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Ernst Rudiger Rutger von Bruning 20 Mai 1875 in Hochst am Main 6 Februar 1936 in Munchen 1 war ein deutscher Regimentskommandeur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Bauherr von Schloss Bruningslinden 2 Nach Brunings Tod 2 1 KZ Aussenkommando Halfing Bruningsau 3 Ehrungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRutger von Bruning entstammte einer Familie die im 18 Jahrhundert aus dem Munsterland nach Wuppertal kam und sich von dort aus verbreitete 2 Er war ein Sohn des Adolf von Bruning ein Mitbegrunder von Hoechst Seine Mutter war Clara geb Spindler 1843 1909 eine Tochter des Fabrikbesitzers Wilhelm Spindler des fruheren Chefs von Adolf von Bruning Er wuchs mit seinen Brudern Gustav 1864 1913 Chemiker und Abgeordneter Adolf Johann 1866 1941 Diplomat Walter 1869 1947 Landrat Helmuth 1870 1922 Landrat und Erich Otto 1877 Diplomat auf Er studierte zunachst Rechtswissenschaft an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 1895 wurde er im Corps Guestphalia Heidelberg aktiv 3 Als Referendar entschied er sich fur die Preussische Armee Er trat in das in Rathenow stationierte Husaren Regiment von Zieten Brandenburgisches Nr 3 dessen Offiziere allesamt dem Adel angehorten Als Oberleutnant war Bruning in den deutschen Gesandtschaften in Tokio und Washington tatig Vom 16 November 1914 bis 11 Dezember 1914 war Rittmeister von Bruning Kommandeur des Husaren Regiments 1933 heiratete er die 29 Jahre jungere Sekretarin Eleonore Holtz 1904 1968 Tochter von Richard Holtz und Hedwig geb Muller Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Bauherr von Schloss Bruningslinden Bearbeiten Nach Planen des Architekten Georg Siewert liess Bruning sich von 1910 bis 1912 in Kladow das so genannte Schloss Bruningslinden errichten Fur den Innenausbau war Fritz Greppert verantwortlich Schloss Bruningslinden wurde 1935 vom Inhaber des Weinhandelshauses Gruban und Souchay erworben und als Hotel mit Ausflugsgastronomie betrieben Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es von der US Armee beschlagnahmt und zeitweise belegt fur 1947 als Sommerfrische fur judische Kinder genutzt 4 In den 1960er Jahren wurde das Aussengelande an die Marchenwald GmbH verpachtet die jedoch bald in finanzielle Schwierigkeiten geriet Ende 1972 wurde das Haus mit Genehmigung des damaligen Berliner Bausenators wegen Baufalligkeit abgerissen Das Grundstuck wurde von der GAGFAH erworben die ab 1977 darauf 39 Reihenhauser errichtete Der Lowenbrunnen des Schlosses stand von 1988 an im Rundhof des damaligen Rathauses von Berlin Wilmersdorf 5 gespendet von der Berliner Bank 6 Mit Ende des Betriebes des Rathauses wurde der Brunnen abgebaut und eingelagert 7 Nach einer Restauration wurde am 6 Mai 2017 der Brunnen in Kladow wieder in Betrieb gesetzt 8 Nach Brunings Tod BearbeitenAm 6 Februar 1936 verstarb Bruning an einer Lungenentzundung 1 9 Seiner Frau Eleonore hinterliess er grosse Schulden Im Februar 1938 gebar sie die schon fruh in die NSDAP eingetreten war ein uneheliches Kind im 1936 eingerichteten ersten NS Lebensborn Heim in Steinhoring Oberbayern das Madchen wurde spater von Eleonores zweitem Mann Oswald Pohl den sie nach Brunings Tod in fur beide zweiter Ehe am 12 Dezember 1942 geheiratet hatte adoptiert 10 Oswald Pohl war General der Waffen SS Verwaltungschef des SS Hauptamtes im Rang eines SS Obergruppenfuhrers und zugleich Ministerialdirektor im Reichsministerium des Innern Pohl war fur die Verwaltung der Konzentrationslager zustandig und massgeblich an der Durchfuhrung des Holocausts beteiligt 1947 wurde er als Kriegsverbrecher in den Nurnberger Prozessen zum Tode verurteilt in Landsberg am Lech inhaftiert und 1951 hingerichtet KZ Aussenkommando Halfing Bruningsau Bearbeiten Im Gutsanwesen der Familie Bruning der so genannten Bruningsau bei Halfing Kreis Rosenheim in Bayern wurde 1942 auf Veranlassung Oswald Pohls eines der 169 Aussenlager des KZ Dachau eingerichtet Kommando Dachau 556 handwerklich erfahrene Haftlinge mussten bis 1945 mehrfach das Haus renovieren in dem teilweise ein Kinderheim eingerichtet wurde Die Familie wohnte nach der Heirat nicht im Anwesen Bruningsau sondern in Norddeutschland Erst kurz vor Kriegsende im April 1945 kehrte die Familie auf der Flucht vor der Roten Armee nach Bruningsau zuruck und Oswald Pohl tauchte in der Nahe unter Nach Kriegsende waren ubergangsweise sudetendeutsche Fluchtlinge einquartiert spater wieder ein Kinderheim und von 1968 bis 1998 ein Mutter Kind Heim 11 Heute wird das Anwesen Bruningsau von einem Tierschutzverein an Feriengaste vermietet 12 Ehrungen BearbeitenEhrenmitglied des Corps Guestphalia HeidelbergLiteratur BearbeitenFelix Havenstein Dolce vita in Kladow In Telegraf 20 Januar 1963 Kurt Pomplun Bei der Wahl der Eltern gut beraten Reihe Hauser und ihre Geschichten In Berliner Morgenpost 7 Marz 1971 auch in Kurt Pomplun Grosses Berlin Buch Haude und Spener Berlin ISBN 3 7759 0276 7 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser 1913 S 116Einzelnachweise Bearbeiten a b Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser Teil 2 Verlag Justus Perthes Gotha 1941 S 75 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser 1913 S 116 Kosener Corpslisten 1960 64 890 The Schloss Bruningslinden Summer Camp Wiener Library https www berlin de ba charlottenburg wilmersdorf ueber den bezirk gebaeude und anlagen brunnen artikel 118249 php Venezianischer Lowenbrunnen im Rundhof des Rathauses Wilmersdorf Bezirkslexikon auf berlin de http www tagesspiegel de berlin bezirke spandau berlin spandau brunnen mit geschichte die loewen sollen zurueck nach kladow 13700192 html http www berliner woche de kladow kultur venezianischer loewenbrunnen restauriert und feierlich eingeweiht d124896 html Peter Ferdinand Koch Himmlers Graue Eminenz Oswald Pohl und das Wirtschaftsverwaltungshauptamt der SS Facta Oblita Hamburg 1988 ISBN 3 926827 01 7 S 82 83 Dorothee Schmitz Koster Kind L 364 Eine Lebensborn Familiengeschichte Rowohlt Berlin 2007 ISBN 978 3 87134 564 7 Dirk Riedel Halfing Bruningsau In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 2 Fruhe Lager Dachau Emslandlager C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52962 3 S 340 341 Werbeseite mit Bildern PDF 849 kB PersonendatenNAME Bruning Ernst Rudiger vonALTERNATIVNAMEN Bruning Rutger vonKURZBESCHREIBUNG deutscher RegimentskommandeurGEBURTSDATUM 20 Mai 1875GEBURTSORT Hochst am MainSTERBEDATUM 6 Februar 1936STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Rudiger von Bruning amp oldid 233456237