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Die Stinson L 5 Sentinel Werksbezeichnung Vultee Model 76 war ein leichtes Verbindungs und Aufklarungsflugzeug der US Streitkrafte das von der Stinson Aircraft Corporation aus dem Ende der 1930er Jahre entwickelten Leichtflugzeug Stinson 105 abgeleitet wurde Ab November 1939 war Stinson Teil der Vultee Aircraft Inc sodass sich die Modellnummer 76 in die Vultee Sequenz einreiht Stinson L 5Typ Verbindungsflugzeug Search and Rescue Artilleriebeobachtung und AufklarungEntwurfsland Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenHersteller Stinson Aircraft CorporationErstflug 28 Juni 1941Produktionszeit Oktober 1942 November 1945Stuckzahl 3590 3896 1 Die L 5 war eines der wichtigsten amerikanischen Flugzeuge des Zweiten Weltkrieges obwohl zahlenmassig und hinsichtlich der Popularitat von der Piper L 4 ubertroffen Fast 3600 wurden in Wayne Michigan zwischen 1942 und 1945 hergestellt einige hundert existieren noch heute Als wahres Arbeitspferd der US Army Air Forces absolvierte die L 5 eine Vielzahl von verschiedenartigen Einsatzen wie den Transport von Offizieren zwischen den Stutzpunkten Verbindungsflugzeug Such und Rettungsdienst Fotoaufklarung Kurierdienst Versorgungseinsatze und Artilleriebeobachtung Die kurze Start und Landestrecke ermoglichte den Einsatz unter einfachen Bedingungen ausserhalb von befestigten Landebahnen Das Flugzeug und deren Besatzungen wurden von den Bodentruppen mit anerkennenden Spitznamen wie Flying Jeep Deutsch Fliegender Jeep oder Jungle Angel Deutsch Dschungel Engel bedacht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Entwicklung 1 3 Einsatz 1 4 Weitere Betreiber und zivile Verwendung 2 Varianten 3 Produktion 4 Technische Daten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Im Marz 1940 hatte das USAAC auf dem Wright Field ein Vergleichsfliegen abgehalten bei dem ein kostengunstiger Nachfolger zu der aufwendig zu produzierenden Stinson L 1 Vultee Model 74 gefunden werden sollte Stinson nahm mit einem modifizierten Model 10 HW 80 der Stinson 105 die ein Plexiglasdach erhalten hatte daran teil Die Beurteilung war zwar gut die Rolleigenschaften bei schwierigen Bodenverhaltnissen wurden jedoch genauso wie bei den anderen sechs Konkurrenten als ungenugend eingeschatzt Als Konsequenz der Erprobungsergebnisse konstruierte A P Fontaine der auch schon die L 1 entworfen hatte die Model 75B in der Vultee Benennungssequenz mit zwei Sitzen in Tandemanordnung und einem 100 PS Lycoming O 235 Der Erstflug der Maschine Kennzeichen NX27711 die als erster Prototyp der Stinson L 5 angesehen werden kann war am 19 Juni 1940 Im August wurde der Motor durch einen Franklin 6AC 264 F2 mit 120 PS ersetzt Die nur einmal gebaute Model 75B war damit der Urvater der im Zweiten Weltkrieg als Flying Jeep bekannt gewordenen L 5 Entwicklung Bearbeiten Fontaine entwickelte das Model 75B weiter zum Model 76 das einen grosseren Rumpf und ein hoheres Gewicht aufwies Er behielt jedoch die ursprungliche in Holz ausgefuhrte Tragflache der Stinson 105 bei Die Kabine erhielt eine vergrosserte Verglasung die nun auch den hinteren Bereich einschloss wobei die Seitenfenster zur Verbesserung der Sichtverhaltnisse nach aussen geneigt waren Anders als im Model 10 der Stinson 105 die nur in der rechten Flugelwurzel einen Tank hatte wurde hier auch auf der linken Seite ein zweiter Tank installiert Der mit einem 175 PS leistenden Lycoming Motor ausgerustete Prototyp des Modells 76 NX27772 flog erstmals am 28 Juni 1941 Ein Trudeltest der beinahe mit einem Absturz endete zeigte dass der uber die gesamte Spannweite reichende feste Vorflugel zu einer unsymmetrischem Auftriebsverteilung und damit zu einem nicht mehr kontrollierbaren Flachtrudeln fuhren kann Abhilfe schaffte eine Verkurzung des Vorflugels auf die halbe Spannweite wie schon beim Model 10 und etwas grossere Leitwerksflachen Mit den damit erreichten STOL Eigenschaften reichte eine Startstrecke von 200 m um ein Hindernis von 15 m Hohe zu uberfliegen Der Durchbruch fur die Bestellung von 275 Flugzeugen durch die Armee kam mit der Verwendung des 185 PS starken Lycoming O 435 1 der in einen Prototyp mit vergrossertem Seitenleitwerk und anderen Verbesserungen eingebaut wurde Bis 1942 wurden 1700 L 5 Sentinel von der Armee bestellt und mit zusatzlichen Mitteln aus dem Kongress weitere 2400 bis 1945 Im Produktionsverlauf entstanden verbesserte Versionen wie die L 5B L 5C L 5E und die L 5G Die Produktion endete im November 1945 nach 3590 an die USAAF gelieferten Exemplaren Auftrage uber 900 weitere Maschinen waren storniert worden Im Jahr 1948 stattete die NACA in Langley Field eine L 5E mit Schalldampfer und einem Funfblatt Propeller aus wobei die Drehzahl auf 1000 min 1 uber ein Getriebe gesenkt wurde Trotz der Verringerung des Gerauchpegels von 99 auf 66 Dezibel was einer Senkung um 90 entspricht konnte der Umbau wegen des hoheren Gewichts nicht entsprechend der angedachten Verwendung als tieffliegendes Stealth Flugzeug verwendet werden Einsatz Bearbeiten Die L 5 war wahrend des Zweiten Weltkriegs auf allen Kriegsschauplatzen im Einsatz Neben der USAAF und US Navy setzte auch das US Marines USMC die OY Sentinel im Pazifikkrieg bei den Beobachterstaffeln VMO 3 VMO 4 und VMO 5 ein unter anderem auch von Jeep Carriern wie der USS White Plains Im September 1943 nahm eine L 5 an Versuchen mit dem Brodie System teil 2 Die Marines statteten einzelne Maschinen auch mit provisorisch angebauten Bazookas aus Mit Ausbruch des Koreakriegs setzten die US amerikanischen Streitkrafte die L 5 wieder in ihrer ursprunglichen Rolle ein Die USAF stellte die L 5 zwar 1953 ausser Dienst kaufte jedoch vier Jahre spater eine L 5G 57 6278 die sie als Schleppflugzeug fur die Air Force Academy ausrusteten Dieses Flugzeug wurde 1962 in U 19B umbenannt Die wenigen noch bei der US Army vorhandenen L 5 erhielten die neue Bezeichnung U 19A 3 Die letzten USMC Sentinel waren OY 2 der VMO 6 die von August 1950 bis April 1952 bis zum Eintreffen der Cessna L 19 Bird Dog in Korea stationiert waren Bis 1957 blieben die L 5 in den Streitkraften USA Japan und Europa im Einsatz Danach wurden viele Flugzeuge von zivilen Eigentumern weiterbetrieben unter anderem als Segelschleppflugzeug in Vereinen fur Bannerschlepp und Vermessung Die Royal Air Force ubernahm 40 L 5 als Sentinel I und 60 L 5B Sentinel II die in Burma bei der No 194 Squ eingesetzt wurden Die USAAF lieh eine Maschine 42 99129 an die australische Luftwaffe RAAF aus und eine andere 42 99186 wurde in der Schweiz interniert und erhielt dort das Dienstkennzeichen A 96 4 Weitere Betreiber und zivile Verwendung Bearbeiten Zumindest ein Exemplar wurde auch von der indonesischen Luftwaffe verwendet Grossere Stuckzahlen erhielten die Luftstreitkrafte von Athiopien Griechenland Japan die Republik Korea Mexiko die Philippinen Thailand und Italien Der grosste zivile Nutzer der L 5 ausserhalb der USA ist Indien wo Ende der 1980er Jahre noch uber 200 Exemplare registriert waren In den USA erhielt die L 5 im Dezember 1945 die Musterzulassung wonach der gesamte noch vorhandene Bestand an Flugzeugen und Ersatzteilen von der Sentinel Aircraft Inc erworben wurde Moglicherweise hat das Unternehmen noch einzelne Maschinen aus Ersatzteilen hergestellt Einige Hundert militarische L 5 wurden an die zivile Verwendung angepasst In den USA waren etwa 150 L 5 Ende der 1980er Jahre noch flugtuchtig Varianten BearbeitenAlle Varianten erhielten eine USAAF Seriennummer die erst nach der Abgabe an die US Navy US Marine Corps und Royal Air Force in Seriennummern des jeweiligen Betreibers geandert wurde 5 O 62 185 PS O 435 1 12 V Elektriksystem 275 Flugzeuge gebaut und wahrend der Produktion in L 5 umbenannt 1538 weitere Exemplare wurden direkt als L 5 gebaut Die etwa funf 1962 noch vorhandenen Maschinen wurden in U 19A umbenannt L 5A Variante mit 24 Volt Elektriksystem Auftrag wurde storniert L 5B mit Klappe auf rechter Seite hinter dem Beobachtersitz fur Tragentransport oder Last von 90 kg Rumpf hat grossere Tiefe Vorrichtung fur Schwimmeranbau 730 Exemplare gebaut L 5C ahnlich L 5B mit K 20 Kamera eingebaut 200 gebaut L 5D auf L 5C Standard wahrend der Dienstzeit umgebaute L 5B L 5E wie L 5C aber mit verbesserten STOL Fahigkeiten durch um 15Grad geneigte Querruder zusatzlich auch grossere Bremsen 750 gebaut XL 5F eine Maschine aus L 5B umgebaut mit 24 Volt Elektriksystem und anderer Funkausrustung L 5G wie XL 5F mit 190 PS O 435 11 Verstellpropeller hoheres Startgewicht 115 gebaut 785 storniert OY 1 306 L 5 B E wurden an die US Navy und das US Marine Corps mit neuen Bureau Nummern weitergegeben 152 weitere Maschinen erhielten keine neuen Dienst Seriennummern OY 2 Umbenennung im Dezember 1948 fur alle OY 1 mit einem 24 Volt ElektriksystemProduktion BearbeitenAbnahme der L 5 durch die USAAF 6 Version 1942 1943 1944 1945 SUMMEO 62 L 5 10 956 847 1 813L 5B 160 552 712L 5C 200 200L 5E 314 436 750L 5G 115 115Summe 10 1 116 1 361 1 103 3 590Technische Daten Bearbeiten nbsp Dreiseitenriss der L 5Kenngrosse Daten der L 5 Daten der OY 2Besatzung 1 Pilot 1 BeobachterLange 7 32 mSpannweite 10 37 mHohe 2 41 mFlugelflache 14 40 m2Leermasse 668 kg 726 kgStartmasse 992 kg 1028 kgHochstgeschwindigkeit 206 km h 202 km hMarschgeschwindigkeit 185 km hDienstgipfelhohe 4800 m 4760 mmax Steigrate 975 ft min 900 ft minReichweite 620 km 571 kmTriebwerke 1 Lycoming O 435 A mit 190 PS 1 Lycoming O 435 11 mit 190 PSSiehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenJohn Wegg General Dynamics Aircraft and their Predecessors Putnam Aeronautical 1990 ISBN 0 85177 833 X S 141 143Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stinson L 5 Sentinel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien L 5 bei Warbird Alley engl Stinson auf aerofiles comEinzelnachweise Bearbeiten Frank B Mormillo Combat survivors reunited In Aeroplane Monthly Januar 2013 S 42 46 Nick Stroud Arrested development In Aeroplane Monthly November 2005 S 30 33 E R Johnson American Military Transport Aircraft McFarland and Co 2013 S 433 Fotos und Geschichte der Schweizer A 96 abgerufen am 15 Januar 2017 L 5 Produktionsliste Memento des Originals vom 21 Mai 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sentinelclub org Statistical Digest of the USAF 1946 S 100 ff Flugzeugtypen des Herstellers Stinson Aircraft Corporation ModellnummernSB 1 SM 1 SM 2 SM 3 SM 4 SM 5 SM 6 SM 7 SM 8 SM 9 SM 6000 Model A 1931 Model A 1933 Model L Model M Model O Model R Model S Model SR Model T Model U Model W Junior Model 74 O 49 L 1 Model 76 O 62 L 5 Model 105 Model 108NamenDetroiter Junior Reliant Sentinel Vigilant Voyager 105 Voyager 108 Beobachtungs und Verbindungsflugzeuge Observation amp Liaison der US StreitkrafteBeobachtungsflugzeuge der USAAS USAAC USAAF von 1924 bis 1942 O 1 O 2 O 3 O 4 O 5 O 1 O 6 O 7 O 8 O 9 O 10 O 11 O 12 O 13 O 14 O 15 O 16 O 17 O 18 O 19 O 20 O 21 O 22 O 23 O 24 O 25 O 26 O 27 O 28 O 29 O 30 O 31 O 32 O 33 O 34 O 35 O 36 O 37 O 38 O 39 O 40 O 41 O 42 O 43 O 44 O 45 O 46 O 47 O 48 O 49 O 50 O 51 O 52 O 53 O 54 O 55 O 56 O 57 O 58 O 59 O 60 O 61 O 62 O 63Amphibium Beob flgz der USAAS USAAC USAAF von 1925 bis 1947 OA 1 OA 2 OA 3 OA 4 OA 5 OA 6 OA 7 OA 8 OA 9 OA 10 OA 11 OA 12 OA 13 OA 14 OA 15 OA 16Verbindungsflugzeuge der USAAF von 1942 bis 1962 L 1 L 2 L 3 L 4 L 5 L 6 L 7 L 8 L 9 L 10 L 11 L 12 L 13 L 14 L 15 L 16 L 17 L 18 L 19 L 20 L 21 L 22 L 23 L 24 L 25 L 26 L 27 L 28Beobachtungsflugzeuge der US Streitkrafte seit 1962 O 1 O 2 O 3 O 4 O 5Mehrzweck und Unterstutzungsflugzeuge Utility der US StreitkrafteU 1 U 2 U 3 U 4 U 5 U 6 U 7 U 8 U 9 U 10 U 11 HU 16 U 17 U 18 U 19 U 20 U 21 U 22 AU 23 AU 24 HU 25 U 26 U 27 U 28 RU 38 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stinson L 5 amp oldid 229880521