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Der Gewohnliche Frauenhaarfarn Adiantum capillus veneris auch einfach Frauenhaarfarn Frauenhaar und Venushaar lateinisch Capillus Veneris ursprunglich auch die Mauerraute bezeichnend 1 2 genannt ist eine der weltweit haufigsten und verbreitetsten Farnarten Er gehort zur Gattung der Frauenhaarfarne Adiantum Er ist die einzige Frauenhaarfarnart die ursprunglich in Europa vorkommt Gewohnlicher FrauenhaarfarnGewohnlicher Frauenhaarfarn Adiantum capillus veneris SystematikFarneKlasse Echte Farne Polypodiopsida Ordnung Tupfelfarnartige Polypodiales Familie PteridaceaeGattung Frauenhaarfarne Adiantum Art Gewohnlicher FrauenhaarfarnWissenschaftlicher NameAdiantum capillus venerisL Inhaltsverzeichnis 1 Trivialnamen 2 Beschreibung 3 Vorkommen 4 Nutzung 4 1 Medizin 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksTrivialnamen Bearbeiten nbsp Illustration aus Thome Flora von Deutschland Osterreich und der Schweiz nbsp Habitat an einem nassen uberrieselten Felsen in IsraelEs sind oder waren zum Teil auch nur regional auch folgende Bezeichnungen gebrauchlich Frahenhor Siebenburgen Frauenhaar Frauenzopf Guldenwiderthon Rendsburg Jungfrawenhaar mittelhochdeutsch Minnenhaar mittelhochdeutsch und Vrowenhaar mittelniederdeutsch 3 Beschreibung BearbeitenBeim Gewohnlichen Frauenhaarfarn handelt sich um eine grazile ausdauernde krautige Pflanze Das relativ kurze kriechende Stammchen ist mit goldbraunen bis mittelbraunen hautigen Schuppen bedeckt Die meist relativ dicht am Stammchen wachsenden Blattwedel sind hangend bis aufrecht und uberhangend Die Blattwedel sind meist 20 bis 35 15 bis 75 Zentimeter lang und im Umriss dreieckig bis lanzettlich Sie sind unregelmassig zwei bis dreifach gefiedert wobei die einzelnen Fiederabschnitt in ihrer Form zwischen rhombisch facherformig oder keilformig schwanken insgesamt aber ungefahr so lang wie breit sind Der vordere Rand der Fiederchen ist nur sehr wenig gelappt An ihrer Basis sind die sehr zarten Fiederchen schmal oder breit keilformig verschmalert Die Achsen der Wedel sind dunn glanzend und zumindest nahe der Basis meist aber weit hinauf dunkel gefarbt Auf der Zeichnung von Otto Wilhelm Thome links sieht man an Blattunterseiten die Sporangien die sich in der Nahe des Blattrandes befinden rechts unten einen Gametophyten Prothallium aus dem der neue Sporophyt austreibt typisch fur einen Generationswechsel bei Farnen Die Chromosomenzahl betragt 2n 60 4 Vorkommen BearbeitenDer Gewohnliche Frauenhaarfarn der keinen starken Frost vertragt ist weltweit in allen Regionen mit nicht zu kaltem Klima verbreitet Dazu gehoren die Tropen und Subtropen der Welt In Europa ist der Gewohnliche Frauenhaarfarn im Mittelmeergebiet bis in geschutzte Lagen der Sudalpen sowie in Sudengland zu finden In Nordamerika findet man ihn bis in die sudlichen Staaten der USA Die Art fehlt in Deutschland und Osterreich Sie kommt aber in der Schweiz im Tessin im Kanton Waadt und am Neuenburgersee vor In Oberitalien im Veltlin steigt die Art sogar bis 1500 Meter Meereshohe auf Typische Standorte sind nasse Kalkfelsen kalkreiche steile Boschungen entlang von Flussen oder Bachen oder uberrieselte gemortelte Mauern An passenden Standorten bildet diese Art oft grosse Bestande Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 feucht Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 5 basisch Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 1 ozeanisch 5 Nutzung BearbeitenDer Gewohnliche Frauenhaarfarn wird als Zierpflanze in tropischen Parks und Garten und in Raumen verwendet Auf den kanarischen Inseln wurde der Farn und wird meist zu Dekorationszwecken noch heute an sogenannte Destiladeras gepflanzt das sind porose schusselformige Steine die als Wasserfilter dienen Der Farn halt die Feuchtigkeit und verhindert so die Verdunstung des kostbaren Wassers 6 Medizin Bearbeiten Gegen Husten Erkaltung Heiserkeit oder Bronchialkatarrh kann ein Aufguss oder eine Alkoholtinktur aus den Wedeln des Gewohnlichen Frauenhaarfarn eingenommen werden 7 Literatur BearbeitenWolfgang Frey Jan Peter Frahm Eberhard Fischer Wolfram Lobin Kleine Kryptogamenflora Band IV Die Moos und Farnpflanzen Europas Gustav Fischer Verlag Stuttgart Jena New York 1995 ISBN 3 437 30756 8 Einzelnachweise Bearbeiten Irmgard Muller Farnkrauter In Lexikon des Mittelalters Stuttgart 1999 Band 4 Sp 300 Vgl auch Ute Obhof Rezeptionszeugnisse des Gart der Gesundheit von Johann Wonnecke in der Martinus Bibliothek in Mainz ein wegweisender Druck von Peter Schoffer In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 S 25 38 hier S 34 Capillus veneris maurrauten Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Verlag von Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 10 Konrad Lauber Gerhart Wagner Flora Helvetica Flora der Schweiz Verlag Paul Haupt Bern Stuttgart Wien 1996 ISBN 3 258 05405 3 S 48 Info Flora Adiantum capillus venerisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 3 Marz 2021 Culantrillo CanariWiki Abgerufen am 1 Dezember 2020 Die Grosse Enzyklopadie der Heilpflanzen Ihre Anwendung und ihre naturliche Heilkraft Ubersetzung aus dem Italienischen von Walter Wurzer 1994 ISBN 3 7043 9002 X S 43 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewohnlicher Frauenhaarfarn Adiantum capillus veneris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Flora of North America Adiantum capillus veneris englisch Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewohnlicher Frauenhaarfarn amp oldid 221295197