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Felix Otto Skutsch 14 Januar 1861 in Konigshutte 19 Februar 1951 in Leipzig war ein deutscher Arzt und Gynakologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater Sanitatsrat Fedor Skutsch 1897 war Praktischer Arzt in Breslau Beide Eltern wie auch die Grosseltern waren Juden Felix Skutsch besuchte in Breslau das Maria Magdalenen Gymnasium wo er 1879 die Reifeprufung ablegte zusammen mit Siegfried Czapski Wilhelm Prausnitz und Richard Reitzenstein Anschliessend studierte er an den Universitaten in Breslau Leipzig und Freiburg Mit der Arbeit Die Lacerationen der Cervix uteri ihre Bedeutung und operative Behandlung promovierte er 1884 an der Breslauer Universitat Seine berufliche Tatigkeit begann Skutsch am 1 April 1884 an einer der altesten Universitatsfrauenkliniken Mitteleuropas in Jena als Assistenzarzt unter Bernhard Sigmund Schultze Ordinarius fur Geburtshilfe und Gynakologie dieser zahlte in seiner Zeit zu den fuhrenden Vertretern seines Fachs Auch wissenschaftlich von seinem Lehrherrn gefordert wurde Skutsch noch im gleichen Jahr dessen engster Mitarbeiter vergleichbar einem heutigen Oberarzt Im Dezember 1886 trat Skutsch zum christlichen Glauben uber und wurde evangelisch Schultze war einer der Taufzeugen 1 Die Beckenmessung an der lebenden Frau war der Titel seiner Arbeit mit der er sich unter Heinrich Braun 1887 habilitierte Nachdem er bis 1891 als Privatdozent an der Universitat Jena lehrte wurde er 1891 zum ausserordentlichen Professor ernannt Nach seiner Heirat im Jahre 1897 betrieb er neben seiner Lehrtatigkeit auch eine arztliche Privatpraxis Der Ehe mit Helene Friedenthal entstammten zwei Kinder Walther und Ilse die spater in die USA und nach England emigrierten Als Skutsch die erhoffte Nachfolge von Schultze als ordentlicher Professor und Direktor der Universitats Frauenklinik in Jena nicht zugesprochen bekam setzte er sich 1903 nach Leipzig ab Mit der Fursprache von Paul Zweifel Ordinarius fur Gynakologie und Geburtshilfe an der Universitat Leipzig und des Pathologen Heinrich Curschmann konnte sich Skutsch in Leipzig umhabilitieren Neben seiner Lehrtatigkeit an der Universitat unterhielt Skutsch eine umfangreiche Praxis als Frauenarzt Ausserdem leitete er ab 1908 eine Privatfrauenklinik 1923 wurde Skutsch dann auch an der Leipziger Universitat als ausserordentlicher Professor zugelassen 1925 erhielt er einen Lehrauftrag fur Theoretische Geburtshilfe Felix Skutsch war Grundungsmitglied der Deutschen Gesellschaft fur Gynakologie DGGG und 1913 bis 1923 Vorsitzender der Geburtshilflich Gynakologischen Gesellschaft in Leipzig In der Leipziger Volkshochschule hielt er popularwissenschaftliche Vortrage Die Massnahmen der nationalsozialistischen Machthaber gegen Juden trafen Skutsch dann in voller Harte Im September 1933 wurde ihm die Lehrberechtigung an der Universitat entzogen Es folgte die Beendigung der Tatigkeit von Kassenarzten nichtarischer Abstammung von der er 1936 betroffen wurde und 1938 dann das endgultige Berufsverbot judischer Arzte Vierte Verordnung zum Reichsburgergesetz vom 25 Juli 1938 Die Verordnung uber die Anmeldung des Vermogens von Juden ebenfalls aus dem Jahr 1938 fuhrte auch bei Skutsch in den nachsten Jahren zu drastischen Einschrankungen der Lebensfuhrung Eine ins Auge gefasste Emigration kam nicht mehr zustande Skutsch musste mehrmals umziehen wohnte zuletzt in einem Hinterhaus und wurde im Marz 1943 zusammen mit seiner Frau in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert Der bereits 82 jahrige Skutsch fand auf der Frauenstation des KZ Krankenhauses noch eine Beschaftigung als Arzt Er hielt sogar medizinische Vortrage die von den Lagerinsassen organisiert wurden Seine Frau starb im Lager Theresienstadt Anfang des Jahres 1944 Felix Skutsch wurde im Mai 1945 von sowjetischen Truppen befreit Er kehrte nach Leipzig zuruck Die Universitat Leipzig fuhrte ihn ab 1946 wieder als ausserordentlichen Professor 2 Vom Februar 1946 bis Marz 1947 wurde Skutsch kommissarisch beauftragt mit dem Unterricht und den Examensprufungen der Frauenheilkunde im Juli 1947 wurde er zum Professor ernannt Auch in Jena und Halle hielt Skutsch noch bis 1948 Gastvorlesungen Zur Vollendung seines 90 Lebensjahres fand unter grosser Anteilnahme eine Festveranstaltung im Horsaal der Universitats Frauenklinik in Leipzig statt 2014 wurde durch die Universitat Leipzig auf dem Leipziger Sudfriedhof eine Gedenktafel fur Skutsch errichtet 3 Werke BearbeitenWerke von Felix Skutsch im Katalog der Thuringer Universitats und Landesbibliothek Jena Geburtshilfliche Operationslehre Fur Studierende und Aerzte Jena 1901 Die Palpation der Bauch und Beckenorgane Leipzig 1891Literatur BearbeitenMeier Annerose Lebensschicksal und wissenschaftliches Werk des Gynakologen Felix Skutsch 1861 1951 Promotion Uni Leipzig 1995 DBE Deutsche Biographische Enzyklopadie Lambrecht Ronald Politische Entlassungen in der NS Zeit biographische Skizzen von Hochschullehrern der Universitat Leipzig Leipzig 2006 Jahresbericht 1879 des Gymnasiums St Maria Magdalena zu BreslauWeblinks BearbeitenPersonalien von Felix Skutsch in Ghetto Theresienstadt Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Felix Skutsch an der Universitat Leipzig Sommersemester 1906 bis Sommersemester 1914 Felix Skutsch im Professorenkatalog der Universitat LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Ingrid Kastner Der Frauenarzt Prof Dr med Felix Otto Skutsch In Arzteblatt Sachsen November 2013 abgerufen am 15 Dezember 2021 Ingrid Kastner Die Auswirkungen der nationalsozialistischen Personalpolitik auf die Medizinische Fakultat der Leipziger Universitat In Gunter Grau Peter Schneck Hrsg Akademische Karrieren im Dritten Reich Beitrage zur Personal und Berufungspolitik an Medizinischen Fakultaten Institut fur Geschichte der Medizin an der Charite Berlin 1993 ISBN 978 3 9803520 0 0 S 42 archive org abgerufen am 17 Dezember 2021 Diana Smikalla Gedenktafel fur Prof Dr med Felix Otto Skutsch In Arzteblatt Sachsen Januar 2015 abgerufen am 15 Dezember 2021 Normdaten Person GND 119381087 lobid OGND AKS LCCN no2018026605 VIAF 37725397 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Skutsch FelixALTERNATIVNAMEN Skutsch Felix OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und GynakologeGEBURTSDATUM 14 Januar 1861GEBURTSORT KonigshutteSTERBEDATUM 19 Februar 1951STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felix Skutsch amp oldid 219110799