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Frankenreuth ist ein Ortsteil des bayerischen Marktes Waidhaus im Landkreis Neustadt an der Waldnaab im Regierungsbezirk Oberpfalz FrankenreuthMarkt WaidhausKoordinaten 49 39 N 12 30 O 49 650858 12 505763 520 Koordinaten 49 39 3 N 12 30 21 OHohe 520 m u NHNPostleitzahl 92726Vorwahl 09652Frankenreuth Blick zum SchlossFrankenreuth Blick zum Schloss Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Die Frankenreuther Glashutte im 19 und 20 Jahrhundert 3 Religion 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Vereine 6 Wirtschaft 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenFrankenreuth liegt etwa zwei Kilometer nordostlich von Waidhaus einen Kilometer nordlich der Autobahn A6 und einen Kilometer westlich der tschechischen Grenze Frankenreuth liegt sudlich des 755 Meter hohen Sulzberges und auf dem Nordufer des Grabenbaches Der Grabenbach entspringt am Hang des Sulzberges und mundet ostlich von Waidhaus in den Rotlohbach 1 Geschichte BearbeitenDie Endung reuth des Ortsnamens Frankenreuth deutet auf eine fruhe Entstehung des Ortes schon vor dem 13 Jahrhundert hin Die Orte mit den auf reuth rieth ried richt fruhere Schreibweisen riut rivt rewt abgeleitet von roden Rodung endenden Ortsnamen entstanden im Zusammenhang mit der ersten Besiedelung des Gebietes durch Rodung des dichten Waldes Orte mit solchen Namen kommen sehr haufig im Bereich der Flusse Pfreimd und Luhe und der angrenzenden Bache vor Diese waren Ausgangspunkt fur die Besiedelung der Region 2 Die reichen Vorkommen von Feldspat und Quarz sowie der Waldbestand Aus dem Holz wurde Pottasche gewonnen begunstigten die Glasherstellung Die erste Glashutte in Frankenreuth bestand in der Mitte des 16 Jahrhunderts Bereits im Jahr 1487 wurde eine Glashutte bei Waidhaus durch Hans Glaser errichtet 3 4 In der Glashutte Frankenreuth wurden Butzenscheiben und spater mundgeblasenes Spiegelglas produziert 5 Diese Glashutte ging 1621 im Dreissigjahrigen Krieg ein Anfang des 18 Jahrhunderts wurde durch Franz Ferdinand Alois Schedl eine neue Glashutte die Schedlhutte gegrundet die bis 1926 bestand 6 Uber die Verhaltnisse im 18 Jahrhundert geben Auskunft Eine Steuerbeschreibung von 1773 74 ein Herdstattenverzeichnis von 1762 die Generalakten von 1792 eine Beschreibung der unmittelbaren Amtsuntertanen und der hofmarkischen Hintersassen von 1808 der Hauser und Rustikalsteuerkataster von 1810 11 der Urkataster von 1840 und der Matrikel der Diozese Regensburg von 1782 In diesen Dokumenten wurde das Landsassengut Frankenreuth als zum Pflegamt Treswitz gehorig beschrieben Frankenreuth lag zu dieser Zeit im Landkreis Vohenstrauss gehorte zur Gemeinde Waidhaus und hatte zwei Anwesen und ein Hirtenhaus Ausserdem gehorten ein Glashuttengut und eine Muhle zu Frankenreuth 7 Zacharias Schedl von Greifenstein war im 18 Jahrhundert Mautoberbeamter und Amtsrichter in Waidhaus Er hatte auf seinem Gut Frankenreuth eine Spezialglasfabrik errichtet Am 4 Mai 1796 wurde ihm die Landsassenfreiheit gewahrt Dadurch erwarb er die Niedergerichtsbarkeit uber seine Grundholden einen Tafernwirt und einen Bauer Schedl war ausserdem Eigentumer von mehreren Hausern in denen seine Tagelohner und Glasmacher zur Miete wohnten 8 1809 war Frankenreuth ein geschlossener Bezirk in dem Zacharias Schedl von Greifenstein ein Patrimonialgericht mit vier grundbesitzenden Hintersassen hatte 9 Aus besonderer Gnade wurde Zacharias Schedl von Greifenstein im Jahre 1807 die Gerichtsbarkeit auf Lebenszeit zugesprochen Allerdings wurde sein Antrag auf Errichtung eines Patrimonialgerichts II Klasse abgelehnt Nach seinem Tod fiel die Gerichtsbarkeit uber Frankenreuth an den Staat 10 1808 wurden Steuerdistrikte gebildet Das Dorf Frankenreuth gehorte zusammen mit dem Weiler Reichenau und den Einoden Kuhmuhle Richterhaus und Speckermuhle und dem Dorf Waidhaus zum Steuerdistrikt Waidhaus Der Steuerdistrikt Waidhaus gehorte zum Landgericht Vohenstrauss 11 Aus den Steuerdistrikten entstanden Markte Ruralgemeinden und Dorfgemeinden 1821 war Frankenreuth mit 26 Familien mittelbare patrimonialgerichtische Ruralgemeinde 12 1830 wurde Frankenreuth nach Waidhaus eingemeindet 13 Die Frankenreuther Glashutte im 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Bis zum Jahr 1850 betrieb der Gutsbesitzer Johann Baptist von Schedel andere Schreibweise Schedl die Glashutte Frankenreuth Dann pachteten Gressmann amp Co die Hutte fur sechs Jahre 1856 ubernahmen die judischen Glasunternehmer Moritz und Alois Kupfer die Pacht In den folgenden Jahren kaufte die Familie Kupfer nach und nach die Fabrikgebaude das Verwalterhaus die Arbeiterhauser das Pocherhaus in Grafenau das Herrenhaus das Brauhaus das Wirtshaus und die zugehorigen Flachen Die Glashutte wurde modernisiert und erweitert Gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurden jahrlich 195 000 Rohglaser an die umliegenden Schleif und Polierwerke geliefert die Belegschaft bestand aus 70 Arbeitern die Jahresproduktion lag bei 200 000 Mark Nachdem der langjahrige Fabrikdirektor Josef Kupfer 1898 gestorben war erlebte die Glashutte unter dessen Nachfolger Max Kupfer einen Niedergang Zahlreiche Rettungsversuche unter Eduard Kupfer mundeten 1907 in der Vereinigung der Frankenreuther Glashutte mit den Bayerischen Spiegel und Spiegelglasfabriken Der Erste Weltkrieg die Inflation und ein teurer aber gescheiterter Modernisierungsversuch fuhrten 1926 zur Schliessung und folgendem Verfall der Glashutte 14 Religion BearbeitenFrankenreuth gehort zur Pfarrei St Emmeram Waidhaus und zum Dekanat Leuchtenberg Es hat eine Nepomukkapelle die 1855 erbaut wurde 15 1913 hatte Frankenreuth 35 Hauser und 203 Katholiken Auf dem Gebiet der Pfarrei Waidhaus wohnten zu dieser Zeit 1653 Katholiken 8 Protestanten und 16 Juden 16 1990 lebten in Frankenreuth 198 Katholiken Die Einwohner der Pfarrei Waidhaus waren zu dieser Zeit zu 95 39 katholisch 17 Im Jahr 2011 waren von den Einwohnern der Gemeinde Waidhaus 86 6 katholisch und 3 8 evangelisch 18 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie folgenden Objekte in Frankenreuth stehen unter Denkmalschutz Das ehemalige Schloss erbaut im 17 Jahrhundert Das Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1920 Die Ortskapelle erbaut im 19 Jahrhundert Ein holzernes Wegkreuz aus dem 19 Jahrhundert Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Waidhaus Abschnitt FrankenreuthVereine BearbeitenFrankenreuth hat einen aktiven Schutzenverein Er wurde 1910 von Arbeitern und Angestellten der Glashutte Frankenreuth gegrundet Zunachst trug er den Namen Schutzenverein Edelweiss seit 1950 heisst er Schutzenverein Enzian Der Schutzenverein blickt auf eine wechselvolle Geschichte von Stilllegungen und Neugrundungen zuruck Er spielte und spielt noch heute eine Rolle im gesellschaftlichen Leben von Frankenreuth 1969 renovierte er die Dorfkapelle 1982 bis 1985 baute er auf dem Gelande der ehemaligen Glasfabrik ein Schutzenhaus mit Schiessstanden im Keller Seit der Grenzoffnung 1990 pflegt er freundschaftliche Beziehungen zum Schutzenverein Arnika in Tachov Tschechien 19 Wirtschaft BearbeitenEine Verdichterstation der Mittel Europaischen Gasleitung Megal Nord befindet sich in Frankenreuth 20 Literatur BearbeitenDr Michael Muller Die Spiegelglas Dynastie Kupfer und Glaser und die Glashutte Frankenreuth Opf Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frankenreuth Waidhaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage Waidhaus Homepage Frankenreuth Schutzenverein FrankenreuthEinzelnachweise Bearbeiten Fritsch Wanderkarte Der Naturpark Nordlicher Oberpfalzer Wald Massstab 1 50 000 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 39 Vohenstrauss S 6 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 39 Vohenstrauss S 3 http www frankenreuth de servus html Archivierte Kopie Memento des Originals vom 6 Oktober 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www waidhaus de http www frankenreuth de servus html Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 39 Vohenstrauss S 117 119 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 39 Vohenstrauss S 127 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 39 Vohenstrauss S 202 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 39 Vohenstrauss S 205 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 39 Vohenstrauss S 211 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 39 Vohenstrauss S 218 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 39 Vohenstrauss S 226 http www rijo homepage t online de pdf 2 DE BY JU frankenreuth pdf Manfred Muller Hrsg Matrikel des Bistums Regensburg Verlag des Bischoflichen Ordinariats Regensburg 1997 S 760 761 Bistum Regensburg Hrsg Matrikel der Diozese Regensburg hrsg i A Sr Exzellenz des Hochwurdigsten Herrn Bischofs Dr Antonius von Henle vom Bischoflichen Ordinariate Regensburg Regensburg 1916 S 335 Digitalisat Manfred Muller Hrsg Matrikel des Bistums Regensburg Verlag des Bischoflichen Ordinariats Regensburg 1997 S 760 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 1 Oktober 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www statistik bayern de http enzian frankenreuth de beispiel seite ueber uns Frankenreuth Waidhaus Luftbild Oberpfalz Ortsteile von Waidhaus Berghaus Birklohe Frankenreuth Grafenau Hagendorf Heilinghaus Horlmuhle Kuhmuhle Marxmuhle Naglerhof Oberstrobl Odkuhrieth Papiermuhle Pfalzerhof Pfrentsch Reichenau Reinhardsrieth Waidhaus Zieglhutte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frankenreuth Waidhaus amp oldid 218099402