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Eva Kockeis Stangl 1 August 1922 in Wien 4 Februar 2001 in Ritzail einer Fraktion von Freienfeld Sudtirol war eine osterreichische Soziologin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Positionen 3 Auszeichnung 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEva Kockeis Stangl geb Brill stammte aus einer judischen Familie Ihre Eltern waren der Industrielle und Kunstsammler Otto Brill und seine Frau Livia Brill 1938 wurde Otto Brill der im 2 Bezirk von Wien eine Lederriemenfabrik besass wegen seiner judischen Abstammung verhaftet und enteignet Eva Kockeis Stangl die das Madchengymnasium Albertgasse besucht hatte wurde von der Schule ausgeschlossen und musste mit ihren Geschwistern 1938 nach England emigrieren Im Herbst 1938 folgten ihre Eltern in die Emigration In England begann sie eine Ausbildung als Krankenschwester arbeitete in einer Elektromotorenfabrik und als Sekretarin in der Exil Organisation Young Austria 1 Heirat mit Georg Breuer 1945 Geburt ihrer Tochter Nach ihrer Ruckkehr im Jahr 1946 trat Kockeis Stangl der KPO bei und war als Hilfsarbeiterin bei Siemens Schuckert tatig 1948 Geburt des Sohnes Am 14 Februar 1956 bestand die Alleinerzieherin die Externistenprufung fur das Realgymnasium mit Auszeichnung Von 1956 bis 1959 studierte Eva Kockeis Stangl das Fach Staatswissenschaft an der Universitat Wien Am 26 Mai 1959 wurde sie bei Slawtscho Sagoroff 1889 1970 zum Dr rer pol promoviert Das Thema ihrer Dissertation lautet Das Stichprobenverfahren in der amtlichen Statistik Versuch eines internationalen Uberblicks 1945 1955 1 Vom 1 Oktober 1959 bis zum 30 Marz 1963 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Sozialwissenschaftlichen Forschungsstelle der Universitat Wien Von 1963 bis 1969 arbeitete Eva Kockeis Stangl als Hochschulassistentin bei Leopold Rosenmayr am Institut fur Soziologie der Universitat Wien und sie war zugleich von 1967 bis 1971 Lehrbeauftragte In dieser Zeit betrieb sie empirische Sozialforschung im Braunkohlerevier Koflach Voitsberg in einem Projekt das eine mogliche Korrelation von Arbeitsplatzentwicklung und Bildungswille untersuchte 1970 unternahm Eva Kockeis Stangl die als begeisterte Extrembergsteigerin schon mehrmals die Region besucht hatte eine Studienreise nach Indien und Nepal Und zum 1 Juli 1971 wechselte sie als Assistentin an das Institut fur Erziehungswissenschaften der Universitat Innsbruck Hier habilitierte sie sich im Fach Erziehungswissenschaften am 19 Oktober 1973 mit der Schrift Aspekte schichtenspezifischer Sozialisation 1 1980 abermalige Habilitation am 11 Februar Erweiterung der Lehrbefugnis auf das Teilfach Sozialpsychologie Am 1 Janner 1988 ging Eva Kockeis Stangl in den Ruhestand Positionen BearbeitenDie Untersuchungen der Wiener Sozialwissenschaftlichen Forschungsstelle standen in der Tradition von Marie Jahoda und Paul Lazarsfeld Sie hatten in den zwanziger Jahren ihre empirisch sozialwissenschaftlichen Studien durch die Einbeziehung psychologischer und historischer Aspekte erganzt sowie eine Orientierung an der Praxis gesucht 1 An der Universitat Innsbruck hat sich Eva Kockeis Stangl der qualitativen Sozialforschung gewidmet Dabei orientierte sie sich an George Herbert Mead und den Vertretern des Symbolischen Interaktionismus Sie zahlte zu den Begrunderinnen einer feministischen Forschung Einbezogen hat sie auch den Einfluss einer Kritischen Psychologie die Klaus Holzkamp und Ute Osterkamp entwickelt hatten Gemeinsam mit ihren Kollegen Peter Gstettner und Peter Seidl schuf Kockeis Stangl jene Moglichkeiten die es Doktoranden erlaubten uber die jeweiligen Thesen hinaus ihre kritischen Meinungen zu formulieren 2 Eva Kockeis Stangl konnte mit ihren Arbeiten die osterreichische Soziologie sowie den feministischen Diskurs entscheidend pragen 1975 1977 war sie Redaktionsmitglied der Osterreichischen Zeitschrift fur Soziologie Von 1977 bis 1978 war sie Prasidentin der Osterreichischen Gesellschaft fur Soziologie In Tirol beteiligte sie sich an der Grundung der Partei Grune Alternative Auszeichnung Bearbeiten1990 Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Osterreichischen Gesellschaft fur Soziologie Veroffentlichungen Bearbeiten erfolgten z T unter Kockeis z T unter Kockeis Stangl Autorin Auszug Umwelt und Familie alter Menschen Neuwied am Rhein u a Luchterhand 1965 gemeinsam mit Leopold Rosenmayr Kulturelle Interessen von Jugendlichen Eine soziologische Untersuchung an jungen Arbeitern und hoheren Schulern Wien Hollinek 1966 gemeinsam mit Leopold Rosenmayr und Henrik Kreutz Aspekte der Vorschulerziehung Reihe Padagogik der Gegenwart 104 Wien Jugend und Volk 1970 gemeinsam mit Norbert Kutalek Rudolf Weiss Alter und Gesellschaft in Lexikon fur Padagogik Bd 1 S 35 f Freiburg Herder 1970 The Value Clash between Working Class Subcultures and the School S 165 183 in Social Science Informatio UNESCO Jg 9 Heft 5 Zum Wertkonflikt zwischen Arbeitersubkulturen und der Schule S 37 ff in Seidl Peter Hrsg Ausleseschule oder Gesamtschule Beitrage zu einer Reform des Sekundarschulwesens Innsbruck Wien Tyrolia Verl 1972 Uber die Desorientierungsfunktion von Schulnoten Mit empirischen Nachweisen von kontextuellen Determinanten in den Lehrerurteilen uber Schuler Institut fur Erziehungswissenschaften Universitat Innsbruck 1972 Methoden der Sozialisationsforschung In Klaus Hurrelmann Dieter Ulich Hrsg Handbuch der Sozialisationsforschung Beltz Weinheim Basel 1980 S 321 370 ISBN 3 407 83025 4 Austrian Women s Perception of their Duties and Chances within the Family and beyond S 148 178 in Lupri Eugen Hrsg The Changing Positions of Women in Family and Society Leiden Verl Brill 1982 Kontextuelle Determinanten der Notengebung S 215 226 in Ingenkamp Karlheinz Hrsg Die Fragwurdigkeit der Zensurengebung Weinheim 1995Herausgeberin Sociology in Austria History present activities and projects Koln Bohlau 1966 gemeinsam mit Leopold Rosenmayr Osterreichisches Jahrbuch fur Soziologie Gemeinsam mit Peter Gstettner und Peter Seidl Bohlau Wien 1975 3 7141 5309 8 3 8113 5309 8Literatur BearbeitenSusanne Lichtmannegger Kockeis Stangl Eva geb Brill In Brigitta Keintzel Ilse Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Leben Werk Wirken Bohlau Wien Koln Weimar 2002 ISBN 3 205 99467 1 S 388 393 Susanne Lichtmannegger Eva Kockeis Stangl Durchkommen in schwierigsten Verhaltnissen In Lisa Gensluckner Horst Schreiber Ingrid Tschugg Alexandra Weiss Hrsg Gegenwind Gaismair Jahrbuch 2004 Studienverlag Innsbruck Wien Munchen 2003 ISBN 3 7065 1879 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eva Kockeis Stangl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Marina Fischer Kowalski NachrufEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Susanne Lichtmannegger Kockeis Stangl Eva geb Brill In Brigitta Keintzel u Ilse Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Leben Werk Wirken Bohlau Wien Koln Weimar 2002 S 388f Daniel Sanin Critical Psychologie in AustriaNormdaten Person GND 13188235X lobid OGND AKS VIAF 45447127 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kockeis Stangl EvaKURZBESCHREIBUNG osterreichische SoziologinGEBURTSDATUM 1 August 1922GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 4 Februar 2001STERBEORT Ritzail Freienfeld Sudtirol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eva Kockeis Stangl amp oldid 239597540