www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich Berthold Reinke 11 April 1862 in Ziethen 12 Mai 1919 in Wiesbaden war ein deutscher Mediziner Pathologe und Hochschullehrer Friedrich Reinke im Alter von 24 JahrenSignatur Reinkes Friedrich Reinke rechts mit seinem alteren Bruder Johannes ReinkeInhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFriedrich Reinke entstammte einer Pastorenfamilie Er wurde als neuntes von zehn Kindern des Pastors Theodor Friedrich Julius Reinke und dessen Ehefrau Henriette Karoline Gottfriede Juliane Elisabeth geb Kampffer 1821 1880 in Ziethen damals Herzogtum Sachsen Lauenburg geboren 1 2 Der Botaniker Johannes Reinke war sein Bruder ein enger Freund des spateren Doktorvaters von Friedrich Reinke der Anatom und Zellbiologe Walther Flemming 3 Seine Kindheit verlebte Reinke vor allem in Alt Kabelich Grossherzogtum Mecklenburg Strelitz wo der Vater seit 1864 Pastor war Bis zu seinem vierzehnten Lebensjahr erhielt er schulischen Unterricht in hauslicher Umgebung vor allem durch seinen Vater und eine Tante Spater besuchte er das Gymnasium Carolinum in Neustrelitz im Jahre 1882 wechselte er nach Rostock wo er 1883 an der Grossen Stadtschule Rostock sein Abitur absolvierte 4 Reinke begann im Jahre 1883 an der Georg August Universitat Gottingen und setzte sein Medizinstudium an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel fort dass er am 13 August 1890 mit der Approbation beendete Seine Dissertationsschrift lautete Untersuchungen uber das Verhaltnis der von Arnold beschriebenen Kernformen zur Mitose und Amitose mit der Reinke am 28 Marz 1891 promoviert wurde 5 Von 1886 bis 1901 war er als Assistent am Physiologischen Institut der Universitat Gottingen beschaftigt Hierauf folgte ein sechsmonatiges Praktikum am Institut fur Pathologie an der Universitat Zurich seine Studien dort wurden von Edwin Klebs begleitet Reinke entwickelte eine kollegiale Beziehung zu Otto Lubarsch der damals Assistent am Institut war Nach Abschluss seines Praktikums arbeitete Reinke als Schiffsarzt von 1891 bis 1892 auf der auf dem HAPAG Passagierschiff Wieland 6 seine Reise fuhrte ihn u a nach Porto Alegre Brasilien Dort nahm er Kontakt zu ausgewanderten Familienmitgliedern auf Er kehrte 1892 nach Deutschland zuruck um als Praktischer Arzt auf dem Rittergut Dahmen Grossherzogtum Mecklenburg Schwerin zu praktizieren Im Jahre 1893 bot ihm der Hochschullehrer fur Anatomie Albert von Brunn 1849 1895 eine Position als erster Demonstrators am Anatomischen Institut der Universitat Rostock an Hier schrieb er auch seine Habilitation mit dem Titel Zellstudien In dieser Habilitationsschrift aus dem Jahre 1893 fuhrte er Untersuchungen zur Zellstruktur in der Keimschicht der menschlichen Haut durch 7 Vom Jahre 1893 an bis 1900 war er Privatdozent und ab dem 9 Oktober 1900 bis 1908 dann ausserordentlicher Professor der Medizin und Anatomie an der Universitat Rostock Am Dienstag den 12 August 1902 heiratete Reinke Julie Caroline Friederike Auguste von Zulow 1869 1942 Am 2 Mai 1904 gebar sie das einzige Kind Hans Gebhard Reinke 8 der spater Theologe wurde Ihr gemeinsamer Sohn wurde am 3 August 1904 in der Nikolaikirche in Rostock getauft nbsp Gruppenbild mit Friedrich Reinke Pfeil aus dem Jahre 1904 nbsp Schnitt durch das menschliche Stimmband aus einer Arbeit Friedrich Reinkes 1897 Im Jahr 1896 wurde Dietrich Barfurth als Professor fur Anatomie und Direktor der Anatomischen Anstalt an die Universitat Rostock berufen er war seit 1889 Professor fur vergleichende Anatomie Histologie und Embryologie an der Universitat Dorpat Zwischen Barfurth und Reinke herrschte ein angespanntes Verhaltnis So verlegte Reinke im Jahre 1908 seinen Lebensmittelpunkt nach Wiesbaden wo er als Demonstrator am Pathologischen Institut des Stadtisches Krankenhauses Wiesbaden unter Professor Gotthold Herxheimer tatig wurde und seine Forschungen zur Zellteilung fortsetzte Herxheimer war seinerzeit Direktor des pathologisch anatomischen Instituts am Stadtischen Krankenhaus in Wiesbaden Friedrich Berthold Reinke verstarb am Montag dem 12 Mai 1919 im Paulinenstift in Wiesbaden an den Folgen eines Magenkarzinoms Zwei nach Friedrich Reinke benannte anatomische Strukturen sind die Reinke Kristalle des Hodens und der Reinke Raum in Bereich der Stimmbander Im Jahre 1895 beschrieb er detailliert die histologische Struktur aus einem Hodenpraparat von einem 25 jahrigen Hingerichteten Sie wurden als sogenannte Reinke Kristalle bezeichnet und sind intrazellulare stabchen oder keilformige kristalline Aggregate aus globularen Proteinen die im Zytoplasma der Leydig Zwischenzellen im menschlichen Hoden auftreten Das Reinke Odem wurde erstmals 1891 von M Hajek aus Wien beschrieben 9 Reinke untersuchte diese Veranderung und beschrieb den Reinke Raum als einen subepithelialen Verschiebespalt der schmalen Lamina propria mucosae in der Plica vocalis Dieser Raum ist es der eine bessere Schwingungsfahigkeit des daruber liegenden Stimmbandepithels wahrend der Phonation uberhaupt ermoglicht Er konnte diese Gewebeschicht bzw ihre Begrenzung durch Injektionen von Glycerinleim 10 und Luft und der anschliessenden mikroskopischen Beurteilung nachweisen Sein Interesse galt neben der beschreibenden und vergleichenden Anatomie insbesondere auch der histologischen Untersuchung der Vorgange bei der Zellteilung Werke Auswahl BearbeitenUntersuchungen uber das Verhaltnis der von Arnold beschriebenen Kernformen zur Mitose und Amitose Dissertationsschrift Universitat Kiel Kiel 1891 Zellstudien Habilitationsschrift Universitat Rostock 1893 Uber Kristalloidbildungen in den interstitiellen Zellen des menschlichen Hodens 1896 Uber die funktionelle Struktur der menschlichen Stimmlippen mit besonderer Berucksichtigung des elastischen Gewebes Bergmann Wiesbaden 1897 Kurzes Lehrbuch der Anatomie des Menschen fur Studirende und Arzte mit genauester Berucksichtigung der Basler anatomischen Nomenklatur 1899 Grundzuge der allgemeinen Anatomie Zur Vorbereitung auf das Studium der Medizin nach biologischen Gesichtspunkten bearbeitet Wiesbaden 1901 Experimentelle Forschungen an Saugethieren uber Erzeugung kunstlicher Blastome 1913 Experimentelle Untersuchungen uber die Proliferation und Weiterentwicklung der Leukocyten Beitr z path Anatomie V 3 S 439 Untersuchungen uber das menschliche Stimmband Fortschritte der Medizin Munchen 1895 13 469 478 Uber einige Versuche mit Lysol an frischen Geweben zur Darstellung histologischer Feinheiten 1893 Uber einige weitere Resultate der Lysolwirkung an frischen Geweben zur Darstellung histologischer Feinheiten 1893 Die japanische Methode zum Aufkleben von Paraffinschnitten 1895 Untersuchungen uber Befruchtung und Furchung des Eies der Echinodermen 1895 Die quantitative und qualitative Wirkung der Atherlymphe auf das Wachstum des Gehirns der Salamanderlarve 1907 Uber Antreibung und Hemmung mitotischer Zellteilung beim normalen und pathologischen Wachstum des Gewebes 1907 Uber Methoden der Einwirkung auf die mitotische Kern und Zellteilung 1907 nbsp Urkunde zur Promotion zum doctor medicinae nbsp Titelseite aus der Habilitationsschrift von Friedrich ReinkeLiteratur BearbeitenDesiree Louise Drager Friedrich Berthold Reinke 1862 1919 Eine biographische und bibliographische Aufarbeitung seines Lebens und seiner wichtigsten wissenschaftlichen Werke Sudwestdeutscher Verlag fur Hochschulschriften 2014 ISBN 978 3 8381 3850 3 Uta Dreschke Biographie und wissenschaftliches Werk der Prosektoren des Anatomischen Instituts Rostock von 1853 1945 Rostock 1969 Gustav Willgeroth Die mecklenburgischen Aerzte von den altesten Zeiten bis zur Gegenwart Schwerin 1929 S 280 281 D L Drager C Protzel O W Hakenberg Rostocker Anatom und Beschreiber der Reinke Kristalle des Hodens und des Reinke Raums des Larynx Der Urologe 8 2014 Desiree Louise Drager Ryan C Branski Andreas Wree Lucian Sulica Friedrich Berthold Reinke 1862 1919 Anatomist of the Vocal Fold Journal of Voice 21 May 2010 25 3 S 301 307 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Berthold Reinke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Friedrich Reinke in der Landesbibliographie MV Wiebke Friederike Scheschonka Gibt es Kompartimente im Reinke Raum Dissertationsschrift Universitat Hamburg Hamburg 2014 S 3 4 Einzelnachweise Bearbeiten Landeskirchliches Archiv der Evang lutherischen Nordkirche Kirchenbuchamt Schwerin Reg Nr 5320 Verein fur mecklenburgische Familien und Personengeschichte e V Archivierte Kopie Memento des Originals vom 6 Marz 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www emecklenburg de D L Drager C Protzel O W Hakenberg Rostocker Anatom und Beschreiber der Reinke Kristalle des Hodens und des Reinke Raums des Larynx Der Urologe 8 2014 S 1209 Abbildung des Reifezeugnisses des Gymnasiums der Grossen Stadtschule Rostock 1 August Blanck Axel Wilhelmi Die Mecklenburgischen Arzte von den altesten Zeiten bis zur Gegenwart mit kurzen Angaben uber ihr Leben und ihre Schriften Mecklenburgischer Arztevereinsbund Eduard Herbergers Schwerin 1929 S 235 2 3497 BRT A Stephen amp Sons 1875 Adler Linie 1875 an HAPAG 1895 verkauft und ausgebrannt gelegentlich wird der Schiffsname mit Weiland wiedergegeben ein solches Schiff aber existierte in dem beschriebenen Rahmen nicht Eintrag zu Friedrich Berthold Reinke im Catalogus Professorum Rostochiensium Verein fur mecklenburgische Familien und Personengeschichte e v www emecklenburg de Archivierte Kopie Memento des Originals vom 23 September 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www emecklenburg de M Hajek Anatomische Untersuchungen uber das Larynxodem In Langenbecks Arch Chir 42 1891 S 46 93 Otto Bachmann Leitfaden zur Anfertigung mikroskopischer Dauerpraparate R Oldenbourg Munchen Leipzig 1893 S 53Normdaten Person GND 116427930 lobid OGND AKS VIAF 1271149198246874940002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reinke FriedrichALTERNATIVNAMEN Reinke Friedrich Berthold vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner Anatom Pathologe HochschullehrerGEBURTSDATUM 11 April 1862GEBURTSORT ZiethenSTERBEDATUM 12 Mai 1919STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Reinke amp oldid 233474120