www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel befasst sich mit dem Mineralogen und Schriftsteller fur den gleichnamigen und ebenfalls in Munchen ansassigen Maler siehe Franz Kobell Ritter Franz Wolffgang von Kobell 19 Juli 1803 in Munchen 11 November 1882 ebenda war ein deutscher Mineraloge und Schriftsteller Er war Professor fur Mineralogie in Munchen Franz von Kobell 1857 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Grabstatte 3 Ehrungen 4 Werke 4 1 Wissenschaftliche Tatigkeit 4 2 Schriftstellerische Beitrage 5 Werke 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grab von Franz von Kobell auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Mauer Rechts 216 gegenuber Graberfeld 10 Standort 48 12875 11 564930555556 Franz Kobell war der Sohn des bayerischen Ministerialbeamten und spateren Geheimrates Franz Ferdinand von Kobell 1779 1850 aus der Familie Kobell Er besuchte bis zum Gymnasialabschluss 1820 das heutige Wilhelmsgymnasium Munchen 1 und studierte an der Universitat Landshut bei dem Chemiker Johann Nepomuk von Fuchs 1823 war er im Corps Isaria aktiv 2 Er arbeitete bereits 1823 als Adjunkt bei der mineralogischen Staatssammlung in Munchen und promovierte 1824 an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Kobell wurde 1826 Extraordinarius und 1834 ordentlicher Professor an der nach Munchen verlegten Universitat Munchen Er leitete bis 1880 die Mineralogische Staatssammlung Munchen 3 Zu seinen Schulern und Besuchern gehorte der Mediziner und Chemiker Johann Joseph von Scherer 4 Im Jahr 1827 wurde von Kobell in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen 5 Nachdem sein Vater Franz 1825 durch Konig Ludwig I den erblichen Adelsstand erhalten hatte durfte sich auch Franz Ritter von Kobell nennen Kobell nahm regelmassig an Jagdveranstaltungen des bayrischen Hofes teil so mit Maximilian II Joseph Bayern Noch zu Lebzeiten wurde er als Mundartdichter bekannt Er war ab 1837 Mitglied der Zwanglosen Gesellschaft Munchen 6 wo er unter anderem mit Graf Franz von Pocci befreundet war Im Jahr 1857 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina und 1861 zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen gewahlt 7 8 Ab 1867 war er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 9 Kobell war verheiratet mit seiner Cousine Karoline von Kobell 1801 1846 Tochter des Egid von Kobell mit der er drei Tochter hatte Grabstatte BearbeitenDas Grab von Franz von Kobell liegt auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Mauer Rechts 216 gegenuber Graberfeld 10 Standort 48 12875 11 564930555556 Das Grab ist ein Ersatzgrab vom ursprunglichen Grab ist nur noch die an der Mauer befestigte Platte erhalten Ehrungen Bearbeiten nbsp Denkmal fur Franz von Kobell in MunchenIm Suden von Regensburg ist in der sog Ganghofersiedlung eine Strasse nach ihm benannt 10 In den Gasteiganlagen auch Maximiliansanlagen genannt wurde im Jahre 1896 ein Denkmal zum Andenken an Kobell errichtet Standort Die von dem Bildhauer Benedikt Konig entworfene und bei Ferdinand von Miller gegossene Buste steht auf einem Natursteinpostament an dessen Sichtseite eine Inschrift erhalten ist DEM MINERALOGEN UND VOLKSDICHTER FRANZ VON KOBELL ERRICHTET 1896 Im Jahr 2014 wurde das Denkmal aufwandig restauriert Dabei wurde eine Inschriftentafel komplett neu angefertigt Werke BearbeitenWissenschaftliche Tatigkeit Bearbeiten nbsp Daguerreotypie der Munchner Frauenkirche 1839Kobell unternahm wahrend der Herrschaft Konig Ottos in Griechenland 1834 auch eine wissenschaftliche Reise dorthin und war korrespondierendes Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften und Trager hoher Orden Das Mineral Kobellit ein Wismut Antimon Bleierz wurde nach ihm benannt Seine Werke zur speziellen Mineralogie wie auch zur Mineralcharakteristik mit chemischen Methoden waren zu seiner Zeit weit verbreitet und wurden mehrfach ubersetzt So gab Kobell 1830 das Werk Charakteristik der Mineralien auf Grundlage ihres chemischen Verhaltens heraus die erste zusammenfassende Darstellung auf diesem Gebiet 1835 folgten die Tafeln zur Bestimmung der Mineralien mittels chemischer Versuche Kobell erfand das Stauroskop ein Gerat zur Beobachtung der Schwingungsrichtungen polarisierten Lichtes durch Kristalle und arbeitete nach der Einfuhrung der Galvanoplastik durch Moritz Hermann von Jacobi an galvanischen Vervielfaltigungsmethoden 1840 erfand er die Galvanografie Mit seinem Kollegen Carl August von Steinheil nahm er 1839 wahrscheinlich die ersten Fotografie in Deutschland auf d h sie fotografierten mit einer von Steinheil entwickelten Camera obscura die Glyptothek und die Turme der Frauenkirche Kobell fuhrte dabei Silberchlorid Papiere zur Fixierung von Lichtbildern ein und schuf damit den Prototyp eines photochemischen Verfahrens das spater verbessert wurde Schriftstellerische Beitrage Bearbeiten Kobell spielte Zither und schrieb Erzahlungen in oberbayerischer Mundart dichtete aber auch im kurpfalzischen Dialekt seines 1779 in Mannheim geborenen Vaters Kobells Themen kreisen um die Jagd die Liebe und den Wein Er gilt als Verfasser des Studentenliedes Burschen heraus Seine spater mehrfach dramatisierte und verfilmte Gschicht vom Brandner Kasper erschien 1871 in den Fliegenden Blattern Diese Mundarterzahlung worin ein bayerischer Schlosser und Jagdgehilfe am Tegernsee dem Tod beim Kartenspiel und mittels Kerschgeist ein Schnippchen schlagt ist seine wohl bekannteste Hinterlassenschaft und wurde bisher dreimal 1949 1975 und 2008 verfilmt Werke BearbeitenDie Mineralogie 2 Auflage Brandstetter Leipzig 1858 Digitalisat Oberbayerische Lieder mit ihren Singweisen Im Auftrage und mit Unterstutzung Seiner Majestat des Konigs fur das bayerische Gebirgsvolk gesammelt und herausgegeben von Fr v Kobell Mit Bildern von A v Ramberg 2 Auflage Munchen 1871 Holzschnitt und Verlag von Braun amp Schneider die Erstausgabe erschien 1860 Wildanger Skizzen aus dem Gebiete der Jagd und ihrer Geschichte mit besonderer Rucksicht auf Bayern Cotta Stuttgart 1859 Der Hausl vo Finsterwald Der schwarzi Veitl S Kranzner Resei Drei grossere Gedichte nebst andern in oberbayerischer Mundart Literarisch artistische Anstalt Munchen 1852 Gedichte in pfalzischer Mundart Munchen 1862 5 Aufl online P alzische G schichte In der Mundart erzahlt Munchen 1863 online G schpiel Volksstucke und Gedichte in oberbayerischer Mundart Munchen 1868 online Der Turkn Hansl a Geschichtl aus n Krieg vo 1870 Oberbayerisch online Jagd und Weinlieder in hochdeutscher oberbayerischer und pfalzischer Mundart Stuttgart 1889 online Literatur BearbeitenAloys Dreyer Franz von Kobell sein Leben und seine Werke I Teil Lebens und Entwicklungsgang 1 Periode 1803 1845 Freising 1903 Karl Haushofer Franz von Kobell Eine Denkschrift Munchen 1884 Angelika Jung Huttl Franz von Kobell 1803 1882 als Naturwissenschaftler Ein Beitrag zur Geschichte der Mineralogie in Bayern Diss TU Munchen 1991 Johann August Ritter von Eisenhart Kobell Franz Ritter von Mineraloge In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 789 797 Udo Kindermann Der Dichter Scheffel der Mineraloge Kobell und der Industrielle Zugmayer und Scheffels Petrefaktisch Lied in Jos Victor von Scheffel zum 100 Todestag Literarische Gesellschaft Karlsruhe 1986 S 25 43 Otto Kratz Das Portrait Franz Ritter von Kobell 1803 1882 In Chemie in unserer Zeit 12 Jahrg 1978 Nr 5 S 153 160 ISSN 0009 2851 Karl Pornbacher Kobell Franz Ritter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 238 240 Digitalisat Erwin Stiglmaier Franz Ritter von Kobell bedeutender Mineraloge und Mundartdichter Eigenverlag Munchen 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Franz von Kobell Quellen und Volltexte nbsp Commons Franz von Kobell Sammlung von Bildern Manuskripte und Briefe in Bibliotheken und Archiven Werke von Franz von Kobell bei Zeno org Werke von Franz von Kobell im Projekt Gutenberg DE Literatur von und uber Franz von Kobell im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Franz von Kobell in der Deutschen Digitalen Bibliothek Franz von Kobell im Literaturportal Bayern Projekt der Bayerischen Staatsbibliothek Der Nachlass befindet sich in der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Max Leitschuh Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in Munchen 4 Bde Munchen 1970 1976 Bd 3 S 251 Kosener Korps Listen 1910 173 61 Museum Mineralogia Munchen und Mineralogische Staatssammlung Geschichte Abgerufen am 17 Dezember 2021 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 425jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung Stiftung Juliusspital Wurzburg Wurzburg 2001 ISBN 3 933964 04 0 S 512 Mitgliedseintrag von Franz von Kobell mit Bild bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 9 Februar 2016 Zwanglose Gesellschaft Hundertfunfzig Jahre Zwanglose Gesellschaft Munchen 1837 1987 Universitatsdruckerei und Verlag Dr C Wolf und Sohn KG Munchen 1987 159 Seiten Mitgliedseintrag von Xaver Wolfgang von Kobell Franz von Kobell bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 9 Februar 2016 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 134 Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Franz von Kobell Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 9 September 2015 englisch Matthias Freitag Regensburger Strassennamen Mittelbayerische Verlagsgesellschaft mbH Regensburg 1997 ISBN 3 931904 05 9 S 55 Normdaten Person GND 116263431 lobid OGND AKS LCCN n83800807 VIAF 27108783 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kobell Franz vonALTERNATIVNAMEN Kobell Franz Ritter von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mineraloge und SchriftstellerGEBURTSDATUM 19 Juli 1803GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 11 November 1882STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz von Kobell amp oldid 238712965