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Feh ist die Bezeichnung fur ein heraldisches Pelzwerk das seinen Namen von Eichhornchenfellen Handelssprache Feh erhalten hat Der Besatz wird gefeht blasoniert Zunftwappen der Kurschner 1895 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft des heraldischen Zeichens 2 Varianten und Tingierung 3 Liste der Feh Arten 4 Beispiele 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft des heraldischen Zeichens Bearbeiten nbsp Eisenhutlein nbsp Wolkenfeh Feh ist in der Heraldik nicht deutlich zuzuordnen und kann ein Heroldsbild eine gemeine Figur auch eine Schildteilung oder eine Tingierung sein Andere Bezeichnungen sind gemeine Feh Hutfeh aber auch Fellwerk In der deutschen franzosischen und englischen Heraldik wird es zum Pelzwerk gerechnet und gehort zu den alten heraldischen Elementen Wozu es gerechnet werden soll ist schon von vielen Heraldikern ohne endgultiges Ergebnis diskutiert worden In der Heraldik ist das Feh vor Kursch und Hermelin die haufigste Variante der Kategorie Pelzwerk Feh stellte ursprunglich die flachendeckend zusammengenahten kleinen Pelze dar nicht die des heimischen roten Europaischen Eichhornchens Sciurus vulgaris sondern das wertvolle Winterfell dessen ostlicher sibirischer Unterart mit blaugrauem Rucken und weisser Wamme Bauch Das Fellstuck selbst findet sich in abgerundeten und kantigen Formen Die erste Form heisst Wolkenfeh franzosisch vair antique das Zweitere speziell Eisenhutfeh engl u frz vair das Element heisst Eisenhutlein namentlich der militarischen Kopfbedeckung Eisenhut nachempfunden Daneben finden sich dann stilisiertere Formen Es finden sich aber verschieden andere Verwendungen der Fellstucke sodass sich neben dem eigentlichen Pelzwerk auch andere Wappenzeichen ergeben haben Die Darstellungen der Eichhornchenfelle abstrahierten dann zunehmend und wurden schlecht in ihrer Herkunft lesbar In der moderneren Heraldik ist Feh ein rein ornamentales Wappenelement nbsp Sciurus vulgaris im Winterfell nbsp Fehfelle nbsp Buntwerk Fehwamme nbsp Fehwamme als klerikales Kleidungsstuck Wintermozetta nbsp Wappen der Grafen von Oettingen Grafen von Oettingen Auf rot goldenem Eisenhutfeh ein blauer Herzschild das Ganze bedeckt mit einem silbernen Schragen Die Darstellung der Zurcher Wappenrolle von ca 1350 zeigt noch deutlich die technische Losung des Problems auf einem von Pelzwerk bespannten Schild einen Zierschild anzubringen indem dieser mit zwei Spangen montiert ist Dieselbe Methode am Hut als Helmzier 1 Varianten und Tingierung Bearbeiten nbsp Feh Eisenhutfeh in verschiedenen FarbenIn der Regel ist das Hutlein entsprechend seiner Herkunft in Silber in Blau dargestellt das ist das eigentliche Feh 1 Im Wappenschild entsteht durch reihenweise Aufteilung der Eindruck einer aufrechten blauen Form zwischen denen in Silber die gleiche Form kopfsteht Stehen die silbernen Formen spricht man von gesturzt Sturzfeh 4 Regelhaft ist die versetzte Anordnung in den Reihen stehen die Hutlein direkt ubereinander spricht man von Pfahlfeh 2 Ungesturzt und gesturzt je Reihe verwechselt ergibt Wechselfeh ein Zick Zack Muster im Pfahl Gegenfeh 3 Falls andere Tinkturen angewendet werden spricht man von gefeht bei der Beschreibung wird dann die Farbe die in der oberen linken Stelle des Schildes auftaucht zuerst genannt Buntfeh wird eine vielfarbige Ausfuhrung genannt In der englischen und franzosischen Heraldik spricht man von buntem Feh wenn die Tingierung vom Feh silber in Blau abweicht das Buntfeh wird als spezifisch deutsche heraldische Erscheinung gesehen Englisch stehen die Begriffe verrey und verry fur eine besondere Eisenhutlein Form erstere Bezeichnung gilt fur die normale silber blaue Variante und der zweite Begriff fur die grun gelbe oder gelb grune Tingierung andere Farben werden vairy of colours tingiert 5 6 2 Liste der Feh Arten BearbeitenDie Ausfuhrungen konnen neben den allgemein ublichen normalen Proportionen in Kleinfeh oder in Grossfeh im Wappenschild oder im Feld sein Eisenhutfeh Glockenfeh Buntfeh Spaltfeh Schmetterlingsfeh Kruckenfeh Kruckenpfahlfeh Sturzkruckenfeh Wechselkruckenfeh verschobene Kruckenfeh Lappenfeh Dornenfeh Wogenfeh Schuppenfeh verschobene Schuppenfeh Spickelfeh Spickelsturzfeh Sturzfeh Sturzgegenfeh Sturzpfahlfeh Wechselfeh Wechselgegenfeh Balkenfeh Wellensturzfeh Wolkenfeh Wolkenpfahlfeh Wolkengegenfeh Doppelwolkenfeh Zinnenfeh SchindelsturzfehWird ein Kreuz auf seinen Armen mit Feh belegt nennt es der Heraldiker Fehkreuz Geeignet ist das gemeine Kreuz mit Eisenhutlein belegt nbsp Gegenfeh nbsp Pfahlfeh nbsp Sturzfeh nbsp Wellensturzfeh nbsp Wolkenfeh nbsp Wechselfeh nbsp Kruckenfeh nbsp Kruckenpfahlfeh nbsp Altfeh die ursprungliche Form des FehsWird ein Fehelement Hut gespalten und mit zwei Farben tingiert spricht der Heraldiker von gespaltener Feh Hat die Regelmassigkeit der Hutleinanordnung einen Versatz ist es eine verschobene Feh Altfeh ist eine Abart in wellenformiger Anordnung der Feh Von Grossfeh spricht der Heraldiker wenn weniger als drei Pelzstucke im Schild oder Feld nebeneinander sind 3 Beispiele Bearbeiten nbsp Allmannshofen Gespalten vorne in Silber blaues Eisenhutfeh in drei Reihen hinten im Eisenhutschnitt gespalten von Gold und Rot nbsp Bailleul Nord Fehkreuz teilweise in verwechselten Farben nbsp Belfast oben ein Halbkeil in sechs Reihen Eisenhutfeh in Blau und Silber nbsp Belleville sur Vie abwechselnd Feh und rot tingiert nbsp Dieffenbach au Val Ein blauer Schild auf rot goldenem Eisenhutfeh das Ganze belegt mit einem silbernen Andreaskreuz nbsp Fleville devant Nancy Blauer Eisenhutfeh schildfullend nbsp Familie Forz mit Eisenhutfeh belegtes gemeines Kreuz nbsp Haseldorf Funfmal sparrenformig geteilt von Rot und Silber auf den silbernen Sparren belegt mit elf 6 4 1 gestellten mit der Spitze dem Sparrenscheitelpunkt zugewendeten blauen Eisenhutlein nbsp Hohenaltheim Wappenlowe halt Schild mit vier Eisenhuten nbsp Igersheim Zwei blaue Eisenhutchen nbsp IJzendijke Einziges Wappen in den Niederlanden das vollstandig aus Feh besteht nbsp Kollig Rotes Trierer Kreuz von Schragrechtsbalken mit blau silbernem Feh uberdeckt oben links eine blaue Wasserkanne nbsp Mertingen Hinten in drei Reihen Eisenhutchen von Blau und Silber nbsp Mottingen Oben in zwei Reihen Eisenhutfeh in Rot und Gold nbsp Montaigu Belegt mit Greif nbsp Montendre Kombination mit Wappenelementen von Harpedane und des benachbarten La Rochefoucauld nbsp Neresheim Schild von Gold und Rot geteilt belegt mit blauem Herzschild der oben auf eine Reihe roter unten auf eine Reihe gesturzter goldener Eisenhutchen stosst An den Herzschild stosst beiderseits je ein die Teilung uberdeckendes mit der Spitze nach aussen weisendes Eisenhutchen in verwechselten Farben Vgl Grafschaft Oettingen nbsp Padberg Silber und Blau als einreihige Wolkenfeh nbsp Petersaurach Gold und Rot mit zwei Eisenhuten in verwechselten Farben nbsp Schnaitsee Funfmal geteilt von Rot und silbernem Wolkenfeh in Blau nbsp Wadern Die Reichsherrschaft Dagstuhl ist durch zwolf goldene Eisenhute in Fehform in drei Streifen 5 4 3 vertreten nbsp Waldenburg Adler mit blau weiss gemusterten Federn rotem Schnabel roter Zunge und roten Krallen auf goldenem Schild nbsp Weiler im Allgau Schraggestellter WolkenfehWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Heraldisches Feh Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien verschiedene Pelzarten bei dr bernhard peterEinzelnachweise Bearbeiten vergl zum Thema der praktischen Herkunft der Wappenbilder auch Hans und Maria Ruegg Die Helmzier Vortrag vom 2 April 2004 am 777 Bott der Gilde der Zurcher Heraldiker Webseite h u m rueegg li abgerufen am 11 November 2009 Arthur Charles Fox Davies The Royal Arms A Complete Guide to Heraldry T G amp E C JACK London S 82 Fig 361 In Illustrated Atlas of Heraldic Terms heraldica org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feh Heraldik amp oldid 234679330