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Franz Conrad Romanus 7 Marz 1671 in Leipzig 14 Mai 1746 auf der Festung Konigstein war 1701 02 und 1703 04 Burgermeister von Leipzig wurde 1705 verhaftet und blieb bis zu seinem Tode ohne Urteil in Haft Franz Conrad Romanus um 1700 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 1671 bis 1704 1 2 1705 bis 1746 2 Fazit 3 Ehe und Nachkommen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1671 bis 1704 Bearbeiten Der Sohn eines Leipziger Juristen begann 1688 ein Jurastudium in seiner Heimatstadt Nach seinem Examen 1692 arbeitete er am Appellationsgericht und ubte dann den Beruf eines Rechtsanwalts aus Kurfurst Friedrich August I wurde auf den jungen aufstrebenden Advokaten aufmerksam und holte ihn an den Hof nach Dresden Romanus stand offenbar dem sachsischen Kurfursten Friedrich August I personlich sehr nahe und seine Wahl zum Leipziger Burgermeister am 22 August 1701 wurde vom Kurfursten gegenuber dem Leipziger Rat durchgesetzt In Romanus erster Amtszeit 1701 02 wurden vielfaltige Massnahmen zur Beseitigung von Missstanden ergriffen so erfolgte noch 1701 die Anlage einer Strassenbeleuchtung der Bau einer Kanalisation die Pflasterung von Hauptstrassen und die Einrichtung eines Sanftentragedienstes Dadurch erwarb er sich trotz seines jungen Alters den Ruf eines Burgervaters Romanus unterstutzte aber auch stets die haufigen Geldforderungen des Kurfursten an den Rat Die Hinnahme der hohen Zahlungen an den Hof durch die Ratsmitglieder erreichte Romanus durch eine Verdoppelung der jahrlichen Besoldung der Ratsherren auf 200 Taler und durch andere Zugestandnisse Friedrich Augusts I wie die Erneuerung des stadtischen Privilegs der freien Ratswahlen das der Kurfurst selbst erst untergraben hatte Romanus erkannte das musikalische Genie Georg Philipp Telemanns der 1701 als Jurastudent nach Leipzig kam und unterstutzte ihn bei der Grundung des spater beruhmten Collegium Musicum 1 In Romanus zweiter Amtszeit 1703 04 wurden ein Almosenamt gegrundet und eine Armenordnung geschaffen aber auch die Besoldung der Ratsmitglieder auf 500 Taler erhoht Neben seinem Burgermeisteramt wurde Romanus im Februar 1704 zum Vorsteher der Nikolaikirche gewahlt Im Mai 1704 erfolgte die mit 700 Talern jahrlich dotierte Ernennung zum Geheimrat durch den Kurfursten Wenig spater gab er das Burgermeisteramt an seinen Nachfolger Johann Alexander Christ ab Romanus Sturz wurde durch den Bau seines Stadtpalais eingeleitet Er vergrosserte das ererbte Grundstuck an der Ecke Katharinenstrasse Bruhl durch Zukaufe und investierte 150 000 Taler eine Summe die seine Vermogensverhaltnisse weit uberschritt in das Bauvorhaben Dies verleitete Romanus zu Unregelmassigkeiten und Finanzmanipulationen 1705 bis 1746 Bearbeiten Im November 1704 und auf der Neujahrsmesse 1705 tauchten von Romanus gefalschte Ratsschuldscheine auf Romanus erhielt zunachst Ruckendeckung vom Kurfursten wurde jedoch am 16 Januar 1705 in seinem Haus Romanushaus verhaftet und in der Pleissenburg inhaftiert Vier Tage spater brachte man ihn nach Pirna auf den Sonnenstein Bei einer Haussuchung wurden weitere gefalschte Schuldscheine ein Nachschlussel zum Burgermeisterpult sowie ein Wachsabdruck des Grossen Ratssiegels gefunden dazu Geldbetrage aus den Kassen von Rat und Nikolaikirche Anfang September 1706 brachte man Romanus auf die Festung Konigstein Die Untersuchung der Vorgange zog sich bis 1710 hin Romanus richtete ein Gnadengesuch an den Kurfursten das dieser ablehnte Forderungen verschiedener Glaubiger an die Familie Romanus fuhrten zu einem Konkursverfahren in das Friedrich August I mehrfach zu Gunsten der Familie eingriff da Romanus bei vielen seiner Manipulationen im Interesse des Kurfursten gehandelt hatte Im Jahre 1727 wurde das Konkursverfahren schliesslich beendet und der Grundbesitz Romanus ging zum grossten Teil in den Besitz seiner Frau Christiana Maria uber die auch das Haus erhielt Nach dem Tode Friedrich Augusts I im Jahre 1733 richtete Romanus ein Gnadengesuch an den Grafen Heinrich von Bruhl das ebenfalls abgelehnt wurde So blieb Romanus bis zu seinem Tode am 14 Mai 1746 ohne Urteil auf dem Konigstein inhaftiert Fazit BearbeitenDie Ursachen fur das unversohnliche Verhalten Augusts des Starken und Bruhls gegenuber dem ehemaligen Leipziger Burgermeister bleiben ratselhaft und wurden bisher nicht nachgewiesen Vielleicht kann die angewandte Harte des sachsischen Kurfursten mit dem Zusammenbruch der Leipziger Stadtfinanzen von 1626 begrundet werden Aufgrund von ausbleibenden Gewinnen aus dem Mansfelder Kupferbergbau verschuldete sich die Messestadt und erklarte sich deswegen als zahlungsunfahig Kurfurst Johann Georg I setzte daraufhin eine kurfurstliche Kommission ein die bis 1688 die Finanzverwaltung der Stadt Leipzig kontrollierte Da die Vertreter Leipzigs betrachtliches Ansehen in der Standeversammlung besassen fuhrte dies zur Verschlechterung der politischen Stellung der Stadte in Kursachsen und zur politischen Starkung des Adels August der Starke benotigte solide wirtschaftende Stadte Schon der Verdacht von Unregelmassigkeiten wurde hart geahndet Des Weiteren bestanden Anfang des 18 Jahrhunderts erhebliche Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Staatshaushaltes von Bauvorhaben und von Kriegen Hier seien nur John Law oder Joseph Suss Oppenheimer erwahnt die beide mit ihren Methoden zur Sanierung des Staatshaushaltes scheiterten Ebenso sollte auch an Johann Friedrich Bottger erinnert werden der fur den standig Geld fordernden Kurfursten auf der Albrechtsburg in Meissen Gold herstellen sollte Ehe und Nachkommen BearbeitenRomanus hatte im August 1694 Christiana Maria Brummer geheiratet mit der er acht Kinder hatte von denen jedoch nur zwei das Erwachsenenalter erreichten Romanus Tochter Christiana Mariana von Ziegler 1695 1760 verwaltete den vaterlichen Besitz und organisierte im Romanushaus einen poetisch musikalischen Salon Die Zieglerin spielte selbst Klavier Laute und Querflote Sie schrieb Kantaten dichtete und freundete sich mit Johann Sebastian Bach und Johann Christoph Gottsched an Im Jahr 1731 wurde sie das erste weibliche Mitglied der von Gottsched geleiteten Deutschen Gesellschaft einer Sozietat zur Erforschung und Forderung der deutschen Literatur und Sprache Die Deutsche Gesellschaft ehrte Christiana Mariana von Ziegler zweimal mit dem Poesiepreis die Universitat Wittenberg verlieh ihr 1733 den Titel Kaiserlich gekronte Poetin Literatur BearbeitenDoris Mundus Dem Kurfursten zu Gefallen und zum eigenen Nutzen Der Leipziger Burgermeister Franz Conrad Romanus In Leipziger Blatter Band 38 2001 S 64 67 Walter Fellmann Der Burgermeister und das Stadtsackel In Leipziger Pitaval Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik 2 Auflage Berlin 1982 S 28 37 Susanne Schneider Lebensgeschichte und literarisches Werk als Wechselbeziehung Frage der Geschlechter in den Texten der Dichterin Christiana Mariana von Ziegler 1695 1760 PDF 2 7 MB Andreas Stephainski Herausgeber Zeitreise 1200 Jahre Leben in Leipzig Leipziger Volkszeitung 2007Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte Memento des Originals vom 30 Juni 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nbcm de Netzprasenz des Neuen Bachischen Collegium MusicumNormdaten Person GND 128379316 lobid OGND AKS VIAF 23190911 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Romanus Franz ConradKURZBESCHREIBUNG Burgermeister von LeipzigGEBURTSDATUM 7 Marz 1671GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 14 Mai 1746STERBEORT Festung Konigstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Conrad Romanus amp oldid 238092783