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Friedrich Bernhard Gottfried Nicolai 25 Oktober 1793 in Braunschweig 4 Juni 1846 in Mannheim war ein deutscher Astronom Portrat Friedrich B G Nicolai Kunstler C HalmSternwarte GottingenSeeberger SternwarteOriginal Grabplatte Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Quellen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenNicolai kam 1811 nach Gottingen und studierte zunachst ein Semester Theologie wandte sich aber dann der Mathematik zu Gemeinsam mit Johann Franz Encke studierte er bei Carl Friedrich Gauss 1812 berechnete er auf Anweisung von Gauss die eulersche Konstante mit Hilfe der eulerschen Summenformel auf 40 Dezimalstellen durch zwei unabhangige Rechnungen Als Bernhard von Lindenau in den Befreiungskrieg zog wurde Nicolai 1813 zum Adjunkt an die Seeberg Sternwarte bei Gotha berufen und erhielt dort seine Ausbildung zum Astronomen Noch im gleichen Jahr wurde er zum Vizedirektor bestellt Er besorgte die Geschafte der Seeberger Sternwarte bis zur Ruckkehr Lindenaus Er war anschliessend an der Sternwarte Gottingen bei Gauss tatig Zwischen ihm und Gauss bestand ein herzliches Verhaltnis Nicolai s Rechentalent war uberall sehr geschatzt und der sonst sehr im Lobe karge Gauss nennt ihn einen iuvenem in calculis perficiendis indefessum Seinem Briefwechsel mit Gauss sind interessante Einzelheiten uber die Seeberger Sternwarte zu entnehmen So berichtete er gleich nach seiner Ankunft uber die Verhaltnisse beim Einmarsch der Franzosen im Kriegsjahr 1813 Zunachst hatten diese wegen Nebels die Sternwarte nicht entdeckt Am zweiten Tage sturmten aber 30 Franzosen die Sternwartengebaude plunderten und vertrieben Lindenau der im Schlafrock und Pantoffeln die Flucht in die Stadt antreten musste In einem weiteren Brief berichtete er uber die Beschreibungen die ihm der Hausdiener Hartung uber den Aufbau der Sternwarte machte So erfuhr er den riesigen Aufwand der allein fur die Herbeischaffung einer steinernen Grundplatte fur die Instrumentenpfeiler betrieben werden musste Ein speziell angefertigter Wagen beforderte diese in einer funftagigen Fahrt bespannt mit Dutzenden von Pferden und Ochsen auf den Seeberg Die Briefe sind in der Universitatsbibliothek Gottingen vorhanden nbsp Ehemaliger Sternwartenturm in Mannheim1816 folgte er inzwischen zum Abschied zum Professor ernannt auf Vorschlag von Johann Georg von Soldner einer Berufung an die Mannheimer Sternwarte Johann Ludwig Kluber beschreibt im Fruhjahr 1816 bei seinem Besuch auf der Seeberger Sternwarte den erst 22 jahrigen Nicolai so Das Aussere von Herrn Nicolai tragt Merkmale einer festen bluhenden Gesundheit eines aufgeweckten heiteren Gemuths eines tatigen und schnell fassbaren Geistes Ende Marz 1818 besuchte er die Seeberger Sternwarte um dort einen Kometen und die Sonnenfinsternis am 5 Mai 1818 zu beobachten Seit 1821 oblag ihm auch die Erhebung meteorologischer Daten fur den Landwirtschaftlichen Verein Baden 1822 heiratete er die Witwe des Grossherzoglich Hessischen Obristen Graf von Leiningen Grafin Dorothea Franziska von Leiningen Mit ihr hatte er vier Kinder Karl August Amalie und Auguste Er war mit dem Mannheimer Hofgerichtsrat und Amateurmathematiker Conrad von Heiligenstein 1774 1849 befreundet sie haben zusammen Marsbahnen berechnet und die Logarithmentafeln von Adriaan Vlacq und Henry Briggs fur den praktischen Gebrauch eingerichtet Bis zu seinem fruhzeitigen Tod arbeitete er als theoretischer und beobachtender Astronom auf der Sternwarte Seine Ergebnisse veroffentlichte er in den inzwischen von Heinrich Christian Schumacher herausgegebenen Astronomischen Nachrichten nbsp Nicolais Grab in MannheimEr starb 1846 im Alter von 52 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls Sein Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof in Mannheim Der Mondkrater Nicolai wurde 1935 durch die IAU nach ihm benannt 1 Quellen BearbeitenBriefwechsel Gauss Nicolai Handschriftenabteilung der Universitatsbibliothek GottingenLiteratur BearbeitenSiegmund Gunther Nicolai Friedrich Bernhard Gottfried In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 23 Duncker amp Humblot Leipzig 1886 S 590 f Heinrich Christian Schumacher F B G Nicolai Astronomische Nachrichten Band 25 Nr 582 1847 S 91f bibcode 1847AN 25 91N Siegmund Gunther ADB Band 23 S 590 1886 Kai Budde Sternwarte Mannheim Die Geschichte der Mannheimer Sternwarte 1772 1880 Technik Arbeit Schriften des Landesmuseums fur Technik und Arbeit in Mannheim Band 12 Verlag Regionalkultur Heidelberg 2006 Wilhelm Valentiner Briefe von C F Gauss an B Nicolai Zu Carl Friedrich Gauss hundertjahrigem Geburtstage herausgegeben Braun Karlsruhe 1877 Selektiv 32 Seiten Manfred Strumpf Gothas astronomische Epoche Geiger Horb am Neckar 1998 S 32 34 Poggendorff Band 2 S 283 Weblinks BearbeitenVeroffentlichungen von F B G Nicolai im Astrophysics Data SystemEinzelnachweise Bearbeiten Mondkrater Nicolai auf astrolink deNormdaten Person GND 116995629 lobid OGND AKS VIAF 62314864 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nicolai Friedrich Bernhard GottfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher AstronomGEBURTSDATUM 25 Oktober 1793GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 4 Juni 1846STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Bernhard Gottfried Nicolai amp oldid 239434875