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Die Bahnstrecke Effretikon Hinwil im Kanton Zurich in der Schweiz wurde 1876 von der Eisenbahngesellschaft Effretikon Pfaffikon Hinwiel EH in Betrieb genommen Die 22 124 km lange Bahnstrecke fuhrt von Effretikon uber Wetzikon nach Hinwil und wird auch als Kempttalbahn bezeichnet Oft wird auch von der Effretikon Pfaffikon Hinwil Bahn gesprochen Durch die alten Schreibweisen der Ortschaften Hinwil als Hinwiel und Hinwyl sowie Kempttal als Kemptthal sind verschiedene Schreibweisen der Bezeichnung im Umlauf Effretikon HinwilStrecke der Bahnstrecke Effretikon HinwilStreckennummer BAV 753 Effretikon Hinwil Fahrplanfeld 753 Effretikon Wetzikon 740 Wetzikon Hinwil Streckenlange 22 5 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Stromsystem 15 kV 16 7 Hz Legende von Zurich S 3 S 8 S 11 S 12von Wettingen uber Flughafen Zurich Kloten S 7 S 240 0 Effretikonnach Winterthur S 7 S 8 S 11 S 12 S 244 4 Illnau8 0 Fehraltorf11 3 Pfaffikon ZH15 7 KemptenWildbachbrucke 85 m18 1 von Zurich uber Uster S 5 S 14 S 1518 1 Wetzikon Endpunkt S 318 1 nach Rapperswil S 5 S 1522 5 von Uerikon22 5 Hinwil Endpunkt S 14nach Bauma DVZO Karte von 1872 mit den verschiedenen Linienfuhrungsvorschlagen gebaut wurde der grun eingezeichnete Vorschlag Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Baugeschichte 1 3 Die ersten Jahre 1 4 NOB und SBB 1 5 S Bahn Zurich 2 Die Eisenbahngesellschaft Effretikon Pfaffikon Hinwiel EH 2 1 Dampflokomotiven 2 2 Aktionare 2 3 Defizite 2 4 Verkauf an die NOB 3 Hochbauten 3 1 Bahnhof Illnau 3 2 Bahnhof Hinwil 4 Entwicklung der Anzahl Personenzuge 5 Siehe auch 6 Quellen 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Am 8 November 1865 fand in Pfaffikon eine Versammlung statt Gegrundet wurde dabei ein Bahnkomitee fur den Bau einer Eisenbahn von Effretikon uber Illnau Fehraltorf Pfaffikon Kempten ZH Hinwil und Durnten nach Wald in Hinwil war eine Abzweigung nach Bubikon vorgesehen Dem Initiativkomitee gehorten unter anderem an Kantonsrat Bietenholz aus Pfaffikon 1831 1900 Statthalter Frick aus Pfaffikon 1828 1885 Gerichtsschreiber Hasler aus Pfaffikon 1814 1873 Gerichtsprasident Strehler aus Pfaffikon 1817 1874 Forstmeister Wilhelm Friedrich Hertenstein aus Fehraltorf 1825 1888 Gerichtschreiber Meili aus Hinwil 1816 1878 der spatere Prasident der EisenbahngesellschaftZu dieser Zeit bestanden schon die Bahnstrecken Zurich Winterthur und Zurich Uster Rapperswil Diese erschlossen aber nicht die grosseren Ortschaften Pfaffikon Hinwil und Wald Der damaligen Zeit entsprechend wurden die verschiedensten Linienvarianten vorgeschlagen Am Ende konnte sich die Linienfuhrung von Effretikon uber Illnau Pfaffikon Wetzikon und Hinwil durchsetzen Die Gemeinde Wald stieg aus dem Projekt aus als die Vereinigten Schweizerbahnen VSB einen fur sie gunstigen Vorschlag fur einen Anschluss an das Bahnnetz machten sehr zum Missfallen der Schweizerischen Nordostbahn NOB Der daraus entstandene Abschnitt Ruti Wald ist nun ein Abschnitt der Tosstalbahn Ebenso war die Einfuhrung in den Bahnhof Effretikon sehr umstritten Wahrend die einen den Anschluss so gebaut haben wollten dass direkte Zuge in Richtung Winterthur moglich waren zogen andere die spater gebaute Einfuhrung in Richtung Zurich vor Beide Stadte sprachen sich fur eine Kostenbeteiligung von 400 000 Franken aus Zurich stellte aber die Bedingung dass in Effretikon eine Abzweigstation gebaut werden musse Die Konzession fur den Bau der Strecke wurde am 16 Dezember 1871 erteilt Am 29 Mai 1873 beschloss die Generalversammlung in Pfaffikon die Grundung einer Aktiengesellschaft zum Bau der Bahnstrecke von Effretikon nach Hinwil uber Wetzikon Baugeschichte Bearbeiten nbsp Belastungsprobe der Wildbachbrucke bei Wetzikon im Jahre 1875 nbsp Bahnhof Pfaffikon 1876Die Ausfuhrung des Projekts wurde an die Ingenieure der NOB vergeben die auch als Generalunternehmer auftrat Der Bau der Strecke begann im Jahre 1873 mit der Erfassung der topografischen Daten Die Inbetriebnahme war fur den 1 Mai 1876 vorgesehen doch das Unwetter vom 11 bis 13 Juni 1875 machte diese Plane zunichte Etliche Fliessgewasser traten uber die Ufer und verschiedene Hangrutsche beschadigten die im Entstehen begriffene Bahnstrecke Die Erdarbeiten und Kunstbauten konnten trotzdem im Dezember 1875 beendet werden In den ersten Monaten des Jahres 1876 erfolgte die Verlegung der Gleise und der Innenausbau der Stationen Die Anpassungen an den Bahnhofen in Effretikon und Wetzikon konnten erst kurz vor der Eroffnung abgeschlossen werden Insgesamt wurden 50 4 Hektaren Land enteignet Beim Bau wurden 412 000 Kubikmeter Aushub bewegt und Schienen mit einem Gesamtgewicht von 1309 Tonnen verbaut Diese verlegte man auf 12 240 Hartholzschwellen und 16 400 Weichholzschwellen Die Baukosten waren auf 3 2 Millionen Franken geschatzt worden die mit einem Aktienkapital von 2 556 000 Franken Aktionare siehe unten und einem Darlehen in Form von Obligationen der NOB aufgebracht wurden Die geschatzten Baukosten wurden leicht uberschritten am Ende kostete der Bau der Eisenbahnstrecke ca 3 3 Millionen Franken Die ersten Jahre Bearbeiten Am 3 Mai 1876 wurde der Betrieb der Strecke der Schweizerischen Nordostbahn ubertragen Wegen der Auslagerung der Betriebsfuhrung und der Zahlung von Gebuhren fur die Mitbenutzung der Bahnhofe Effretikon und Wetzikon konnte nur im ersten Halbjahr 1877 ein positives Ergebnis erzielt werden In den folgenden drei Jahren erwirtschaftete die Bahngesellschaft nicht einmal die Betriebskosten Aus diesem Grund waren Fahrplankurzungen unumganglich Wegen der hohen Fixkosten und der Mindereinnahmen wirkten sich diese Massnahmen sogar defizitsteigernd aus So belief sich das Defizit der Bahngesellschaft im Jahr 1885 auf nicht weniger als 450 530 Franken und dies bei einem Aktienkapital von 2 556 000 Franken Aufgrund der stetig anwachsenden Defizits ubernahm die NOB die Bahnstrecke per 1 Januar 1886 NOB und SBB Bearbeiten Uber die 16 Jahre unter der Fuhrung der NOB gibt es nicht viel zu berichten ausser dass am 1 Juni 1901 der Bahnhof Hinwil nach der Eroffnung der Uerikon Bauma Bahn zum Durchgangsbahnhof wurde Infolge der Verstaatlichung der NOB ging die Strecke am 1 Januar 1902 in den Besitz der Schweizerischen Bundesbahnen uber Diese setzte nach der Einfuhrung der Nebenbahn Dampflokomotive Eb 3 5 in den Jahren 1911 bis 1916 vor allem diese Tenderlokomotive ein Der Kohlemangel wahrend des Zweiten Weltkriegs fuhrte zum Beschluss die Strecke zu elektrifizieren Nicht einmal ein Jahr spater am 6 Mai 1944 wurde der durchgehende elektrische Betrieb aufgenommen Die Elektrifizierung musste kriegsbedingt mit einfachsten Mitteln durchgefuhrt werden So wurden 442 Holzmasten aber nur 50 Masten aus Schleuderbeton und ganze 10 Metallmasten verbaut Nur die Hauptgleise erhielten einen Fahrdraht aus 85 mm Kupfer wahrend uber den Nebengleisen ein Fahrdraht aus 80 mm verzinktem Stahldraht verwendet wurde Zudem rustete man die ganze Strecke mit modernen elektrischen Stellwerken aus Den Eroffnungszug zog eine Ae 3 6 I Lokomotive Dieser Lokomotivtyp war bis zum Auftauchen der modernen Pendelzugen wie der RABDe 12 12 und RBe 4 4 Ende der 1960er Jahre sehr oft auf dieser Strecke anzutreffen Am 12 September 1982 kam es zu einem schweren Unfall Auf einem mit Schranken gesicherten Bahnubergang in Pfaffikon wurde ein Car aus Deutschland von einem Regionalzug erfasst Die Schranken waren damals noch handbedient und an diesem Nachmittag waren sie aufgrund der Verspatung des Zuges bereits irrtumlich wieder geoffnet worden Insgesamt starben 39 Passagiere des Busses davon 18 Ehepaare 43 Kinder aus Schonaich wurden zu Vollwaisen 1 Hauptartikel Eisenbahnunfall von Pfaffikon ZH nbsp S3 zwischen Illnau und FehraltorfS Bahn Zurich Bearbeiten Die Eroffnung der S Bahn Zurich am 27 Mai 1990 hatte zur Folge dass Personenzuge nicht mehr durchgehend uber die gesamte Strecke verkehren So fuhrt zwischen Effretikon und Wetzikon die S3 zwischen Wetzikon und Hinwil die S14 Wahrend in der Anfangsphase auf der S 3 vor allem die Mirages Pendelzuge eingesetzt wurden werden auf ihr nun auch die doppelstockigen S Bahn Pendelzuge Re 450 eingesetzt die von Anfang an auf der S 14 im Einsatz waren Die S 14 wurde als Erprobungsstrecke der neuen Doppelstockzuge der Serien RABe 514 und RABe 511 verwendet Auf der S 14 fanden sich 2012 alle Baureihen der S Bahn Doppelstockzuge mit Schwergewicht auf den RABe 514 heute Stand 2019 werden jedoch planmassig wieder ausschliesslich DPZ eingesetzt Die Eisenbahngesellschaft Effretikon Pfaffikon Hinwiel EH BearbeitenWahrend der Betrieb von Anfang an in den Handen der NOB lag war fur den Betrieb eigenes Rollmaterial angeschafft worden 3 Tenderlokomotiven zu je 200 PS Betriebsnummer 188 190 2 Gepackwagen 3 Personenwagen II Klasse 7 Personenwagen III Klasse 25 offene Guterwagen 20 gedeckte GuterwagenDampflokomotiven Bearbeiten Bei den Dampflokomotiven handelt es sich um 2 2 gekuppelte Tenderlokomotiven Sie wurden von der Maschinenfabrik Winterthur gefertigt hatten ein Gesamtgewicht von 25 600 kg eine Lange uber Puffer von 7 620 m und erreichten eine Hochstgeschwindigkeit von 55 km h Sie hatten die Fabriknummer 98 100 und wurden gemass dem Nummerierungsschema der NOB mit den Nummern 188 190 in Betrieb genommen 1879 anderte man die Nummern in 241 243 und im Jahre 1895 in 441 443 Bei den SBB erhielten sie die Nummern E 2 2 80996 80998 Zwischen 1914 und 1916 wurden die Dampflokomotiven ausrangiert Aktionare Bearbeiten Folgende Liste soll Auskunft uber die Beteiligung der einzelnen Aktionare an der Bahnstrecke geben Eigner Anteil in FrankenKanton Zurich Nordostbahn Pfaffikon Stadt Zurich Hinwil Wetzikon Kempten Fehraltorf Illnau Russikon Private 1 106 000 500 000 200 000 200 000 180 000 130 000 100 000 100 000 14 000 26 000Der Kantonsanteil betrug 30 der Baukosten oder 50 000 Franken je gebauter Bahnkilometer So stand zusammen mit den ausgegebenen Obligationen ein Kapital von 3 676 000 Franken zur Verfugung Der Finanzbedarf fur den Bau der Strecke war mit 3 200 000 Franken berechnet worden Der Betrag der durch den Kanton Zurich bezahlt wurde richtete sich auf den effektiven Baupreis von rund 3 3 Millionen Franken aus Die Anteil der Gemeinde Illnau besteht aus 95 000 Franken der Gemeinde und 5 000 Franken von zwei auswartigen Burgern Ware der Gemeindeanteil nicht zustande gekommen hatte die Bahnstation nicht gebaut werden konnen Defizite Bearbeiten Die Gesellschaft konnte nie einen positiven Jahresabschluss vorweisen Bereits Ende 1878 war der Reservefond aufgebraucht Einen Grossteil des Defizites machte die funfprozentige Verzinsung des Obligationsdarlehens der NOB in der Hohe von 1 1 Millionen Franken aus Jahr Betrag in Franken1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 7557 84 418 75 146 148 519 186 887 232 862 263 939 325 780 364 128 405 530Verkauf an die NOB Bearbeiten Da sich beim Verkauf der Strecke schon die Ubernahme der NOB durch den Bund abzeichnete verzichteten die Gemeinden auf ihren Aktienanteil von rund 2 5 Millionen Franken So setzte sich der Kaufpreis fur die NOB aus dem Obligationendarlehen welches sie verlor sowie dem aufgelaufenen Defizit von 1 42 Millionen zusammen Die NOB erhielt also fur 2 52 Millionen Franken eine Strecke deren Baukosten 3 3 Millionen betragen hatten Hochbauten BearbeitenBei dem Bau wurden 185 Brucken und Wasserdurchlasse angelegt Davon waren sieben grossere Brucken mit Eisenunterbau wobei die Brucke uber den Wildbach bei Wetzikon mit 87 Metern die langste war Es wurden funf Stationen und 26 Bahnwarterhauschen angelegt In den Bahnhofen Effretikon und Wetzikon wurden die bestehenden Bahnhofe der NOB nach Gleisanpassungen mitbenutzt wofur Gebuhren fallig waren Die Bahnhofe Illnau Fehraltorf Pfaffikon und Hinwil entstanden nach den Entwurfen von H Gmelin dies jeweils in Fachwerkausfuhrung mit einseitig angebautem holzernem Guterschuppen Bahnhof Illnau Bearbeiten Dieser Bahnhof ware fast nicht gebaut worden da sich die Gemeinde uber den Standort des Bahnhofes zerstritten hatte und erst in letzter Minute die notwendige Geldmittel bewilligte nbsp Bahnhof Illnau 1997 nbsp Bahnhof Illnau 2016Bahnhof Hinwil Bearbeiten Die Bahnanlagen wurden durch den Bau der UeBB im Jahre 1901 den Erfordernissen eines Durchgangsbahnhofes angepasst nbsp Bahnhof Hinwil 1877 nbsp Bahnhof Hinwil 1902 mit Zugen der NOB und UeBB nbsp Bahnhof Hinwil 1965Entwicklung der Anzahl Personenzuge BearbeitenJahr Anzahl Zuge Bemerkungen1876 10 Zuge Eroffnungsangebot1879 8 Zuge Sommer1879 6 Zuge Winter1943 14 Zuge Dampfzuge kriegsbedingte Kurzungen wegen Kohlemangel nicht enthalten1944 24 Zuge elektrische Zugforderung1976 32 Zuge 16 Zugpaare1982 46 Zuge Taktfahrplan Mo Fr 23 Zugpaare1990 68 Zuge Einfuhrung S Bahn S 32006 68 Zuge 34 Zugpaare S 3Siehe auch BearbeitenListe der Schweizer EisenbahngesellschaftenQuellen BearbeitenFestschrift zum 100 JahrjubilaumEinzelnachweise Bearbeiten Vor 25 Jahren Die Katastrophe verandert Schonaich Memento vom 12 Januar 2009 im Internet Archive Stuttgarter Zeitung vom 1 September 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Effretikon Hinwil amp oldid 234342545