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Friedrich Daniel Erhard 11 September 1800 in Nordlingen 15 Oktober 1879 in Bad Kissingen war ein deutscher Gerichtsmediziner Bezirks und Badearzt Hinweis am Grab des Mediziners Friedrich Daniel Erhard 1800 1879 auf dem Kapellenfriedhof in Bad Kissingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenEr entstammte einer ursprunglich in Regensburg ansassigen Bierbrauerfamilie und wuchs in Nordlingen als Sohn des Zahlmeisters und Steuerverwalters Johann Adam Erhard und der Maria Catharina Stang auf die noch im Kindbett gestorben war So wurde er mit acht Geschwistern von seiner Stiefmutter erzogen In Nordlingen besuchte er die Lateinschule beschloss 1818 Arzt zu werden wohl angeregt durch seinen Onkel und Taufpaten den Stadtphysicus Dr med Friedrich Daniel Stang und studierte Medizin an den Universitaten Wurzburg und Munchen Im Jahr 1822 schloss er das Studium mit seiner Promotion und 1826 mit der grossen Staatsprufung ab Im Jahr 1827 war er Gerichts und Leibarzt in Amorbach am Hof des 3 Fursten zu Leiningen 1851 war er Honorarprofessor fur Arzneimittelkunde an der Universitat Wurzburg Ab 1853 war er Gerichtsarzt in Kissingen mit einem Jahresgehalt von 600 Gulden und wurde 1862 als nach der Trennung von Justiz und Verwaltung die Bezirksamter eingefuhrt wurden Bezirksarzt 1 Klasse Nebenbei arbeitete er im Kurort auch als koniglich bayerischer Brunnenarzt Badearzt 1857 erhielt er den Titel eines Koniglichen Hofrats Der liberal eingestellte Konig Maximilian II von Bayern wollte genaue Angaben uber die Lebensverhaltnisse Beschwerden und Wunsche seiner Bevolkerung haben um entsprechend reagieren zu konnen So entstand Anweisung an die Bezirksarzte sogenannte Physikatsberichte Physikat Gesundheitsamt zu erstellen Erhard gab 1861 seinen Bericht ab Besonders lagen ihm dabei die hygienischen Verhaltnisse am Herzen und so schrieb er Auszug Eine Folge der grossen Armuth ist dass sich die Dorfbewohner oft bis aufs ausserste vernachlassigen Unreinliche grobe Leibwasche Jacken aus schmutzigem Beidergemeng Stoffe aus Wolle mit Leinen oder wollene von Alter und Schmutz geschwarzte Strumpfe das Ganze durchdrungen von Stall und Mistjauchenatmosphare In besseren Ortschaften herrscht mehr Reinlichkeit vor aber der Sinn dafur ist uberhaupt in der hiesigen Bevolkerung nicht sehr entwickelt Neigung zum Baden fehlt im Bezirke ganzlich Die Stubenboden ofters nicht einmal mit Brettern sondern nur mit Lehm bedeckt die Stuben finster angeraucht dumpf feucht so dass sich Betten Kleider und Wasche bei feuchter kalter Witterung mit Schimmel beschlagen Der oft nothwendige Aufenthalt von jungem Feder und anderem Vieh junge Huhner Ganse ja selbst Schweine in den Zimmern wodurch oft neben Unflath und Nasse der widerlichste Geruch in einem solchen Zimmer sich bildet Im Deutschen Krieg von 1866 versorgte er nach der Schlacht bei Kissingen 10 Juli 1866 als ziviler Sanitatsarzt als Bezirksarzt allerdings zwangsverpflichtet an der Seite des bekannten Munchener Mediziners Prof Dr Johann Nepomuk von Nussbaum bayerische ebenso wie preussische Verwundete Fur seine Verdienste erhielt Erhard 1867 den preussischen Kronenorden III Klasse Das vom bayerischen Konig verliehene Erinnerungszeichen fur verdienstvolle Leistung im Kriegsjahre 1866 bekam er trotz oft wochenlanger zusatzlicher zeitlicher und finanzieller Belastung deshalb nicht da er als Bezirksarzt vom Staat bezahlt und seine Hilfe erwartet und vorausgesetzt wurde Als Erhard im Jahr 1870 in den Ruhestand ging war er mit dem Ritterkreuz I Klasse des Verdienstordens vom Heiligen Michael und einem Ehrendoktordiplom des Senats der Wurzburger Universitat ausgezeichnet worden Erhard war mit einer Tochter des Wurzburger Universitatsprofessors Ruland verheiratet doch die Ehe blieb kinderlos Sein Vermogen vermachte er der Stadt in Stiftungen fur Schule Studierende und andere wohltatige Anlasse worauf hin ihm die Stadt Kissingen 1878 die Ehrenburgerwurde verlieh und 1890 die Erhardstrasse nach ihm benannte Das Stiftungsvermogen ging durch die Deutsche Inflation 1914 bis 1923 verloren und besteht heute nur noch nominal als Teil der Vereinigten Stipendiumsstiftung Werke BearbeitenKissingen in therapeutischen Beziehungen mit besonderer Rucksicht auf die Kurverhaltnisse wahrend der Saison 1859 1860 Physikatsbericht fur den Landgerichtsbezirk Kissingen 1861 Digitalisat Kurze arztliche Notizen uber Kissingen amp seine Heilquellen uber Bestandtheile Wirkung und Gebrauch derselben uber das Kissinger Bitterwasser und die Mineralquellen zu Boklet und Bruckenau 1862 Digitalisat Literatur BearbeitenWerner Eberth Hrsg Land und Leute im Landkreis Bad Kissingen 1861 Band 4 Physikatsbericht Landgericht Kissingen von Friedrich Daniel Erhard 1800 1879 Theresienbrunnen Verlag Bad Kissingen 1999 DNB 966631412 Digitalisat Gerhard Wulz Der Kapellenfriedhof in Bad Kissingen Ein Fuhrer mit Kurzbiografien Bad Kissingen 2001 ISBN 3 934912 04 4 S 26 Gerhard Wulz Dr Friedrich Daniel Erhard Arzt und Philanthrop In Frankenbund Hrsg Frankenland Zeitschrift fur frankische Landeskunde und Kulturpflege Jahrgang 1999 Frankenbund Wurzburg 1999 S 368 372 PDF Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Daniel Erhard im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 129265012 lobid OGND AKS VIAF 42911799 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Erhard Friedrich DanielKURZBESCHREIBUNG deutscher Gerichtsmediziner und BadearztGEBURTSDATUM 11 September 1800GEBURTSORT NordlingenSTERBEDATUM 15 Oktober 1879STERBEORT Bad Kissingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Daniel Erhard amp oldid 231763822