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Das Franziskanerkloster in Mosbach im Neckar Odenwald Kreis bestand von 1686 bis 1808 Nach Aufhebung des Klosters wurde ein Teil der Gebaude darunter auch die Franziskanerkirche abgerissen Die restlichen Gebaude wurden zur Nutzung durch Behorden umgebaut Das heutige Landgericht Mosbach 1 sowie das Gesundheitsamt sind in fruheren Klostergebauden untergebracht An der Stelle der Klosterkirche befindet sich heute das Mosbacher Gefangnis Gedenktafel an das Franziskanerkloster am Mosbacher Landgerichtsgebaude Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Amts und Landgerichtsgebaude in Mosbach geht auf die fruheren Klostergebaude zuruck nbsp Ruckwartige Ansicht des Gerichtsgebaudes links davon das Mosbacher Gefangnis an der Stelle der fruheren Klosterkirche nbsp Der Klosterbrunnen hat sich bis heute erhalten nbsp Der Klostergarten wurde anlasslich der Landesgartenschau 1997 neu angelegtFranziskaner der Kolnischen Ordensprovinz Colonia hatten bereits wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs zeitweilig die Pfarrseelsorge in Mosbach ausgeubt Durch den Glaubenswechsel in der Kurpfalz nach dem Westfalischen Frieden und die nachfolgende Neuordnung der kirchlichen Verhaltnisse wurden katholische Gottesdienste in Mosbach jedoch verboten Nach dem Regierungsantritt des katholischen Kurfursten Philipp Wilhelm herrschte ab 1685 Religionsfreiheit Der Mosbacher Amtsschultheiss Johann Michael Speicher 1649 1724 gewann den Guardian Baltasar Breun vom Franziskanerkloster Tauberbischofsheim fur einen Klosterneubau in Mosbach Im Mai 1686 kamen die ersten drei Patres der Thuringischen Franziskanerprovinz aus Tauberbischofsheim und Miltenberg nach Mosbach und bezogen eine provisorische Unterkunft in der Unteren Bachmuhle des Mullers Johann Philipp Sohler 1660 1732 der uber gegenseitige Patenschaften eng mit Speicher verbunden war Der Grundstein fur eine Klosterkirche wurde bereits im Juni 1686 gelegt eine erste Bestattung auf dem um die Kirche befindlichen neuen katholischen Friedhof fand im September 1686 statt Anstatt der Kirche wurde jedoch 1688 zunachst ein Flugelbau des Klosters fertiggestellt in dem sich auch eine geraumige Hauskapelle befand die der katholischen Pfarrgemeinde vorubergehend als Oratorium diente Die Franziskaner mussten bereits 1688 die Pfarrseelsorge an die vom Wurzburger Bischof entsandten Weltgeistlichen abtreten gewannen im selben Jahr durch ihren Einsatz fur die Rettung der Stadt vor Zerstorung durch franzosische Truppen im Pfalzischen Erbfolgekrieg jedoch auch grossen Ruckhalt unter der Bevolkerung In den Folgejahren wurde das Kloster sukzessive erweitert schliesslich wurde 1698 auch die die Klosterkirche fertiggestellt und blieb den Klosterherren vorbehalten wahrend die katholische Pfarrgemeinde die Halfte der simultan genutzten Stiftskirche St Juliana erhielt Die Klosterkirche war vermutlich ein Hallenbau mit Tonnengewolbe Sie wurde am 4 Oktober 1698 geweiht wies damals aber wohl noch keine Altare auf Die Altarweihe fand erst am 9 Mai 1700 statt Spater kamen noch eine Orgel sowie liturgisches Gerat und Bildschmuck hinzu Die Kirche hatte wie zahlreiche Betterlordenskirchen statt eines Turms wohl lediglich einen Dachreiter mit anfangs zwei Glocken die 1743 um eine dritte Glocke erganzt wurden Der Kurfurst spendete Geld fur eine Kirchenuhr als Dank wurde sein Wappen uber dem Klosterportal angebracht Die vorerst letzte Ausbaustufe wurde mit der Pflasterung des Kirchenvorhofs und der Ummauerung der gesamten Anlage erreicht Von 1768 bis 1770 wurden die Baulichkeiten innerhalb der Anlage noch um zwei Bautrakte erganzt Fur das Noviziatsgebaude legte Kurfurst Carl Theodor am 8 November 1768 personlich den Grundstein Die Kosten fur die Mosbacher Klosterbauten wurden vor allem von der thuringischen Ordensprovinz getragen Zwar durften sich die Bruder in Mosbach seit 1688 nicht als Pfarrer betatigen wurden innerhalb der katholischen Pfarreien dennoch als Betreuer und Aushilfen benotigt Die Pfarrseelsorge ubten die Klosterbruder 1688 fur die Orte Hassmersheim Neckarelz Nustenbach Lohrbach und Fahrenbach aus 1801 waren sie Pfarrseelsorger in Hassmersheim Hochhausen Obrigheim Guttenbach Lohrbach Fahrenbach und Bachenau Neben der seelsorgerischen Tatigkeit gehorten auch caritative Aufgaben zu ihren Tatigkeitsschwerpunkten Da das Kloster ausser dem Klostergrundstuck keinen Landbesitz hatte war man auf Almosen angewiesen die nicht nur zur Verpflegung der Bruder sondern auch zur Versorgung von taglich rund 50 Bedurftigen eingesetzt wurden Von Mosbach aus erfolgte 1714 die Grundung des Franziskanerklosters in Sinsheim Von 1720 bis 1738 unterhielt das Mosbacher Kloster ein eigenes Gymnasium Ab 1771 nach Fertigstellung der Noviziatsgebaude erfolgte im Mosbacher Kloster die Ausbildung der Novizen der gesamten Ordensprovinz Allerdings bestand eine Beschrankung auf maximal 30 im Kloster wohnhafte Personen so dass bei 18 Patres und sechs Laienbrudern im Jahr 1801 nur wenige Novizen aufgenommen werden konnten 1802 verfugte der pfalz bayerische Kurfurst Maximilian Joseph die Aufhebung des Klosters Als Druckmittel wurde das Sammeln von Almosen untersagt gleichzeitig wurden dem Kloster jedoch noch zwolf mittellose Patres des ebenfalls aufgehobenen Klosters Sinsheim zugeteilt Die Klosterbruder begannen darauf mit dem Verkauf der Einrichtung was ihnen dann jedoch auch untersagt wurde Ohne eine Existenzgrundlage vor Ort verliessen die meisten Bruder Mosbach im Juni 1802 1803 kam der grosste Teil der rechtsrheinischen Pfalz mit Mannheim und Heidelberg zu Baden Mosbach dagegen zum neuen Furstentum Leiningen so dass es 1803 zu einer kurzzeitigen Wiedereroffnung des Klosters kam indem man den fur die Pfarreien der umliegenden Orte zustandigen Patres erlaubte den Komplex weiter zu bewohnen 1808 wurde das Kloster endgultig aufgehoben Die in Mosbach verbliebenen drei Patres und zwei Bruder wurden ins Pfarrhaus umquartiert wo sie noch bis 1812 als Nachfolger von Pfarrer Stiefel die Pfarrei betreuten Nach dem endgultigen Ende des Franziskanerklosters im Jahr 1808 wurde das verbliebene Inventar versteigert Ein Teil der Ausstattung der Klosterkirche darunter zwei Seitenaltare das Gestuhl und die Kanzel gelangte in die Simultankirche St Juliana Eine Statue eine Bank und eine Glocke kamen in die Valentinskirche nach Limbach der Hochaltar vermutlich nach Oberschefflenz Der alte Mittelbau und die als baufallig bezeichnete Klosterkirche wurden abgerissen die restlichen Gebaude zur Nutzung durch staatliche Stellen umgebaut und dabei um Querbauten erganzt Teile der Klostergebaude gingen im heutigen Amts und Landgericht Mosbach auf Die einstige Hauskapelle des Klosters wird heute als Grosser Sitzungssaal genutzt Das ehemalige Noviziatsgebaude dient heute als Staatliches Gesundheitsamt An der Stelle der ehemaligen Franziskanerkirche befindet sich heute das Mosbacher Gefangnis Erhalten sind ausserdem noch Reste der Klostermauer der alte Klosterbrunnen an der Hauptstrasse sowie die alte Brunnenstube Hinter dem Gericht wurde im Zuge der Landesgartenschau in Mosbach 1997 ein Klostergarten rekonstruiert Literatur BearbeitenReinhard Wolf Aus der Geschichte des Franziskanerklosters in Mosbach in St Cacilia in Mosbach 1935 1985 Kirchliches Leben in Vergangenheit und Gegenwart Verlag Laub Elztal Dallau 1985 S 59 67 Weblinks BearbeitenFranziskanerkloster Mosbach in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Landgericht Mosbach KlostergebaudeEinzelnachweise Bearbeiten Skizzen zu den einzelnen Bauabschnitten PDF 170 kB 49 355468 9 148838 Koordinaten 49 21 19 7 N 9 8 55 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziskanerkloster Mosbach amp oldid 237345751