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Fanny Tarnow eigentl Franziska Christiane Johanna Friederike Tarnow 17 Dezember 1779 in Gustrow 20 Juni 1862 1 in Dessau Pseudonyme Fanny F T war eine deutsche Schriftstellerin und Ubersetzerin Portrat Fanny Tarnow von Friederike Hasse in Dresden 1820 21 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenFanny Tarnow war das erste Kind des Juristen und Stadtsekretars in Gustrow Johann David Tarnow und dessen Frau Amalie Justine geb von Holstein Sie wuchs in vermogenden und vornehmen Kreisen auf zu denen auch der Grossvater mutterlicherseits gehorte der verwitwete mecklenburgische Landrat Franz Heinrich von Holstein der 1755 den Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich mitunterzeichnet hatte Nach einem Sturz aus dem zweiten Stock war sie seit ihrem vierten Lebensjahr gehbehindert und setzte sich dadurch von Altersgenossinnen ab Bis zu ihrem 13 Lebensjahr 1792 wohnte sie bei Wilhelmine von le Fort geb von Barner 1771 1841 2 einer Cousine ihrer Mutter in Mollenhagen Privat erzogen zog sie sich in die Welt der Literatur zuruck Biographen schildern sie in dieser Lebensphase als launisches verzogenes und zugleich romantisch schwarmerisches Madchen Ihr Vater hatte wahrend ihrer Jugendzeit seine Stellung gekundigt und sich als Besitzer von Gut Amalienhof und spater auch Pachter von Dalkendorf selbststandig gemacht Als diese Unternehmung scheiterte und das Familienvermogen verloren war musste die Familie nach Neubukow umziehen wo David Tarnow eine Anstellung finden konnte Fanny Tarnow wurde Erzieherin zunachst in der Familie von Schmiterlow in Neparmitz auf Rugen vier Jahre spater bei von Both auf Rohlstorff Von dieser Anstellung aus begann sie 1805 in verschiedenen Journalen anonym zu veroffentlichen darunter Rezensionen Aufsatze und weitere literarische Arbeiten Sie begann ferner sich mit griechischen Klassikern zu beschaftigen und sich selbst Erzahlungen zurechtzulegen Ab 1807 war sie vermittelt an einen Cousin des Herrn von Both als Erzieherin in Wismar tatig wo sie im Haushalt eines Witwers auch reprasentative Aufgaben ubernahm Danach wechselte sie in die Beschaftigung eines Herrn Johann Andreas Muller auf Rankendorf bis sie diese Stelle 1812 aufgab um ihre kranke Mutter zu pflegen Bis zu deren Tod 1815 lebte sie darum wieder in Neubukow In der Zeit zwischen 1805 und 1812 hatte sie zahlreiche Kontakte zu literarischen Kreisen geknupft unter anderem zu Friedrich Rochlitz Julius Eduard Hitzig Friedrich de la Motte Fouque Rosa Maria Assing Rahel und Karl August Varnhagen von Ense Von Juli 1816 bis 1818 kam sie bei ihrer Jugendfreundin Charlotte Henschel in Petersburg unter Deren bescheidene Verhaltnisse waren fur sie enttauschend sie konnte allerdings Umgang mit Friedrich Maximilian Klinger August Kotzebue und dem Grafen Jacob Johann Sievers pflegen Ihre Moglichkeiten der Publikation waren in Russland allerdings extrem beschrankt sodass sie nach ungefahr einem Jahr wieder nach Deutschland zuruckkehrte Auch die nachsten Stationen waren nur vorubergehend In Berlin fand sie Zugang zu den literarischen Salons und lernte E T A Hoffmann und andere literarische Grossen kennen Schon bald zog sie aber mit der Ziehtochter Julius Hitzigs um deren Erziehung sie sich kummerte zu ihrer Schwester nach Lubeck wo sie sich ebenfalls nicht wohlfuhlte und nach Hamburg weiterzog Dort leitete sie mit der Schriftstellerin Amalie Schoppe eine Erziehungsanstalt fur Madchen uberwarf sich aber schon bald mit Schoppe Im Fruhjahr 1820 zog sie uber Dresden in das nahegelegene Schandau 1821 22 war sie Gesellschafterin bei Ulrike Charlotte Auguste von Quandt 1774 1839 geb Baumgarten die in Dresden mit dem preussischen Kriegsrat Johann Gottfried von Quandt 1831 verheiratet war den Winter in Berlin zu verbringen pflegte und mit Tarnow nach Frankfurt am Main reiste 3 In Helmina von Chezy fand Tarnow eine Vertraute es kam aber bald zum Bruch und zur Feindschaft zwischen den beiden Mit weiteren Freunden darunter Elisa von der Recke Ludwig Tieck Christoph August Tiedge und der Grafin Egloffstein konnte sie hingegen gut auskommen Fanny Tarnow verlor durch eine Krankheit vorubergehend ihre Sehkraft Freunde besorgten daraufhin eine Auswahlausgabe ihrer Schriften auf Subskriptionsbasis die ihr 5000 Taler einbrachte Diese Lage missfiel Tarnow allerdings weshalb sie 1829 von Schandau und Dresden nach Weissenfels zog wo ihre Schwester Betty lebte In Weissenfels erholten sich ihre Augen Seither pflegte sie wieder gesellschaftlichen Umgang und war vor allem als Ubersetzerin aus dem Englischen und Franzosischen tatig Mitte der 1830er Jahre freundete sie sich mit Louise von Francois an Anonym verfasste sie das Werk Zwei Jahre in Petersburg das allgemeine Anerkennung fand Betty verliess Weissenfels allerdings schliesslich sodass auch Fanny sich wieder auf Reisen nach Berlin Leipzig und Dresden begab Ab 1841 lebte die gebrechliche Fanny in Dessau wo sie starb nbsp Ruhestatte von Fanny von Tarnow Neuer Begrabnisplatz in Dessau Werke Bearbeiten anonym Alwine von Rosen in Journal fur deutsche Frauen 1805 und 1806 Thekla Jahr unbekannt Natalie Ein Beitrag zur Geschichte des weiblichen Herzens 1812 Thorilde von Adlerstein oder Frauenherz und Frauengluck Eine Erzahlung aus der grossen Welt 1816 Madchenherz und Madchengluck Erzahlungen fur Gebildete 1817 Kleine Erzahlungen 1817 Briefe auf einer Reise nach Petersburg an Freunde geschrieben 1819 Digitalisat aus dem Bestand des Leibniz Instituts fur Ost und Sudosteuropaforschung in Mitarbeit fur Herausgeberin Amalie Schoppe Erzahlungen 1820 Lilien Erzahlungen 4 Bande 1821 25 Enthalten in Banden 1 und 2 Erinnerungen aus Franziskas Leben Edle Minne Eudoria Glaubensansichten Erinnerungen aus dem Leben eines schwedischen Grafen Treue und Dankbarkeit Sidoniens Witwenjahre nach dem Franzosischen frei bearbeitet 2 Teile 1822 Lebensbilder 2 Bande 1824 Die Spanier auf Fuhnen Historisches Schauspiel 1827 Ausgewahlte Schriften 15 Bande 1830 Zwei Jahre in Petersburg Aus den Papieren eines alten Diplomaten 1833 Erzahlungen und Novellen fremde und eigene 2 Teile 1833 Reseda 1837 Spiegelbilder 1837 Gallerie weiblicher Nationalbilder 2 Teile 1838 Deutschland Frankreich Russland Schweden Spanien Gesammelte Erzahlungen 4 Bande 1840 42 Heinrich von England und seine Sohne Eine alte Sage neu erzahlt 2 Teile 1842Literatur BearbeitenMonika Stranakova Es ist hier vieles ganz anders als man bei uns glaubt Fanny Tarnows Reise nach St Petersburg In Christina Ujma Wege in die Moderne Reiseliteratur von Schriftstellerinnen und Schriftstellern des Vormarz Bielefeld 2009 ISBN 978 3 89528 728 2 S 229 242 Birgit Wagenbaur Die Pathologie der Liebe Literarische Weiblichkeitsentwurfe um 1800 Erich Schmidt Berlin 1996 Geschlechterdifferenz amp Literatur Band 4 ISBN 3 503 03732 2 Amely Bolte Fanny Tarnow ein Lebensbild 1865 Digitalisat Max Mendheim Tarnow Fanny In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 399 402 Adolf Thimme Fanny Tarnow Eine Skizze ihres Lebens nach neu erschlossenen Quellen In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 91 1927 S 257 278 Volltext der Landesbibliothek Mecklenburg Vorpommern Carola L Gottzmann Petra Horner Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St Petersburgs De Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 019338 1 S 1264 1268 Reinhard Rosler Ich gelte fur eins der geistreichsten Weiber unseres Zeitalters Die Schriftstellerin Fanny Tarnow in Mecklenburg und anderswo In Martin Guntau Hrsg Mecklenburger im Ausland Historische Skizzen zum leben und Wirken von Mecklenburgern in ihrer Heimat und in der Ferne Edition Temmen Bremen 2001 ISBN 3 86108 772 3 S 62 68 Einzelnachweise Bearbeiten Sterbedatum nicht 4 Juli 1862 Vgl Landesbibliographie MV Sie war seit 23 April 1790 mit Friedrich Heinrich von le Fort 1762 1833 Gutsbesitzer auf Mollenhagen Ghzgl meckl strel Kammerherr verheiratet Rahel Varnhagen von Ense an Amalia von Gontard 24 Juni 1828 In Rahel Ein Buch des Andenkens fur ihre Freunde Hrsg v Barbara Hahn Wallstein Gottingen 2011 Bd 5 S 203 Von Paris aus subskribierte Ulrike von Quandt nicht zu verwechseln mit Bianca Clara von Quandt 1790 1862 seit Juni 1819 mit dem Kunstsammler Johann Gottlob von Quandt auf die Auswahl aus Fanny Tarnow s Werken Bd 1 Focke Leipzig 1830 S XXV Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Fanny Tarnow Quellen und Volltexte Literatur von und uber Fanny Tarnow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Fanny Tarnow in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur uber Fanny Tarnow in der Landesbibliographie MV Bucher von und uber Fanny Tarnow in der Staatsbibliothek zu Berlin und Briefe Tarnows in Bibliotheken und ArchivenNormdaten Person GND 118837052 lobid OGND AKS LCCN no2002059378 VIAF 10642959 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tarnow FannyALTERNATIVNAMEN Tarnow Franziska Christiane Johanna Friederike vollstandiger Name Fanny Pseudonym F T Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutsche SchriftstellerinGEBURTSDATUM 17 Dezember 1779GEBURTSORT GustrowSTERBEDATUM 20 Juni 1862STERBEORT Dessau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fanny Tarnow amp oldid 232965454