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Von einem ersten Eindruck spricht man in der Psychologie wenn eine Person bei der erstmaligen Begegnung mit einer anderen Person oder einer neuen Situation eine bildliche Vorstellung von dieser formt Die Genauigkeit des Eindrucks variiert abhangig von dem Beobachter und dem Ziel Person Objekt Szene welches betrachtet wird 1 2 Erste Eindrucke von Personen basieren auf verschiedensten Merkmalen Alter Ethnie Kultur Sprache Geschlecht Aussehen Akzent Korperhaltung Stimme Anzahl der anwesenden Personen und die zur Verarbeitung verfugbare Zeit 1 3 4 5 6 7 8 Der Umgang mit einem Menschen in vielen Bereichen des Alltags kann stark von dem ihm zugewiesenen ersten Eindruck beeinflusst werden 9 10 Inhaltsverzeichnis 1 Geschwindigkeit und Genauigkeit 2 Anzahl der Beobachter 3 Kulturelle Einflusse 3 1 Individualismus versus Kollektivismus 3 2 Einfluss der Medienreichhaltigkeit 3 3 Akzente und Sprache 3 4 Korperliche Merkmale und Personlichkeit 4 Ausseres Erscheinungsbild 4 1 Gesichter und Merkmale 4 2 Kleidung und Kosmetik 5 Spezielle Kontexte 5 1 Internet 5 2 Dating und Sexualitat 5 3 Beruflicher Kontext 6 Evolutionare Grundlage 7 Neurowissenschaften 7 1 Vertrautheit 7 2 Alkohol und Eindrucke 7 3 Interkulturelle Unterschiede 8 Stabilitat von ersten Eindrucken 9 Siehe auch 10 Literatur 11 EinzelnachweiseGeschwindigkeit und Genauigkeit BearbeitenEs dauert nur eine Zehntelsekunde um jemanden einzuschatzen und einen ersten Eindruck zu gewinnen 11 Studien belegen je mehr Zeit Probanden gewahrt wird um Eindrucke zu gewinnen desto sicherer sind sie sich in ihrer Annahme 11 12 Menschen bilden sich nicht nur sehr schnell einen ersten Eindruck sie liegen in ihrer Einschatzung meist auch richtig vorausgesetzt die Zielperson prasentiert sich selbst authentisch Personen konnen vorgetauschte Emotionen und Lugen nicht gut als solche erkennen 2 Versuchspersonen die angaben genaue Eindrucke von Zielpersonen zu bilden neigen dazu eine genauere Wahrnehmung von Zielpersonen zu haben die mit den Berichten anderer ubereinstimmt 4 Individuen wissen meistens welchen ersten Eindruck sie anderen Personen von sich vermitteln 13 Die Geschwindigkeit mit der verschiedene Eigenschaften beim ersten Eindruck erkannt werden ist moglicherweise evolutionar bedingt 11 Beispielsweise waren Vertrauenswurdigkeit und Attraktivitat die zwei am schnellsten erkannten und bewerteten Eigenschaften in einer Studie zu menschlichen Gesichtern 11 12 Menschen konnen Personlichkeitsmerkmale allgemein gut einschatzen allerdings unterscheiden sich die Beurteilungen von jungeren und alteren Erwachsenen anhand des ersten Eindrucks Altere Erwachsene beurteilten Bilder von jungeren erwachsenen Zielpersonen als gesunder vertrauenswurdiger und weniger feindselig dafur aggressiver als jungere Erwachsene denen die gleichen Bilder gezeigt wurden 14 Die alteren Erwachsenen reagierten langsamer auf negative Signale aufgrund der geringeren Verarbeitungsgeschwindigkeit was dazu fuhrte dass sie Gesichtszuge als positiver sahen als junge Erwachsene die eine hohere Verarbeitungsgeschwindigkeit besitzen 14 Anzahl der Beobachter BearbeitenDer erste Eindruck wird durch die Anzahl der Personen beeinflusst die bei der Bildung des Eindrucks prasent sind 5 Gemeinsame Erfahrungen werden globaler verarbeitet wie es auch in kollektivistischen Kulturen der Fall ist Globale Verarbeitung hebt erste Eindrucke mehr hervor da der kollektive erste Eindruck dazu tendiert uber langere Zeit hinweg stabil zu bleiben Allein gemachte Erfahrungen ermoglichen eine lokale Verarbeitung was den Beobachter dazu bringt einen kritischeren Blick auf die Zielperson zu werfen Folglich gewinnen Individuen eher einen negativen ersten Eindruck als Gruppen von zwei oder mehr Beobachtern des gleichen Ziels Zugleich glauben Individuen einen Aufwartstrend also eine Steigerung im Verlauf einer Folge von mehreren Eindrucken zu erleben Beispielsweise wird einem einzelnen Zuseher die letzte Episode einer TV Serie besser gefallen als die erste Episode obwohl diese von gleicher Qualitat ist 5 In einem Experiment bewerteten Probanden ausserhalb einer Gruppe Kunstwerke die in einer qualitativ ansteigenden Reihenfolge gezeigt wurden als signifikant besser als jene die in umgekehrter Reihenfolge prasentiert wurden 5 Teilnehmer die sich in einer Gruppe befanden beurteilten das jeweils erste und letzte Werk als gleichwertig Das allein durch Priming erzeugte Gefuhl sich in einer Gruppe zu befinden oder allein zu sein analytisch oder holistisch zu verarbeiten reichte um die gleichen Beobachtungseffekte hervorzubringen 5 Kulturelle Einflusse BearbeitenIndividualismus versus Kollektivismus Bearbeiten Ahnlich wie die Anzahl der Beobachter konnen auch Kollektivismus und Individualismus die Eindrucksbildung beeinflussen 3 Kollektivisten fuhlen sich wohl wenn sich ihre Eindrucke im Wesentlichen mit den Eindrucken der Gruppe decken Wenn ein Kollektivist seine Eindrucke verandern will ist er moglicherweise gezwungen die Ansichten aller anderen Gruppenmitglieder zu verandern 15 Dies kann allerdings fur Kollektivisten die weniger provokativ agieren als Individualisten eine Herausforderung darstellen Individualisten konnen ihre Sichtweisen nach Belieben verandern und fuhlen sich mit Unbestandigkeit allgemein wohler weshalb sie eher bereit sind ihre Eindrucke zu andern 15 Einfluss der Medienreichhaltigkeit Bearbeiten Forscher sind nicht einheitlicher Meinung ob die nationale Kultur die Beziehung zwischen Medienreichhaltigkeit und Vorurteilen in der Eindrucksbildung vermittelt Einige Studien welche die Medienreichhaltigkeit manipulierten fanden heraus dass in Textform prasentierte Information ahnliche Eindrucke uber verschiedene Kulturen hinweg erzeugt 15 Andere Studien hingegen belegen dass reichhaltigere Informationsformen wie beispielsweise Videos interkulturelle Vorurteile effektiver reduzieren 16 Letzteres unterstutzt die Medienreichhaltigkeitstheorie 16 Akzente und Sprache Bearbeiten Akzente und einzigartige Sprachmuster konnen beeinflussen wie Menschen von Gesprachspartnern wahrgenommen werden Beispielsweise bewerteten Versuchspersonen in einem fiktiven Bewerbungsgesprach Bewerber mit demselben Akzent wie die Versuchsperson Akzent vom mittleren Western der USA aufgrund wahrgenommener Ahnlichkeit positiver als Bewerber mit anderen Akzenten kolumbianischer oder franzosischer Akzent 17 Jedoch unterschied sich die Bewertung von Bewerbern mit kolumbianischem Akzent nicht signifikant von der Bewertung von Personen mit den anderen Akzenten Erste Eindrucke konnen stark von einer Ahnlichkeits Attraktions Hypothese beeinflusst werden Personen werden vom Beobachter unmittelbar in die Kategorien ahnlich und unahnlich eingeteilt und dementsprechend beurteilt 17 Korperliche Merkmale und Personlichkeit Bearbeiten Obwohl sich verschiedene Kulturen untereinander sehr schnell als anders beurteilen konnen gibt es einige Merkmale des ersten Eindrucks die in allen Kulturen vorhanden sind 3 Bei Vergleichen von Merkmalseindrucken von Gesichtern von US Burgern und von Gesichtern der kulturell isolierten bolivischen Tsimane konnten interkulturelle Ubereinstimmungen bei der Zuordnung bestimmter korperlicher Merkmale zu beschreibenden Eigenschaften wie Attraktivitat Intelligenz Gesundheit und Herzlichkeit festgestellt werden 18 Beide Kulturen zeigen bei der Eindrucksbildung ein starkes Attraktivitats Halo Attraktive Personen werden also als kompetenter sozialer intelligenter und gesunder eingeschatzt 18 Ausseres Erscheinungsbild BearbeitenGesichter und Merkmale Bearbeiten Das Aussehen eines Menschen gibt uns klare Hinweise auf dessen Personlichkeit ohne dass dieser sich bewegt oder spricht 3 6 7 19 Frauen konnen meist besser als Manner nonverbales Verhalten beurteilen 3 Personen konnten anhand von Fotos auf denen Menschen in neutraler und in einer selbstgewahlten Position abgebildet waren sehr genau das Ausmass an Extraversion emotionaler Stabilitat Offenheit Selbstwert und Religiositat beurteilen 7 Der kombinierte Eindruck von physischen Charakteristika Korperhaltung Gesichtsausdruck und Kleidungsstil ermoglicht dem Beobachter eine genaue Vorstellung von der Personlichkeit der Zielperson solange die Zielperson sich selbst authentisch prasentiert 2 7 Allerdings existieren in diesem Bereich widerspruchliche Daten Andere wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin dass sich Beobachter oft zu sehr auf die aussere Erscheinung der Zielperson anstatt auf tatsachliche Informationen verlassen 20 21 Wenn Probanden beschreibende Informationen uber eine Zielperson bekommen stutzen sie sich beim Beurteilen von Personlichkeit und Fahigkeiten trotzdem auf das Aussehen der Person Menschen fallt es schwer das korperliche Erscheinungsbild ausser Acht zu lassen auch wenn sie Informationen erhalten die ihrer anfanglichen Beurteilung kontrar gegenuberstehen 20 Beispielsweise basieren die Beurteilungen von Politikern unter anderem auf sehr kurzen Betrachtungen ihrer Bilder 21 Wahrgenommene Kompetenz eines Kandidaten gemessen am auf Gesichtsmerkmalen basierenden ersten Eindruck ermoglicht eine direkte Prognose des Wahlergebnisses 21 Der What is beautiful is good Effekt dt Was schon ist ist auch gut ist im Umgang mit ersten Eindrucken ein sehr prasentes Phanomen 3 Attraktive Zielpersonen werden positiver bewertet und ihnen werden mehr einzigartige Eigenschaften zugeschrieben als unattraktiven Personen 22 Da Schonheit zum Teil subjektiv ist konnen auch Zielpersonen die nicht als allgemein attraktiv gelten von diesem Effekt profitieren falls sich der Beobachter zu ihnen hingezogen fuhlt 22 In einer Studie von 2014 an der Universitat York belegten Hartley und seine Kollegen dass Eindrucke von Zuganglichkeit Jugendlichkeit Attraktivitat und Dominanz durch messbare Merkmale wie die Form der Augen Nasen und Mundpartie in unter 100 Millisekunden gebildet werden konnen 23 Erste Eindrucke bezuglich sozialer Eigenschaften beispielsweise Vertrauenswurdigkeit oder Dominanz konnen zuverlassig anhand verschiedener Gesichtsmerkmale gewonnen werden Es wurde ein neuronales Netz verwendet um die Faktordimensionen von Zuganglichkeit Jugendlichkeit Attraktivitat und Dominanz zu simulieren 58 der Varianz der Beurteilungseindrucke konnen durch ein lineares Modell erklart werden 24 Kleidung und Kosmetik Bearbeiten Die Verwendung von Kosmetika ist ein wichtiger Bestandteil der Eindrucksbildung besonders bei Frauen Frauen die viel Make up tragen werden als signifikant femininer angesehen als jene mit massig viel oder keinem Make up Auch wirkt moderat viel Make up attraktiver als keines 19 Eine Frau ohne Make up wird als moralischer wahrgenommen aber bezuglich der Einschatzung der Personlichkeit und des personlichen Temperaments bestehen keine Unterschiede 19 Die Bildung des ersten Eindrucks wird durch die Verwendung von mentalen Abkurzungen wie zum Beispiel Stereotypen und der Reprasentativitatsheuristik beeinflusst 3 Bei der Einschatzung des soziookonomischen Status SoS und dem Grad von Interesse an einer Freundschaft mit afroamerikanischen und euroamerikanischen weiblichen Models die entweder ein Kmart Abercrombie amp Fitch oder ungelabeltes Sweatshirt trugen wurden weisse Models positiver bewertet als dunkelhautige 25 Personen mit Sweatshirts von Abercrombie amp Fitch wurde ein hoherer SoS zugeschrieben Interessanterweise wollten Versuchspersonen am haufigsten mit dem hellhautigen Model mit einem Sweatshirt ohne Logo befreundet sein und mit einem afroamerikanischen Model wenn dieses ein Kmart Sweatshirt oder eines ohne Logo trug Es ist unklar warum das Sweatshirt ohne Logo am meisten mit Freundschaft assoziiert wurde Aber die allgemeinen Ergebnisse deuten darauf hin dass der Reiz fur eine Freundschaft mit den Models durch eine fehlende Ubereinstimmung von Klasse und Ethnie verringert wird 25 Spezielle Kontexte BearbeitenInternet Bearbeiten Durch Online Profile und Kommunikationskanale wie E Mail ist es schwieriger Zielpersonen zu analysieren als in der personlichen Interaktion da weniger Informationen ubermittelt werden 3 Bei der Beurteilung der Gesichtsattraktivitat und der wahrgenommenen Ambition einer Person basierend auf einem Online Dating Profil ergaben sich Unterschiede in der Eindrucksbildung der Versuchspersonen durch die zur Verarbeitung und zum Berichten der Beurteilung verfugbare Zeit 26 Spontane Bewertungen basierten fast ausschliesslich auf korperlicher Attraktivitat wahrend bei der bewussten Beurteilung beide Informationstypen korperliche Attraktivitat und Ambition der Zielperson berucksichtigt wurden Obwohl bei bewusster Beurteilung grundsatzlich beide Informationstypen verwendet wurden schien der spezielle Einfluss jedes einzelnen Informationstyps von der Konsistenz zwischen ihnen abzuhangen Ein signifikanter Einfluss der Attraktivitat auf bewusste Beurteilungen trat nur ein wenn die wahrgenommene Ambition mit dem wahrgenommenen Attraktivitatsniveau ubereinstimmte 26 Die in Profilen vorhandene Konsistenz schien im Besonderen die bewussten Beurteilungen zu beeinflussen In einer Studie zu ersten Eindrucken im Internet waren Teilnehmer die eine hohe soziale Expressivitat besassen und auf ihrer Website und als Person viel uber sich selbst preisgaben beliebter als jene die weniger offen waren Soziale Expressivitat beinhaltet eine lebendige Stimme Lacheln etc 27 Dating und Sexualitat Bearbeiten Studienteilnehmer konnten heterosexuelle von homosexuellen Personen anhand von Bildern ihrer Gesichter uber dem Zufallsniveau unterscheiden bisexuelle Personen konnten nur zufallig identifiziert werden 6 Diese Daten lassen darauf schliessen dass Menschen nicht zwischen bisexuellen und homosexuellen Personen unterscheiden allerdings einen Unterschied zwischen hetero und bi oder homosexuellen Personen feststellen konnen Je langer Probanden Zeit haben uber eine Person zu urteilen desto mehr begrunden sie ihr Urteil auf Informationen und nicht auf dem Aussehen der Person In Untersuchungen dazu wurden Manner als homo oder heterosexuell 28 und Personen als vertrauenswurdig oder nicht vertrauenswurdig identifiziert 4 12 In einer Studie zu Speed Dating wurde der mogliche Einfluss auf die Bewertungen von Speed Dating Teilnehmern durch die zu ihrer Prasentation verwendeten Medientypen untersucht Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede in der Eindrucksgenauigkeit wenn ein Teilnehmer personlich oder in einem Video prasentiert wurde Jedoch waren die Eindrucke von per Video prasentierten potentiellen Dating Partnern negativer als von jenen die sich personlich vorstellten Das Ergebnis einer Studie zur Charakterisierung eines romantischen Partners deutet darauf hin dass sich Personen bei einem personlichen Treffen haufig auf ihr Bauchgefuhl verlassen jedoch gibt es keine ausreichenden Informationen ob dies ebenfalls im Internet zutrifft Beruflicher Kontext Bearbeiten Vor allem das nonverbale Verhalten spielt bei der Gewinnung des ersten Eindrucks beispielsweise beim Treffen eines Geschaftspartners eine wichtige Rolle 29 Besonders Bestandteile der sozialen Expressivitat wie Lacheln Position der Augenbrauen emotionaler Ausdruck und Augenkontakt werden beachtet 2 27 29 Leicht nach vor beugen und mit einem festen Handedruck begrussen fordert ebenso wie eine aufrechte Haltung einen gunstigen ersten Eindruck im amerikanischen Geschaftskontext 29 Andere Taktiken zur Forderung eines positiven ersten Eindrucks beinhalten beispielsweise eine fruhzeitige Recherche uber das Unternehmen Organisation und die Vorbereitung von Fragen an den Leiter des Vorstellungsgesprachs Ausstrahlung von Selbstbewusstsein und angemessene Kleidung 30 Ein qualitativer Review basierend auf Selbstberichtsdaten bisheriger Literatur deutet darauf hin dass Manner und Frauen in der Unternehmenswelt bei der Selbstprasentation Impressions Management Techniken verwenden die den Geschlechterrollen Stereotypen entsprechen 9 Laut dieser Forschung befinden sich Frauen in einem Dilemma Wenn sie sich als gemeinschaftlicher und gehorsamer darstellen werden sie fur Fuhrungspositionen ubergangen Andererseits erfahren Frauen die versuchen mannliche Taktiken zu verwenden wie beispielsweise aggressiver zu sein negative Konsequenzen aufgrund einer Verletzung der normativen Geschlechterrollenerwartungen 9 Um diese Dynamik zu verandern schlagen die Autoren vor dass Fuhrungsposten durch Aufzeigen der fur die Position benotigten weiblichen Eigenschaften neu beworben werden sollten Ausserdem sollte das Mitarbeitertraining einen Teil beinhalten der Genderthemen im Buro hervorhebt um die Mitarbeiter fur mogliche Diskriminierung zu sensibilisieren 9 Gesammelte Daten von Gesprachen mit Arzten unterscheiden zwischen ersten Eindrucken und Intuition und tragen zum Verstandnis des Auftretens eines Bauchgefuhls im medizinischen Feld bei 31 Bauchgefuhle gehen uber erste Eindrucke hinaus Arzte zweifelten an ihren ersten Eindrucken als sie weitere Informationen uber ihre Patienten sammelten Erfahrenere Arzte berichteten von haufigerem Auftreten von Bauchgefuhlen als weniger erfahrene aber die Qualitat der Intuition hing generell von der Qualitat der Ruckmeldung die sie durch den Prozess der Informationssammlung erhielten ab Emotionale Bindung verbesserte das Lernen wie es auch bei ersten Eindrucken der Fall ist 31 Evolutionare Grundlage BearbeitenEine unmittelbare Auseinandersetzung mit den Intentionen einer auftauchenden Person oder einem Subjekt basierend auf optischen Anhaltspunkten konnte sehr stark mit den Anfangen der biologischen Evolution zusammenhangen Dass dies in unserem Gehirn so schnell passiert hangt mit den Risiken und dem Nutzen zusammen die von einer Person ausgehen welcher man zum ersten Mal begegnet Die Latenzzeit eines gesamten Evaluationsprozesses weist auf eine ausserst wichtige Anpassung von prahistorischen Lebewesen aufgrund ihrer anfanglichen Erfahrungen mit Begegnungen mit Fremden hin Je weniger Zeit die Evaluation benotigt desto hoher sind die Uberlebenschancen im Risikofall Laut einer Hypothese von Sachchidanand Swami einem selbstandigen indischen Human Verhaltensforscher und Forscher der nonverbalen Kommunikation 32 begann die Entwicklung der unmittelbaren auf optischen Anhaltspunkten basierenden Bewertung von Personen oder Subjekten mit dem Beginn der Augenevolution In prahistorischen Ozeanen existierende Lebewesen mit ihrem uranfanglichen Sehvermogen und kleinen Gehirnen konnten den Grundstein dieses Entwicklungsprozesses dargestellt haben Dieser neurologische Sehen heisst Glauben Effekt hat sich moglicherweise in erster Linie entwickelt um Raubtiere so schnell wie moglich zu identifizieren Laut Sachchidanand Swami haben die Bewertungen von Absichten von Personen oder Subjekten die auf dem Aussehen basieren moglicherweise die Vertrauenswurdigkeit weiter entwickelt und verstarkt die einen entscheidenden Faktor fur eine zwischenmenschliche Beziehung darstellt Das Konzept hinter dieser Hypothese ubermittelte er via E Mail an mehr als 100 andere Wissenschaftler an renommierten Universitaten Forschungslaboren und Institutionen Sie wird nach wie vor in wissenschaftlichen Kreisen getestet konnte aber bis jetzt weder bestatigt noch widerlegt werden Neurowissenschaften BearbeitenErste Eindrucke entstehen innerhalb von Millisekunden nach der optischen Wahrnehmung eines Ziels Die Enkodierung bei der bewussten Bildung des ersten Eindrucks erfolgt im dorsomedialen prafrontalen Cortex DMPFC 33 Auswertungen von fMRTs von Probanden zeigen eine hohere Aktivierung des DMPFC bei Verarbeitung von diagnostischen Informationen zum Beispiel besonderen Merkmalen als bei neutralen Informationen 33 Im Allgemeinen gewannen die Teilnehmer negativere Eindrucke von Gesichtern die negative Emotionen zeigten als von neutralen Gesichtsausdrucken 34 Ergebnisse von Studien zeigen dass der DMPFC und die Amygdala bei der Bildung von negativen Eindrucken eine grosse Rolle spielen Wenn man auf Emotionen basierende unmittelbare Eindrucke bildet kann der Stimulus den Neocortex in Form eines Amygdala Hijacks umgehen 35 Vertrautheit Bearbeiten Forschung zeigt dass Menschen effiziente Bewerter sind wenn sie Eindrucke basierend auf existierenden Vorurteilen bilden 36 Der posteriore cingulare Cortex PCC die Amygdala und der Thalamus trennen die Informationen gemass der Vorurteile in relevant und irrelevant Der DMPFC ist auch an dem Prozess der Eindrucksbildung beteiligt insbesondere bei personenbeschreibenden Informationen 36 Bei der Identifikation von zuvor gesehenen Gesichtern die als Freunde oder Feinde enkodiert wurden zeigen die fMRT Ergebnisse von Personen eine Aktivierung des fusiformen Cortex Gyrus cinguli posterior und der Amygdala 37 Ausserdem ist die Aktivierung des kaudalen und anterioren cingularen Cortex bei der Betrachtung von Gesichtern von Feinden hoher als bei jenen von Freunden 37 Diese Ergebnisse deuten darauf hin dass rasche erste Eindrucke der Feindseligkeit oder Unterstutzung von unbekannten Personen zu Langzeiteffekten im Gedachtnis fuhren konnen die spater mit der Person assoziiert werden Alkohol und Eindrucke Bearbeiten Der Konsum von Alkohol oder Placebo Alkohol beeinflusste die Emotionserkennung in zehnsekundigen Videoclips 38 Teilnehmer die dachten ein alkoholisches Getrank getrunken zu haben bewerteten einen zusatzlichen Gesichtsausdruck ungefahr 3 der gesehenen Gesichtsausdrucke in jedem Videoclip als glucklich im Vergleich zur Kontrollgruppe Folglich kann die Eindrucksbildung sogar durch die Annahme ein alkoholisches Getrank getrunken zu haben beeinflusst werden 38 Interkulturelle Unterschiede Bearbeiten Es scheint interkulturelle Gemeinsamkeiten der Gehirnantwort bei der Bildung von ersten Eindrucken zu geben Bei einer simulierten Wahl stimmten amerikanische und japanische Personen fur den Kandidaten der die starkste Antwort in deren bilateraler Amygdala hervorrief unabhangig von der Kulturzugehorigkeit des Kandidaten 39 Versuchspersonen zeigten zudem eine starkere Antwort bei zur Fremdgruppe gehorenden Gesichtern als bei kulturell zur Eigengruppe zugeordneten Gesichtern Dies ist der Fall da die Amygdala vermutlich fur neue Reize empfindlicher ist 39 Jedoch entsprachen diese Befunde nicht den tatsachlichen Wahlentscheidungen 39 Stabilitat von ersten Eindrucken BearbeitenEinmal gebildete erste Eindrucke tendieren dazu stabil zu sein Laut einem Review von Literatur zur Genauigkeit und zum Einfluss von ersten Eindrucken auf Beurteilungen korrelieren die ersten Eindrucke der Bewerter stark mit spateren Bewertungen jedoch ist unklar warum dies genau der Fall ist 10 In einer Studie die diese Stabilitat untersuchte sollten Teilnehmer Eindrucke nur anhand von Fotos bilden Die Probanden beurteilten die auf den Fotos abgebildeten Personen nicht signifikant anders nachdem sie einen Monat spater mit der Person interagiert hatten 28 Ein moglicher Grund fur diese Stabilitat ist dass erste Eindrucke als Anleitung fur das folgende Vorgehen dienen beispielsweise welche Fragen gestellt werden und wie Bewerter Beurteilungen angehen Es ist noch weitere Forschung im Bereich der Stabilitat von ersten Eindrucken notwendig um vollkommen zu verstehen wie erste Eindrucke die spatere Behandlung selbsterfullende Prophezeiungen und den Halo Effekt bestimmen 3 Auch Beurteilungsraster konnen Eindrucke beeinflussen beispielsweise wenn Fragen nur dichotome Ja oder Nein Antworten vorsehen oder wenn der Bewerter eine Verhaltnis Skala verwendet Obwohl diese Studie mit der Absicht durchgefuhrt wurde die Bewertungsmethoden in der medizinischen Ausbildung zu verbessern war der Literaturreview breit genug um zu verallgemeinern 28 Der erste Eindruck kann spatere Wahrnehmungen uberlagern und sich als Beurteilungsfehler auswirken Siehe auch BearbeitenImpression ManagementLiteratur BearbeitenAlexander Todorov 2017 Face Value The irresistible influence of first impression Princeton University Press ISBN 978 0 691 16749 7Einzelnachweise Bearbeiten a b Eliot R Smith Diane M Mackie Social Psychology 3 Auflage Psychology Press Hove 2007 ISBN 1 84169 409 6 a b c d Carlin Flora The First Impression Memento vom 20 Februar 2011 im Internet Archive In Psychology Today 14 Mai 2004 abgerufen am 20 Februar 2011 a b c d e f g h i Elliot Aronson Timothy D Wilson Robin M Akert Social Psychologie 6 Auflage Pearson Prentice Hall Upper Saddle River 2007 ISBN 0 13 238245 8 a b c Jeremy C Biesanz Lauren J Human Annie C Paquin u a Do We Know When Our Impressions of Others Are Valid Evidence for Realistic Accuracy Awareness in First Impressions of Personality In Social Psychological and Personality Science Band 2 Nr 5 2011 S 452 459 doi 10 1177 1948550610397211 a b c d e Rajesh Bhargave Nicole V Montgomery The social context of temporal sequences Why first impressions shape shared experiences In Journal of Consumer Research Band 40 Nr 3 2013 S 501 517 doi 10 1086 671053 a b c Jonathan Y C Ding Nicholas O Rule Gay Straight 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Pettijohn II The influence of clothing fashion and race on the perceived socioeconomic status and person perception of college students In Psychology amp Society Band 4 Nr 2 2011 S 64 75 a b Rajees Sritharan Kimberly Heilpern u a I think I like you Spontaneous and deliberate evaluations of potential romantic partners in an online dating context In European Journal of Social Psychology Band 40 Jahrgang 2010 S 1062 1077 doi 10 1002 ejsp 703 a b Max Weisbuch Zorana IvcevicWeisbuch u a On being liked on the web and in the real world Consistency in first impressions across personal web pages and spontaneous behavior In Journal Of Experimental Social Psychology Band 45 Jahrgang Nr 3 2009 S 573 576 doi 10 1016 j jesp 2008 12 009 a b c Janice Wood The Power of a First Impression In PsychCentral 15 Februar abgerufen am 6 Mai 2014 a b c Carol K Goman The nonverbal advantage secrets and science of body language at work Berrett Koehler Publishers San Francisco 2008 ISBN 978 0 9625435 1 7 Mark Rowh 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