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Erster Klasse ist ein Bauernschwank in einem Akt von Ludwig Thoma Das Stuck erlebte seine Urauffuhrung am 12 August 1910 im Gasthaus Zur Uberfahrt in Egern am Tegernsee heute Teil der Gemeinde Rottach Egern durch Michael Denggs Bauernbuhne 1 2 3 Nach einer anderen Quelle fand die Urauffuhrung am 10 September 1910 in Munchen statt 4 DatenTitel Erster KlasseGattung SchwankOriginalsprache Deutsch teilweise bairischer und Berliner Dialekt Autor Ludwig ThomaErscheinungsjahr 1910Urauffuhrung 12 August 1910Ort der Urauffuhrung Egern am TegernseePersonenKaufmann Friedrich Wilhelm Stuve aus Neuruppin Alfred und Lotte von Kleewitz ein junges Ehepaar aus Norddeutschland Herr von Scheibler kgl bayerischer Ministerialrat Sylvester Gsottmaier Okonom Josef Filser Okonom und Abgeordneter Marie Filser dessen Gattin Der Schaffner Der Zugfuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Ort und Zeit 1 2 Einziger Akt 2 Film und Fernsehen 3 Horspiele Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenOrt und Zeit Bearbeiten Das Stuck spielt in einem Eilzugabteil Erster Klasse in Oberbayern auf der Fahrt von Mitterdingharting uber Oberdingharting Hinterdingharting Trudering zum Munchner Ostbahnhof zur Zeit der Urauffuhrung also um 1910 Einziger Akt Bearbeiten Die erst frisch verheirateten Eheleute Alfred und Lotte von Kleewitz aus Norddeutschland sitzen einander am offenen Fenster gegenuber und werfen sich verliebte Blicke zu Sie befinden sich auf ihrer Hochzeitsreise Mit im Abteil sitzen der koniglich bayerische Ministerialrat von Scheibler aus Unterfranken und der Kaufmann Stuve Vertreter einer Kunstdungerfirma aus Neuruppin Letzterer ist sehr ungeduldig und schilt uber die Langsamkeit der bayerischen Eisenbahn Er furchtet der Zug treffe nicht rechtzeitig in Munchen ein sodass er seinen Anschlusszug nach Frankfurt verpassen konnte wo ein lukrativer Auftrag auf ihn warte Als der Zug in Mitterdingharting abrupt halt und er feststellen muss dass ein Ochse eingeladen wird ruft er den Schaffner und den Zugfuhrer Seine Beschwerde uber diese Zustande prallt jedoch an beiden ab Auch die Klage des Ministerialrates lasst das Zugpersonal kalt obwohl er sie mit seinem Titel zu beeindrucken versuchte Der Zug hat wieder Fahrt aufgenommen Jetzt beginnt Stuve Herrn von Scheibler die Vorzuge des kunstlichen Dungers gegenuber dem Stallmist in den hochsten Tonen zu preisen womit er dem Zeitung lesenden Ministerialrat gehorig auf die Nerven geht Nach einem nicht eingeplanten Halt auf freier Strecke im Viehwagen ging unerwartet die Tur auf und fast ware der Ochse hinausgefallen halt der Zug nach wenigen Minuten in Oberdingharting An der Abteiltur wird heftig geruttelt und die Klinke probiert endlich wird die Tur aufgerissen Eine sehr bauerlich wirkende Gestalt steigt zu und verabschiedet sich von seiner Frau Kaum ist der Zug wieder angefahren versucht der neue Fahrgast sein Gepack uber den Kopfen der anderen ins Netz zu bringen was ihm aber nicht gelingt Dabei stosst er erst Stuve und dann Scheibler an Schliesslich schiebt er seinen Koffer unter die Sitzbank und setzt den Korb auf seine Knie In breitestem Bairisch redet er auf den Ministerialrat ein und erzahlt ausfuhrlich wie er an einen Viehhandler eine Kuh verkaufte und weshalb dieser jetzt das Geschaft wieder ruckgangig machen wolle Das geht so lange bis Scheibler der Kragen platzt und er ihn unwirsch auffordert er solle sich mit seinen Problemen an seinesgleichen wenden Jetzt sucht sich der neue Fahrgast Stuve als nachsten Gesprachspartner aus Dieser aber versteht ihn nur bruchstuckhaft Deshalb fuhlt sich der Preusse dem Bayern geistig weit uberlegen und hanselt ihn Als sich dann der Neue eine Zigarre in den Mund schiebt und sie anzunden will emporen sich alle Mitfahrenden bis er von seinem Vorhaben ablasst Schliesslich erreicht der Zug Hinterdingharting Der Neue wirft einen Blick durchs Fenster entdeckt unter den auf dem Bahnsteig Wartenden seinen alten Bekannten Gsottmaier und gibt ihm zu verstehen dass er zu ihm ins Abteil kommen soll Kaum sind die beiden vereint fuhren sie ein sehr lautes Zwiegesprach in dem auch ausserst deftige Ausdrucke nicht fehlen Allen Bemerkungen der anderen Passagiere zum Trotz lassen sich die Bauern nicht aus der Ruhe bringen In Trudering ruft der Ministerialrat den Schaffner und verlangt sofort zu kontrollieren ob die nach Kuhstall riechenden zwei Bauern berechtigt seien erster Klasse zu fahren Hinter vorgehaltener Hand aber doch so dass es alle horen konnen erklart ihm der Gerufene dass einer der beiden Bauern der Abgeordnete Josef Filser sei Scheibler furchtet nun Filser der machtvolle Bauernfuhrer den er von oben herab behandelt hat konne seiner Karriere schaden Deshalb gilt es einzulenken und den Schaden zu begrenzen Filser geniesst den Schrecken der den bebenden Ministerialrat befallen hat und lasst ihn zunachst einmal seine ganze Macht spuren Weil er andererseits aber auch ein gutmutiger Mensch ist steigt er bald von seinem hohen Ross herunter und bietet dem koniglich bayerischen Beamten sogar eine Prise Schnupftabak an Nachdem der Zug die Endstation Munchen Ost erreicht hat und Gsottmaier sowie Filser das Abteil verlassen haben darf Scheibler dem Abgeordneten seinen Eierkorb durchs Fenster nachreichen Film und Fernsehen Bearbeiten1955 inszenierte Kurt Wilhelm Ludwig Thomas Einakter Erster Klasse fur den Bayerischen Rundfunk Der fruhere Laiendarsteller Wastl Witt verkorperte in dem knapp 52 minutigen Schwarzweissfilm den Okonom und Abgeordneten Josef Filser Weiter wirkten mit Franz Frohlich Willi Rose Albert Sprenger Thea Aichbichler sowie Heinrich Hauser als Schaffner Fur das Szenenbild zeichnete Walter Dorfler und fur die Kamera Hans Egon Koch verantwortlich 5 1973 fuhrte Wilhelm erneut Regie Erster Klasse gab es nun in Farbe diesmal mit Beppo Brem in der Rolle des Landtagsabgeordneten Josef Filser 6 2014 fuhrte Rainer Pause Regie Aufzeichnung des Bayerischen Rundfunks der Inszenierung von Erster Klasse in der Bearbeitung fur das Jubilaum des Tollwood Festivals 2013 von Alexander Liegl Rainer Pause Helmut Schleich und Robert Urban mit Helmut Schleich in der Rolle des Landtagsabgeordneten Josef Filser Horspiele Auswahl Bearbeiten1924 Produktion Suddeutsche Rundfunk AG Regie Carl Struve 1924 Produktion Deutsche Stunde in Bayern Regie Philipp Lothar Mayring u a mit Philipp Lothar Mayring Max Bayrhammer Paul Erlbeck Franz Arzdorf 1924 Produktion Sudwestdeutscher Rundfunkdienst AG Regie Nicht angegeben u a mit Otto Wallburg 1925 Produktion Funk Stunde Berlin Regie Alfred Braun u a mit Ferdinand Bonn Otto Kronburger Alfred Braun Hugo Schrader 1925 Produktion Mitteldeutsche Rundfunk AG Regie Nicht angegeben u a mit Georg Sollinger Josef Schulthes Georg Weigel Georg Noichl 1925 Produktion Deutsche Stunde in Bayern Wiederholungssendung 1925 Produktion Westdeutsche Funkstunde AG Regie Hermann Probst u a mit Hans Bogenhardt Georg Feuerherd Hermann Probst Eduard Bading Drei Livesendungen 1925 Produktion Ostmarken Rundfunk AG Regie und Sprecher Nicht angegeben 1925 Produktion Deutsche Stunde in Bayern Regie Albert Spenger u a mit Albert Spenger Otto Berger Andreas Igl Philipp Weichand Otto Konig 1925 Produktion Nordische Rundfunk AG Regie Ernst Pundter u a mit Ernst Pundter Karl Pundter Hans Freundt Edith Scholz Willi Schweisguth 1926 Produktion Sudwestdeutscher Rundfunkdienst AG Regie Heinz Hilpert 1926 Produktion Nordische Rundfunk AG Regie und Sprecher Nicht angegeben 1926 Produktion Suddeutsche Rundfunk AG Regie Carl Struve u a mit Max Marx Carl Struve Ludwig Puschacher Hans Hanus Thea Struve Johnssen 1927 Produktion Schlesische Funkstunde Regie Viktor Heinz Fuchs 1927 Produktion Funk Stunde Berlin Regie Alfred Braun u a mit Alfred Braun Julius Brandt Fritz Kampers Fritz Greiner Lore Braun 1946 Produktion Berliner Rundfunk Regie Ernst Stahl Nachbaur 1947 Produktion Nordwestdeutscher Rundfunk Regie Walter Tappe 1948 Produktion Radio Stuttgart Regie Robert Vogel u a mit Paul Dattel Albin Swoboda Kurt Norgall Peter Hofer 1949 Produktion Bayerischer Rundfunk Regie Kurt Wilhelm u a mit Irene Kohl Wastl Witt Rudolf Vogel Heinrich Hauser 1955 Produktion Bayerischer Rundfunk Regie Olf Fischer u a mit Wastl Witt Franz Frohlich Klaus W Krause Paul Kurzinger Ludwig Wuhr 1966 Produktion Bayerischer Rundfunk Redaktion und Regie Olf Fischer u a mit Michl Lang Alfred Pongratz Edmund Steinberger Ado Riegler Paula BraendLiteratur BearbeitenLudwig Thoma Moral Erster Klasse Zwei Stucke dtv 185 Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1964 Ludwig Thoma Gesammelte Werke in sechs Banden Band 2 Piper Munchen 1968 Weblinks BearbeitenLudwig Thoma Erster Klasse bei Zeno org Ausschnitt aus dem Fernsehfilm von 1955 auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig Thoma Dramen bei Zeno org Gerd Thumser Ludwig Thoma Als Munchen leuchtete Bachmaier Munchen 2001 ISBN 3 931680 27 4 S 34 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Peter Sprengel Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1900 1918 von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Ersten Weltkriegs C H Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 52178 9 S 448 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Thoma Ludwig Erster Klasse wissen de abgerufen am 6 Februar 2015 Erster Klasse 1955 in der Internet Movie Database englisch Ludwig Thoma Zwei Einakter in der Internet Movie Database englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erster Klasse amp oldid 222122118