www.wikidata.de-de.nina.az
Fajsz war der Sohn von Jutas Arpads viertem Sohn Er war gemass dem Senioratsprinzip von 948 bis 955 ungarischer Grossfurst Kende Fajsz Lithographie von Josef Kriehuber nach einer Zeichnung von Moritz von Schwind um 1828Reliefdarstellung des Fajsz in FajszHerrschaft BearbeitenUber das Leben des Arpaden Fajsz sind nur die Ereignisse wahrend seiner kurzen aber fur den weiteren Verlauf der ungarischen Geschichte nachhaltigen Herrschaft von 948 bis 955 uberliefert Als Hauptquelle gilt Anonymus der um 1190 als Chronist und Notar Belas III wirkte Der ostfrankische Konig Otto I unterwarf zwischen 946 und 950 Bohmen Boleslav Herzog von Bohmen fugte sich der Oberherrschaft des Ottonen und zahlte ihm bis zu seinem Tod 972 jahrlich Tribute Bereits 951 gelang es Otto erfolgreich Oberitalien zu erobern der verwitwete ostfrankische Konig ehelichte bald darauf die ehemalige Konigin von Italien Adelheid und herrschte seitdem auch als Konig von Italien Damit verloren die Ungarn einerseits wichtige Verbundete andererseits ihre Aufmarschgebiete fur ihre Raubzuge in das Ost oder Westfrankenreich Denn bis zu seiner Unterwerfung duldete Boleslav I die ungarischen Heereszuge durch Bohmen ebenso gestattete seit 942 der ehemalige italienische Konig Hugo von Arles den Ungarn den Durchzug durch seine Gebiete Otto I verwehrte dagegen energisch den Ungarn ihre Beutezuge gen Westen und Fajsz erhielt deswegen nur noch Tribute aus Byzanz und Bulgarien die allerdings nicht mehr die materiellen Bedurfnisse des Grossfursten der Stammesfursten und des bewaffneten Gefolges abdeckten Die ungarische Oberschicht befand sich deshalb in einer existentiellen Krise und musste neue Moglichkeiten zur Sicherung ihrer Macht finden Bereits 948 entsandte Fajsz Karchas Bulcsu den dritthochsten ungarischen Wurdentrager und Tormas 935 975 einen Urenkel Arpads nach Konstantinopel um einen Friedensvertrag mit Byzanz abzuschliessen Bulcsu und Tormas wurden vom Kaiser Konstantin VII Porphyrogennetos getauft ersterer erhielt den Titel Patrizier letztere bekam die Bezeichnung Freund zuerkannt Die Bekehrung der Ungarn zum Christentum erfolgte jedoch nicht nur aus religiosen sondern auch aus politischen Grunden da Byzanz einen starken Verbundeten gegen die Bulgaren benotigte Infolge der erfolgreich ausgefuhrten Uberfalle des bayrischen Herzogs Heinrich des jungeren Bruders von Otto I auf Westungarn sah sich Fajsz gezwungen den fur funf Jahre geschlossenen Friedensvertrag mit Byzanz zu erneuern Aus diesem Grund reiste im Jahr 953 der zweithochste Wurdentrager der Ungarn der Gyula wahrscheinlich Furst Zombor um 960 Harkas Sohn nach Byzanz um einerseits den Friedensvertrag zu erneuern andererseits die Bekehrung der Ungarn nach griechischen Ritus voranzutreiben Der Vertrag wurde erneuert der Gyula liess sich vom Kaiser taufen und Byzanz entsandte weitere griechische oder slawische Priester nach Ungarn Die rasch voranschreitende Bekehrung der Ungarn zum orthodoxen Christentum geriet aber schon 954 ins Stocken da die Aufstandischen im ostfrankischen Reich um Liudolf von Schwaben Sohn Ottos I und Konrad den Roten Schwiegersohn Ottos I die Ungarn um Hilfe gegen ihren Konig baten Bereits ein Jahr spater leiteten bayrische Adlige das west ungarische Heer unter Bulcsus Fuhrung ins ostfrankische Reich Allerdings besiegte am 10 August 955 das ostfrankische Heer die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg und die ungarischen Befehlshaber Bulcsu Lel und Sur wurden wenig spater in Regensburg hingerichtet Infolge der Niederlage auf dem Lechfeld wurde in Ungarn noch im Jahr 955 eine politische Wende eingeleitet Fajsz der wahrscheinlich selbst das orthodoxe Christentum angenommen hatte wurde fur die Niederlage politisch verantwortlich gemacht und als Grossfurst der Ungarn durch Zoltans Sohn Taksony ersetzt Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt Seine Familie und seine Gefolgschaft aber auch die des Bulcsus des Lels und des Surs wurden von jeglicher politischen Macht verdrangt so dass seit 955 nur noch die Nachkommen Tarhos Arpads zweitaltesten Sohnes und vor allem die Nachkommen Zoltans Arpads jungsten Sohnes die politische Macht in Ungarn ausubten Konstantin VII stellte nach den von Otto I erhaltenen Informationen uber das Ausmass der ungarischen Niederlage samtliche Tributzahlungen ein Er musste seit 957 der Grossfurstin Olga Tribute leisten und leitete die Bekehrung der Kiewer Rus zum orthodoxen Christentum ein Die neuen Machthaber Ungarns wandten sich von Byzanz ab und suchten den Ausgleich mit dem ostfrankischen Reich Die Nachkommen Arpads Bearbeitenaus Gyorgy Gyorffy Konig Stephan der Heilige S 54 in Klammern griechische Bezeichnung Arpad Levente Liuntika Tarhos Tarkatzu Tevel Tebeli Tormas Termatzu Ullo Jelech Tas Tases Jutas Jutotza Fajsz Fales Zolta Zaltasz Taksony Taksis Geza Djevutscha Vajk Istvan Stephan siehe auch Stammliste der ArpadenLiteratur BearbeitenGyorgy Gyorffy Konig Stephan der Heilige ubersetzt von Marika Knopp Corvina Verlag Budapest 1988 ISBN 963 13 2182 7Helmut Beumann Die Ottonen Verlag W Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 4 Auflage 1997 ISBN 3 17 014802 8Johannes Thurn Hans Hrsg Ioannis Scylitzae Synopsis historiarum Corpus fontium historiae Byzantinae Series Berolinensis 5 Berlin 1973 S 239 gr Konstantinos Moravcsik Gyula Hrsg De administrando imperio Magyar gorog tanulmanyok 29 Budapest 1949 Kap 40 45 65Madgearu Alexandru The Mission of Hierotheos Location and Significance in Byzantinoslavica Revue International des Etudes Byzantines 2008 119 138VorgangerAmtNachfolgerZoltan bzw SzabolcsGrossfurst von Ungarn 948 955TaksonyPersonendatenNAME FajszKURZBESCHREIBUNG Grossfurst von UngarnGEBURTSDATUM 10 JahrhundertSTERBEDATUM 10 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fajsz amp oldid 230361864