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Die dreimotorige Stinson SM 6000 Air Liner auch als Stinson Model T und Stinson Trimotor bezeichnet war das erste vom US amerikanischen Hersteller Stinson Aircraft Company produzierte Verkehrsflugzeug Aus dem Hochdecker ging im Jahr 1932 die ebenfalls dreimotorige Stinson Model U hervor Diese besass zwei zusatzliche Stummelflugel an denen das Fahrwerk und die seitlichen Triebwerke montiert waren Stinson SM 6000Typ dreimotoriges VerkehrsflugzeugEntwurfsland Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenHersteller Stinson Aircraft CompanyErstflug Anfang 1930Indienststellung Juli 1930Produktionszeit 1930 1934Stuckzahl 75 Model T und U Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Versionen 4 Technische Daten 5 Erhaltene Exemplare 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die NC 11153 die Anfang 1931 als siebente Stinson SM 6000 B gefertigt wurde gehort heute dem Golden Wings Flying MuseumIm Jahr 1929 kaufte die Holding Cord Corporation den im Jahr 1926 in Detroit gegrundeten Flugzeughersteller Stinson Aircraft Company auf und schloss ihre Corman Aircraft Company mit diesem Unternehmen zusammen 1 Durch die Fusion gelangte Stinson Aircraft an mindestens zwei Prototypen welche als Corman 3000 und Corman 6000 bezeichnet wurden 2 Aufgrund der ansteigenden Passagierzahlen im US Luftverkehr setzte das Unternehmen die Entwicklung des dreimotorigen Passagierflugzeugs fort welches von Corman Aircraft als kleineres aber deutlich preisgunstigeres Konkurrenzmodell zur Ford Trimotor und Fokker F 10 konzipiert worden war Der grossere der zwei Prototypen wurde daraufhin modifiziert 2 Die aus der Corman 6000 abgeleitete Stinson SM 6000 Air Liner absolvierte im Fruhjahr 1930 ihren Erstflug Parallel zur Flugerprobung begann die Serienfertigung Die ersten sieben Serienmaschinen wurden zum Stuckpreis von 23 900 US Dollar an Ludington Airlines verkauft Der Flugzeugtyp bekam am 10 Juli 1930 seine behordliche ATC Zulassung Approved Type Certificate Kurz darauf stellte Ludington Airlines ihre Maschinen auf der Linenroute von New York uber Philadelphia nach Washington in Dienst 2 Stinson Aircraft senkte gleichzeitig den ohnehin niedrigen Verkaufspreis auf 18 000 US Dollar um mehr Kunden zu gewinnen Allerdings konnten zunachst nur drei weitere Maschinen verkauft werden Ein wesentlicher Grund lag darin dass der SM 6000 ein Frachtraum fehlte und somit auf den Passagierflugen keine Luftpost mitnehmen konnte was sie fur viele Gesellschaften uninteressant machte 2 Stinson Aircraft bot ab Herbst 1930 zunachst verschiedene Umbaumoglichkeiten fur die bereits ausgelieferten Maschinen an welche nach den Modifikationen die Bezeichnung SM 6000 A erhielten Hierzu zahlten unter anderem die Umrustung des Cockpits fur zwei Piloten neue Funk und Navigationsgerate eine modernisierte Inneneinrichtung sowie der Einbau eines Frachtabteils im hinteren Kabinenabschnitt wodurch die Maschine aber nur noch acht Passagiere befordern konnte Der Umfang und die Art des Umbaus war vom Kunden frei wahlbar Es ist nicht auszuschliessen dass einige SM 6000 bereits mit diesen Verbesserungen ausgeliefert wurden 3 2 Am 23 April 1931 erhielt die SM 6000 B ihre Typenzulassung welche werkseitig bereits eine verbesserte Innenausstattung hatte und wahlweise auch mit Triebwerksverkleidungen aus Metall sowie stromlinienformigen Radabdeckungen erhaltlich war Angeboten wurden die Grundversionen SM 6000 B1 ein reines Passagierflugzeug fur zehn Fluggaste mit Handgepack sowie die SM 6000 B2 welche ein Frachtabteil und je nach dessen Grosse acht oder neun Passagiersitze besass Bestellungen gingen unter anderem von Boston Maine Airways Delta Air Lines und Pennsylvania Air Lines ein 4 Die aus der Stinson SM 6000 B entwickelte ebenfalls fur zehn Passagiere ausgelegte Model U bekam am 12 Mai 1932 die Typenzulassung Sie besass ein hoheres Startgewicht eine verlangerte Flugelspannweite einen etwas grosseren Rumpf und leistungsstarkere Motoren die an neuen Stummelflugeln montiert waren In diesen Stummelflugeln befanden sich auch die Frachtabteile Um mehr Stauraum zu schaffen liessen sich bei Bedarf zwei Passagiersitze hinter dem Cockpit ausbauen Das Flugzeug wurde mit verschiedenen Kabinenausstattungen angeboten darunter auch als luxuriose Club Version und besass im Gegensatz zur SM 6000 einen Waschraum mitsamt Toilette im hinteren Kabinenteil Hauptkunde der Model U war American Airways die mindestens sechzehn werksneue Flugzeuge ubernahm und den Typ bis ins Jahr 1936 betrieb Die Fertigung der Baureihe lief Anfang 1934 aus nachdem Stinson Aircraft die Model A als Nachfolgerin der Model U prasentiert hatte 5 National Airlines System ubernahm im Anschluss mehrere ausgemusterte Maschinen von American Airways und erwarb zusatzlich auch den Prototyp der Model U direkt von der Stinson Aircraft Company 6 Konstruktion Bearbeiten nbsp Eine Stinson Model U deren Triebwerke nicht an den Tragflachen sondern an zwei Stummelflugeln befestigt waren Die Stinson SM 6000 war als Hochdecker mit abgestrebten Tragflachen zur Beforderung von zehn Passagieren ausgelegt Sie besass ein starres hydraulisch gefedertes Hauptfahrwerk mit Hecksporn Das Flugzeug wurde von drei Neunzylinder Sternmotoren des Typs Lycoming R 680 mit einer Leistung von je 160 kW 215 PS angetrieben von denen zwei beidseitig an Gondeln unterhalb der Tragflachen und der dritte an der Flugzeugnase montiert waren 7 Der Rumpf bestand aus einer geschweissten Stahlrohr Konstruktion Der vordere Rumpfteil und das Cockpit hatten eine Verkleidung aus Duraluminiumblech die sonstigen Rumpfabschnitte sowie das Leitwerk lediglich eine Stoffbespannung Die beheizte und mit Holz ausgekleidete Kabine bot Platz fur zehn Fluggaste deren Einzelsitze entlang des Mittelgangs paarweise in funf Reihen angeordnet waren Die Tragflachen in denen auch die Treibstofftanks lagen besassen Stahlrohre als Flugelholme und eine Blechverkleidung entlang der Vorderkante Die anderen Bereiche der Tragflache waren mit Stoff bespannt Das Flugzeug besass sehr gute Langsamflugeigenschaften und liess sich daher auch von besonders kurzen Start und Landebahnen einsetzen 2 Die aus der SM 6000 entwickelte Model U beruhte weitgehend auf der gleichen Grundkonstruktion erhielt aber aus aerodynamischen Grunden zusatzliche Stummelflugel an denen das Hauptfahrwerk montiert war und an deren Enden die seitlichen Triebwerke sassen Durch die Umwandlung in einen Anderthalbdecker konnte man die Fahrwerkstrager einkurzen sowie auf die rumpfseitigen Tragflachenstreben und auf das Gestange der Triebwerksgondeln verzichten Hierdurch verbesserte sich das Stromungsprofil des Flugzeugs 5 Versionen Bearbeiten nbsp Der San Francisco Examiner erwarb eine werksneue Model U fur Geschaftsfluge Corman 6000 im Jahr 1929 von der Corman Aircraft Company ubernommener siebensitziger Prototyp der anschliessend umgebaut wurde SM 6000 Serienversion mit drei 215 PS 160 kW starken Motoren des Typs Lycoming R 680 ausgelegt fur zehn Passagiere und einen Piloten zehn gebaute Maschinen sowie einige vermutlich vier Vorserienflugzeuge 2 SM 6000 A die Version entstand aus dem nachtraglichen Umbau bereits ausgelieferter SM 6000 angeboten wurden zahlreiche vom Kunden wahlbare Detailverbesserungen darunter auch eine neue Kabinenauslegung zur gleichzeitigen Beforderung von Passagieren und Fracht 3 SM 6000 B Serienversion die ab Fruhjahr 1931 mit den verbesserten Standards der SM 6000 A ausgeliefert wurde Werkseitig angeboten wurden die SM 6000 B1 zur Beforderung von zehn Passagieren sowie die SM 6000 B2 mit einer Kabinenauslegung zur gleichzeitigen Beforderung von Fluggasten und Fracht Daneben fertigte Stinson Aircraft zwei Maschinen mit luxurioser Innenausstattung als Privatflugzeuge Insgesamt wurden 42 SM 6000 B gebaut 4 Model U ab 1932 angebotenen Serienversion auf Basis der SM 6000 B bzw Model T aber mit verlangerter Spannweite drei 240 PS 176 kW starken Motoren des Typs Lycoming R 680 BA und zusatzlichen Stummelflugeln an denen das Hauptfahrwerk die beiden seitlichen Triebwerke sowie die Tragflachenverstrebungen befestigt waren Insgesamt wurden 23 Model U gefertigt dazu zahlen ein Geschaftsreiseflugzeug und eine als Model U 1 bezeichnete Maschine mit Wright Motoren die Eastern Air Transport erhielt 5 C 91 Bezeichnung der USAAF fur eine SM 6000 A die im Jahr 1942 als militarisches Transportflugzeug requiriert wurde 7 Technische Daten BearbeitenKenngrosse Stinson SM 6000 B Model T 8 Stinson Model U 9 Besatzung 1 wahlweise 2 2Passagiere 10 10Lange 13 05 m 13 79 mSpannweite 18 29 m 20 17 m Tragflache 4 34 m Stummelflugel Hohe 3 65 m 3 81 mFlugelflache 45 52 m 47 75 m Tragflache 5 01 m Stummelflugel Leermasse 2572 kg 2825 kg bis 2857 kg abhangig von Kabinenausstattung max Startmasse 3901 kg 4218 kg bis 4264 kg abhangig von Kabinenausstattung max Zuladung 726 kg bei maximaler Tankfullung 1392 kg bis 1406 kg abhangig von Kabinenausstattung Reisegeschwindigkeit 185 km h zwei Triebwerke verkleidet ohne Radabdeckungen 196 km h alle Triebwerke und Rader verkleidet 198 km hHochstgeschwindigkeit 222 km h zwei Triebwerke verkleidet ohne Radabdeckungen 235 km h alle Triebwerke und Rader verkleidet 233 km hSteigrate 3 5 m s auf Meereshohe 4 5 m s auf Meereshohe Dienstgipfelhohe 4420 m 4420 mReichweite 789 km 708 km bis 804 km abhangig von Kabinenausstattung Tankgrosse 605 l 605 lTriebwerke drei Neunzylinder Sternmotoren des TypsLycoming R 680 mit einer Leistung von je 160 kW 215 PS drei Neunzylinder Sternmotoren des TypsLycoming R 680 BA mit einer Leistung von je 176 kW 240 PS Erhaltene Exemplare Bearbeiten nbsp Stinson SM 6000 B NC 11170Von der Model U blieben keine von der Stinson SM 6000 zwei Maschinen erhalten Die als siebente gefertigte SM 6000 B Seriennummer 5021 die am 10 Marz 1931 von der neu gegrundeten Century Air Lines bestellt und von dieser mit dem Kennzeichen NC 11153 in Dienst gestellt wurde American Airways kaufte dieses Unternehmen Anfang April 1932 auf und setzte die Maschine danach selbst bis etwa Ende 1934 ein Nach weiteren Besitzerwechseln und verschiedenen Umbauten darunter auch eine Umrustung zum Spruhflugzeug wurde im Jahr 1965 mit der originalgetreuen und lufttuchtigen Restaurierung des Flugzeugs begonnen Es gehort heute dem Golden Wings Flying Museum in Blaine Minnesota und tragt wieder die Bemalung der American Airways siehe Foto in der Infobox 10 4 Die neunte gefertigte SM 6000 B Seriennummer 5023 Kennzeichen NC 11170 die ebenfalls an Century Air Lines ausgeliefert und spater von American Airways ubernommen wurde gehort heute zum Bestand des privaten Luftfahrtmuseums Fantasy of Flight in Polk City Florida Auch dieses Flugzeug das im Jahr 1970 abgestellt in Alaska entdeckt wurde befindet sich wieder in einem lufttuchtigen Zustand 11 12 4 13 Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stinson SM 6000 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Flying Magazin 1 September 1960 Seite 39 a b c d e f g Air Transport Certificate ATC 335 7 10 30 STINSON AIR LINER SM 6000 a b Air Transport Certificate ATC 367 9 19 30 STINSON TRI MOTOR SM 6000 A a b c d Air Transport Certificate ATC 420 4 23 1931 Stinson Tri Motor SM 6000 B a b c American Aviation Historical Society Journal Al Hansen The Stinson Model U Trimotor of 1932 Ed Coates Civil Aircraft Photograph Collection National Airlines System Stinson U Tri Motor NC432M c n 9000 a b Aero Ausgabe 143 Jahrgang 1985 Umgerechnete Werte auf Basis der Quelle ATC 420 4 23 1931 Stinson Tri Motor SM 6000 B Umgerechnete Werte auf Basis der Quelle American Aviation Historical Society Journal Al Hansen The Stinson Model U Trimotor of 1932 Website of the Antique Airplane Association and the Airpower Museum Stinson SM 6000 B History of Stinson NC 11153 Fantasy of Flight Liste der Exponate The Ford Trimotors Stinson Trimotors NC11170 Flying Magazin Januar 1988Flugzeugtypen des Herstellers Stinson Aircraft Corporation ModellnummernSB 1 SM 1 SM 2 SM 3 SM 4 SM 5 SM 6 SM 7 SM 8 SM 9 SM 6000 Model A 1931 Model A 1933 Model L Model M Model O Model R Model S Model SR Model T Model U Model W Junior Model 74 O 49 L 1 Model 76 O 62 L 5 Model 105 Model 108NamenDetroiter Junior Reliant Sentinel Vigilant Voyager 105 Voyager 108 Transportflugzeuge Cargo des USAAS USAAC USAAF und der USAF bis 1962C 1 C 2 C 3 C 4 C 5 C 6 C 7 C 8 C 9 XC 10 Y1C 11 Y1C 12 Y1C 14 Y1C 15 C 16 Y1C 17 C 18 C 19 YC 20 C 21 Y1C 22 Y1C 23 Y1C 24 Y1C 25 C 26 C 27 C 28 C 29 YC 30 XC 31 C 32 C 33 C 34 XC 35 C 36 C 37 C 38 C 39 C 40 C 41 C 42 UC 43 XC 44 C 45 C 46 C 47 C 48 C 49 C 50 C 51 C 52 C 53 C 54 C 55 C 56 C 57 C 58 C 59 C 60 UC 61 C 62 C 63 C 64 C 65 C 66 UC 67 C 68 C 69 UC 70 UC 71 UC 72 C 73 C 74 C 75 C 76 C 77 UC 78 C 79 C 80 UC 81 C 82 UC 83 C 84 UC 85 C 86 C 87 C 88 C 89 C 90 C 91 UC 92 C 93 UC 94 UC 95 UC 96 C 97 C 98 XC 99 UC 100 UC 101 C 102 UC 103 C 104 XC 105 C 106 C 107 C 108 C 109 C 110 C 111 XC 112 XC 113 XC 114 XC 115 YC 116 C 117 C 118 C 119 XC 120 C 121A B ab C 121C YC 122 C 123 C 124 YC 125 LC 126 C 127 C 128 YC 129 C 130 C 131A C 131B C C 131D C 131E XC 132 C 133 YC 134 C 135 C 137 C 140 C 141 XC 142Siehe auch USN USMC Transportflugzeuge bis 1962 und US Transportflugzeuge seit 1962 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stinson SM 6000 amp oldid 235780054