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Frei Kadlub polnisch Kadlub Wolny ist eine Ortschaft in Oberschlesien Sie liegt in der polnischen Landgemeinde Zembowitz Zebowice im Powiat Oleski Kreis Rosenberg O S in der Woiwodschaft Oppeln Altere Schreibweisen sind unter anderem Kadlub und Gross Kadlub Frey Kadlub und Anfang des 16 Jahrhunderts auch Skadlub Frei KadlubKadlub WolnyFrei KadlubKadlub Wolny Polen Frei KadlubKadlub WolnyBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft OppelnPowiat OleskiGmina ZembowitzGeographische Lage 50 46 N 18 22 O 50 771111111111 18 370555555556 Koordinaten 50 46 16 N 18 22 14 OEinwohner Telefonvorwahl 48 77Kfz Kennzeichen OOLWirtschaft und VerkehrNachster int Flughafen KatowiceGrundschule von Frei KadlubGedenksteinWegkapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Vereine 5 Verweise 5 1 Literatur 5 2 Weblinks 5 3 FussnotenGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Frei Kadlub liegt zwei Kilometer ostlich vom Gemeindesitz Zembowitz dreizehn Kilometer sudlich von der Kreisstadt Olesno Rosenberg O S und 33 Kilometer ostlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole Nachbarorte Bearbeiten Nachbarorte von Frei Kadlub sind im Nordwesten Pruskau Pruskow im Norden Schiedlisk Siedliska im Osten Poscholkau Poczolkow im Suden Schemrowitz Szemrowice und im Sudwesten Zembowitz Zebowice Geschichte BearbeitenAm 17 November 1295 wurde das Dorf Kadlub erstmals urkundlich erwahnt Der zuvor an die Adalbertskirche in Oppeln zu zahlende Zins war ab diesem Zeitpunkt an die dortige Kreuzkirche zu entrichten 1 Am 2 April 1375 erwarb ein Nikolaus Bochnek die Zinsen des Dorfes 2 Im 16 Jahrhundert gelangte der Besitz an die oberschlesische Adelsfamilie Przissowsky die es 1572 an Christoph Hoff gen Schnorbein von Kantersdorf verkaufte 3 Anschliessend kam das Rittergut Kadlub an Johann von Beess Er war verheiratet mit Margarete Tochter des Daniel Zierowsky auf Slupsko und Kotulin verkaufte 1594 die Herrschaft Rosenberg an Melchior von Gaschin und behielt vorerst neben Kadlub noch Sausenberg damals Schumirad und Chudoba Er erlangte spater eine kaiserliche Bestatigung fur den in seiner Familie schon fruher gefuhrten Freiherrenstand und begrundete die Linie der Freiherren Beess von Werchels und Rosenberg Am 5 April 1605 fand im Wirtshaus von Gross Kadlub so nannte man zu dieser Zeit das eigentliche Dorf wahrend die kleinere Ansiedlung des Rittergutes den Namen Kadlub trug ein fur Schlesien historisches Ereignis statt Johann von Bees verkaufte Gut und Dorf Kadlub mit Teichen Muhlen Jagden Zinsen sowie allen niederen und oberen Rechten nicht an einen anderen Adligen sondern fur 2500 Taler an die Einwohner der beiden Gemeinden und entliess sie dadurch auch aus der Untertanigkeit Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts gab es unter den etwa 5000 Ortschaften in ganz Schlesien nur zwei solche freien Dorfer 1717 hatten sich auch die Bewohner von Kaudewitz im Landkreis Liegnitz freigekauft 4 Den Verkauf bezeugten auf einer Urkunde neben von Beess auch der erwahnte Vorbesitzer Christoph Hoff von Kantersdorf auf Oschietzko und dessen Sohne Hildebrand und Kaspar sowie Johann und Siegmund Wachowsky auf Leschna und Georg Ossietzky auf Pawlowitz Kreis Tost Gleiwitz Es folgte eine Bestatigung durch den eigentlichen Lehnsherrn Kaiser Rudolf II in seiner Funktion als Furst von Oppeln Ratibor am 13 Dezember 1605 Die fur die Bewohner so wichtigen Urkunden wurden sorgfaltig in einer Eichenholzschatulle aufbewahrt 5 Infolge setzte sich fur das Dorf der Name Frei Kadlub durch Die Bewohner mussten ofters ihre Rechte gegenuber der jeweiligen Obrigkeit verteidigen Ende des 18 Jahrhunderts gewannen sie einen Prozess wegen der Bewirtschaftung des Gemeindeforstes gegen die preussische Regierung Ebenso scheiterten alle spateren Versuche sowohl im Dritten Reich als auch in der kommunistischen Ara nach dem Zweiten Weltkrieg Teile des Dorfes zu enteignen bzw zu verstaatlichen Nach dem historischen Verkauf von 1605 waren 25 je nach Kapitalbeteiligung zum Teil unterschiedlich grosse Anteile entstanden Forsten Teiche Muhlen und das Wirtshaus wurden gemeinsam genutzt und verwaltet Nach der allgemeinen Bauernbefreiung in Schlesien hatte sich in den 1840er Jahren eine Gesellschaft der Anteilseigner gegrundet die am 12 Mai 1843 auch nach einer Uberprufung der noch vorhandenen Urkunden durch das Oberlandgericht in Breslau in das Hypothekenbuch des Landkreises Rosenberg als Eigentumer eingetragen worden war Um eine Zerstuckelung des Besitzes zu vermeiden entschieden die Gesellschafter 1845 dass der Anteil nur an jeweils einen Erben ubergehen durfte Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20 Marz 1921 stimmten 174 Wahlberechtigte fur einen Verbleib bei Deutschland und 433 fur die Zugehorigkeit zu Polen 6 Frei Kadlub verblieb beim Deutschen Reich 1933 lebten im Ort 1097 Einwohner Am 27 April 1936 wurde der Ort in Freihofen umbenannt 1939 hatte der Ort 1547 Einwohner Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Rosenberg O S 7 1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und in Kadlub Wolny umbenannt 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln und seit 1999 gehort er zum wiedergegrundeten Powiat Oleski Am 23 Oktober 2007 wurde in der Gemeinde Zembowitz der Frei Kadlub angehort Deutsch als zweite Amtssprache eingefuhrt Am 19 November 2008 erhielt der Ort zusatzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Frei Kadlub In jungerer Zeit grundete sich die Bauerliche Waldergemeinschaft des Dorfes Frei Kadlub Auf einer jahrlich am 29 Juni stattfindenden Versammlung werden die jeweiligen Gewinne aus der Bewirtschaftung verteilt uber neue Investitionen verhandelt und gemeinnutzige Projekte geplant In den 1990er Jahren sammelte die Gemeinschaft beispielsweise einen grosseren Geldbetrag fur die Schule des Dorfes Sehenswurdigkeiten BearbeitenWegkapelle Bildstock mit Marienfigur Gedenkstein aus dem Jahr 2005 zur Erinnerung der Ersterwahnung im Jahr 1295 und dem Freikauf des Ortes im Jahr 1605Vereine BearbeitenDeutscher Freundschaftskreis 8 Blasorchester Kadlub Wolny 9 Verweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Hieronymus Wiechulla Das Dorf Frei Kadlub In Oberschlesische Heimat Nr 9 1913 S 46 47 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frei Kadlub Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Zebowice Zembowitz polnisch Website uber Frei Kadlub deutsch Website uber Frei Kadlub Memento vom 22 Marz 2015 im Internet Archive polnisch Fussnoten Bearbeiten Vgl Colmar Grunhagen Hrsg Codex diplomaticus Silesiae Bd 7 Teil 3 Regesten zur schlesischen Geschichte bis zum Jahre 1300 Breslau 1886 S 226 Nr 2387 Digitalisat Vgl Colmar Grunhagen Hrsg Codex diplomaticus Silesiae Bd 6 Registrum St Wenceslai Breslau 1865 S 12 Digitalisat Landbuch Furstentum Oppeln Ratibor F fol 323 Vgl Johannes Ziekursch Hundert Jahre schlesische Agrargeschichte Breslau 1927 S 62 f Fotografien der Urkunden und der Truhe siehe hier abgerufen im Juni 2010 Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 Literatur Tabelle in digitaler Form Memento vom 13 Januar 2017 im Internet Archive Michael Rademacher Landkreis Rosenberg in Oberschlesien poln Olesno Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Verzeichnis der DFKs auf der Seite der VdG Memento vom 15 Januar 2016 im Internet Archive Website des Blasorchesters in Kadlub Wolny Memento vom 15 September 2014 im Webarchiv archive today Orte in der Gemeinde Zembowitz Frei Kadlub Kadlub Wolny Kneja Knieja Lenke Laka Oschietzko Osiecko Poscholkau Poczolkow Pruskau Pruskow Radau Radawie Schiedlisk Siedliska Zembowitz Zebowice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frei Kadlub amp oldid 209913781