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Der Furstliche Park Inzigkofen auch Furstliche Anlagen Inzigkofen genannt ist ein Landschaftsgarten aus der Romantik mit kulturhistorisch bedeutsamer Gartenarchitektur Der Park wurde 1811 bis 1829 in der heute baden wurttembergischen Gemeinde Inzigkofen westlich der hohenzollerischen Kreisstadt Sigmaringen zu beiden Seiten der Donau angelegt 1 Veranlasst hatte dies Furstin Amalie Zephyrine die auch Prinzessin von Paris und Retterin des Hauses Hohenzollern genannt wurde Das 25 Hektar grosse Parkgelande ist im Besitz des Furstenhauses Hohenzollern und wird seit Jahren in ehrenamtlicher Arbeit durch die Mitglieder der Ortsgruppe Inzigkofen des Schwabischen Albvereins betreut Teufelsbrucke im Park von der Eremitage aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Sehenswurdigkeiten 1 1 Amalienfelsen 1 1 1 Panoramablick und Lindenallee auf dem Amalienfelsen 1 2 Denkmal fur Furst Friedrich III von Salm Kyrburg 1 3 Bootslande und Donausteg 1 3 1 Hangebrucke 1 4 Aussichtspunkt zu Felsen und Donauauen 1 5 Teufelsbrucke 1 6 Kanzele 1 7 Grotten und Felsentor 1 8 Felsdach Inzigkofen 1 9 Meinradskapelle 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseSehenswurdigkeiten BearbeitenAmalienfelsen Bearbeiten nbsp Der Amalienfelsen unterhalb des Parks Hauptartikel Amalienfelsen Der 28 6 Meter uber dem Wasserspiegel der Donau aufragende Felsen erinnert mit den grossen Eisenlettern Andenken an Amalie Zephyrine 1841 sowie dem Allianzwappen der Furstenhauser Hohenzollern Sigmaringen und Salm Kyrburg an die Schopferin des Inzigkofer Landschaftsparks die Sigmaringer Furstin Amalie Zephyrine 1760 1841 eine geborene Prinzessin von Salm Kyrburg und ihren Ehemann Furst Anton Aloys von Hohenzollern Sigmaringen 1762 1831 Mit der romantischen Felspartie verbindet sich die Sage dass sich Amalie Zephyrine von hier auf einem Schimmel aus Liebeskummer in die Fluten der Donau gesturzt habe Tatsachlich starb sie am 17 Oktober 1841 im fur damalige Zeiten hohen Alter von 81 Jahren in dem fur sie nach dem Wegzug aus Inzigkofen errichteten Schlossle am Leopoldsplatz Sigmaringen 2 Panoramablick und Lindenallee auf dem Amalienfelsen Bearbeiten nbsp Lindenallee nbsp Blick vom Amalienfelsen auf Donau und HangebruckeAn den steil uber die Donau aufragenden Amalienfelsen schliesst sich ein etwa zwei Hektar grosser sanft nach Sudosten abfallender Hohenzug an Der Zugang zu dieser Anhohe ist wahlweise uber einen in weitem Bogen verlaufenden moderat ansteigenden Spaziergang langs des Sudhangs oder aber auch durch eine steile Felspartie auf der Sudwestseite moglich Besondere Attraktionen auf der Anhohe sind zum einen der uber den gesamten vorderen Park und zur Eremitage reichende Panoramablick von der steilen Hangkante des Amalienfelsens hoch uber der Donau und zum anderen die langgezogene Lindenallee auf der Kuppe des Hohenzugs die beim Abstieg den Blick exakt auf den Turm der Wallfahrtskirche St Peter und Paul in Laiz frei gibt Im Gegensatz zur heutigen Verbuschung stand die Lindenallee ursprunglich ganzlich frei und nur die steileren Hangpartien waren mit Geholzgruppen bepflanzt 2 Denkmal fur Furst Friedrich III von Salm Kyrburg Bearbeiten nbsp Denkmal fur Furst Friedrich III von Salm KyrburgDas auf einem 4 5 Meter hohen Jurakalk Felsen am ostlichen Rande der furstlichen Anlagen errichtete schlichte Sandstein Denkmal erinnert an den Lieblingsbruder von Furstin Amalie Zephyrine Furst Friedrich III von Salm Kyrburg 1745 1794 der in der Franzosischen Revolution am 23 Juli 1794 in Paris guillotiniert wurde Amalie Zephyrine hielt ihm uber seinen Tod hinaus die Treue und errichtete zunachst in Paris und sodann in den 1820er Jahren im Inzigkofer Park sehr personliche Statten des Gedenkens und der Trauer Vom mit Zierstrauchern und Baumen bepflanzten und mit einer Ruhebank ausgestatteten Denkmalhugel eroffnet sich der Blick auf die Kirche von Laiz und das Schloss Sigmaringen Das Denkmal wurde nach seinem Abgang nach alteren Beschreibungen und Zeitzeugenerinnerungen 1998 rekonstruiert 2 Bootslande und Donausteg Bearbeiten nbsp Die kolorierte Postkarte aus dem Jahr 1905 zeigt den Amalienfelsen mit Inschrift und Wappen und die jenseits der Donau gelegene Eremitage mit der Meinradskapelle Die Donau ist der zentrale Bezugspunkt der Inzigkofer Anlagen die sich zu beiden Seiten des Flusses erstrecken Markiert durch eine hoch aufragende Schiffssaule und Ruhebanke bestand zwischen Sud und Nordufer an der hier besonders breiten Flusspartie im 19 Jahrhundert eine durch ein Seil gesicherte Fahrverbindung die zusammen mit auf Bild und Fotomotiven haufig wiedergegebenen Booten die besondere Attraktion des Ubersetzens bot 1940 errichtete eine in Inzigkofen einquartierte Pioniereinheit der Wehrmacht einen holzernen Steg uber die Donau der bis zu seiner Zerstorung durch ein Hochwasser 1953 von den Parkbesuchern viel begangen wurde Holzpfahle im Donauwasser erinnern bis heute an diese verloren gegangene Verbindung zwischen den beiden Ufern des Parks 2 Hangebrucke Bearbeiten nbsp Fussgangerhangebrucke 2019 Einen Holzsteg uber die Donau 1940 von einer Pioniereinheit oberhalb des Amalienfelsens gebaut riss am 27 Juni 1953 ein Hochwasser weg Als Ersatz zur Anbindung das nordlichen Parkteils errichtete ein Schweizer Unternehmen fur 665 000 Euro eine Fussgangerhangebrucke Diese wurde im Marz 2019 im Beisein des baden wurttembergischen Ministerprasidenten Winfried Kretschmann eingeweiht 3 Aussichtspunkt zu Felsen und Donauauen Bearbeiten Der Anstieg von der Bootslande entlang des Steilhangs auf der rechten Donauseite bis zur Teufelsbrucke und daruber hinaus bis auf die Hochebene fuhrt uber aufwendig errichtete und zu unterhaltende Wanderwege mit einer Vielzahl von Stufen durch mit Gelander gesicherte Felspartien uber Treppenkonstruktionen sowie auf Stutzmauern ruhenden Wegstucken wobei als Baumaterial in fruheren Zeiten Kalktuff heutzutage dagegen mitunter Beton verwendet wird Immer wieder bieten sich unvermittelt Ausblicke auf die Eremitage die tief unten vorbeistromende Donau auf den Nickhof auf die Wiesen und Auen entlang des Flusses und auf die umgebenden Felsformationen im Durchbruchstal der Donau Banke laden zum Verweilen zum Ausruhen nach dem Anstieg zum Geniessen der abwechslungsreichen Aussicht ein 2 Teufelsbrucke Bearbeiten nbsp Die Teufelsbrucke uber die Holl SchluchtEine der markantesten Sehenswurdigkeiten in den Furstlichen Anlagen ist die Teufelsbrucke die eine Lange von 21 5 Metern eine Schlucht die 19 5 Meter tiefe Holl uberquert Die bei der Erweiterung des Parks nach Westen 1843 konstruierte Holzbrucke wurde 1895 durch eine geschwungene Betonkonstruktion mit auf und absteigenden Treppen ersetzt Die Brucke deren Benennung wohl auf die Schweiz Begeisterung der Romantik zuruckgeht und von der echten Teufelsbrucke beim Gotthardpass abgeleitet ist wird alsbald mit einer Sage ausgeschmuckt wonach der Baumeister den ihm bei der Bruckenkonstruktion hilfreichen Teufel bei der Einforderung des Lohns zu uberlisten vermochte Nach dem Passieren der Brucke verlasst man die Schlucht durch einen vier Meter langen kunstlichen Felstunnel Die unterhalb der Brucke liegende Holl war in den fruhen Tagen durch eine Treppen und Steganlage die Himmelsleiter begehbar 2 Kanzele Bearbeiten nbsp Aussicht vom KanzeleEinen besonderen Panoramablick bietet sich vom Kanzele dem Scheitel eines 20 Meter hohen Felsvorsprungs uber der Donau die hier maandrierend durch ein weites Wiesental die Degernau fliesst Bei Hochwasser zumal nach der Schneeschmelze im Fruhjahr verwandelt sich die Talaue in eine Seenlandschaft Der Ausblick reicht weit uber die Degernau hinweg auf bewaldete Hange und Anhohen bis zur Ruine Gebrochen Gutenstein dem kegelformigen mit Buchen bestandenen Tiergartle und ganz am Horizont bis zum Lenzenfelsen 790 m u NN auf halber Strecke nach Beuron Die Westausrichtung des mit Gelandern abgesicherten Aussichtsfelsens lasst zumal den Sonnenuntergang zu einem besonderen Erlebnis werden und bietet damit eine romantische Naturbegegnung wie sie in den Landschaftsgarten des 18 und 19 Jahrhunderts vielfach befordert wurde 2 Grotten und Felsentor Bearbeiten nbsp Die prahistorische Nebelhohle im Steilufer zur Donau nbsp FelsentorDer romantischen Partie des Parks sind die Inzigkofer Grotten die Felsuberhange und ein gewaltiges Felsentor zuzurechnen die der Wanderer auf einem Treppenweg beim steilen Abstieg vom Kanzele erreicht Erwahnenswert ist die Nebelhohle eine mehr als funf Meter hohe und uber zehn Meter tiefe Felsengrotte die wahrend der Nutzung Inzigkofens als Sommersitz durch Erbprinz Karl Anton und seine junge Familie in den 1840er Jahren mit Tischen und Holzbanken mobliert und mit altertumlichen holzernen Waffen entlang den Felswanden ausstaffiert war Zum Abschluss von Jagden wurde hier die Strecke das erlegte Wild aufgereiht und verblasen Die Felsformationen sind Auswaschungen von Massenkalken die aus Schwammriffen im tropisch warmen Weissjurameer vor ca 150 Millionen Jahren organisch entstanden sind Die Auswaschungen und die gesamte Tallandschaft wurden dabei von der Schmeie ausgeformt deren Bett die Donau nach der Risseiszeit hier ubernommen hat 2 Felsdach Inzigkofen Bearbeiten Bei archaologischen Untersuchungen im unterhalb des Nickhofs gelegenen Felsdach Inzigkofen 1938 durch Eduard Peters und 1965 durch Wolfgang Taute konnte eine ca ein Meter machtige Fundschicht entdeckt und teilweise ausgegraben werden Es fanden sich typisch mittelsteinzeitliche ca 8000 5500 v Chr Artefakte wie Hirschgeweihharpunen und Steingerate Mikrolithen Die Jungsteinzeit ca 5500 2000 v Chr und die Bronzezeit ca 2000 800 v Chr konnten durch Funde von Tierknochen Fischresten Geweih und Steinartefakten belegt werden Es fanden sich sogar einzelne Knochen und Zahne menschlichen Ursprungs Machtige Brandschichten weisen auf das Vorhandensein von Lagerfeuern hin Das Felsdach war kein ganzjahrig genutzter Wohnplatz sondern ein saisonal aufgesuchter Lagerplatz fur die Jagd und den Fischfang im Donautal 2 Meinradskapelle Bearbeiten nbsp MeinradskapelleEine herrschaftliche Grundung ist die auf dem hochsten Punkt der Eremitage im Furstlichen Park stehende Kapelle St Meinrad Sie stammt aus dem Jahr 1840 und ist mit einer Kreuzigungsgruppe das heisst vier Gemalden aus Ol auf Kupfer ausgestattet 1947 wurde die alte Kapelle durch ein Feuer zerstort und 1948 wieder aufgebaut Seit jener Zeit gibt es dort ein Gedenken an die Schlacht von Stalingrad mit grossen Gedenkfeiern in den 1960er Jahren 4 Literatur BearbeitenHartmann Reim Beim Teehaus von Amalie Zephyrine Archaologische Ausgrabungen im Furstlichen Park in Inzigkofen Kreis Sigmaringen In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 36 Jg 2007 Heft 1 S 42 47 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Furstlicher Park Inzigkofen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Furstliche Park auf der Internetseite der Gemeinde InzigkofenEinzelnachweise Bearbeiten Zum Inzigkofer Park In Wanderbar die schonsten Routen Erlebnis Kreis Sigmaringen Landratsamt Sigmaringen Druckerei Schonebeck Messkirch 2004 S 11 13 a b c d e f g h i Hinweistafeln Furstliche Anlagen Inzigkofen von der Unternehmensgruppe Furst von Hohenzollern Gemeinde Inzigkofen Naturpark Obere Donau und Schwabischer Albverein Spinnennetz im Furstlichen Park Hangebrucke in Inzigkofen wird eingeweiht Nicht mehr online verfugbar In SWR de Marz 2019 archiviert vom Original am 30 Marz 2019 abgerufen am 30 Marz 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www swr de Inzigkofen Meinradskapelle hat neue Paten In schwaebische de 14 November 2014 abgerufen am 30 Marz 2019 48 076522222222 9 178725 Koordinaten 48 4 35 5 N 9 10 43 4 O Normdaten Geografikum GND 1235471039 lobid OGND AKS VIAF 6790162422753832460000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Furstlicher Park Inzigkofen amp oldid 236690356