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Der Felberturm auch Burgruine Felben oder Velben Kasten genannt liegt im Ortsteil Felben der Gemeinde Mittersill im Bezirk Zell am See im Pinzgaus im Bundesland Salzburg Museumstrasse 2 Der Turm gehorte zu einer der typischen kleinen Burganlagen im Pinzgau von denen ausser diesem nur mehr der Weyerturm in Bramberg am Wildkogel erhalten ist Die Burganlage selbst stand in der Ebene am Eingang zum Felbertal FelberturmAlternativname n Burgruine Felben Velben KastenStaat OsterreichOrt Gemeinde MittersillEntstehungszeit 12 JahrhundertBurgentyp OrtslageErhaltungszustand Turm restauriertGeographische Lage 47 17 N 12 30 O 47 277787 12 4919117 789 Koordinaten 47 16 40 N 12 29 30 9 OHohenlage 789 m u A Felberturm Land Salzburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Felberturm heute 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Turm wurde vermutlich in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts errichtet Hier war die Familie der Herren von Velben angesiedelt Heitfoch der Velber ist zwischen 1147 und 1194 urkundlich nachgewiesen Er war ein edelfreier Vasall der Grafen von Lechsgemund Mittersill Ulrich der Velber ist zwischen 1216 und 1232 nachweisbar er ist allerdings schon Ministeriale der Salzburger Erzbischofe die damals 1228 die Grafschaft Oberpinzgau erwarben Weitere Familienmitglieder sind Gebhard I Gebhart II und die Bruder Heinrich und Ekko von Velben Letzterer gab den halben Teil dieses Besitzes an Erzbischof Friedrich III Im Jahr darauf erhielt Heinrich seine verpfandete Halfte an der Burg in Kaprun zuruck musste zugleich auf den Felbenturm verzichten Die Herren von Felben waren auch Pfleger auf der Burg Mittersill Der Erzbischof verlieh den Turm bis 1351 an die Herren von Kuchl und dann wieder an Heinrich von Velben 1369 Dessen Witwe Dorothea geborene von Waldeck uberlebte noch zwei weitere Ehemanner Chalhosberger Lebenberger Nach ihrem Tod 1425 brach ein langwieriger Erbstreit aus den der Erzbischof Pilgrim II von Puchheim fur sich entscheiden konnte und das heimgefallene Lehen einzog Da in Mittersill die wesentlich wehrhaftere Burg zur Verfugung stand verlor der Felberturm seine Bedeutung als Wehranlage Der Turm wurde in der Folge als Leibgeding an verdiente Hofbeamte ausgegeben so an Georg Froschl 1454 Salzsieder in Reichenhall oder an den Hofmarschall Christoph Trauner 1469 Erzbischof Bernhard von Rohr liess den Turm zu einem Getreidespeicher daher auch die Bezeichnung Felberkasten umbauen Trotzdem wurde er gegen die Auflage das Dach instand zu halten weiterhin bewohnt Zu nennen sind der Silberkammerer Sebastian Silberbeck 1508 Georg Kopeindl 1539 der Kammerdiener Matheus Janschitz 1598 und der Hofumgelter Kellmuller 1640 Erzbischof Paris Lodron gab den Turm seinem Vizekanzler Volpert Motzl und wandelte den Besitz in ein Ritterlehen um Bis 1812 blieb der Turm im Besitz der Familie Motzl dann liess die Bayerische Regierung Salzburg war damals von den Bayern besetzt ihn versteigern 1813 und 1814 wurden im Turm Passionsspiele aufgefuhrt Der Mittersiller Braumeister Josef Dieck kaufte den Turm Von ihm erbten die Kinder des Alois Lohr Maria Joseph Johann und Mathias 1835 den Besitz 1837 kauften die Gastleute Anton und Maria Meilinger den Turm Auf diese folgten Anton 1844 Peter 1863 und Josef Meilinger 1868 Dessen Gattin Elise Meilinger verstarb 1898 Im Besitz folgten Georg und Anna Hotter Jakob Steger 1908 Margaret Rahn 1929 verheiratete Nindl Lorenz Nindl 1934 1936 wurde der Turm von der Marktgemeinde Mittersill erworben die auch heute noch Eigentumerin ist Auf dem Areal des Turmes befindet sich das Hauslegut Frostllehen das der Meierhof der Burg Kaprun war Von etwa 1850 an bis 1964 war der Felberturm eine dachlose Ruine Der alte Eingang in den Turm war nicht zu ebener Erde sondern nur uber eine einziehbare Leiter zu erreichen Fruher konnte man aufgrund der Tramstumpfe drei Stockwerke je vier Meter hoch unterscheiden Die Geschosse wurden durch Balkendecken getrennt Der Putz zeigt eine andere Geschosseinteilung die vermutlich beim Umbau in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts verandert wurde Die Fenster im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sind als Schiessscharten ausgebildet In der nordostlichen Ecke des Erdgeschosses befindet sich ein gotisches Spitzbogen Eingangstor Im ersten und zweiten Stock der ostlichen Mauer waren in der Mitte zwei Turoffnungen Gegen Norden sind Fensternischen mit Doppelbanken die einen Ausblick auf die Kirche von Mittersill erlauben Die Wohnraume die an dem grosseren Fensterformat erkennbar sind lagen im dritten und vierten Geschoss Es fanden sich keine gemauerten Kamine eventuell waren die damals verwendeten Kamine wie in alten Rauchhausern aus Holz 1606 war der Turm von einer Ringmauer umfangen nbsp Kirche im Ortsteil Felben und FelberturmFelberturm heute BearbeitenDer quadratische Turm mit einem Grundriss von 16 mal 16 Metern besitzt ein Fischgratenmauerwerk das aus Bachsteinen Schiefer und Gneisbrocken ausgefuhrt und mit einer Art Zement verbunden ist Die Ecken sind aus gut behauenen Ortsteinen gefertigt An der Nordseite ist noch der ehemalige Aufgang erkennbar Turen und Fenster wurden bei dem Umbau zum Heimatmuseum geandert auch das Mauerwerk ist aufgemauert worden um ein Auflager fur das Dach zu haben Seit dem 6 Juli 1969 ist im Turm das Heimatmuseum untergebracht 1 Das Felberturm Museum wurde 2020 generalsaniert und im Juli 2021 wieder eroffnet Im Erdgeschoss des Felberturms befindet sich die Ausstellung zum Thema Saumhandel Hier werden die uber die Tauern und die schicksalhaften Geschichten der Saumer lebendig und nach modernsten museumspadagogischen Gesichtspunkten dargestellt Gezeigt wird neben der Basisausrustung der Saumer auch eine besondere Wetterstation die Uberraschungen fur die Besucher bereithalt Im ersten Obergeschoss wird die Geschichte und Entwicklung Mittersills vom Bannmarkt bis zur Stadterhebung erklart Besonderer Bedeutung kommt dabei auch der Gerichtsbarkeit und dem Verhaltnis der Menschen zu den Obrigkeiten zu Historisch aufgearbeitet und filmisch dargestellt wird der einmalige Hexenprozess von Mittersill Eingegangen wird aber auch auf die Besonderheiten des Marktes Mittersill als fruhen Zentrums des Eisen und Lederhandwerks Bekannt ist Mittersill bis heute auch fur die Lebzelterei und seine hohe Dichte an gastlichen Wirtshausern und Herbergen Im angrenzenden Bauernhaus wird das Alltagsleben der Bauern die oftmals auch Saumer waren dargestellt Das ehemalige Schulgebaude aus dem Jahr 1609 dient als Vermittlungsraum und Spielwerkstatte Mehrzweckraum Der multifunktionale Mehrzweckraum im zweiten Obergeschoss des Felberturms kann fur Veranstaltungen aller Art gemietet werden Das historisch moderne Ambiente des Raumes verleiht Seminaren Lesungen Konzerten Hochzeits und Geburtstagsfeiern eine besondere Note und macht sie zu einem unvergesslichen Event Literatur BearbeitenFriederike Zaisberger amp Walter Schlegel Burgen und Schlosser in Salzburg Pongau Pinzgau Lungau Birken Reihe Wien 1978 ISBN 3 85030 037 4 Einzelnachweise Bearbeiten Homepage des Museums MittersillWeblinks BearbeitenHomepage der Gemeinde Mittersill Felberturm auf Wehrbauten at Felberturm auf Salzburgwiki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felberturm amp oldid 234885498