er verfasste darin den grossten Teil der Darstellung zum Hochmittelalter sowie der Grundung des Archivum Historiae Pontificiae der Zeitschrift der Gregoriana zur Papstgeschichte beteiligt Kempf erhielt 1973 von der Bundesrepublik Deutschland das Verdienstkreuz I Klasse Seine Schuler und wissenschaftlichen Weggefahrten widmeten ihm 1983 eine Festschrift Schriften Auswahl BearbeitenDas Rommersdorfer Briefbuch des 13 Jahrhunderts phil Diss Marburg Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Erganzungsband 12 1933 S 502 571 Die Register Innocenz III Eine palaographisch diplomatische Untersuchung Miscellanea Historiae Pontificiae IX n 18 Rom 1945 Hrsg Regestum Innocentii III papae super negotio Romani imperii Miscellanea Historiae Pontificiae XII n 21 Rom 1947 Papsttum und Kaisertum bei Innocenz III Die geistigen und rechtlichen Grundlagen seiner Thronstreitpolitik Miscellanea Historiae Pontificiae XIX n 58 Rom 1954 Hrsg Handbuch der Kirchengeschichte Hrsg von Hubert Jedin Bd 3 Freiburg im Breisgau Basel Wien 1966 3 Auflage 1973 Aufsatze und umfangreiche Buchbesprechungen u a in Stimmen der Zeit Gregorianum Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken Lexikon fur Theologie und Kirche 2 Auflage Revue d histoire ecclesiastique Historische Zeitschrift Catholica Vierteljahresschrift fur Kontroverstheologie Romische Quartalschrift fur christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte Historisches Jahrbuch der Gorres Gesellschaft Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Archivum Historiae Pontificiae Studi medievali Sacramentum mundi Theologisches Lexikon fur die Praxis Archivio della Societa romana di Storia patria Credo Katolsk tidskrift Ferner Beitrage fur Tagungsbande und Sammelbande sowie fur die Festschriften fur Edmund E Stengel 1952 Johannes Sporl 1965 Hermann Heimpel 1971 und Eugenio Dupre Theseider 1974 Literatur BearbeitenHeinrich Pfeiffer R P Friedrich Kempf S I In Archivum Historiae Pontificiae 40 2002 S 9 13 Klaus Schatz P Friedrich Kempf GSE In Jesuiten Nachrufe 2002 Munchen 2002 S 23 28 Klaus Schatz Erinnerungen an den Kirchenhistoriker Friedrich Kempf 1908 2002 In Michael Matheus Stefan Heid Hrsg Orte der Zuflucht und personeller Netzwerke Der Campo Santo Teutonico und der Vatikan 1933 1955 Romische Quartalschrift fur christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte Supplementband 63 Herder Freiburg 2015 ISBN 978 3 451 30930 4 S 449 456 Dopo 30 anni In Archivum Historiae Pontificiae 31 1993 S 9 ff Jurgen Petersohn Friedrich Kempf In Hubert Mordek Aus Kirche und Reich Studien zu Theologie Politik und Recht im Mittelalter Festschrift fur Friedrich Kempf zu seinem 75 Geburtstag und 50jahrigen Doktorjubilaum Thorbecke Sigmaringen 1983 ISBN 3 7995 7021 7 S XV XXII Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Kempf im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118721798 lobid OGND AKS LCCN n80022876 VIAF 102314750 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kempf FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher romisch katholischer Priester und HistorikerGEBURTSDATUM 25 Juni 1908GEBURTSORT WiesbadenSTERBEDATUM 29 Mai 2002STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Kempf Kirchenhistoriker amp oldid 237931536