www.wikidata.de-de.nina.az
Der Friedhof Friedental ist ein Friedhof am Rand der Stadt Luzern Er liegt auf einem Moranen Hochplateau uber dem tief eingeschnittenen Reusstal im Westen und dem Rotsee mit dem Rontal im Osten Friedhof Friedental Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Gestaltung 2 Grabstatten bedeutender Personlichkeiten 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Gestaltung Bearbeiten nbsp Friedhof Friedental mit Krematorium Luftaufnahme 1946 Der Friedhof wurde 1884 1885 eroffnet da der Alte Friedhof bei der Kirche St Leodegar im Hof zu klein geworden war Der Friedhof wurde von dem Architekten und Baudirektor der Stadt Luzern Othmar Schnyder 1928 geplant Der Haupteingang ist streng symmetrisch in klassizistischem Stil aufgebaut mit zwei Tempelpavillons einer Abdankungshalle links und einem Totenhaus rechts an die sich Arkadengange fur Hallengraber anschliessen Der erste judische Friedhof in Luzern fand Platz auf der linken Seite in der Fortsetzung zum Arkadengang 1907 wurde eine Kinderkapelle errichtet Zur Errichtung eines eigenen Krematoriums wurde 1905 ein Feuerbestattungsverein gegrundet heute nennt sie sich Stiftung Luzerner Feuerbestattung Dieser erhielt 1911 den dafur benotigten Bauplatz von der Luzerner Regierung geschenkt woraufhin die katholische Bevolkerung gegen die Schenkung rekurrierte 1915 wurde der Rekurs durch den Bundesrat abgelehnt Nach weiteren Genehmigungen und abgelehnten Rekursen konnte man 1923 mit dem Bau des Krematoriums beginnen Die Planung wurde dem Architekten Albert Froelich ubertragen der schon die Krematorien in Aarau Friedhof Rosengarten und Zurich Friedhof Sihlfeld geplant hatte Zwischen den Oberlichtfenstern des Krematoriums malte Eduard Renggli sechzehn allegorische Figuren Am 14 September 1926 wurde das Krematorium eingeweiht Die Kosten zur Erstellung der gesamten Anlage kamen auf 400 000 Schweizer Franken zu stehen wovon ungefahr die Halfte dank einigen Gonnern gedeckt wurde Neben dem Krematorium errichtete man auch einen Urnenfriedhof mit Urnenhalle Ein letzter Umbau erfolgte in den 1960er Jahren als man das Totenhaus vergrosserte und mit modernen klimatischen Anlagen versah 1970 entstand eine zweimanualige Orgel der Firma Goll in der Trauerhalle des Krematoriums 1 2017 wurden die Abdankungs sowie die Einsegnungshalle saniert Auf dem Friedhof steht ein Grabdenkmal fur die Opfer der beiden Weltkriege Grosstenteils handelt es sich dabei um deutsche Soldaten die als Internierte in Luzern verstorben waren Auf drei Seiten stehen die Namen von den hauptsachlich im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten teilweise mit Angabe des Regiments Es gab jedoch auch Deutsche die in der Schweiz wohnten aber fur Deutschland in den Krieg ziehen mussten 2 3 Ein weiteres Grabdenkmal ist fur die im Ersten Weltkrieg verstorbenen Soldaten aus Frankreich die in Luzern interniert waren Grabmaler aus der Zeit von 1900 bis 1920 wurden oft in Marmor von bekannten Luzerner und andern Zentralschweizer Kunstlern gestaltet Sie zeugen von bedeutenden Luzerner Familien Ab 1900 ist jedes Jahrzehnt durch Grabmaler vertreten 1998 begann die Friedhofsverwaltung der Stadt Luzern eine Inventarliste von Grabmalern zu erstellen die ein Fachgremium als erhaltenswert erachtete Darunter fallen die Grabsteine von bekannten Personlichkeiten oder solche die aus gestalterischen Grunden uberzeugen Rund 1200 Objekte wurden damals auf die Inventarliste gesetzt Das sind zwischen 10 und 15 Prozent aller Graber in der Stadt Luzern Uber den gesamten Friedhof Friedental hinweg finden sich durch Tafeln gekennzeichnet diese kleinen Denkmaler Grabstatten bedeutender Personlichkeiten BearbeitenAnton Schrafl 1873 1945 Ingenieur und SBB Generaldirektor Alfred Sidler 1905 1993 Kunstmaler Armin Meili 1892 1981 Architekt und Politiker Arnold Ott 1840 1910 Arzt und Dichter Berthe Widmer 1924 2012 Historikerin Carl August Hegner 1880 1964 Augenarzt und Grunder des Schweizerischen Hilfskomitees fur die hungernden Volker Carl Spitteler 1845 1924 Schriftsteller und Nobelpreistrager fur Literatur Caspar Hermann 1885 1955 Kunstmaler Cecile Lauber Dietler 1887 1981 Schriftstellerin Ernst Hodel Junior 1881 1955 Kunstmaler Ernst Hodel Senior 1852 1902 Landschaftsmaler und Panoramamodelleur Franco Annoni 1924 1992 Bildhauer Zeichner und Designer Franz Joseph Bucher 1834 1906 Hotelier Eisenbahnpionier und Unternehmer Friedrich Frey 1882 1953 Geschaftsmann und Firmengrunder Elektrowerke Reichenbach Friedrich Wuest 1843 1902 Politiker Direktionsmitglied der Gotthardbahn Gesellschaft und Mitbegrunder des Friedhofs Friedental Fritz Klein 1863 1923 Unternehmer Grunder und Direktor der Helvetia Nahmaschinenfabrik Hans Rudolf Meyer 1922 2005 Rechtsanwalt Nationalrat und Stadtprasident von Luzern Hermann Dietler 1839 1924 Ingenieur und Politiker Konstanty Rokicki 1899 1958 polnischer Vizekonsul und Holocaust Retter Horst Gnekow 1916 1982 Schauspieler Dramaturg und Theaterintendant Hugo Siegwart 1865 1938 Bildhauer und Kunstmaler Jean Renggli 1846 1898 Kunstmaler und Lehrer John Volkmann 1855 1928 Kaufmann und Erfinder der New Yorker Schokoladenautomaten Josef Zingg 1863 1953 Prasident der SBB Generaldirektion Joseph von Moos 1859 1939 Direktor der Kunstgewerbeschule Luzern Leopold Hafliger 1929 1989 Kunstmaler und Bildhauer Leopold Hafliger Senior 1906 1974 Plastiker Lucien Emile Abry 1863 1937 Dekorationsmaler Max Sigmund Wey 1892 1953 Politiker Michael Danioth 1832 1908 letzter Gotthardpost Kondukteur Philip M Jones 1928 2000 Musiker Trompeter Grunder des Philip Jones Brass Ensemble Roland Duss 1901 1977 Bildhauer Rolf Brem 1926 2014 Bildhauer Zeichner und Grafiker Rudolf Alois Kauffmann 1804 1889 Metzger Unternehmer und Grossgrundbesitzer Seraphin Xaver Weingartner 1844 1919 Grunder und erster Direktor der Kunstgewerbeschule Luzern Willem Mengelberg 1871 1951 Dirigent und Komponist nbsp Feld 21 nbsp Grabdenkmal fur die internierten franzosischen Soldaten nbsp Grabdenkmal fur die internierten deutschen Soldaten der beiden Weltkriege nbsp Baumgraberfeld mit schutzenswerten Grabsteinen nbsp Baumgraberfeld nbsp Aussicht zu Rotsee Rigi Kantonsspital nbsp KrematoriumSiehe auch BearbeitenListe von Begrabnisstatten bekannter PersonlichkeitenLiteratur BearbeitenCarl Seelig Das Luzerner Krematorium In Das Werk Schweizer Monatsschrift fur Architektur Kunstgewerbe freie Kunst 13 Jg Nr 10 Oktober 1926 doi 10 5169 seals 81780 695 S 301 307 Elisabeth Schleich Der Friedhof Friedental in Luzern In Bulletin Schweizerische Gesellschaft fur Gartenkultur 16 Jg Nr 3 1998 doi 10 5169 seals 382317 98 S 86 92 Pia Amstutz Die Erneuerung des historischen Friedhofes Friedental In Karton Architektur im Alltag der Zentralschweiz 12 Jg Nr 36 Mai 2016 doi 10 5169 seals 685492 79 S 22 23 Gottlieb Halder Die Friedhofe der Stadt Luzern Luzern im Wandel der Zeiten 42 ZDB ID 2170926 9 Kommissionsverlag Eugen Haag Luzern 1968 S 17 24 Cesar Callisaya Rainer Knauf Kathrin Kruger Mathias Steinmann Kultur des Erinnerns Die Luzerner Friedhofe Hof und Friedental Geschichte und Grabgestaltung Offizin Zurich 2001 ISBN 978 3 90749606 0 Georg Anderhub Denkmaler auf Zeit Ein Fuhrer durch das Luzerner Friedental Beag Kunstverlag 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedhof Friedental Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedhof Friedental auf der Website der Stadt Luzern PDF 9 3 MB Friedhofsplan auf der Website der Stadt Luzern PDF 231 kB Website der Stiftung Luzerner Feuerbestattung Ismail Osman Wie Grabsteine zu Denkmalern werden In Luzerner Zeitung 28 Oktober 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Luzern Trauerhalle Krematorium Friedhof Friedental Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 22 November 2023 Denkmal Internierte Deutsche Luzern In Iten Genealogie Abgerufen am 18 November 2019 Deutsche Internierte in der Schweiz im 1 Weltkrieg In Iten Genealogie Abgerufen am 18 November 2019 47 060194444444 8 2910555555556 Koordinaten 47 3 37 N 8 17 28 O CH1903 664759 212481 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedhof Friedental amp oldid 239375982