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Franz Joseph Fischer 1740 getauft am 12 Oktober 1740 in Calle 21 August 1806 ebenda war der letzte Abt des Pramonstratenserstiftes Wedinghausen Franz Joseph FischerLeben und Wirken BearbeitenFischer stammte aus einer einfachen Familie von Ackersleuten und erhielt seine schulische Ausbildung in dem zum Stift Wedinghausen gehorenden Gymnasium Laurentianum in Arnsberg Danach studierte er Theologie und wurde in Koln zum Priester geweiht Anschliessend trat er selbst als Konventualer in das Stift ein Er hob sich durch seine wissenschaftlichen Talente und seine musikalische Begabung fruh von seinen Mitbrudern ab Im Alter von 28 Jahren lehrte er bereits als Gymnasialprofessor prof poet organisata musicus am Laurentianum Spater wurde er Prior und Pfarrer von Arnsberg Trotz seiner unbestrittenen Fahigkeiten war Fischer unter den Mitbrudern nicht unumstritten Sie warfen ihm Schroffheit und fehlendes Einfuhlungsvermogen vor Daher benotigte die Konventualen bei der Wahl zu einem neuen Abt mehrere Wahlgange ehe Fischer am 7 August 1781 schliesslich gewahlt wurde Ein Jahr spater wurde er vom Kolner Weihbischof Karl Aloys von Konigsegg Aulendorf offiziell in sein Amt eingesetzt Die Politik des kurkolnischen Staates und dessen Nebenlandes Herzogtum Westfalen letzteres vor allem unter der Agide von Franz Wilhelm von Spiegel waren zur Amtszeit Fischers von zahlreichen Reformen im Sinne der katholischen Aufklarung gepragt Da Fischer tendenziell eher fur einen barocken Katholizismus stand wurde er von den Vertretern der Aufklarung scharf kritisiert Der kurkolnische Kommissar Balduin Neesen bezeichneten ihn als Urbild eines Monchsbeherrschers 1 Von den aufklarerischen Reformen war auch Wedinghausen stark betroffen Bereits 1783 verlor das Stift seine direkte Zustandigkeit fur das Gymnasium das zu einer Staatsanstalt wurde Auch aus dem Inneren der Gemeinschaft kam eine gewisse Unruhe Wenn auch vergeblich versuchte Georg Friedrich Pape eine extrem rationalistische theologische Ausrichtung durchzusetzen Schwerwiegender fur die Gemeinschaft war der Besuch des erzbischoflichen Visitationskommissars Balduin Reesen im Jahr 1788 Dieser verbot den Chorherren weitgehend die bislang gepflegte Instrumentalmusik und traditionelle geistliche Chormusik An deren Stelle trat zumindest zeitweise der deutsche Kirchengesang der bei den Traditionalisten als lutherische Revolution angesehen wurde Noch wichtiger aber war der Eingriff in die innere Verfassung des Stifts Die bisherige Herrschaft des Abtes wurde eingeschrankt und dessen Amtsfuhrung durch ein Kapitel aus zehn der altesten Konventualen kontrolliert Die bislang bestehende Uberordnung von Wedinghausen uber die Frauenstifte Rumbeck und Oelinghausen wurde ebenso aufgehoben wie die Besetzung der Arnsberger Pfarrstelle durch das Stift Zeitweise dachte Fischer daran sein Amt niederzulegen und als Prior ins Kloster Rumbeck zu gehen Erst Erzbischof und Kurfurst Maximilian Franz von Osterreich brachte ihn davon ab Im Zuge der franzosischen Revolution floh das Kolner Domkapitel nach Arnsberg Der Abt musste diesem sein Haus zur Verfugung stellen Nach der Wahl des neuen Kolner Weihbischofs Meinhard von Konigsegg Aulendorf 1796 wurde Fischer Generalvikariats Verwalter Nach dessen Tod im Jahr 1803 war das Ende des Stifts durch die Beschlusse des Reichsdeputationshauptschlusses schon absehbar Fischer nutzte die Gelegenheit um ein letztes Mal umgeben von den Konventualen und angetan mit den Zeichen seines Amtes mit aller Pracht das Begrabnis zu zelebrieren Nach dem Ubergang des Herzogtums Westfalen an Hessen Darmstadt legte Fischer als Vertreter aller Kloster im Herzogtum im September 1803 den Eid auf den neuen Landesherrn ab Als am 17 Oktober 1803 Landgraf Ludwig X von Hessen Darmstadt als neuer Landesherr des Herzogtums Westfalen die Aufhebung aller Kloster befahl betraf dies auch Wedinghausen Abt Fischer erhielt ein Pensionsgehalt von jahrlich 650 fl und eine Wohnung im Kloster Rumbeck zugewiesen Nach dessen Aufhebung wurde die Pension auf 1650 fl erhoht die Insignien wie Mitra Abtsstab Brustkreuz und Ring blieben im Besitz Fischers Er kehrte in seinen Geburtsort zuruck wo er auch starb Einzelnachweise Bearbeiten Schmitt Franz Fischer 1994 S 203 Literatur BearbeitenKarl Feaux de Lacroix Geschichte Arnsbergs Arnsberg 1895 Nachdruck Stein Werl 1983 ISBN 3 920980 05 0 S 495 502 Michael Schmitt Franz Fischer letzter Abt des Klosters Wedinghausen In Zuflucht zwischen den Zeiten 1794 1803 Kolner Domschatze in Arnsberg Arnsberg 1994 ISBN 3 928394 11 8 S 203f Normdaten Person GND 189424672 lobid OGND AKS VIAF 221039394 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer Franz JosephKURZBESCHREIBUNG Pramonstratenser AbtGEBURTSDATUM getauft 12 Oktober 1740GEBURTSORT CalleSTERBEDATUM 21 August 1806STERBEORT Calle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Joseph Fischer Abt amp oldid 231623829