www.wikidata.de-de.nina.az
Impression Management IM ist die bewusste oder unbewusste Steuerung des Eindrucks den Personen oder Organisationen auf andere machen Impression Management wird zunehmend auch als Konzept der Public Relations eingesetzt Impression Management kann als Handlungskonzept Images erzeugen oder verandern In der deutschsprachigen sozialpsychologischen Literatur ist synonym auch der Begriff der Selbstdarstellung gelaufig Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Geschichte 3 Beispiele 4 Strategien und Techniken 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDie Impression Management Theorie ein Erklarungskonzept der Sozialpsychologie auf das auch die Public Relations mit wachsendem Interesse schaut 1 geht wertneutral davon aus dass Menschen sich standig darum bemuhen den Eindruck den sie auf andere machen zu steuern und zu kontrollieren Impression Management refers to those strategies and techniques that individuals use to control the images and impressions that others form of them during social interaction 2 Das heisst Impression Management ist ein Verhalten das in der alltaglichen Kommunikation aber auch fur die Offentlichkeitsarbeit von Organisationen insbesondere fur die Imagebildung eine wichtige Rolle spielt 3 Nach Ebert und Piwinger ist Impression Management die Eindruckssteuerung durch Selbstdarstellung bzw Steuerung der fur die Eindrucksbildung relevanten Informationen 4 Geschichte BearbeitenEiner der ersten und einflussreichsten Wissenschaftler der sich mit der zielgerichteten Natur menschlicher Kommunikation beschaftigt hat ist Erving Goffman Goffman setzt in seinem programmatischen Buch Wir alle spielen Theater 5 menschliches Sozialverhalten in enge Beziehung zur Schein und Rollenwelt des Theaters Er geht hierbei ahnlich wie die Vertreter der Theorie des symbolischen Interaktionismus davon aus dass Personen in sozialen Interaktionen zunachst Informationen Gesprachsinhalte Kleidung Gesicht Stimme Frisur Statussymbole Reputation Expertise uber ihren Interaktionspartner analysieren mussen um sich dann einen Eindruck zu bilden 6 Dieser wiederum hangt stark von eigenen Einstellungen Gefuhlen und klischeehaften Bilderwelten ab Das Bild das wir von anderen Menschen entwickeln hat also sehr viel mit unseren eigenen Realitatserwartungen zu tun Das Management des Eindrucks besteht hierbei darin diese Informationsubermittlung gezielt zu manipulieren Wir spielen gegenuber unserer Umwelt absichtsvoll soziale Rollen Im Mittelpunkt des Impression Managements steht also der strategische und taktische Einsatz der Selbstprasentation Das Selbst wird als Image verstanden das eine Person durchsetzt indem sie ihrem sozialen Publikum Informationen liefert die zu einer erwunschten kognitiven Reprasentation fuhren Das plastischste Beispiel hierfur ist der Umgang mit Fotografien Viele Menschen vernichten untreffliche Fotos von sich wahrend sie gelungene Aufnahmen als realistisch bezeichnen Damit handeln sie nach dem Grundprinzip des Impression Managements Wir selektieren gezielt Informationen von denen wir positive Wirkung erwarten Statussymbole soziale Kontakte Hobbys Stile usw und stellen sie fur das Ganze dar Hierbei antizipieren wir potenzielle Reaktionen und Erwartungen des Publikums Unser Bild des Anderen hangt also stark von unseren eigenen Erwartungen ab Impression Management Techniken konnen auf kurz oder langfristige Wirkung zielen Sie konnen assertiven oder defensiven Charakter tragen Auf dieser klassischen Skala lassen sich viele einzelne Techniken der systematischen Eindruckssteuerung einordnen die zum Beispiel bei Michael Weisshaupt detailliert beschrieben und untersucht wurden 7 Beispiele BearbeitenEine klassische Situation in der Impression Management Techniken eingesetzt werden ist das Vorstellungsgesprach Die kalkulierte Wahl der Kleidung des Erscheinungsbilds der Gesprachsinhalte die dem Gegenuber prasentiert werden wie auch der Stil des Auftretens werden hier als Mittel des Impression Managements verwendet Schon vor einem Vorstellungsgesprach werden Bewerbungsfotos als ein weiteres klassisches IM Instrument verwendet Auch der Einstellende betreibt im Bewerbungsgesprach Impression Management um die neue Stelle und das Unternehmen zu prasentieren Ursprunglich in den USA erforscht ist IM auch in Deutschland ein Thema der Sozialpsychologie weil es als kalkuliertes Konzept der Selbstdarstellung imagebildende oder imageverandernde Wirkungen erzielen kann Strategien und Techniken BearbeitenEs gibt eine Fulle von langfristigen Strategien und kurzfristigen Techniken des Impression Managements Sie werden in assertive im Sinne von offensiv eigeninitiativ und defensive unterteilt Erstere versuchen ein bestimmtes Image aufzubauen letztere wollen einen Imageschaden vermeiden und dienen der Verteidigung Als eine der assertiven Strategien gilt beispielsweise das Ingratiation 8 sich einschmeicheln beliebt machen Defensiv ist etwa das Self handicapping bei dem externe Erklarungen fur mogliche Misserfolge vorbereitet werden Wer zum Beispiel bei einer Prufung nicht sein Bestes gibt kann eventuelles Versagen darauf schieben 9 Siehe auch BearbeitenPersonal Branding Selbstmarketing Spin DoctorLiteratur BearbeitenV Bazil M Piwinger Der Ton macht die Musik Uber die Funktion der Stimme in der Kommunikation In G Bentele M Piwinger G Schonborn Hrsg Kommunikationsmanagement Losebl 2001ff Beitrag 1 28 Munchen 2005 D Bromley Reputation Image and Impression Management New York 1993 H D Mummendey Psychologie der Selbstdarstellung 2 Auflage Gottingen u a 1995 M Piwinger L Rosumek Attraktivitat als kommunikativer Werttreiber Auch Kommunikation braucht Sex Appeal In Gunter Bentele Manfred Piwinger Gregor Schonborn Hrsg Kommunikationsmanagement Losebl 2001 ff Art Nr 4 21 Munchen 2006 L Rosumek Auffallend gut Portratfotos als Instrument des Impression Management In G Bentele M Piwinger G Schonborn Hrsg Kommunikationsmanagement Losebl 2001ff Beitrag 5 19 Munchen 2003 L Rosumek Du sollst nicht lugen Grenzbereiche des Impression Management von Personen und Organisationen In G Bentele M Piwinger G Schonborn Hrsg Kommunikationsmanagement Losebl 2001ff Beitrag 5 19 Munchen 2005 C Cunningham Social Networking and Impression Management Self presentation in the Digital Age Rowman amp Littlefield 2013 ISBN 978 0 7391 7811 9 J T Tedeschi S Lindskold P Rosenfeld An introduction to social psychology St Paul 1985 R E Wood T R Mitchell Manager behavior in a social context The impact of impression management on attributions and disciplinary actions In Organizational Behavior and Human Performance 28 Dezember 1981 S 356 378 Jack Nasher Uberzeugt Wie Sie Kompetenz zeigen und Menschen fur sich gewinnen Campus Verlag 2017 Einzelnachweise Bearbeiten M Piwinger H Ebert Impression Management Wie aus Niemand Jemand wird In G Bentele M Piwinger G Schonborn Hrsg Kommunikationsmanagement Losebl 2001ff Beitrag 1 06 Munchen 2001 M Snyder Impression management The self in social interaction In L S Wrightsman K Deaux Hrsg Social psychology in the eighties 3 Auflage Monterey 1981 S 112 E Buss U Fink Heuberger Image Management Wie Sie ihr Image Kapital erhohen Erfolgsregeln fur das offentliche Ansehen von Unternehmen Parteien und Organisationen Frankfurt am Main 2000 S 18 H Ebert M Piwinger Impression Management Die Notwendigkeit der Selbstdarstellung In Manfred Piwinger Angar Zerfass Hrsg Handbuch Unternehmenskommunikation Wiesbaden 2007 S 205 225 Zitiert nach Susanne Femers Public Relations aus sozialpsychologischer Sicht In Romy Frohlich Peter Szyszka Gunter Bentele Hrsg Handbuch der Public Relations Wissenschaftliche Grundlagen und berufliches Handeln Mit Lexikon Springer Verlag 2015 ISBN 978 3 531 18917 8 S 63 84 S 74 E Goffman Wir alle spielen Theater Die Selbstdarstellung im Alltag Munchen 2003 erstmals erschienen 1959 R Bergler T Hoff Psychologie des ersten Eindrucks Koln 2001 M Weisshaupt Impression Management In Einstellungsinterviews Effekte verschiedener Selbstdarstellungstaktiken auf die Wahrnehmung und Beurteilung von Personen Tubingen 1997 S 38ff E E Jones Ingratiation A social psychological analysis Appleton Century Crofts New York 1964 E Aronson T D Wilson R M Akert Sozialpsychologie 6 Auflage Pearson Studium 2008 ISBN 978 3 8273 7359 5 S 153 155 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Impression Management amp oldid 187669034