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Franz Ludwig von Stosser auch Stoesser oder Stosser 21 Juni 1824 in Heidelberg 26 Februar 1901 in Freiburg im Breisgau war ein badischer Jurist und Politiker Franz Ludwig von Stosser Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Politik 4 Familie 5 Ehrungen 6 Schriften 7 Literatur 8 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenFranz Ludwig von Stosser entstammte einer alten badischen Beamtenfamilie Er war der Sohn des Hofgerichtsprasidenten Johann Gottfried Stosser und hatte funf altere Geschwister Er wurde evangelisch getauft Leben BearbeitenFranz Ludwig von Stosser studierte ab 1842 Rechtswissenschaft an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg wo er 1842 mit Ernst Friedrich Krafft zu den ersten Mitgliedern des dritten Corps Palatia Heidelberg gehorte 1 Als das Corps 1844 einging schloss er sich der Alten Heidelberger Burschenschaft Allemannia und 1845 dem Neckarbund Heidelberg an 2 1847 bestand er die juristische Staatsprufung Sodann trat er als Rechtspraktikant eine Aktuarstelle beim Oberamt Bruchsal an Dann war er Volontar beim Oberamt Heidelberg und 1848 beim Oberamt Durlach Im September 1848 ging er als Aktuar nach Frankfurt zur Untersuchungskommission des peinlichen Verhoramts Diese Kommission entstand wegen der Frankfurter Septemberunruhen die im Verlaufe des Revolutionsjahres 1848 ausgebrochen waren 1848 unterzog sich Stosser auch der kameralistischen Staatsprufung Im Januar 1849 erhielt er ein selbstandiges Respiziat beim Bezirksamt Buhl im Juli 1849 beim Oberamt Durlach Nach kurzer Tatigkeit beim Bezirksamt Achern trat er Ende November 1849 in das badische Finanzministerium ein 1850 und 1851 war er mit kurzen Unterbrechungen bei der Grossherzoglichen Hofdomanenkammer beschaftigt 1851 ubernahm er die Verwaltung des Amtes Engen als Stellvertreter des Oberamtmanns Johann Baptist Schey Im Sommer 1852 arbeitete Stosser als Justizbeamter beim Bezirksamt Donaueschingen und seit dem darauf folgenden Herbst als Sekretariatspraktikant im Ministerium des Innern seit 1854 als Referendar 1855 trat er die Stelle eines Universitatsamtmanns in Heidelberg an und stand ab Juli 1859 als Amtmann dem Bezirksamt Eppingen vor Im November 1861 wurde er zum Oberamtmann befordert Im Marz 1862 erfolgte seine Versetzung als Amtsvorstand zum Bezirksamt Konstanz Im Oktober 1866 wurde Stosser Stadtdirektor und Amtsvorstand des Bezirksamts Heidelberg und im Oktober 1869 Landeskommissar und Ministerialrat in Mannheim Politik BearbeitenStosser war Mitglied der Nationalliberalen Partei Er gehorte von 1871 bis 1880 als Abgeordneter des Amtes Wiesloch und Orten des Amtes Heidelberg der Zweiten Kammer der Badischen Standeversammlung an Seit dem 25 September 1876 war Stosser badischer Innenminister in der Regierung Turban Die Jahre als badischer Innenminister standen unter dem Eindruck des Sozialistengesetzes welches mit mannigfachen polizeilichen Massnahmen verbunden war Ausserdem bemuhte sich Stosser in Verhandlungen mit dem Erzbistum Freiburg um Massnahmen zur endgultigen Beilegung des Badischen Kulturkampfes Er erreichte dies durch den Verzicht des Staates auf das so genannte Kulturexamen Dies fuhrte zu ernsten Verstimmungen mit der Fraktion der nationalliberalen Partei im Landtag da nach deren Ansicht die staatliche Souveranitat gegenuber dem Erzbistum Freiburg mit der Aufgabe des Kulturexamens nicht genugend gewahrt blieb Am 20 April 1881 erfolgte Stossers Rucktritt als Innenminister Am 22 April 1881 wurde er Prasident des evangelischen Oberkirchenrats und 1887 Geheimer Rat erster Klasse 1895 trat er aus gesundheitlichen Grunden in den Ruhestand und zog nach Freiburg im Breisgau wo seine Frau bald starb und er deren verwitwete Schwester heiratete die ihn bis zu seinem Tod 1901 pflegte Familie BearbeitenStosser war seit 1854 verheiratet mit Luise Flad einer Pfarrerstochter aus Kieselbronn Aus der Ehe gingen drei Sohne und eine Tochter hervor Insbesondere Stossers Hausstand in Konstanz entwickelte sich in den Jahren von 1862 bis 1866 zu einem Treffpunkt der dortigen Gesellschaft Neben seiner Frau sorgte auch deren jungere Schwester und die geistig eloquente Mutter der beiden fur die Gastlichkeit und Attraktivitat des Hauses Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er mit uber 70 Jahren deren inzwischen auch verwitwete Schwester Seine Tochter Luise von Stosser 27 September 1855 17 Marz 1926 war seit 1878 mit dem Juristen Wilhelm Groos verheiratet Ehrungen Bearbeiten1851 Preussischer Roter Adler Orden dritter Klasse 1868 Ritterkreuz des Ordens vom Zahringer Lowen 1871 Badische und deutsche Kriegsmedaille 1873 Preussischer Roter Adler Orden erster Klasse 1877 Kommandeurskreuz zweiter Klasse mit Eichenlaub des Ordens vom Zahringer Lowen 1879 Kommandeurskreuz mit Stern des Ordens vom Zahringer Lowen 1881 Adelsanerkennung bzw Erneuerung des von Kaiser Rudolf II 1584 an den Urahnherrn Kaspar Stosser am 20 August 1584 verliehenen Adelsdiploms 1886 Dr theol h c Heidelberg 1891 Grosskreuz des Ordens vom Zahringer Lowen 1895 Goldene Kette zum Grosskreuz des Ordens vom Zahringer LowenSchriften BearbeitenVortrag uber die Verwaltung milder Stiftungen zur zweiten Versammlung des volkswirtschaftlichen Vereins fur den Seekreis zu Uberlingen am 5 November 1865 Die badische Kirchenratsinstruktion vom 6 Juli 1897 und die Lehrfreiheit der Geistlichen der evangelischen Kirche Akademische Verlagsbuchhandlung von Mohr Freiburg im Breisgau und Leipzig 1897 Literatur BearbeitenBadische Biographien Band 5 Heidelberg 1901 S 739 f Wolfram Angerbauer Red Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1996 ISBN 3 8062 1213 9 S 547 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 531 532 Michael Bock Die badischen Landtagsabgeordneten aus dem Amtsbezirk Wiesloch 1819 1933 in Wiesloch Beitrage zur Geschichte Bd 1 Ubstadt Weiher 2000 S 156 159 Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Korps Listen 1910 118 46 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 531 Normdaten Person GND 11726640X lobid OGND AKS VIAF 45075791 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stosser Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Stosser Franz Ludwig von Stoesser Ludwig vonKURZBESCHREIBUNG badischer Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 21 Juni 1824GEBURTSORT HeidelbergSTERBEDATUM 26 Februar 1901STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig von Stosser amp oldid 224363150