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Die Farnesischen Sammlungen sind bedeutende und bekannte Sammlungen von Kunstschatzen und Antiquitaten der Antike und der Renaissance die die Familie Farnese ab dem 16 Jahrhundert vor allem im Palazzo Farnese in Rom zusammentrug Der Farnesische Stier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufbau der Sammlung 1 2 Weitere Geschichte 2 Beruhmte Kunstwerke der Sammlungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufbau der Sammlung Bearbeiten Papst Paul III mit burgerlichem Namen Alessandro Farnese begrundete die Sammlung als er seiner Familie in einem Edikt die Erlaubnis fur Ausgrabungen und einen Exklusivanspruch auf dabei gefundene Skulpturen verlieh Ziel war seinen Hauptwohnsitz den Palazzo Farnese mit Kunstgegenstanden Stein und Marmor ausschmucken zu konnen Der Grundstock an Fundstucken wurde vor allem bei Grabungen in den romischen Caracalla Thermen in den 1540er Jahren gelegt Den weiteren Aufbau der Farnesischen Sammlungen betrieb besonders sein Enkel Kardinal Alessandro Farnese der Jungere ein bedeutender Kunstmazen Durch dessen Bemuhungen wuchsen sie auf uber 400 Skulpturen sowie weitere Kunstgegenstande Gemmen Gemalde Zeichnungen Bucher an Beratende Dienste leistete hierbei der Humanist Bibliothekar und Antiquar Fulvio Orsini Der Grossteil der Gegenstande befand sich als Dekoration im Palazzo Farnese in den Torbogen und Empfangsraumen auf den Innenhofen und im Garten zahlreiche weitere die fur weniger bedeutend gehalten wurden waren jedoch auch in weiteren Residenzen der Familie aufbewahrt Dies waren der Palazzo Farnese in Caprarola der Herzogspalast in Colorno sowie die Villa Madama die Villa Farnesina und die Farnesinischen Garten in Rom Paul III richtete 1545 fur seinen illegitimen Sohn Pier Luigi Farnese das Herzogtum Parma ein Die Mitglieder der von Pier Luigi begrundeten Linie der Herzoge von Parma sammelten ebenfalls zahlreiche Kunstschatze an Dafur konfiszierten sie unter anderem auch die Besitzstucke der Adeligen die an der Rebellion von 1611 beteiligt gewesen waren Gesammelt wurden die Stucke hauptsachlich im Palast von Colorno der Residenz der Herzoge von Parma Weitere Geschichte Bearbeiten Als das Geschlecht mit dem Tod Antonio Farneses im Jahr 1731 ausstarb wurde die Sammlung verstreut Ein Teil gelangte an den spanischen Konig Philipp V aus dem Hause der Bourbonen da dessen Ehefrau Elisabetta Farnese 1692 1766 Antonios Nichte und damit Erbin war Ihr altester Sohn Karl 1716 1788 der spater ab 1759 als Karl III ebenfalls Konig von Spanien wurde regierte von 1734 bis 1739 als Konig von Neapel und Sizilien Auf diesem Wege gelangten die Kunstwerke die zuvor im Besitz der Herzoge von Parma gewesen waren nach Neapel Karls dritter Sohn Ferdinand folgte ihm im italienischen Reich nach und erreichte nach langeren Kontroversen 1786 7 1 von Papst Pius VI dass auch die in Rom verbliebenen Kunstgegenstande der Farnese in den Palazzo Reale nach Neapel verbracht werden konnten Verantwortlich fur die Abwicklung dieses Transports waren der Landschaftsmaler Jakob Philipp Hackert sowie der Marchese Domenico Venuti von denen letzterer die Sammlung 1786 inventarisierte Dies war zuletzt in den Jahren 1767 und 1775 geschehen 1826 gelangten die Farnesischen Sammlungen an das Museo Archeologico Nazionale Archaologische Nationalmuseum Neapel das 1787 gegrundet worden war und in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche vormals private Kunstsammlungen zum Grundstock seiner Bestande machte nbsp Der Farnesische HerkulesBeruhmte Kunstwerke der Sammlungen Bearbeiten nbsp Nike Foto von Paolo Monti 1969Zu den wichtigsten Stucken der Farnesischen Sammlungen gehoren romische Kopien griechischer Kunstwerke die hauptsachlich in den Caracalla Thermen gefunden worden waren vor allem der 1546 ausgegrabene Farnesische Herkules Kopie mit Signatur des Glykon von Athen dessen Vorbild vermutlich eine Statue von Lysipp ist eine der beruhmtesten Skulpturen der Antike die das Bild des Herkules in der europaischen Vorstellungswelt festgeschrieben hat der 1545 ausgegrabene Farnesische Stier dessen Vorbild Apollonios von Tralleis und Tauriskos von Tralleis um 50 v Chr anfertigten Dieses Kunstwerk wird von Plinius dem Alteren in seiner Naturgeschichte erwahnt der Atlas Farnese die romische Kopie eines hellenistischen Originals die Tazza Farnese eine hellenistische SteinschneidearbeitIm Herzogspalast von Colorno befanden sich ausserdem zwei Kolossalstatuen aus Basalt die Herkules und Dionysus darstellen und die von Abt Francesco Bianchini nahe den Kaiserpalasten auf dem Palatin gefunden wurde Weitere Bestandteile der Sammlung sind Kunstwerke der Renaissance unter anderem von Tizian Raffael Michelangelo und El Greco sowie von Guglielmo della Porta dem Hofmaler der Farnese der auch den Farnesischen Herkules erganzte Andrea Mantegna und Sebastiano del Piombo Der Miniaturenmaler Giulio Clovio vermachte Alessandro Farnese dem Jungeren vor seinem Tod im Jahr 1577 401 Zeichnungen womit sich der Bestand an Blattern in der Sammlung mehr als verdoppelte im Jahre 1588 stammten lediglich 257 Blatter nicht von Clovio sondern von mindestens 17 verschiedenen anderen Kunstlern 2 Spater wurden jedoch zahlreiche von Clovio stammende Zeichnungen falschlicherweise beruhmteren Malern wie beispielsweise Michelangelo zugeschrieben Literatur BearbeitenArchivio Fotografico Pedicini Hrsg Le collezioni del Museo Nazionale di Napoli Band 2 Renata Cantilena La scultura greco romana le sculture antiche della collezione farnese le collezioni monetali le oreficerie la collezione glittica Le grandi collezioni dei musei italiani 1 2 De Luca Rom 1989 ISBN 88 7813 214 4 Christina Riebesell Die Sammlung des Kardinal Alessandro Farnese Ein Studio fur Kunstler und Gelehrte VCH Acta Humaniora Weinheim 1989 ISBN 3 527 17656 X Zugleich Hamburg Universitat Dissertation 1986 Steffi Oehmke Entwaffnende Liebe Zur Ikonologie von Herakles Omphale Bildern anhand der Gruppe Neapel Kopenhagen In Jahrbuch des Deutschen Archaologischen Instituts Bd 115 2000 ISSN 0931 7007 S 147 198 bes S 150 f teilweise online bei Google Books Carlo Gasparri Hrsg La collezione Farnese Electa Neapel 2009 ISBN 978 88 510 0601 3 the national archaeological museum of naples guide Electa Neapel 2009 ISBN 978 88 510 0590 0 S 1 Reprint der Ausgabe 2009 ebenda 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Steffi Oehmke Entwaffnende Liebe Zur Ikonologie von Herakles Omphale Bildern anhand der Gruppe Neapel Kopenhagen In Jahrbuch des Deutschen Archaologischen Instituts Bd 115 2000 S 147 198 hier S 150 gibt 1786 an der Fuhrer des Archaologischen Museums Neapel Ausgabe 2011 S 18 nennt 1787 als Jahr der Erlaubnis Alexander Perrig Cellini als Zeichner oder Die Wiederkehr seiner in Paris hinterlassenen Blatter In Alessandro Nova Anna Schreurs Hrsg Benvenuto Cellini Kunst und Kunsttheorie im 16 Jahrhundert Bohlau Koln u a 2003 ISBN 3 412 11002 7 S 125 160 hier S 130 online bei Google Books Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farnesische Sammlungen amp oldid 224944038