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Dieser Artikel beschreibt den Film Fanny und Alexander Zum gleichnamigen Musical siehe Fanny und Alexander Musical Fanny und Alexander Originaltitel Fanny och Alexander ist ein schwedisch franzosisch deutsches Filmdrama von Ingmar Bergman aus dem Jahr 1982 Die internationale Co Produktion Bergmans letzter offizieller Kinofilm wurde in einer dreistundigen Kinofassung und einer funfeinhalbstundigen Fernsehfassung gezeigt FilmTitel Fanny und AlexanderOriginaltitel Fanny och AlexanderProduktionsland Schweden Frankreich DeutschlandOriginalsprache SchwedischErscheinungsjahr 1982Lange Kinofassung 188 Minuten TV Fassung 326 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Ingmar BergmanDrehbuch Ingmar BergmanProduktion Jorn DonnerMusik Daniel BellKamera Sven NykvistSchnitt Sylvia IngemarssonBesetzungFamilie Ekdahl Bertil Guve Alexander Ekdahl Pernilla Allwin Fanny Ekdahl Allan Edwall Oscar Ekdahl Ewa Froling Emilie Ekdahl Gunn Wallgren Helena Ekdahl Jarl Kulle Gustav Adolf Ekdahl Mona Malm Alma Gustavs Frau Borje Ahlstedt Carl Ekdahl Christina Schollin Lydia Carls Frau Pernilla August Maj Majlis Granlund Fraulein Vega Svea Holst Fraulein Ester Kabi Laretei Tante Anna am KlavierBischofs Haushalt Jan Malmsjo Bischof Edvard Vergerus Kerstin Tidelius Henrietta Vergerus Marianne Aminoff Blenda Vergerus Harriet Andersson Justina Hans Henrik Lerfeldt Elsa BergiusWeitere Figuren Erland Josephson Isak Jacobi Mats Bergman Aron Retzinsky Stina Ekblad Ismael Retzinsky Gunnar Bjornstrand Filip Landahl Theaterschauspieler Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Rezeption 4 Auszeichnungen Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenErzahlt wird ein Ausschnitt aus dem Leben der grossburgerlichen Familie Ekdahl im Schweden des fruhen 20 Jahrhunderts Familienoberhaupt ist die Grossmutter Helena aus deren Ehe mit ihrem verstorbenen Mann drei Sohne hervorgegangen sind Oscar Gustav Adolf und Carl Oscar leitet das sich im Familienbesitz befindende Theater an dem auch seine viel jungere Frau Emilie spielt Sie haben zwei Kinder Fanny und Alexander Wahrend einer Probe bricht Oscar zusammen er stirbt kurz darauf betrauert von seiner jungen Frau Sie findet Trost bei Bischof Vergerus den sie schliesslich heiratet Alexander dem sein toter Vater in regelmassigen Abstanden erscheint ist mit der Entscheidung seiner Mutter nicht einverstanden Emilie zieht mit ihren beiden Kindern in Vergerus Residenz wo er mit seiner Mutter Schwester und einer bettlagerigen Tante lebt Vergerus bittet Emilie dass sie zum Einzug nicht nur ihre sondern auch die weltliche Habe ihrer Kinder hinter sich lassen moge Emilie Fanny und Alexander leiden bald unter der Strenge und Askese in der ihr Mann und seine Verwandten leben Die Geschwister werden wiederholt eingeschlossen Alexander korperlich gezuchtigt nachdem er behauptet hat die erste Frau des Bischofs und deren Kinder seien bei der Flucht vor ihm ums Leben gekommen Als Emilie trotz einer neuen Schwangerschaft die Scheidung erbittet droht ihr der Bischof mit dem Entzug des Sorgerechts ihrer leiblichen Kinder Isak ein Freund der Familie Ekdahl und fruherer Geliebter von Grossmutter Helena entfuhrt Fanny und Alexander aus dem Domizil des Bischofs und bringt die beiden in seinem Haus unter Emilie will ebenfalls fliehen und verabreicht Vergerus ein Schlafmittel Nachts begegnet Alexander in Isaks Haus dessen Neffen Ismael der Alexander mit seinen hasserfullten Gedanken gegen seinen Stiefvater konfrontiert In dieser Nacht bricht in der Wohnung der Familie Vergerus ein Feuer aus nachdem die bettlagerige Tante eine Petroleumlampe umgestossen hat Der Bischof kommt bei dem Brand ums Leben Emilie kehrt mit ihren Kindern in den Schoss der Familie Ekdahl zuruck wo sie ihr drittes Kind zur Welt bringt Gustav Adolf der selbst gerade Vater geworden ist halt anlasslich der Feier eine Lobrede auf das Leben das man wegen seiner Kurze geniessen solle Alexander erscheint sein verstorbener Stiefvater der ankundigt ihn von nun an regelmassig heimzusuchen Schliesslich eroffnet Emilie ihrer Schwiegermutter Helena dass sie ein neues Stuck einspielen und dafur Helena als Mitwirkende gewinnen mochte Helena beginnt aus dem geplanten Stuck August Strindbergs Ein Traumspiel vorzulesen Alles kann geschehen alles ist moglich und wahrscheinlich Zeit und Raum existieren nicht Hintergrund BearbeitenFanny und Alexander war Bergmans erster in Schweden gedrehter Film seit seinem Fortgang nach Deutschland 1976 Er entstand zwischen September 1981 und Marz 1982 in den Filmhuset studios des Schwedischen Filminstituts in Stockholm mit einem Budget von 35 Millionen Schwedischen Kronen 1982 etwa 14 Millionen Deutsche Mark 1 Die Entscheidung des Instituts den Film zu einem grossen Teil mitzufinanzieren stiess wegen der angeblichen Benachteiligung anderer Regisseure und deren Projekte auf Kritik 2 3 Bergman hatte im Vorfeld angekundigt dass dies sein letzter Kinofilm sein wurde Trotz der Mitwirkung vieler seiner Stammschauspieler wie Erland Josephson Harriet Andersson und in einer kleinen Rolle Gunnar Bjornstrand fehlen auch eine Reihe wichtiger Darsteller wie Liv Ullmann die die Mutter Emilie spielen sollte und Max von Sydow der fur die Rolle des Vergerus vorgesehen war Ullmann drehte jedoch gerade in Norwegen den Fernsehmehrteiler Jenny Mit von Sydow konnte man sich nicht uber sein Honorar einigen 3 2 In seiner Filmmusik setzte Komponist Daniel Bell unter anderem auf Musik von Frans Helmerson Marianne Jacobs Frederic Chopin Benjamin Britten und Robert Schumann Der Film lief in einer dreistundigen Fassung am 17 Dezember 1982 in den schwedischen Kinos am 8 Oktober 1983 in der Bundesrepublik Deutschland und am 21 Dezember 1984 in der DDR an 4 5 Die von Beginn an auf eine langere Laufzeit von 5 Stunden konzipierte TV Fassung 6 startete exakt ein Jahr spater am 17 Dezember 1983 in Schweden und wurde zwischen dem 30 Dezember 1984 und dem 6 Januar 1985 im ZDF erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt 3 1984 veroffentlichte Bergman den Dokumentarfilm Das Fanny und Alexander Dokument uber die Entstehung des Films Darin zeigte er unter anderem Gunnar Bjornstrands Kampf am Drehort gegen seine Alzheimer Krankheit Obwohl von Bjornstrand selbst freigegeben musste diese Passage spater auf Druck seiner Witwe entfernt werden 7 Rezeption BearbeitenQuelle BewertungRotten Tomatoes Kritiker 100 8 Metacritic Kritiker 100 100 9 So oft das Stuck auch schon gespielt sein mag Man sieht es gerne wieder freut sich uber kleine Variationen des Vertrauten erkennt vielleicht sogar einige neue Markierungslinien und Positionsfeuer in den hermetischen Landschaften der Imagination Wie ein Schlossherr fuhrt Bergman uns noch einmal durch seine Welt spielt alle seine Leitmotive an ausgefuhrt von vielen seiner Lieblingsschauspieler ein Wandgemalde wie er es selber nennt ein episches Wunschkonzert fur die Bergman Gemeinde ein Film der unendlich viel Geduld erfordert der immer dichter und spannender wird der manchmal aber auch durch den feudalistischen Gestus seines Schopfers eine Art von Unbehagen provoziert Hans C Blumenberg Die Zeit 10 Bergmans Abrechnung mit dem scheinbar Vergangenen seine Erinnerung an gluckliche und angstvolle Momente der Kindheit ist nicht weniger bitter und scharfsichtig als in fruheren Werken hat hier jedoch die Form eines prachtigen sinnlichen und detailverliebten Schauspiels das nicht zufallig im Theatermilieu angesiedelt ist Viele Motive und Stile sind miteinander zu einem filmischen Fresko verwoben Verweise auf Strindberg und Shakespeare satirische Ansatze wie in Fellinis Amarcord eine an Bunuel erinnernde Logik des Traums und der Fantasie und immer wieder Bergmans alte Leidenschaft fur metaphysische und religiose Sinnfragen die gekurzte Kinofassung weist einige dramaturgische Bruche auf lasst aber die Brillanz der Inszenierung und der Schauspieler dennoch eindrucksvoll zur Geltung kommen Lexikon des internationalen Films 5 2012 veranstaltete die Filmzeitschrift FLM unter 50 Kritikern und Filmwissenschaftlern eine Wahl zum besten schwedischen Film aller Zeiten bei der Fanny und Alexander als die am hochsten platzierte Regiearbeit Bergmans Platz 5 belegte 11 Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1983 Guldbagge Bester Film Beste Regie und Bester Hauptdarsteller Jarl Kulle 1983 FIPRESCI Preis bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 1983 Los Angeles Film Critics Association Awards Bester fremdsprachiger Film und Beste Kamera 1983 National Board of Review Award Bester fremdsprachiger Film 1983 New York Film Critics Circle Awards Beste Regie und Bester fremdsprachiger Film 1984 Oscar Bester fremdsprachiger Film Beste Kamera Beste Ausstattung Anna Asp und Susanne Lingheim und Beste Kostumgestaltung Marik Vos Lundh 1984 Cesar Bester auslandischer Film 1984 British Academy Film Award Beste Kamera 1984 David di Donatello Bester auslandischer Film Beste auslandische Regie und Bestes auslandisches Drehbuch 1984 Golden Globe Award Bester fremdsprachiger Film 1984 Nastro d Argento Beste auslandische Filmregie 1984 Syndicat Francais de la Critique de Cinema Bester auslandischer FilmWeblinks BearbeitenFanny und Alexander in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Wahrungsumrechnung laut dem Pacific Exchange Rate Service der University of British Columbia a b Fanny und Alexander auf der Seite der Ingmar Bergman Stiftung abgerufen am 21 Juli 2012 a b c Hauke Lange Fuchs Ingmar Bergman Seine Filme sein Leben Heyne Munchen 1988 S 253 262 und S 307 309 Fanny und Alexander auf der Seite der Swedish Film Database abgerufen am 21 Juli 2012 a b Fanny und Alexander im Lexikon des internationalen Films 326 Minuten laut der Webseite der Ingmar Bergman Foundation 340 Minuten laut Hauke Lange Fuchs Ingmar Bergman Seine Filme sein Leben Heyne Munchen 1988 S 309 Die Differenz in den Angaben ergibt sich aus der unterschiedlichen Bildfrequenz von 24 fps Bildern pro Sekunde fur Kinofilme und 25 fps fur Fernsehausstrahlungen in Westeuropa siehe PAL Format Ein 340 Minuten langer Kinofilm bringt es deshalb bei einer TV Ausstrahlung in Europa nur auf 326 Minuten Laufzeit 340 24 25 326 Ingmar Bergman Bilder Kiepenheuer und Witsch Koln 1991 ISBN 3 462 02133 8 S 279 280 Fanny und Alexander In Rotten Tomatoes Fandango abgerufen am 29 November 2022 englisch 41 erfasste Kritiken Fanny und Alexander In Metacritic Fandom abgerufen am 7 Februar 2023 englisch 8 erfasste Kritiken Am Abend der Gaukler in Die Zeit Nr 38 vom 16 September 1983 abgerufen am 1 September 2012 Korkarlen utsedd till basta film bei svd se 30 August 2012 abgerufen am 9 September 2014 Filme von Ingmar Bergman Kris Es regnet auf unsere Liebe Schiff nach Indialand Musik im Dunkeln Hafenstadt Gefangnis Durst An die Freude Menschenjagd Einen Sommer lang Sehnsucht der Frauen Die Zeit mit Monika Abend der Gaukler Lektion in Liebe Frauentraume Das Lacheln einer Sommernacht Das siebente Siegel Wilde Erdbeeren Nahe dem Leben Das Gesicht Die Jungfrauenquelle Das Teufelsauge Wie in einem Spiegel Licht im Winter Das Schweigen Ach diese Frauen Persona Die Stunde des Wolfs Schande Der Ritus Passion Bericht uber Faro The Touch Schreie und Flustern Szenen einer Ehe Die Zauberflote Von Angesicht zu Angesicht Das Schlangenei Herbstsonate Faro Dokument 1979 Aus dem Leben der Marionetten Fanny und Alexander Nach der Probe Das Fanny und Alexander Dokument Die Gesegneten Dabei Ein Clown Bildmakarna Sarabande Normdaten Werk GND 4153681 2 lobid OGND AKS VIAF 316751648 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fanny und Alexander amp oldid 233749562