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Der Flugplatz Gorizia it Aeroporto di Gorizia Amedeo Duca d Aosta IATA Code QGO ICAO Code LIPG befindet sich in der norditalienischen Region Friaul Julisch Venetien rund vier Kilometer sud sudwestlich der Stadt Gorizia an der Grenze zu Slowenien Flugplatz GoriziaAeroporto di GoriziaFlugplatz Gorizia Friaul Julisch Venetien KenndatenICAO Code LIPG 1 IATA Code QGO 1 Koordinaten 45 54 24 N 13 35 57 O 45 906666666667 13 599166666667 63 Koordinaten 45 54 24 N 13 35 57 OHohe uber MSL 63 m 207 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 4 km sudwestlich von GoriziaStrasse SS 55Bahn Bahnhof GoriziaNahverkehr BusBasisdatenEroffnung 1912Betreiber Aero Club Giuliano Aero Club Alpe AdriaFlache 153 haStart und Landebahn09 27 1100 m 60 m Grasi7 i11 i13 BW Inhaltsverzeichnis 1 Infrastruktur und Nutzung 2 Geschichte 2 1 Bis zum Zweiten Weltkrieg 2 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseInfrastruktur und Nutzung BearbeitenDer zwischen der Autobahn A34 im Westen und der Staatsstrasse SS55 im Osten gelegene Flugplatz hat eine 1100 m lange und 60 m breite Graspiste 09 27 Eine weitere Graspiste 04 22 890 60 m ist derzeit geschlossen In der Vergangenheit gab es noch eine dritte Bahn fur Segelflugzeuge Die sich kreuzenden Start und Landebahnen befinden sich auf einem rund 150 Hektar grossen Flugplatzgelande an dessen nordostlicher Ecke kleinere Abfertigungseinrichtungen liegen Der Flugplatz steht der Allgemeinen Luftfahrt zur Verfugung Geschichte BearbeitenBis zum Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Bis zum Ersten Weltkrieg gehorte Gorz zu Osterreich Ungarn Der Flugplatz wurde im Jahr 1911 auf einem Kavallerie Exerzierplatz als Militarflugplatz eingerichtet und am 15 Januar 1912 eroffnet Er diente bis 1915 ausschliesslich der Pilotenausbildung in Erganzung zur Flugschule auf dem Flugplatz Wiener Neustadt Bereits 1910 hatte der Luftfahrtpionier Edvard Rusjan zusammen mit seinem Bruder Josip auf dem Ubungsgelande bei Gorz erste Fluge durchgefuhrt Heute ist eine im Norden parallel zum Flugplatz verlaufende Strasse nach den Gebrudern Rusjan benannt und auf dem Flugplatz erinnert seit 2009 ein Monument an sie Wegen des Kriegseintritts Italiens wurde der grenznahe Flugplatz 1915 aufgegeben und die Flugschule nach Szombathely verlegt Zeitweise verlief die Front durch das Flugplatzgelande das deswegen unbrauchbar wurde In den ersten Jahren nach dem Krieg fuhrte das italienische Militar das Gelande als inaktives Flugfeld Die 1923 gegrundete italienische Luftwaffe begann mit dem Wiederaufbau und der Erweiterung des Flugplatzes der bis 1938 als Militarflugplatz Merna oder Gorizia Merna bezeichnet wurde weil er zwischen Gorz und dem heute zu Slowenien gehorenden Miren Kostanjevica damals Merna liegt Benannt war er bis 1942 nach dem 1917 gefallenen aus Istrien stammenden italienischen Militarpiloten Egidio Grego Im Jahr 1925 verlegte eine Staffel eines Aufklarungsgeschwaders 21º Stormo nach Gorz dass dann ganz dort stationiert wurde 1931 folgte ein Jagdgeschwader 4º Stormo Der Flugplatz wurde daraufhin de facto geteilt Den nordlichen Teil nutzte das Aufklarungsgeschwader den sudlichen Teil das Jagdgeschwader Auf beiden Teilen wurden vorubergehend auch andere fliegende Einheiten stationiert Daruber hinaus wurde Gorz Merna Standort des Stabes der 3 Fliegerbrigade 3ª Brigata aerea mit 1º und 4º Stormo und der 1 Fliegerdivision 1ª Divisione aerea Aquila Von Juni 1932 bis Dezember 1937 befehligte Herzog Amadeus von Savoyen Aosta in Gorz nacheinander das 21 und das 4 Geschwader die 3 Brigade und die 1 Fliegerdivision 1936 grundete er auf dem Flugplatz ein Heliotherapiezentrum fur Kinder Seit 1942 tragt der Flugplatz den Namen des in Nairobi in Kriegsgefangenschaft verstorbenen Herzogs Ab 1935 testeten Bomber von Gorz Merna aus neue Lufttorpedos die die Firma Whitehead in Fiume heute Rijeka in Kroatien produzierte Dies fuhrte zur Grundung der Torpedobomberschule Reparto 1º Nucleo addestramento aerosiluranti auf dem Flugplatz Gorz am 25 Juli 1940 Im weiteren Verlauf wurden in Gorz Torpedobomber Staffeln aufgestellt die im gesamten Mittelmeerraum operierten Im Zweiten Weltkrieg diente der Flugplatz wegen seiner Lage zunachst vorwiegend der Ausbildung oder Umschulung von Piloten und Mechanikern der Neuaufstellung oder Umrustung von fliegenden Einheiten und Verbanden der Erprobung von neuem Fluggerat sowie als logistische Drehscheibe zur Unterstutzung von Verbanden in Jugoslawien Wegen der Zahl der in Gorz stationierten Einheiten und Verbande war der Flugplatz Gorz Merna seit den 1930er Jahren einer der bedeutendsten Militarflugplatze Italiens 1934 wurde dort auch der Gorzer Aeroclub gegrundet Der Flugplatz hatte 1924 eine West Ost Ausdehnung von 1150 Metern in Nord Sud Richtung waren es 520 Meter 20 Jahre spater waren es 1370 1075 Meter Verschiedene Gebaude und andere Einrichtungen befanden sich an den nordlichen ostlichen und sudlichen Randern des Flugfelds Von Norden nach Suden waren die im Uhrzeigersinn unter anderem ein Treibstoffdepot ein Doppelhangar 63 60 30 60 m und das Stabsgebaude des Aufklarungsgeschwaders mehrere Depot und Kasernengebaude sowie ein Gleiwitz Hangar osterreichischen Typs 66 5 28 m im Norden ein Lancini Hangar 50 50 m das Kommandanturgebaude ein Schwimmbecken die Krankenstation Militarpolizei und Verwaltungseinrichtungen im Osten sowie drei Lancini Hangars und andere Einrichtungen des 4 Geschwaders im Suden Gegen Kriegsende wurden ausserhalb dezentrale Abstellflachen eingerichtet die uber Strassen und sonstige Wege mit dem Flugplatz verbunden waren sowie Satellitenflugplatze bei Aidussina San Pietro del Carso Ronchi und Vipacco Nach der Bekanntgabe des Waffenstillstands von Cassibile am 8 September 1943 wurde der Flugplatz zunachst von jugoslawischen Partisanen besetzt und geplundert dann aber am 12 September von deutschen Einheiten erobert Bis April 1944 diente er der Sammlung von eingezogenen italienischen Flugzeugen und deren Uberfuhrung nach Deutschland Davon abgesehen wurde der Flugplatz Gorz der Aeronautica Nazionale Repubblicana ANR der ab dem 23 November 1943 aufgestellten Luftwaffe der faschistischen Italienischen Sozialrepublik uberlassen obwohl er in der deutschen Operationszone Adriatisches Kustenland lag Bereits ab dem 18 September 1943 fanden sich in Gorz italienische Piloten ein die den Krieg auf deutscher Seite fortsetzen wollten Am 5 November 1943 wurde in Gorz eine von Carlo Faggioni in Florenz gebildete ANR Torpedobomber Gruppe konzentriert deren drei Staffeln mit insgesamt rund 30 Savoia Marchetti SM 79 ausgerustet waren Diese selbstandige fliegende Gruppe benannte man nach dem gefallen geglaubten Torpedobomber Piloten Carlo Emanuele Buscaglia der jedoch noch am Leben war und sich fur die Alliierten entschieden hatte Anfang 1944 flogen ANR Torpedobomber uber Perugia Einsatze gegen alliierte Schiffe vor den Bruckenkopfen bei Anzio und Nettuno Am Vormittag des 18 Marz 1944 griffen amerikanische Bomber in zwei Wellen den Flugplatz Gorz an und zerstorten ihn weitgehend Betroffen waren neben dem Flugfeld und dort abgestellten Flugzeugen insbesondere die drei Lancini Hangars auf der Sudseite sowie die Kommandantur im Osten Mindestens 150 Zivilisten starben bei dem Bombardement Was von der Buscaglia Gruppe noch ubrig war verlegte in die Lombardei Nach einem weiteren Bomber Angriff im August 1944 wurde der Flugplatz ganz aufgegeben die Anlagen weitgehend demontiert und teilweise zur Rohstoffgewinnung nach Deutschland verbracht Erhalten ist der architektonisch bedeutende Gleiwitz Hangar Im April 1945 wurde der aufgegebene Flugplatz nochmals bombardiert und am folgenden 1 Mai von Einheiten der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee besetzt Wenige Tage spater ubernahmen ihn Teile der britischen 8 Armee dann Einheiten der 91 34 und 88 US Infanteriedivision Letztere verlegte im Oktober 1945 Sandbleche auf dem Flugplatz und machte ihn fur ihre Stinson L 5 wieder nutzbar Auf Grund des 1947 unterzeichneten und ratifizierten Friedensvertrags von Paris verlor Italien fast ganz Julisch Venetien an Jugoslawien die Landeschwelle 27 ist seither etwa 150 Meter von der Grenze entfernt 1947 zogen die alliierten Besatzungstruppen aus Italien und damit auch vom Flugplatz Gorz ab Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Mangels Alternativen diente der Flugplatz Gorizia ab 1947 als Verkehrsflughafen fur die Region Friaul Julisch Venetien Die wiedererrichtete Triestiner Fluggesellschaft Societa Italiana Servizi Aerei SISA siedelte sich auf dem Flugplatz an und richtete ihn wieder her Im Nordosten des Flugplatzgelandes entstanden neue Abfertigungseinrichtungen mit einem kleinen Kontrollturm Bereits 1949 wurde die SISA mit ihren sieben von den US Luftstreitkraften erworbenen Douglas C 47 von Avio Linee Italiane ubernommen Der Linienverkehr meist nach Rom Ciampino via Venedig Lido wurde in Gorizia im Jahr 1961 eingestellt als der neue Flughafen Triest bei Ronchi dei Legionari den Betrieb aufnahm Die italienische Luftwaffe unterhielt auf dem unmittelbar an der Grenze gelegenen Flugplatz bis Ende 1966 nur noch ein Flugplatzkommando und eine Wetterstation danach bis 1975 eine kleine Flugschule die mit ihren Piaggio P 148 Jugendliche fur die Fliegerei begeistern sollte Uber 5100 junge Menschen absolvierten in dieser Einrichtung eine fliegerische Kurzausbildung Am 4 November 1961 wurde an der Stelle an der Amadeus von Savoyen Aosta im nicht mehr existenten Kommandanturgebaude seinen Schreibtisch hatte von Staatsprasident Antonio Segni Verteidigungsminister Giulio Andreotti und Amadeus Witwe Anne d Orleans eine Statue des Herzogs eingeweiht Auf der anderen Seite der Staatsstrasse 55 brachte man eine Tafel mit den Namen der gefallenen Piloten des 1 und 4 Jagdgeschwaders an Im Sommer 1979 traf in Gorz ein Amphibienflugzeug vom Typ Grumman HU 16 ein dass von einem Geschwader in Rom Ciampino 15º Stormo ausrangiert und dem Gorzer Aeroclub zur Ausstellung geschenkt worden war Im Jahr 1981 uberliess das Verteidigungsministerium den Flugplatz der zivilen Luftfahrtverwaltung Von 1991 bis 1992 kehrte das Militar zusammen mit dem Zivilschutz wegen der Jugoslawienkriege vorubergehend auf den Flugplatz zuruck Seither pflegt insbesondere das in Grosseto stationierte 4 Geschwader enge Beziehungen zu seinem ehemaligen Heimatflugplatz Im September 1949 wurde der Aeroclub Gorizia wiedergegrundet der 1983 mit dem Triestiner Aeroclub zum Aero Club Giuliano di Gorizia e Trieste fusionierte und sich dann Aero Club Alpe Adria nannte Im Lauf der Zeit richtete der Club auf dem Flugplatz Gorizia den er lange betrieb etliche Luftfahrtveranstaltungen aus Ab 1992 nutzte die Innsbrucker Segelflieger Vereinigung den Flugplatz Gorizia regelmassig fur ihre sommerlichen Segelflugaktivitaten im Ausland Nach der Jahrtausendwende begannen auf Grund von finanziellen Problemen lange Querelen zwischen dem Aero Club und der Luftfahrtbehorde ENAC spater auch mit der 2003 gegrundeten Betriebsgesellschaft Aeroporto Duca d Aosta S p A Versuche den zunehmend verfallenden Flugplatz zu sanieren scheiterten oder hatten nur teilweise Erfolg Ab 2009 musste der Flugplatz mehrmals geschlossen werden unter anderem weil die Flugplatzfeuerwehr nicht einsatzbereit war und die Sicherheit auch in anderen Bereichen den Anforderungen nicht entsprach 2012 wurde im Sudosten des Flugplatzes der Grundstein fur ein Gebaude des slowenischen Flugzeugbau Unternehmens Pipistrel gelegt in der Hoffnung den Flugplatz Gorizia zu einem Werksflugplatz auch fur andere Unternehmen der Branche zu entwickeln Gleichzeitig begannen andere Sanierungsarbeiten auch mit Unterstutzung von Pipistrel unter anderem am Gleiwitz Hangar und an der Grumman HU 16 2016 entzog die Luftfahrtbehorde ENAC dem Flugplatzbetreiber vorubergehend die Betriebslizenz Nach der Unterzeichnung einer zwanzigjahrigen Konzession wurde der Flugplatz Goricia am 22 April 2017 wiedereroffnet Weblinks BearbeitenOffizieller Internetauftritt italienisch Geschichte des Flugplatzes auf asso4stormo it italienisch Geschichte des Flugplatzes auf avia it com italienisch Geschichte des Flugplatzes auf forgottenairfields com englisch Henry L deZeng IV Luftwaffe Airfields 1935 45 Italy Sicily and Sardinia S 106 108 englisch Den Rusjan Gebrudern gewidmete Internetseite deutsche Ubersetzung Messaggero Veneto vom 21 April 2017 zur Wiedereroffnung italienisch Literatur BearbeitenCarlo d Agostino C era una volta un campo di volo Storia dell aeroporto di Gorizia Vittorelli Edizioni Gorz 2002 Pietro Sore L Aviazione del Nord Est Storia dei campi di volo del Friuli Venezia Giulia 1910 2007 Giorgio Apostolo Editore Mailand 2007 Einzelnachweise Bearbeiten a b Location Indicators Doc 7910 181 Auflage International Civil Aviation Organization 2021 ISBN 978 92 9265 566 2 ISSN 1727 2610 englisch franzosisch spanisch russisch arabisch chinesisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugplatz Gorizia amp oldid 238825452