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Der Karpatenskorpion Euscorpius carpathicus auch Linneskorpion genannt ist eine Art der Skorpione und in Sudeuropa beheimatet Zu der Art gehorten lange Zeit viele Unterarten die einen Artenkomplex bildeten In jungerer Zeit wurde die Systematik der Gattung Euscorpius revidiert und zahlreiche neue Arten beschrieben Die Informationen in diesem Artikel behandeln den Karpatenskorpion uberwiegend nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die bis zu Beginn des 21 Jahrhunderts aktuell waren Die Erhebung mancher Unterarten in den Artstatus und die damit verbundenen Veranderungen auf das Verbreitungsgebiet oder die Merkmale der Art sind nur dort berucksichtigt wo explizit darauf hingewiesen wird Trotz seines Namens fehlt der Skorpion in den meisten Teilen der Karpaten kommt aber in den sudlichen Vorgebirgen der Ausseren Ostkarpaten und Teilen der Transsilvanischen Alpen vor KarpatenskorpionKarpatenskorpion Euscorpius carpathicus SystematikUnterstamm Kieferklauentrager Chelicerata Klasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Skorpione Scorpiones Familie EuscorpiidaeGattung EuscorpiusArt KarpatenskorpionWissenschaftlicher NameEuscorpius carpathicus Linnaeus 1767 Ein Weibchen tragt ihre Jungtiere auf dem RuckenDer Pedipalpus eines Exemplars aus SerbienEin Exemplar aus Serbien Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 5 Gift 6 Taxonomie 6 1 Unterarten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange betragt mit dem Schwanz Metasoma 30 40 mm Die Grundfarbe des Korpers ist dunkelbraun bis hellbraun wahrend Giftblase und Beine gelblich bis gelb orange gefarbt sind Eine besondere Zeichnung ist nicht vorhanden die Farbung der Tiere kann jedoch sehr breit variieren Die dunklen Pedipalpen und Segmente des Metasomas sind relativ stammig gebaut Im Verhaltnis zu den Scheren ist der Schwanz relativ dunn gebaut Auf der Unterseite der Scherenhand befinden sich 3 haartragende Punkte und auf dem dazu gehorenden Unterarm 7 bis 9 haartragende Punkte in einer Reihe am Aussenrand Das vierte Glied des Metasomas ist auf der Unterseite glatt Die Giftblase ist schlank gebaut langlich und langer als der Giftstachel Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet reicht in Europa von Spanien inklusive der Balearen im Westen bis in die Turkei im Osten Dabei werden auch der Suden Frankreichs Italien und Kroatien besiedelt so wie grossere Teile der Balkanhalbinsel Hier kommt die Art nordlich bis in den Suden Rumaniens vor In Nordafrika ist die Art aus Agypten Libyen Tunesien und von Madeira bekannt Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst seit der taxonomischen Revidierung der Gattung Euscorpius nur noch Rumanien Die in den anderen Gebieten lebenden Unterarten wurden alle in den Artstatus erhoben In Sudrumanien kommt die Art vor allem in den Vorgebirgen der Ausseren Ostkarpaten vor und im Banater Gebirge Zwischen diesen beiden Hotspots liegt eine Distanz von etwa 160 km Am Sudrand der Sudkarpaten ist die Art kaum verbreitet es gibt aber ein paar isolierte Vorkommen am Olt Sudlich der Donau wurde die Art nur ein einziges Mal gefunden 1 Lebensraum BearbeitenTagsuber ruht die Art meist unter Steinen an trockenen Hangen von Meereshohe bis in die Gebirge In den Sudalpen findet sich die Art bis in 1800 m Hohe Es werden neben trockenen Hangen auch zahlreiche weitere Habitate bewohnt wie Garten Felder Walder Flussbetten oder Steinmauern Hier kann die Art unter Steinen Rinde Baumstammen oder in Ritzen von Totholz und Felsen gefunden werden Manchmal dringt die Art auch in Hauser vor Die aktuell anerkannte nur in Sudrumanien verbreitete Art zeigt eine Praferenz fur Spalten in Lehmboden wahrend sich viele ehemalige Unterarten eher in Felsspalten verstecken Als Lebensraum werden Laubwalder Weiden und Landlicher Raum besiedelt 1 Lebensweise BearbeitenDie Weibchen des Karpatenskorpions tragen ihre frisch geschlupften Jungen fur eine Weile auf ihrem Rucken herum Die aktuell anerkannte Art aus Rumanien uberwintert in Spalten im Lehmboden von Flussufern mit Buschbestand 1 Gift BearbeitenDas Gift der Art ist fur den Menschen harmlos Stiche sind vergleichbar mit Bienen oder Wespenstichen Es wird regelmassig sogar berichtet dass die Wirkung eher mit Muckenstichen vergleichbar sei Die Art gilt als wenig stechfreudig Taxonomie BearbeitenDie Art wurde 1767 von Carl von Linne unter dem Namen Scorpio carpathicus erstbeschrieben Das Typusexemplar ist ein Weibchen aus dem Sudwesten Rumaniens genauer aus den Transsilvanischen Alpen 2 Weitere Synonyme der Art lauten Scorpio germanicus Herbst 1800 Scorpio pallipes Risso 1826 Buthus terminalis Brulle 1832 Scorpio rufus C L Koch 1837 Scorpio tauricus C L Koch 1837 Euscorpius fanzagoi Simon 1840 und Euscorpius aegaeus Di Caporiacco 1950 3 Unterarten Bearbeiten Die Art beinhaltete ehemals 23 Unterarten Einige dieser Unterarten wurden mittlerweile in den Artstatus erhoben dazu zahlen Euscorpius aquilejensis C L Koch 1837 Euscorpius balearicus Caporiacco 1950 Euscorpius candiota Birula 1903 Euscorpius concinnus C L Koch 1837 Euscorpius hadzii Di Caporiacco 1950 Euscorpius koschewnikowi Birula 1900 Euscorpius oglasae Di Caporiacco 1950 Euscorpius parthenopeius Tropea Parmakelis Sziszkosz Balanika amp Bouderka 2014 Euscorpius sicanus C L Koch 1837 Euscorpius tauricus C L Koch 1837 und Euscorpius tergestinus C L Koch 1837 Der Artstatus einiger Populationen in Sudosteuropa muss noch geklart werden die taxonomische Uberarbeitung des Euscorpius carpathicus Artkomplexes ist noch nicht abgeschlossen 4 Nach wie vor wird neben der Nominatform Euscorpius carpathicus carpathicus Linnaeus 1767 die Unterart Euscorpius carpathicus banaticus C L Koch 1841 anerkannt Literatur BearbeitenNicola Salomone Valerio Vignoli Francesco Frati Fabio Bernini 2007 Species boundaries and phylogeography of the Euscorpius carpathicuscomplex Scorpiones Euscorpiidae in Italy Molecular Phylogenetics and Evolution 43 2 502 514 doi 10 1016 j ympev 2006 08 023 Frieder Sauer und Jorg Wunderlich Die schonsten Spinnen Europas Nach Farbfotos erkannt 5 Auflage Fauna Verlag 1997 ISBN 3 923010 03 6 S 236 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Euscorpius carpathicus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien European Scorpions in The Scorpion Files Abgerufen am 22 Februar 2021 Euscorpius carpathicus in The Scorpion Files Abgerufen am 22 Februar 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Iulian Gherghel Alexandru Sotek Monica Papes Lucian Fusu 2016 Ecology and biogeography of the endemic scorpionEuscorpius carpathicus Scorpiones Euscorpiidae a multiscale analysis Journal of Arachnology 44 1 88 91 doi 10 1636 P14 22 1 Victor Fet Michael E Soleglad 2002 Morphology analysis supports presence of more than one species in the Euscorpius carpathicus complex Scorpiones Euscorpiidae Euscorpius DOI 10 18590 euscorpius 2002 vol2002 iss3 1 Euscorpius carpathicus Linnaeus 1767 in GBIF Secretariat 2019 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei abgerufen via GBIF org am 22 Februar 2021 Euscorpiidae auf The Scorpion Files Jan Ove Rein 2021 abgerufen am 22 Februar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karpatenskorpion amp oldid 223921474